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10. März 2024

Streik bei der Bahn Ab Dienstag fahren deutsche Züge wieder nicht

Erst in der vergangenen Woche waren viele Züge zwei Tage lang stillgestanden. Nun ruft die "Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer" (GDL) für diese Woche zu einer erneuten Arbeitsniederlegung auf. Der Streik im Personenverkehr soll am Dienstag um 2 Uhr beginnen und am Mittwoch um 2 Uhr enden. Im Güterverkehr sollen die Arbeitsniederlegungen bereits am Montagabend um 18 Uhr starten und ebenfalls 24 Stunden dauern.

Kurz vor der erneuten Streikankündigung hatte die Bahn-Führung die Gewerkschaft erneut zu Tarifverhandlungen am Montag eingeladen. Ein neues Angebot machte sie aber nicht. Die GDL hatte aber genau das zur Vorbedingung für weitere Gespräche gemacht. Darauf ging der Konzern nicht ein.

Weitere Meldungen

Streik bei der AUA Am Donnerstag könnten 304 Flüge ausfallen

Schon vergangenen Freitag war eine Betriebsversammlung geplant, sie wurde verschoben, 150 Flüge fielen trotzdem aus. Nun will der AUA-Betriebsrat am Donnerstag dieser Woche zu Kampfmaßnahmen greifen. Der Umfang ist noch unklar. Am Flugplan stehen 304 Flüge, rund 31.000 Passagiere sollten transportiert werden. 

Hintergrund der Betriebsversammlung sind die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem AUA-Bordpersonal. Zwischen dem Angebot des Managements und den Wünschen der Belegschaftsvertreter herrscht eine gewisse Kluft. Die Arbeitgeber bieten ein Plus von 4,5 Prozent an, bei längerer Laufzeit gern mehr. Die Gewerkschaft fordere, laut Vorstand Francesco Sciortino, hingegen ein um 30 Prozent höheres Gehalt sowie mehr Urlaub.

Streik in Hollywood Nach den Oscars droht neuer Arbeitskampf

Sechs Monate lang lag Hollywood im Vorjahr brach. Der Streik der Drehbuchautoren und Schauspieler sorgte für abgesagte Film-Premieren, Produktionen mussten verschoben werden, Kinos standen ohne Stoffe da. Nun könnten diejenigen in den Arbeitskampf ziehen, die zu den größten Opfern des damaligen Streiks zählten: Kameraleute, Kostüm- und Maskenbildner, Tiertrainer, die Handwerker, Maurer, Elektriker, Installateure. Sie sind in verschiedenen Gewerkschaften organisiert.

Jetzt treten die Gewerkschaften aber gemeinsam auf und fordern Verbesserungen bei Pensionen und Gesundheitsvorsorge von den Studios. "Wirtschaftsverbrechersyndikate", nennt Sean O’Brien, Chef "International Brotherhood of the Teamsters" die Filmfirmen. Und der Gewerkschafter hat eine Botschaft für sie:  "Wenn ihr euch mit uns anlegt, dann ist das ein Vollkontaktsport."

Streik im Spital Ultimatum der Böhler-Mitarbeiter läuft aus

Donnerstag oder Freitag könnte es soweit sein. Bei der öffentlichen Betriebsversammlung hatte die Belegschaft des Wiener Lorenz Böhler Krankenhauses am Mittwoch vergangener Woche drei Forderungen an die AUVA-Chefs gerichtet. Erstens: Die schriftliche Zusage, dass es zu keinen Änderungen bei den Dienstverhältnissen kommt. Zweitens: Ein klares Konzept und einen Zeitplan, wie ein geordneter Betrieb wieder aufgenommen werden soll. Drittens: Einsicht in alle Dokumente, die zur  Spitalsschließung geführt haben.

Der AUVA-Führung wurde eine Woche Zeit eingeräumt, die Fragen zu beantworten. Am Mittwoch läuft das Ultimatum aus. Eine Streikfreigabe der Ärztekammer liegt vor. Es könnte also jederzeit nach dem Mittwoch losgehen.

Orbán bei Trump "Kommen Sie zurück und bringen Sie uns Frieden, Mr. President"

Sie trugen dieselben Anzüge, ihre Krawatten hatten dieselben Farben, sie umschmeichelten einander mit denselben Worten. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán war zu Besuch bei Donald Trump in Florida und die Sonne ging auf. "Wir brauchen Führer in der Welt, die respektiert werden und Frieden bringen können. Er ist einer von ihnen!", schrieb Orbán auf der Plattform X. "Kommen Sie zurück und bringen Sie uns Frieden, Mr. President." "Es gibt niemanden, der besser, klüger oder ein besserer Anführer als Viktor Orbán wäre", antwortete Trump in einem Video. "Er ist der Boss."

Um den amtierenden Präsidenten Joe Biden machte Orbán bei seinem US-Besuch einen großen Bogen, von Trump wurde er hofiert (siehe Bericht über die Hintergründe dafür). Ungarn erhofft sich nach einen Trump-Sieg bei den Wahlen einen Aufschwung in den Wirtschaftsbeziehungen, Trump sieht in Orbán einen Verbündeten in der EU für seine Russlandpolitik.

Ryanair-Chef Ich hasse Feiertage, ich würde viel lieber arbeiten"

Michael O'Leary gilt als der verhaltensauffälligste Manager Europas. Der Boss der "Ryanair" trollt seine eigenen Kunden, nennt Politiker "Idioten", wettert gegen politische Korrektheit. "Es macht keinen Spaß mehr.“ Andererseits wurde er gerade der dienstälteste CEO einer großen Fluggesellschaft und hat der Londoner "Times" ein Interview gegeben. Gewohnt vollmundig. „Ich hasse Feiertage. Ich kann nicht an einem verdammten Strand liegen und lesen", sagt er. "Ich würde viel lieber arbeiten."

Vor über 30 Jahre übernahm der ehemalige Buchhalter den Platz im Cockpit einer vom irischen Unternehmer Tony Ryan gegründeten, fast bankrotten Fluggesellschaft. Heute ist "Ryanair" nach Passagierzahlen hinter den US-Riesen American Airlines und Delta die drittgrößte Fluggesellschaft der Welt. in diesem Geschäftsjahr wird 183 Millionen Passagiere befördern. Wie er das feiern? "Indem ich versuche, nächstes Jahr um weitere 10 bis 15 Prozent zu wachsen."

Seinem Social-Media-Team gab er kürzlich freie Hand bei der Beantwortung von Kundenbeschwerden. Als sich ein Mann auf der Hochzeitsreise beschwerte, dass seine Frau keinen Fensterplatz hatte, den er angeblich gebucht hatte, antwortete Ryanair, seine Frau müsse es bereits bereuen, "jemanden geheiratet zu haben, der das Kleingedruckte nicht lesen kann".

80.000 Euro pro Beitrag Influencer stolperten über Steuererklärung

Es geht um insgesamt 11 Millionen Euro und einen Verdacht. Den hatte die Finanzpolizei in Bologna. Sie ermittelte die Einnahmen von vier Influencern und fünf Content Creators und stellte sie den bezahlten Steuern gegenüber. Und siehe da: Da stimmte was nicht. Zu den Überprüften gehören Größen der Szene, Luis Sal, Gianluca Vacchi, Giulia Ottorini oder Eleonora Bertoli, zusammen kommen die neun Verdächtigen, die allesamt in Bologna arbeiten oder leben, auf rund 50 Millionen Follower. Ihr Job zahlt sich aus. Für ein einziges veröffentlichtes Posting auf Youtube, Instagram oder Tik Tok kassieren die Superstars der Branche bis zu 80.000 Euro.

In den Steuererklärung fanden sich solche Beträge nicht. Die Vorwürfe der Finanzpolizei dürften jedenfalls nicht ganz aus der Luft gegriffen gewesen sein, denn in der Zwischenzeit haben viele ihre Schulden beglichen. Bei Vacchi ging es um immerhin rund 7 Millionen Euro, berichtet der "Corriere della Sera", bei Sal sollen es 2 Millionen Euro gewesen sein. Eine Absicht bestreiten alle. "Ich bin kein Hinterzieher", sagt Sal. Influencer, die keine Steuern zahlen, das sei ein bisschen unangenehm. "Sogar ich würde mich selbst ohrfeigen, wenn ich mich jetzt auf der Straße sehen würde."

Papst rät Ukraine „Schämt euch nicht, zu verhandeln“

In einem Interview für den Schweizer Sender RSI äußert sich Papst Franziskus ungewöhnlich politisch, auch zum Krieg in der Ukraine. Früher oder später, das lehre auch die Geschichte, müsse es letztlich zu einer Einigung kommen, sagte der Pontifex laut "Vatican News", dem offiziellen Informationsportal des Heiligen Stuhls. Dies gelte auch für den Krieg in der Ukraine, wo Stimmen lauter werden, den Mut für ein Hissen der Weißen Fahne aufzubringen, während andere darin eine Legitimierung des Stärkeren sehen. „Ich denke, dass der stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut zur weißen Flagge hat, zu Verhandlungen."

Das Gespräch wird erst am 20. März in der Kultursendung "Cliché" ausgestrahlt, wurde aber vorab bereits über Agenturen verbreitet. "Der Krieg ist ein Wahnsinn, ein Wahnsinn", so der Papst. "Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln. Du schämst dich, aber wie viele Tote wird es am Ende geben? Verhandele rechtzeitig, suche ein Land, das vermittelt. Heute, zum Beispiel im Krieg in der Ukraine, gibt es viele, die vermitteln wollen."