Am Ende wussten die Beamten auch nicht so wirklich warum. Tipp: Es könnte am Alter liegen. Ein Streifenwagen der dänischen Polizei entdeckte am Sonntag gegen 19 Uhr mitten auf einer Kreuzung in Padborg einen Suzuki, der Fahrer wirkte orientierungslos. Sie nahmen sich des Mannes an und stellten fest: da wo er war, wollte er ganz und gar nicht hin.
Der 88-Jährige war auf dem Weg ins Pflegeheim, um seine Frau zu besuchen, geriet auf die Autobahn und fuhr einfach weiter. Aus den sechs Kilometern Fahrstrecke wurde so ein Weg von 150 Kilometern, er konnte sich aber an wenig daran erinnern, vor allem nicht, wie er über die Grenze gekommen war. Die Polizei übergab den Rentner seinem Neffen – ohne Auto.
Wer kein Asyl bekommt oder straffällig wurde, soll Deutschland verlassen – am besten freiwillig. Die Regierung gewährt Ausreisewilligen deshalb ein Startgeld in der alten Heimat von 1.700 Euro und übernimmt die Kosten der Flüge. Für den Staat rechnet sich das und es gibt auch durchaus viele Menschen, die das Angebot gern nutzen würden, aber sie scheitern an der deutschen Bürokratie.
Der "Spiegel" fand nun heraus, dass sich beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg rund 2.000 Förderanträge stapeln, da es oft um Familien geht, liegt die Zahl der Betroffenen noch höher. Bis zu 16 Wochen müssen Antragsteller auf eine Erledigung warten. Seltsam: Die Regierung scheitert nicht nur an der Abschiebung von Menschen, die nicht gehen wollen, sondern auch am Wegzug von Tausenden, die das Land selbst gern verlassen würden.
Vielleicht hängen sie mehr am Amt als er selbst. Zuletzt war ein verstörendes Video aufgetaucht, es zeigt Jill Biden wie sie ihren Ehemann anfeuert. Nun berichtet der TV-Sender CNN, der das Desaster-Duell übertragen hatte, über ein Familientreffen in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten nahe Washington. Dort hätte das nächste Umfeld dem US-Präsidenten den Rücken gestärkt.
CNN beruft sich auf zwei nicht genannte Berater Bidens. Die Familie hätte dem Präsidenten die "uneingeschränkte Unterstützung" zugesichert und ihn ermuntert weiterzumachen. Zu der Zusammenkunft war es gekommen, weil Star-Fotografin Annie Leibovitz engagiert worden war, um den gesamten Clan in Camp David abzulichten.
Theoretisch beginnt die Hurrikan-Saison im Juni, praktisch meistens viel später, heuer aber nicht. An Beryl ist auch sonst einiges ungewöhnlich. So weit östlich gab es seit 1933 keinen Hurrikan mehr, er baute sich in nur 42 Stunden auf, so früh im Jahr gab es noch nie einen tropischen Wirbelsturm in dieser Stärke. "Historisch" nennen Wetterxperten das Phänomen.
Beryl wurde mittlerweile auf Kategorie 4 von 5 hochgestuft, er ist 215 Kilometern pro Stunde schnell, Hurrikanwarnungen bestehen bereits für die Inseln Barbados, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Grenada und Tobago, Tropensturmwarnungen sind für Martinique und Trinidad in Kraft. Bis zu drei Meter hohe Sturmfluten und 150 Liter Regen pro Quadratmeter werden erwartet.
Das Nationalteam, dessen Kapitän er einst war, fischt bei der EU in Deutschland derzeit oft im Trüben. Er selbst fing sich jetzt den Zorn der Norweger ein. David Beckham wurde in der vergangenen Woche dabei gefilmt, wie er vom Ufer des Lærdal aus, im Süden des Landes gelegen, seine Rute ins Wasser hielt. Und das noch dazu in die "Königin der Lachflüsse", so genannt, weil sich das Königshaus hier zuweilen aufhält.
Wegen der immer geringeren Bestände ist das Lachsfischen in Norwegen inzwischen streng limitiert. Für den Lærdal und 33 weitere Flüsse hat die Umweltbehörde das Fischen in diesem Sommer komplett untersagt. Aber es gibt ein Schlupfloch. Wenn nämlich der Fang an Aufzuchtstationen weitergegeben wird, dann ist es okay. Bleibt noch eine Kleinigkeit, die Gebühr. Derartige Expeditionen müssen eine "Spende" an die Zuchtstationen leisten, ein Teil des Geldes fließt dann an die Eigentümer zurück. Pro Trip sind fast 120.000 Euro zu berappen.
Es gab Olaf Scholz schon mit Augenklappe im Bundestag, er war beim Joggen aufs Gesicht gefallen. Im Lockdown säbelte ihm ein Mitarbeiter ein Teil der Haare ab, die Friseure mussten geschlossen halten, aber immerhin verlief der Unfall unblutig. In New York trug er im September 2023 Pflaster, er habe sich beim Rasieren geschnitten hieß es. Die Erklärung für ein neuerliches Missgeschick fiel ähnlich trivial aus.
Der SPD-Kanzler besuchte am Freitag das International Police Cooperation Center in Neuss (Nordrhein-Westfalen), es ist für die Sicherheit bei der Fußball-EM in Deutschland zuständig. Auch diesmal trug Scholz ein Pflaster, nun am Kinn und es machte das Gerücht die Runde, die Debatten beim EU-Gipfel am Tag davor seien doch etwas heftiger verlaufen als berichtet. Die (erzählte) Wahrheit ist eine andere: Scholz habe sich schlicht erneut beim Rasieren geschnitten. Tipp: Es gibt Rasierer auch in E-Mobilität.
Am Dienstag dieser Woche war Lubna Jaffery Gast in der Talkshow "Skeiv Preik", sie gehört heuer zum Rahmenprogramm der "Oslo Pride". Die Kultur- und Gleichstellungsministerin wurde mit dem Preis "Fag Hag 2024" ausgezeichnet – der "Spiegel" übersetzte das mit "Tuntenmutti 2024". Die Politikern war von der Auszeichnung so angetan, dass sie mitten in ihrer Rede ihre Bluse hochzog und ihren Busen herzeigte, lediglich die Brustwarzen waren abgedeckt.
Das Video macht nun über Skandinavien hinaus die Runde. Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre beglückwünschte Jaffery zu ihrer Aktion. Die Ministern selbst reagierte in einer SMS auf Anfragen norwegischer Medien. Sie sei glücklich darüber, Schutzpatronin der LGBTQ-Bewegung geworden zu sein. Es sei wichtig, dass sich queere Menschen sicher und frei fühlen können. "Das war ein kleiner Beitrag."
Die besten Märchen erzählt das Leben. Mir riesigem Aufwand ließ Netflix "The Grimm Reality" verfilmen, ein Fantasy-Thriller, Grimms Märchen modern nacherzählt. Viel war im Vorfeld über die Serie nicht zu erfahren, nur dass es acht Episoden gebe werde, die jeweils eine Stunde lang sein sollen. Nun gibt es auf Netflix statt acht Stunden keine Minute davon zu sehen. Die Veröffentlichung wurde abgesagt. Warum, ist unklar.
Dabei war das Team, soweit bekannt, durchaus hochkarätig, Hyun Wanner („Der Tod kommt nach Venedig“) und Eidin Jalali („Der Schwarm“, „Tatort“) spielten mir, Regie führten Sven Bohse („Dark Woods“) und Florian Dietrich („Toubab“). Ihre Arbeit war fertig, die Rede war zunächst davon, dass die Serie schon 2023 gestartet wird, nun wurde sie überhaupt abgesagt. Netflix äußert sich dazu nicht. Hoffnung für Erwartungsfrohe: Dass ein anderer Streamingdienst sich die Rechte und die Folgen schnappt.