NewsFlix.at Logo
NEWS
NEWS

21. November 2025

Google kopiert AirDrop Nun kann mit iPhones getauscht werden

Worum geht es? Google spendiert seinen Pixel-Smartphones ein neues Feature – oder besser gesagt ein Update, das es in sich hat. Denn mit der jüngsten Version der sogenannten "Quick Share"-Funktion können Pixel-User nun erstmals mit iPhone-Usern direkt und ohne Umwege Daten austauschen.

Wie funktioniert das? Die gleiche Funktion nennt sich bei Apple AirDrop und ist auf iPhones, iPads und Macs schon seit vielen Jahren Standard. Dafür muss man die AirDrop-Funktion aktivieren, danach werden einfach die zwei Geräte, die miteinander kommunizieren sollen, aneinander gehalten und es kann getauscht werden, was man will: Fotos, Videos etc.

Und bei Pixel-Phones? Heißt die Funktion eben "Quick Share", ist seit 2020 Standard und funktioniert genauso. Allerdings konnten bis jetzt Pixel-Phones und iPhones nicht miteinander kommunizieren. Die Smartphones waren darauf programmiert, nicht miteinander "sprechen zu dürfen".

Was ist jetzt anders? Google hat dieses "Kontakt-Verbot" mit seinem jüngsten Funktions-Update jetzt einseitig aufgehoben. Ab sofort können alle Pixel-User, die die neueste Software geladen haben, auch mit iPhone-Besitzern Daten austauschen.

Gilt das für alle Pixel-Telefone? Nein, bisher ist das neue Feature nur für die Modelle der Pixel-10-Serie verfügbar. Es könnte aber theoretisch auch auf alle weiteren Modelle ausgeweitet werden.

Was sagt Apple dazu? Gute Frage. Der Konzern hat sich bis jetzt nicht dazu geäußert. Da Apple aber bekanntermaßen eigen ist, was die Exklusivität seiner Geräte anbelangt, und Google vorab nicht gefragt hat, ob man bei Apple mit dem neuen Feature einverstanden ist, wird sich die Freude in Grenzen halten. Angeblich laufen im Silicon Valley bereits Wetten, wann Apple reagiert – und vor allem wie.

Fund am Dachboden Superman-Comic bringt fast 8 Mio. Euro

Worum geht es? Beim Aufräumen des Dachbodens ihrer verstorbenen Mutter entdeckten drei Brüder in Nordkalifornien vergangenes Jahr unter einem Stapel Zeitungen einen Karton mit sechs alten Comic-Heften, darunter die erste Ausgabe von "Superman" aus dem Sommer 1939. Das Heft in tadellosem Zustand wurde nun um 9,12 Millionen Dollar, umgerechnet 7,92 Millionen Euro versteigert.

Was macht das Heft so besonders? Seine Seltenheit und der großartige Erhaltungszustand. Nie zuvor, so das Auktionshaus Heritage Auctions, sei ein Exemplar aus dieser "goldenen Ära der Comics" in solch einem guten Zustand angeboten worden.

Ist es das erste Heft mit Superman? Nein, Superman hatte seinen ersten Auftritt ein Jahr zuvor, also 1938, in dem Heft Action Comics Nummer 1. Eine Ausgabe davon wurde vergangenes Jahr um 6 Millionen Dollar zugeschlagen – der bis dato höchste je erzielte Preis für ein Comicheft. Das nun versteigerte Comic ist die erste Nummer der eigenen Superman-Heftserie, die aufgrund des großen Erfolges der Figur geschaffen worden ist.

Wie viel kostete das Heft damals? 10 Cent, auf heutige Verhältnisse umgerechnet wären das etwa 2,30 Dollar oder 2 Euro.

Wussten die Brüder, welcher Schatz auf dem Dachboden ruhte? "Unsere Mutter sagte immer, sie hätte eine wertvolle Comicsammlung", so die drei Männer, die anonym bleiben wollten. Aber da keiner wusste, wo diese sein sollte, nahmen sie das nicht für bare Münze. erst als sie den Karton mit den Heften fanden, dämmerte ihnen langsam, was ihnen ihre Mutter da hinterlassen hatte.

"Kommunist" bei Trump Er darf sogar "Faschist" zu ihm sagen

Worum geht es? Am Freitag traf US-Präsident Donald Trump erstmals mit dem designierten Bürgermeister von New York City, dem Demokraten Zohran Mamdani, zusammen. Im Vorfeld hatte Trump den 34-Jährigen als "Kommunisten", danach gab er sich begeistert: "Wir hatten ein großartiges, produktives Treffen", so der Präsident.

Was hat Trump umgestimmt? Einerseits vermutlich das Gewinner-Gen, das Mamdani auch im Weißen Haus zur Schau stellte. "Er hat einen unglaublichen Wahlkampf gegen viele kluge Leute geführt, und er hat sie geschlagen", lobte Trump.

Sonst nichts? Offenbar eint die beiden ungleichen Männer auch die Liebe zur "ihrer" Stadt. Er schätze an Trump, dass es bei dem Treffen nicht um die "zahlreichen Meinungsverschiedenheiten" gegangen sei, sondern um das "gemeinsame Ziel, den New Yorkern zu dienen", erklärte Mamdani hinterher gegenüber der Presse.

Gar keine Missstimmung? Nein, der Präsident war sogar freiwillig komisch. Als Zohran Mamdani gefragt wurde, ob er Trump denn als Faschisten bezeichnen würde, setzte dieser schon zu einer Erklärung an, als Trump ihm ins Wort fiel: "Das ist schon in Ordnung. Du kannst einfach ja sagen. Das ist einfacher, als es zu erklären."

Autismus-Epidemie? Kennedy lässt Impf-Richtlinien ändern

Worum geht es? US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy hat die Gesundheitsbehörde CDC angewiesen, einen Info-Text auf ihrer Homepage zum Thema Schutzimpfungen bei Säuglingen zu verändern. Er sehe einen Zusammenhang zwischen Säuglingsimpfungen und Autismus und habe die Behörde deshalb angewiesen, ihre diesbezüglichen Richtlinien zu ändern, so Kennedy in der New York Times.

Was wurde geändert? Auf der Homepage der CDC steht nun zu diesem Thema: "Die Behauptung, 'Impfstoffe verursachen keinen Autismus' ist keine evidenzbasierte Aussage, da Studien die Möglichkeit nicht ausschließen konnten, dass Säuglingsimpfungen Autismus verursachen."

Und ist das so? Es entspricht jedenfalls definitiv nicht der gängigen Lehrmeinung über einen möglichen Zusammenhang zwischen Impfungen für Säuglinge und Autismus. Jahrzehntelange wissenschaftliche Studien und Untersuchungen belegen vielmehr, dass Impfstoffe für Säuglinge und Kleinkinder sicher sind und alljährlich zigtausende Leben retten.

Was sagt der Minister dazu? Er hält es schlicht für eine Lüge. Dieses Thema treibt Kennedy seit vielen Jahren um, er sieht eine "Autismus-Epidemie" unter amerikanischen Kindern und hat es sich zum Ziel gesetzt, diese "Epidemie" zu stoppen.

Gibt es eine Epidemie? Es gibt heute jedenfalls fünf Mal so viele Autismus-Diagnosen bei Kindern wie noch vor 25 Jahren. Über die Ursachen dafür herrscht allerdings keine Einigkeit. Kritiker meinen, dass Kennedy, der als ausgewiesener Impf-Skeptiker gilt, mit seiner Haltung wesentlich mehr Leben gefährde, als er dadurch möglicherweise schützt.

1 Billion Dollar wert Eli Lilly legt dank Abnehmspritze zu

Worum geht es? Der US-Arzneimittelhersteller Eli Lilly hat am Freitag erstmals einen Börsenwert von mehr als 1 Billion Dollar erreicht. Damit geht der Höhenflug des Unternehmens weiter, das seinen Wert seit Jahresbeginn um über 35 Prozent steigern konnte.

Weshalb legt das Unternehmen so zu? Weil es dank Abnehm-Medikamente Mounjaro und Zepbound zu den großen Gewinnern auf dem Arzneimittel-Markt gehört. wie auch Ozempic und Wegovy, werden die Medikamente zur Behandlung von Typ-2-Diabetes sowie zur allgemeinen Gewichtsreduktion verschrieben.

Basieren diese Medikamente alle auf dem selben Wirkstoff? Nein, aber auf dem selben Wirkmechanismus. Tatsächlich gelten die Medikamente von Eli Lilly als fortschrittlicher, verhelfen zu einer stärkeren Gewichtsabnahme und werden daher von Medizinern zunehmend verschrieben.

Wie viele Unternehmen sind über eine Billion Dollar wert? Mehr als man denkt. Ganz vorne liegen der Chiphersteller Nvidia (aktueller Wert etwa 4,9 Billionen Dollar), es folgen Microsoft und Apple (je ca. 4 Bio.), Alphabet (Google, 3,2 Bio.), Amazon (2,4 Bio.), Meta (Facebook, 1,9 Bio.) und Broadcom (Halbleiterhersteller, 1,8 Bio). Außerdem Saudi Aramco (Erdöl, 1,67 Bio.), TSMC (Halbleiter, 1,56 Bio.), Tesla (1,53 Bio) und die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway (1,06 Bio.).

Fatal für Fergie Andrews Ex verliert ihren Buchvertrag

Worum geht es? Sarah Ferguson, Ex-Ehefrau des ehemaligen Prinzen Andrew und diesem nach wie vor freundschaftlich verbunden, verliert ihre wichtigste Einnahmequelle: Ihr jüngstes Kinderbuch, obwohl fertig gedruckt, soll eingestampft werden.

Warum das? Seit der Degradierung ihres Ex durch König Charles habe das Ansehen Fergies massiv gelitten, so britische Medien. Der Verlust des Herzoginnen-Titels – mit ihrem Ex-Mann wurde auch ihr der angeheiratete Titel genommen – ist man seitens ihres Verlags offenbar der Meinung, dass keiner mehr ein Kinderbuch der Autorin Sarah Ferguson kaufen will, auf nicht Duchess of York draufsteht.

Seit wann schreibt Sarah Ferguson Kinderbücher? Das erste, "Budgie the Little Helicopter", ist 1989 erschienen, es folgten sechs weitere Budgie-Bücher sowie Dutzende weitere Kinderbücher in unterschiedlichen Serien, alle als "Duchess of York" verfasst. Über Budgie wurde sogar eine eigene Animationsserie für Kinder produziert.

Und lief das Geschäft gut? Sehr gut sogar. Fergie war stolz darauf, dass sie aus den Einnahmen ihrer Kinderbücher zeitweise sogar ihren Mann und ihre Töchter finanziell unterstützen konnte.

Weshalb geriet die ehemalige Duchess in Misskredit? Sarah Ferguson pflegte jahrzehntelang einen sehr luxuriösen Lebensstil. Nach der Scheidung von Andrew häufte sie so Millionenschulden an. Nach dem Tod der Queen (die viele der Schulden still und heimlich beglich) und Andrews gesellschaftlichem Abstieg aufgrund seiner Kontakte zum Missbrauchstäter Jeffrey Epstein, sind der 66-Jährigen jetzt nach dem Buch-Aus offenbar alle Einnahmequellen weggebrochen.

Nach 3 Wochen Haft Sarkozy schrieb Buch über Gefängnis

Worum geht es? Drei Wochen lang saß Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy im Gefängnis, nun gab er bekannt, dass er über seine Zeit im Knast ein Buch geschrieben habe. Es heißt "Tagebuch eines Häftlings" und wird am 10. Dezember erscheinen.

Weshalb saß Sarkozy im Gefängnis? Er wurde Ende September wegen einer illegalen Wahlkampffinanzierung durch den damaligen libyschen Diktator Gaddafi im Jahr 2007 zu insgesamt fünf Jahren verurteilt, die er sofort antreten musste. Am 21. Oktober rückte der 70-Jährige im berühmten Gefängnis Santé in Paris ein.

Und warum wurde er so rasch wieder freigelassen? Sarkozy berief gegen das Urteil, das Berufungsgericht gab dem Antrag auf Haftentlassung statt.

Worum geht es in dem Buch? Vornehmlich um die Eindrücke des Häftlings, erste Auszüge lassen aber auf eher banale Erkenntnisse schließen: "Im Gefängnis wird das Innenleben gestärkt, ähnlich wie in der Wüste", so Sarkozy dazu vorab auf X. Denn: "Im Gefängnis gibt es nichts zu sehen und nichts zu tun."

Hat Sarkozy dort denn nichts gearbeitet? Nein, aufgrund seiner besonderen Stellung saß Sarkozy alleine in seiner etwa neun Quadratmeter großen Zelle, bewacht von zwei Sicherheitsbeamten, die in der Zelle daneben lebten. er hatte auch keinerlei Kontakt zu anderen Häftlingen.

Wie dick ist das Buch geworden? 210 Seiten, also etwas mehr als zehn Seiten für jeden seiner 20 Tage in Haft.

Könnte er nochmals in Haft kommen? Ah oui. In einer weiteren Anklage ergeht am 26. November das Urteil des Berufungsgerichts. Sollte er schuldig sein, droht ihm eine weitere einjährige Freiheitsstrafe – davon aber immerhin sechs Monate mit Fußfessel.

Neuer Bärenangriff Grizzly attackiert Schulklasse in Kanada

Worum geht es? In der kanadischen Provinz British Columbia hat ein Grizzly eine Schulklasse angegriffen, die auf einem Wanderweg im Wald unterwegs war. Insgesamt elf Kinder seien dabei verletzt worden, zwei seien in kritischem Zustand, so lokale Medien.

Wo ereignete sich der Angriff? In der Gemeinde Bella Coola, etwa 700 Kilometer nordwestlich von Vancouver an der Westküste.

Wie ging der Angriff vor sich? Die Gruppe machte in der Nähe eines Flusses Pause, um zu Mittag zu essen. Der Grizzlybär tauchte aus dem Wald auf und griff an. Mehrere Lehrer griffen physisch ein und setzten Bärenspray und einen Bärenknaller ein.

Was wird jetzt unternommen? Die Naturschutzbehörde sowie die Ortsregierung der lokalen indigenen Bevölkerung, die zur Nuxalk Nation gehören, riefen die Bevölkerung auf, die Region, in der der Bär gesichtet worden ist, vorläufig zu meiden. Auch die Schule, aus der die Klasse stammt, bleibt wegen des Vorfalls zunächst geschlossen.

Kommen solche Angriffe häufig vor? Nein, sie sind zum Glück sehr selten. In British Columbia wurden zwischen 2020 uns 2025 insgesamt elf Bärenangriffe gemeldet – bei einer Bären-Population von geschätzten 16.000 Tieren. Und die meisten Zusammenstöße passieren eher mit Schwarzbären als mit den – wesentlich größeren – Grizzlybären.

20. November 2025

Amazon kauft Fußball Ab 2027 Champions League-Rechte

Worum geht es? Derzeit werden Schritt für Schritt die TV-Rechte an der Champions League vergeben. Es geht um die Spiele ab der Saison 2027/28 bis 2030/31. Für Deutschland und Großbritannien ist nun eine Entscheidung gefallen.

Was kommt? Das Rechtepaket wurde neu vergeben. Nicht mehr Sky oder DAZN kommen in Deutschland zum Zug, sondern die US-Anbieter Paramount+ und Amazon. Für die Kundschaft heißt das, es müssen neue Abos abgeschlossen werden.

Wer zeigt was? Das ist noch unsicher, es gibt keine offizielle Bestätigung für den Vorgang. Aber: Das Topspiel am Dienstag soll Paramount+ zeigen, das Topspiel am Mittwoch Amazon. Alle restlichen Spiele am Dienstag und Mittwoch hat Paramount+ gekauft.

Wer bekommt das Endspiel? Laut Bild soll das Finale in der Champions League auf Netflix laufen. Ausnahme: Wenn eine deutsche Mannschaft beteiligt ist, muss das Match im Free TV zu sehen sein.

Was heißt das für Österreich? Das ist noch unklar, das Rechtepaket wird erst später vergeben. Bisher dürfen Sky und Canal+ die Spiele vorrangig zeigen.

Feuer auf Klimagipfel Gesamtes Konferenz-Gelände geräumt

Worum geht es? Etwa 50.000 Menschen versuchen derzeit auf der COP30 in Belém (Brasilien) eine Lösung für die Erderwärmung zu finden. Nun wurde es auf dem Weltklimagipfel selbst tatsächlich heiß.

Was passierte? Auf dem Gelände brach am Donnerstag ein Feuer aus. Betroffen war insbesondere die sogenannte Blue Zone – das ist der Bereich, in dem sich Delegierte, Verhandler und Medien versammeln.

Was war die Folge? Das gesamte Konferenzgelände wurde evakuiert und für mehrere Stunden gesperrt. Ein Video zeigt das Feuer.

Gab es Verletzte? 13 Personen wurden wegen Rauchinhalation behandelt. Nach Angaben der Veranstalter gab es einen "begrenzten Schaden". Das Feuer sei unter Kontrolle gebracht worden, es sei niemand schwer verletzt worden, heiß es.

Was hat überhaupt gebrannt? Betroffen war nicht Betonbauten, sondern temporäre Pavillons aus Zeltstoff.

Weiß man was über die Ursache? Es wird ein elektrischer Defekt vermutet, z. B. durch einen Kurzschluss oder einen Fehler an einem Generator. Laut ABC News könnte der Ursprung des Feuers eine Mikrowelle in einem Stand gewesen sein.

Anzeige gegen Präsidenten Vučić in "Sarajewo-Safaris" verwickelt?

Worum geht es? Um unglaubliche Vorwürfe, die von der Staatsanwaltschaft Mailand derzeit untersucht werden. "Touristen" sollen dafür bezahlt haben, um auf Menschen schießen zu dürfen. NewsFlix hatte erstmals am 12. November hier darüber berichtet.

Wann soll das stattgefunden haben? Während der Belagerung von Sarajevo (1992–1996) im Zuge des Bosnienkrieges. Die "Touristen" sollen Wochenendtrips gebucht haben, um in das Krisengebiet zu fahren.

Was soll dort passiert sein? Etwas, das in Medien und in den Ermittlungen als "Scharfschützen-Safaris" bezeichnet wird. Es gab dafür sogar Preislisten. Es wurden unterschiedliche Gebühren für die Tötung von Männern und Frauen eingehoben. Kinder kosteten mehr.

Wer behauptet das? Der Journalist und Schriftsteller Ezio Gavazzeni hat viele Beweise und Zeugenaussagen zusammengetragen. Der Akt soll 17 Seiten lang sein. Darunter befindet sich auch die Aussagen eines ehemaligen bosnischen Offiziers des Militärgeheimdienstes.

Was ist der Emittlungsstand? Die "Safari"-Touristen sollen von der norditalienischen Grenzstadt Triest aus in die Hügel oberhalb von Sarajevo gebracht worden sein, um von dort auf Passanten auf der Straße zu schießen.

War das bekannt? Die Schußattacken ja, über die "Touristen" gab es nur Gerüchte. Während der Belagerung von Sarajevo riskierten Zivilisten beim Überqueren des Hauptboulevards der Stadt regelmäßig ihr Leben. Er wurde als "Scharfschützenallee" bekannt.

Wie viel bezahlten die "Touristen"? In einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica behauptet Gavazzeni, dass es "mindestens hundert" Teilnehmer gegeben habe. Sie sollen bis zu 100.000 Euro bezahlt haben.

Was ist die neueste Entwicklung? Der serbische Präsident Aleksandar Vučić soll in den Skandal um die "Sarajevo-Safaris" verwickelt sein. Der kroatische Journalist Domagoj Margetić hat bei der Staatsanwaltschaft in Mailand Anzeige erstattet. Sein Vorwurf: Vučić sei in den Jahren 1992/1993 als Freiwilliger in Sarajevo gewesen.

Was heißt das konkret? Vučić, so die Anschuldigung, habe sich einer paramilitärischen Einheit angeschlossen, die unter Kontrolle der Serbischen Radikalen Partei stand, angeführt von Slavko Aleksić.

Reichen die Anschuldigungen weiter? Es gibt auch Behauptungen, dass Vučić von Scharfschützen-Positionen aus mitgewirkt haben soll – konkret soll er bei den Hügeln um Sarajevo gewesen sein, von denen aus Scharfschützen schossen.

Gibt es dafür Belege? Der Anwalt Čedomir Stojković, legte als "Beweis" Filmmaterial vor, auf dem zu sehen sein soll, dass Vučić ein Scharfschützengewehr hält.

Wie reagierte Vučić? Er bestreitet die Vorwürfe: Er sagt, was in den altem Filmmaterial wie ein Gewehr aussah, sei in Wahrheit ein Regenschirm gewesen.

Neuer Ärger für Shein US-Protest gegen "Kinder-Sexpuppen"

Worum geht es? Vor drei Wochen war der chinesische Internet-Anbieter Shein in Frankreich in die Kritik geraten. Der Konzern bot auf seinem Internetportal kinderähnliche Sexpuppen zum Verkauf an.

Warum Frankreich? Weil Shein am 5. November den weltweit ersten physischen Store eröffnete. Er sperrte im Kaufhaus BHV Marais in der Pariser Innenstadt auf. Wegen der Sexpuppen blockierte Frankreichs Regierung gleichzeitig die Webseite des China-Händlers.

Wie reagierte Shein? Mit der sofortigen Entfernung der entsprechenden Produkte. Der Onlinehändler erklärte, dass man solche Erzeugnisse nicht dulde und eine interne Überprüfung eingeleitet habe. Die Produkte waren für alle zugänglich, auch für Kinder, es gab keine Filter.

Was passierte nun? Der Protest schwappte auf die USA über. Eine überparteiliche Gruppe von Abgeordneten fordert vom Fast-Fashion-Riesen Shein Aufklärung über den möglichen Verkauf von Puppen "mit kindlichem Aussehen" an US-Verbraucher.

Warum ist das bemerkenswert? Weil die Gruppe aus beiden politischen Lagern des Repräsentantenhauses gebildet wurde. Gemeinsam schrieb man einen Brief an Shein.

Was steht drin? Die Abgeordneten lobten Shein zwar für die rasche Reaktion, es aber "inakzeptabel" sei, dass diese Produkte jemals auf der Website verkauft werden durften. "Es steht außer Frage, dass diese Puppen Kindesmissbrauch und Ausbeutung fördern."

Wie groß ist die Gruppe? Der Brief wurde von 34 Abgeordneten unterzeichnet – 29 Republikanern und fünf Demokraten – angeführt von den Abgeordneten Vern Buchanan (Republikaner) und Debbie Wasserman Schultz (Demokratin) aus Florida.

Nazi-Vergangenheit 14 Alt-Stars wird Auszeichnung entzogen

Worum geht es? Spät aber doch durchleuchtet der Dachverband der deutschen Filmbranche SPIO ("Spitzenorganisation der Filmwirtschaft") die Vergangenheit seiner Ehrenmitglieder. Und entzieht nun 14 ehemals ausgezeichneten Filmschaffenden wegen ihrer Nazi-Vergangenheit ihre Ehrenmedaillen.

Wer ist davon betroffen? Die bekanntesten Namen sind der Schauspieler Heinz Rühmann (1902-1994), die Regisseurin Leni Riefenstahl (1902-2003), die Schauspielerin Olga Tschechowa (1897-1980) oder der Produzent Ludwig "Luggi" Waldleitner (1913-1998).

Was wird den Betroffenen vorgeworfen? Im Rahmen einer Studie der Organisation "zur NS-Vergangenheit ihres Führungspersonals und der Preisträge*rinnen der SPIO-Ehrenmedaille" wurden insgesamt 14 Personen, als "NS-belastet" oder "NS-konform" eingestuft.

Und da kommt man erst jetzt drauf? Viele der untersuchten Personen sind tatsächlich nur Insidern bekannt, weil sie hinter den Kulissen agiert haben. Aber dass etwa Leni Riefenstahl eine gewisse Nähe zum NS-Regime hatte, war wahrlich kein Geheimnis.

Wann erhielt Riefenstahl ihre Ehrenmedaille? 2002, anlässlich ihres 100. Geburtstages.

Warum wurde die NS-Vergangenheit erst jetzt untersucht? Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Verbandes und "angesichts des Erstarkens rechtsextremer Tendenzen in der Gesellschaft" wollte man ein Zeichen setzen, so die SPIO.

Unitalienische Zutaten Regierung gegen "falsche" Carbonara

Worum geht es? Ausgerechnet im Supermarkt des Europäischen Parlaments in Brüssel entdeckte der italienische Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida von der Regierungspartei Fratelli d'Italia eine belgische Carbonara-Sauce mit nicht authentischen Zutaten, vornehmlich Speck und Obers. Scandalo!

Und weiter? Der Agrarier machte seinem Ärger auf Facebook Luft: "Diese Produkte sind ein Paradebeispiel für 'Italian sounding', also Waren, die zwar echt italienisch klingen, es aber nicht sind." Es sei inakzeptabel, sie in den Regalen des Supermarkts des Europäischen Parlaments zu sehen, so der Minister.

Was tut die EU? Die Frage ist, was sie tun kann. Fratelli d’Italia wandte sich an EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola und forderte festzustellen, ob die belgischen Produkte gegen EU-Vorschriften verstoßen. Fortsetzung folgt.

Und wo steht das Ur-Rezept für Carbonara geschrieben? Das gibt es nicht, dass macht die Sache zusätzlich pikant. Um die "Erfindung" dieser Pasta-Variante ranken sich zahlreiche Mythen. Zuletzt torpedierte der italienische Universitätsprofessor Alberto Grandi in seinem Buch "Mythos Nationalgericht" die Entstehung der Carbonara, indem er sie in den USA ansiedelte.

383 Jahre alt Gericht stoppt Versteigerung von Rechner

Worum geht es? In der Pariser Niederlassung des Auktionshauses Christie's hätte demnächst eine der ersten mechanischen Rechenmaschinen der Welt versteigert werden sollen. Doch ein Gericht hat einen möglichen Export der wissenschaftlichen Antiquität nun vorerst untersagt, worauf Christie's das Objekt von der Auktion zurückzog.

Wie alt ist der Rechner? Stolze 383 Jahre. Das Gerät mit dem Namen "Pascaline" wurde vom französischen Mathematiker Blaise Pascal 1642 im Alter von 19 Jahren konstruiert und galt lange als erste Rechenmaschine. Mittlerweile geht man aber davon aus, dass knapp 20 Jahre zuvor der deutsche Mathematiker Wilhelm Schickard bereits ein solches Gerät entworfen und gebaut hat.

Was zahlt man für so etwas? Der Wert wird auf zwei bis drei Millionen Euro geschätzt. Christie's bezeichnete sie als das "wichtigste wissenschaftliche Instrument, das jemals auf einer Auktion angeboten wurde".

Ist die "Pascaline" ein Einzelstück? Nein, Pascal baute Zeit seines Lebens an die 50 Maschinen, die er immer in Details weiter entwickelte. Es sollen aber heute nur mehr neun Exemplare davon existieren.

Und weshalb jetzt das Veto des Gerichts? Wissenschaftler und Forscher legten Rechtsmittel ein, um dem historischen Instrument Denkmalschutz zu gewähren. Sie argumentierten, es solle als "nationaler Schatz" eingestuft werden – ein Richter folgte dieser Ansicht.

Wie geht es jetzt weiter? Das Gericht stellte fest, dass der historische und wissenschaftliche Wert von der "Pascaline" diese als "nationalen Schatz" qualifizieren könnte. Nun muss vermutlich das Kulturministerium entscheiden, wie es mit der Antiquität weiter geht.

Todes-Drohung von Trump Die Demokraten riefen Kapitolpolizei an

Worum geht es? Donald Trump bedroht eine Gruppe von Abgeordneten im Kongress. Ihr Vorgehen sei "mit dem Tode zu bestrafen!", schrieb er in den sozialen Medien.

Was war passiert? Sechs demokratische Militär-Veteranen hatten am Dienstag auf X ein 90-sekündiges Videoveröffentlicht. Es erinnerte die Angehörigen von Militär und Geheimdienst daran, dass "niemand Befehle ausführen muss, die gegen das Gesetz oder unsere Verfassung verstoßen".

Was meinten sie? Wörtlich: "Die Bedrohungen unserer Verfassung kommen derzeit nicht nur aus dem Ausland, sondern auch direkt aus dem eigenen Land. Unsere Gesetze sind eindeutig. Man kann illegale Befehle verweigern … man muss illegale Befehle verweigern." Damit war klar Trump gemeint.

Wer gehörte zu dem Kreis? Veteranen der Marine, der CIA, der Luftwaffe und der Army Rangers. Die zwei Senatoren Elissa Slotkin (Michigan) und Mark Kelly (Arizona) sowie die Abgeordneten Jason Crow (Colorado), Maggie Goodlander (New Hampshire), Chris Deluzio (Pennsylvania) und Chrissy Houlahan (Pennsylvania).

Wie reagierte Trump? Er forderte am Donnerstag, eine Gruppe demokratischer Kongressveteranen mit dem "Tod" zu bestrafen, weil sie das Militär dazu ermutigt hatten, ungesetzlichen Befehlen nicht Folge zu leisten.

Was schrieb er? Es gab zwei Reaktionen. Zunächst schrieb Trump auf Truth Social. "Ihre Worte dürfen nicht ungestraft bleiben. Aufrührerisches Verhalten von Verrätern!!! Sperrt sie ein???" Dann eine Stunden später: "Aufrührerisches Verhalten wird mit dem Tod bestraft."

Was machten die Betroffenen? Die demokratische Führung im Repräsentantenhaus erklärte am Donnerstag, sie habe Kontakt mit der US-Kapitolpolizei und dem Sergeant-at-Arms des Repräsentantenhauses aufgenommen, um die Abgeordneten zu schützen.

19. November 2025

"Piloten geblendet" Briten warnen Putin wegen Spionage

Worum geht es? Das russische Schiff "Yantar" ist nach Angaben Großbritanniens am Rande britischer Gewässer unterwegs, um die genaue Lage von Unterwasserkabeln auszuspionieren. Verteidigungsminister John Healey richtete daraufhin das Wort direkt an Russlands Präsident Wladimir Putin: "Wir beobachten euch. Wir wissen, was ihr tut." Und: "Wir sind bereit."

Was weiß man über das Schiff? Es sei dazu konzipiert, Informationen zu sammeln und im Konfliktfall Sabotageakte zu verüben, so der Minister.

Passiert das zum ersten Mal? Nein, es ist heuer nach Jänner bereits das zweite Mal, dass die "Yantar" in unmittelbarer Nähe britischer Gewässer auftaucht, erklärte das Verteidigungsministerium.

Verhält sich das Schiff friedlich? Laut Verteidigungsminister Healey nicht. Es habe die Piloten britischer Flugzeuge, die zur Überwachung der "Yantar" eingesetzt wurden, mit Lasern geblendet, so der Minister. Daraufhin richtete er das Wort an Putin.

Was war die Botschaft? "Wir sind entschlossen, jedes Mal, wenn die 'Yantar' in britische Gewässer einfährt, sie zu verfolgen, sie abzuschrecken und Putin zu zeigen, dass wir bereit sind, und das tun wir gemeinsam mit unseren Verbündeten."

Gab es eine Reaktion aus Moskau? Nein, aber es ist ohnedies davon auszugehen, dass der Auftritt des Verteidigungsministers vor allem an die eigenen Landsleute gerichtet gewesen ist. Er sollte vermutlich Handlungsbereitschaft und Entschlossenheit demonstrieren.

Gift in Schokolade Attentat auf jüdische Kinder geplant

Worum geht es? Die US-Bundespolizei FBI hat einen 22-jährigen gebürtigen Georgier geschnappt, der geplant haben soll, jüdische Kinder sowie Angehörige anderer Minderheiten mit vergifteten Süßigkeiten zu ermorden. Ein Mittäter, als Weihnachtsmann verkleidet, sollte die Süßigkeiten in einer jüdischen Schule in Brooklyn verteilen.

Wie kam man dem Mann auf die Schliche? Der Georgier namens Michail Chkhikvishvili warb einen Komplizen an, der ihm bei der Herstellung des Giftes Rizin helfen sollte. Dabei handelte es sich allerdings um einen verdeckten Ermittler der Behörde.

Weshalb wollte er die Kinder ermorden? Chkhikvishvili betrachtet sich als Anführer einer extremistischen Gruppe namens "Maniac Murder Cult", die Nazi-Ideologien propagiert und im Internet zu Gewalttaten gegen Minderheiten und jüdische Gruppen aufruft.

Hat der Netz-Nazi Anhänger? Davon ist auszugehen. Er soll auch ein Manifest mit dem Titel "Hater's Handbook", also Handbuch für Hassende, verbreitet haben. Darin wird dazu ermutigt, "Schießereien in Schulen zu begehen und Kinder für Selbstmordattentate gegen rassische Minderheiten einzusetzen". Das FBI denkt, dass er ein Schulmassaker in Nashville im Frühjahr 2025 inspiriert haben könnte.

Wo wurde der Mann erwischt? Er wurde aufgrund eines internationalen Haftbefehls in Moldawien verhaftet und an die USA ausgeliefert. Dort drohen ihm jetzt bis zu 20 Jahre Haft wegen der Anstiftung zu Gewaltverbrechen.

204 Millionen für Klimt Das zweitteuerstes Bild aller Zeiten

Worum geht es? im Auktionshaus Sotheby's in New York kam in der Nacht auf Mittwoch das Gemälde "Bildnis Elisabeth Lederer" des österreichischen Malers Gustav Klimt (1862-1918) zum Rekordpreis von 236,4 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 204 Millionen Euro, versteigert worden. Damit ist es das zweitteuerste Gemälde aller Zeiten.

Was weiß man über das Gemälde? Klimt malte es zwischen 1914 und 1916 für ein Industriellen-Ehepaar, das ihn Zeit seines Künstlerlebens immer wieder großzügig unterstützte. Zuletzt gehörte es dem verstorbenen US-Industriellen Leonard Lauder aus der Kosmetikdynastie, dem älteren Bruder von Ronald Lauder. Beide sind Kunstsammler mit einem Faible für Klimt.

Wer war Gustav Klimt? Einer der bedeutendsten Vertreter des Jugendstils. Seine Werke zählen seit Jahrzehnten zu den gefragtesten Objekten auf dem internationalen Kunstmarkt.

Wer hat das "Bildnis Elisabeth Lederer" ersteigert? Das ist unbekannt, es war ein Telefonbieter. Das Bietergefecht dauerte insgesamt etwa 20 Minuten.

Für welches Gemälde wurde noch mehr gezahlt? 2017 wurde das Gemälde "Salvator Mundi", das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird, um 450,3 Millionen Dollar (etwa 390,5 Mio. Euro) versteigert. Die Herkunft des Bildes ist seit seinem Auftauchen umstritten. Gerüchten zufolge soll es von Mohammed bin Salman, dem Kronprinzen von Saudi-Arabien, erworben worden sein.

Und welches war bisher der teuerste Klimt? Das Bild "Dame mit Fächer" wurde 2023 in London für 108,8 Millionen Dollar (ca. 94,35 Mio. Euro) versteigert.

1.300 verlieren Job Trump löst Bildungsministerium auf

Worum geht es? Angekündigt hatte er es bereits bei seinem Amtsantritt, jetzt macht US-Präsident Donald Trump ernst. Das Bundes-Bildungsministerium wird aufgelöst und die Bildungskompetenzen werden an die einzelnen Bundesstaaten zurückgegeben.

Weshalb zurückgeben? Bis 1979 lag der Bildungsauftrag bei den Bundesstaaten, dann wurde zentralisiert. Trump will jetzt wieder zum alten Zustand zurückkehren. Einige Agenden des Bildungsministeriums werden aber in anderen Ministerien angesiedelt, nämlich dem Arbeits-, Innen-, Außen- und Gesundheitsministerium.

Hat dieser Schritt personelle Konsequenzen? Ja, es werden etwa 1.300 Mitarbeiter ihren Job verlieren.

Wozu soll das überhaupt gut sein? Trump sieht den Schritt als Maßnahme gegen die seiner Meinung nach überbordende Bürokratie. Mehrere Kongressabgeordnete sowie die Lehrergewerkschaft fürchten aber eher mehr Verwirrung und unklare Kompetenzverteilung.

Muss der Kongress der Schließung nicht zustimmen? Nein, in dieser Sache hat der Präsident freie Hand.

Fähre rammt Felsen 267 Passagiere in Südkorea gerettet

Worum geht es? Im Süden von Südkorea ist Mittwochabend die Passagierfähre "Queen Jenuvia 2" gegen Felsen geprallt und auf Grund gelaufen. Alle 267 Menschen an Bord konnten geborgen werden, 27 erlitten leichte Verletzungen.

Wie kam es zu dem Unfall? Das ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Passagiere berichteten, dass es zunächst einen lauten Knall gab und die Fähre danach auf Grund lief. Einige Reisende streamten das Schiffsunglück live im Internet.

Wohin war die Fähre unterwegs? Das 26.000 Tonnen schwere Schiff befand sich auf dem Weg von der Ferieninsel Jeju in die Hafenstadt Mokpo, als es in der Nähe der unbewohnten Insel Yogyakarta zu dem Unglück kam.

Sind die Gewässer dort grundsätzlich sicher? Nicht unbedingt, es kommt immer wieder zu Schiffsunglücken. In trauriger Erinnerung ist noch heute der Untergang der Fähre  Sewol im Jahr 2014. Damals kamen mehr als 300 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Schulkinder auf dem Weg zu einem Schulausflug.

Epstein-Akten Wann sie jetzt veröffentlicht werden

Worum geht es? Entgegen den Erwartungen, bestätigte am Dienstagabend nicht nur das US-Repräsentantenhaus den breiten Wunsch noch einer Veröffentlichung der sogenannten Epstein-Akten, sondern nur wenige Stunden später auch der Senat. Nun fehlt nur mehr die Unterschrift von US-Präsident Donald Trump.

Wird Trump das Epstein-Gesetz unterschreiben? Das wird man sehen, es ist aber davon auszugehen, dass der Präsident nicht noch einmal einen Rückzieher bzw. eine Kehrtwende macht.

Hat er sich zur Abstimmung am Dienstag geäußert? Ja, und zwar typisch Trump. Auf seiner Plattform Truth Social postete er am Dienstagabend, dass es ihm egal sei, wann der Senat das Gesetz verabschiede, als würde ihn die Sache nichts angehen.

Was ist seltsam daran? Trump hatte im Wahlkampf 2024 explizit die Veröffentlichung der Epstein-Akten gefordert. Sobald er gewählt war vollzog er eine Kehrtwende und erklärte die Epstein-Akten für vollkommen uninteressant. Und am Sonntag vor der Abstimmung änderte Trump abermals die Richtung und sprach sich für deren Veröffentlichung aus.

Wann werden die Akten jetzt veröffentlicht?
Sobald der US-Präsident das Gesetz unterzeichnet hat, hat das Justizministerium 30 Tage Zeit, seine Unterlagen zu Epstein freizugeben. Aber auch dann ist es möglich, dass einzelne Akten unveröffentlicht bleiben. Das Justizministerium kann alle Dokumente zurückhalten, die "eine laufende Bundesermittlung oder ein laufendes Strafverfahren gefährden". Es ist also nach wie vor Spielraum vorhanden.

Geht sich eine Veröffentlichung bis Weihnachten aus? Es könnte knapp werden. Wie gesagt, primär hängt es davon ab, wann Präsident Trump das Gesetz unterzeichnet, dann beginnt der Countdown zu laufen.

18. November 2025

Fataler Planungsfehler Chinas neuer Super-Träger flügellahm

Worum geht es? China hat große Ambitionen, den USA auch militärisch die Stirn zu bieten. Jüngstes Beispiel dieser Anstrengungen ist der neue Super-Flugzeugträger "Fujijan", der Anfang November in Dienst gestellt wurde. Doch nun machten ausgerechnet chinesische Militärblogger auf einen fatalen Konstruktionsfehler des 315 Meter langen Riesenschiffes aufmerksam.

Was ist geschehen? Die beiden Start- bzw. Landebahnen des Trägers sind so angelegt, dass Starts und Landungen nicht gleichzeitig möglich sind. Aber gerade diese Fähigkeit macht Träger dieser Größenordnung erst zu jenen schlagkräftigen Waffen, die sie sein sollen.

Wie konnte das passieren? Gute Frage. Chinas Machthaber halten sich zu dieser peinlichen Enthüllung bislang bedeckt. Anders als asiatische Medien, die detailliert auf die ungewohnte Fehleranfälligkeit des chinesischen Superträgers eingingen.

Was passt denn noch nicht? Neben der Einschränkung bei Starts bzw. Landungen – die "Fujijan" schafft nur etwa 60-80 Starts bzw. Landungen pro Tag, US-Träger das doppelte – wird vor allem die Motorisierung kritisiert. Das Schiff wird mit Öl angetrieben, vergleichbare US-Träger haben Nuklearantrieb, was sie wesentlich unabhängiger macht.

Wozu benötigt China den Träger überhaupt? Es geht primär darum, die Vormachtstellung in der chinesischen See zu behaupten bzw. auszubauen. China versucht seit Jahren, seinen Einflussbereich in der Region zu vergrößern, vor allem eine Invasion von Taiwan wird befürchtet. Nicht ohne Grund trägt das Schiff den Namen jener chinesischen Provinz, die der abtrünnigen Insel genau gegenüber liegt.

"Dinge passieren" Trump relativiert Mord an Journalisten

Worum geht es? Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman ist am Dienstag von US-Präsident Donald Trump mit militärischen Ehren in Washington empfangen worden. Es ist der erste Besuch des Thronfolgers seit sieben Jahren.

Warum die lange Pause? Bin Salman war international in die Kritik geraten, nachdem der regierungskritische saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi, der auch für US-Medien arbeitete, 2018 in der Botschaft seines Landes in Istanbul brutal ermordet und zerstückelt worden war. Ein US-Geheimdienstbericht kam zu dem Schluss, dass bin Salman die Tötung des Reporters gebilligt hatte.

Was sagt das Königshaus? Es weist die Vorwürfe zurück und behauptete, die Täter hätten auf eigene Faust gehandelt. Fünf Araber wurden deshalb zum Tode verurteilt, drei weitere zu Gefängnisstrafen. Die Todesstrafen wurden später in Haftstrafen umgewandelt.

Kam das Thema jetzt zur Sprache? Ja. Eine Reporterin des Senders ABC fragte nach Khashoggi. Daraufhin erklärte Trump, dieser sei eine "extrem umstrittene Person" gewesen. "Ob man ihn mochte oder nicht, Dinge passieren", so Trump. Der Kronprinz hätte nichts davon gewusst. Und zu der TV-Reporterin sagte Trump: "Sie sollten unseren Gast nicht in Verlegenheit bringen."

Was will Trump von bin Salman? Vor allem gute Beziehungen. Deshalb möchte er dem Königreich auch F-35-Kampfjets verkaufen, trotz israelischer Bedenken. Israel ist bislang der einzige Staat in der Region, der über die hochmodernen Kampfjets verfügt.

Befund zu 4 Toten da Familie in Hotel wurde vergiftet

Worum geht es? Die ersten toxikologischen Befunde über jene Hamburger Familie, die in Istanbul tragisch ums Leben gekommen ist, liegen laut dem Spiegel jetzt vor. Demnach starben die Eltern und die beiden Kinder (3 und 6) durch eine chemische Substanz, der sie in ihrem Hotel ausgesetzt gewesen sind.

Was ist passiert? Die vierköpfige Familie mit türkischen Wurzeln reiste vergangene Woche für ein paar Tage an den Bosporus. Aber schon nach zwei Tagen kamen alle vier mit schweren Vergiftungssymptomen ins Krankenhaus. Die Mutter und die beiden Kinder starben noch am Tag nach ihrer Einlieferung, der Vater verstarb am vergangenen Montag.

Was taten die Behörden? Sie gingen zunächst von einer Lebensmittelvergiftung aus. Erst am Wochenende geriet das Hotel in den Fokus der Ermittlungen.

Wann weiß man sicher, was schuld war? Das könnte noch dauern. Als nächstes werden Proben von chemischen Substanzen untersucht, die im Hotel zur Schädlingsbekämpfung verwendet wurden. Die Vermutung ist, dass ein nicht für Wohnbereiche zugelassenes Schädlingsbekämpfungsmittel illegal verwendet worden ist und die Familie vergiftet hat.

Gab es weitere Vergiftungsfälle? Zwei weitere Gäste des Hotels kamen ins Krankenhaus, hatten aber vergleichsweise milde Symptome und konnten das Spital mittlerweile wieder verlassen. Dafür erhielt nun der Tod einer 23-jährigen deutschen Studentin im vergangenen November neue Aufmerksamkeit.

Was war passiert? Auch bei ihr war zunächst eine Lebensmittelvergiftung diagnostiziert worden, das wurde aber später in eine Vergiftung mit Pestiziden geändert, berichten türkische Medien.

"Frage der Kultur" Häftling klagt gegen Vegemite-Verbot

Worum geht es? Ein Häftling in Australien will gerichtlich dagegen vorgehen, dass er hinter Gittern keinen Vegemite-Brotaufstrich essen darf. Er hat deshalb nun Klage gegen den Bundesstaat Victoria eingereicht.

Was ist Vegemite? Ein salzig-intensiver Brotaufstrich aus Hefeextrakt, vergleichbar mit dem britischen Marmite. In Australien ist die zähe Paste, die etwas wie Maggi schmeckt, Kult, tut sich aber in den meisten anderen Ländern der Welt eher schwer.

Weshalb ist der Aufstrich Häftlingen verboten? Die Behörden geben an, dass Häftlinge das stark riechende Würzmittel möglicherweise dazu verwenden könnten, Schmuggelware zu verbergen oder hinter Gittern Alkohol herzustellen. Deshalb steht Vegemite seit 2006 auf dem Häfen-Index.

Wie geht es jetzt weiter? Andre McKechnie, der eine lebenslängliche Haftstrafe wegen des Mordes an einem  Immobilienmakler verbüßt, argumentiert in seiner Klagschrift, dass das Verbot ihm das Recht verwehre, "seine Kultur als Australier zu genießen". Der Prozess um den Brotaufstrich soll 2026 stattfinden.