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4. Oktober 2024

Briten geben Inseln her Obwohl dort auch eine US-Militärbasis liegt

Der Chagos-Archipel besteht aus einer Reihe von 60 Atollen, einige sind ständig überschwemmt, andere nur bei Hochwasser. Die Inselgruppe ist etwas über 63 Quadratkilometer groß, rund das Eineinhalbfache von Floridsdorf, und liegt 500 Kilometer südlich der Malediven. Über die Souveränität wurde 60 Jahren gestritten, nun haben sich die beteiligten Länder geeinigt, nur mehr der schriftliche Vertrag fehlt.

Großbritannien gibt die Souveränität über die Inselgruppe auf, sie wird an Mauritius übertragen. Großbritannien und die USA dürfen aber ihren strategisch wichtigen Militärstützpunkt auf der Hauptinsel Diego Garcia weiter betreiben, und das für mindestens 99 Jahre. Vor der Errichtung der Militärbasis waren die 1.500 Einwohner brutal vertrieben worden. Ihren Familien soll nun die Rückkehr auf das Chagos-Archipel ermöglicht werden, nicht aber auf Diego Garcia.

Weitere Meldungen

Bremse für Ukrainer Norwegen nimmt nicht mehr alle Flüchtlinge auf

Seit 2021 hat Norwegen eine Mitte-Links-Regierung, der Sozialdemokrat Jonas Gahr Støre ist Ministerpräsident. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine nahm das Land 85.000 Menschen auf, mehr als jeder andere Staat in Skandinavien. Denn Norwegen hat Geld, viel Geld, und es wurde nach dem Kriegsausbruch noch mehr. Denn die Energiepreise fuhren in die Höhe, Öl und Gas, das Norwegen in Übermaß besitzt, wurden zum Luxusgut.

Trotzdem verordnet sich das Land nun eine Bremse bei der Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen. Nicht mehr jede(r) erhält automatisch Schutzstatus wie in der EU, sondern die Schutzbedürftigkeit wird einzeln geprüft. Die Regelung gilt nur für neu Zuziehende, trotzdem hat sie zu einer politischen Kontroverse im Land geführt, berichtet die NZZ. Die Regierung argumentiert, der Platz in den Kommunen werde langsam knapp, es gäbe auch sichere Gegenden in der Ukraine.

Ist Fleisch sexistisch? Soziologe erklärt unser Ernährungsverhalten

Frauen ernähren sie häufiger vegan als Männer. Ist so, aber warum? Der deutsche Ernährungssoziologe Martin Winter begab sich in einem Spiegel-Interview auf Erklärungssuche. Fleisch werde sehr stark mit Männlichkeit verknüpft, sagt er. Das habe historische Gründe, wegen der vielen schweren körperlichen Arbeit früher.

Dazu komme, so Winter, "eine sexistische Komponente, in der Fleisch und Frauenkörper miteinander assoziiert werden. Der Mann, der Fleisch isst, unterwirft nicht nur die Natur, sondern auch symbolisch die Frau." Es gäbe dafür viele Beispiele in der Werbung. "Man könnte auch so weit gehen, dass Männer sich mit dem Fleisch Frauenkörper symbolisch einverleiben."

Ex-Premier bricht Protokoll Johnson plaudert aus, woran die Queen starb

Am 10. Oktober erscheinen die Memoiren von Boris Johnson, britischer Premierminister vom 24. Juli 2019 bis zum 6. September 2022. Zwei Tage nach seinem Abschied aus dem Amt starb Elisabeth II. mit 96, formal an "hohem Alter". Um den Verkauf seines Buches anzuheizen, brach der umstrittene konservative Politiker nun einmal mehr alle Regeln. Er geht in "Unleashed" ("Entfesselt") detailliert auf die letzten Tage der Monarchin ein und gibt auch die – angebliche – Todesursache preis.

Über die britische Boulevardzeitung "Daily Mail" wurden vorab Passagen aus den Memoiren an die Öffentlichkeit gebracht. "Ich wusste seit mindestens einem Jahr, dass sie an einer Form von Knochenkrebs erkrankt war", schreibt er in dem Buch. Er habe sie anlässlich seines Rücktritts auf Schloss Balmoral in Schottland besucht. "Sie wirkte blass und gebeugt und hatte dunkle Blutergüsse an Händen und Handgelenken, wahrscheinlich von Infusionen oder Injektionen".

Warnung für Kindersitze Bestimmte Befestigung "lebensbedrohlich"

Viele Eltern nutzen Isofix, um Kindersitze oder Babyschalen in Fahrzeugen zu befestigen. Das kann unter Umständen lebensgefährlich sein, warnt nun das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Die Behörde hat Universal-Isofix-Adapter testen lassen, die von verschiedenen Anbietern im Internet verkauft werden. Die Firmensitze der Unternehmen befinden sich meistens außerhalb der EU.

Tests der Fachgruppe Fahrzeugtechnik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin hätten ergeben, so das KBA, "dass Kindersitze, die mit Universal-Isofix-Adaptern befestigt waren, sich bei einem Aufprall vollständig lösten und frei im Fahrgastraum bewegten." Das stelle ein "ernstes Risiko" dar. Kindersitze tragen ein Genehmigungszeichen. Diese dürfen ausschließlich mit den fahrzeugeigenen geprüften und genehmigten Isofix-Aufnahmepunkten verbunden werden.

"Unerwünschte Person" UN-Generalsekretär darf nicht mehr nach Israel

Viele Staaten und Staatschefs der Welt verurteilten den Angriff des Iran auf Israel. UN-Generalsekretär António Guterres war nicht darunter, zumindest empfand das Israel so. Das hat nun Konsequenzen. Israels Außenminister Israel Katz verkündete am Mittwoch auf der Plattform X, dass Guterres fortan die Einreise nach Israel verwehrt werde.

"Ich verurteile die Ausweitung des Nahostkonflikts mit einer Eskalation nach der anderen", hatte Guterres lapidar und allgemein auf X geschrieben. "Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand." Der UN-Generalsekretär hatte Israel schon im Vorjahr gegen sich aufgebracht. Nach dem Terrorüberfall der Hamas hatte er relativierend gesagt, dies sei "nicht im luftleeren Raum" geschehen.

Weihnachten ab 1. Oktober Venezuelas Regierungschef verlegt Fest vor

Ein bisschen Weihnachten ist auch bei uns schon, in Supermärkten und Bauläden. In Venezuela aber hat das Fest schon richtig begonnen und das ganz offiziell. Machthaber Nicolás Maduro wollte es so. Also ist der Präsidentenpalast schon feierlich geschmückt und in der Hauptstadt Caracas steht ein großer Weihnachtsbaum, auch die Auslagen der Geschäfte glitzern. "Frohe Weihnachten in Frieden und Glück! Frohes Neues Jahr!", war Maduro mit seiner Ehefrau beim Weihnachtsspaziergang im TV zu sehen.

Weihnachten ab 1. Oktober, aber warum? "Als Hommage an Sie und als Dank", sagt der Machthaber zum Volk. Es geht wohl eher darum, von den Massenprotesten nach seiner Schummelwahl abzulenken. Deshalb dauert Weihnachten heuer auch bis Mitte Jänner, denn am 10. Jänner will sich Maduro vereidigen lassen. Die Kirche zeigte sich wenig begeistert. Sie erinnerte daran, dass "die Art und der Zeitpunkt ihrer Feier in der Verantwortung der kirchlichen Autorität liegt".

Sparen beim Klopapier "Anzeigenhauptmeister" will Millionär sein

Er zog durchs Land, filmte Falschparker und zeigte sie an. Im Internet brachte es der 18-jährige Deutsche Niklas M. zu Beginn des Jahres zu einiger Berühmtheit. Das und seine Sparsamkeit haben ihn nach Eigenangaben zum Millionär gemacht. Der "Anzeigenhauptmeister" bekannte nun in "Bild", dass er ein Geizhals sei und jeden Cent umdrehe. "Ich gönne mir nichts". Wenn er unterwegs sei, würde er Klorollen aus öffentlichen Toiletten mitnehmen, um Geld zu sparen.

Reich wurde er aber durch Auftritte in der Werbung, in sozialen Medien, er ließ sich auch für Stadtfeste buchen. Alles bezahlt. "Mein höchstes Honorar war sechsstellig", behauptet er. "Ich hatte schon davor viel Geld. Aber der Anzeigenhauptmeister hat die Million vollgemacht." Ob das alles stimmt, lässt sich nicht belegen. Aber wenn er schwindelt, wird er vielleicht angezeigt.