Worum geht es? Der Facebook-Mutterkonzern präsentierte erste Smart Glasses mit einem in die Linse integrierten Display. Es können Texte, Bilder, Navigation, Live-Übersetzungen, Vorschauen von Fotos/Videos angezeigt werden.
Wie sieht die Brille aus? Das Modell heißt Meta Ray-Ban Display (intern teilweise "Hypernova" genannt). Es trägt das klassische Wayfarer-Design, damit es wie normale Sonnenbrillen wirkt.
Was ist anders? Die rechte Linse enthält ein kleines Display („HUD“). Diw Auflösung beträgt 600 × 600 Pixel, das Sichtfeld rund 20 Grad. Der Akku hält 6 Stunden beim normalen Gebrauch, ein zusätzliches Ladeetui liefert 30 zusätzliche Stunden.
Wie wird die Brille gesteuert? Das Display wird bei Bedarf aktiviert und "versteckt" sich ansonsten visuell. Das Gegenüber sieht nicht, ob es an oder aus ist.
Aber was ist nun mit der Steuerung? Das übernehmen die Finger. Das Modell wird zusammen mit einem Neural Wristband ausgeliefert, das Gesten erkennt. Bestimmte Fingerbewegungen lösen bestimmte Aktionen aus.
Klappt das? Offenbar nicht immer und das erlebte Mark Zuckerberg bei der Präsentation live. Er versuchte mehrere Minuten lang einen Videoanruf zustande bringen und scheiterte. Die Ironie an der ganzen Sache ist, dass man Jahre damit verbringt, Technologie zu entwickeln, und dann wird man vom WLAN überrascht,“ sagte Zuckerberg.
Was kostet das Stück? 799 US-Dollar. Verkaufsstart in den USA ist der 30. September. Die Auslieferung an andere Ländern erfolgt später.
Worum geht es? 2023 hatte das deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt Lehrkräfte dazu verpflichtet, wöchentlich eine Stunde zusätzlich zu unterrichten. Damit wollte man dem Personalmangel begegnen.
Aber? Eine Grundschullehrerin wehrte sich dagegen. Und das, obwohl die "Vorgriffsstunde" bezahlt oder dem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben worden wäre. Schließlich wurde der 62-Jährigen vom Land gekündigt.
Was passierte dann? Der Fall kam vor Gericht, die Lehrerin verlor in erster Instanz. Das Bundesverwaltungsgericht erklärte dann aber die "Vorgriffsstunde" grundsätzlich für unrechtmäßig, berichtet der Spiegel.
Die Folge? Nun will die Pädagogin eine Entschädigung. "So wie mit mir umgegangen wurde, braucht es eine Wiedergutmachung," sagte sie dem TV-Sender MDR.
Was passiert jetzt? Das Gericht hat das Bundesland aufgefordert, die Kündigung zurückzunehmen. Bis Montag soll es dazu eine Stellungnahme übermitteln. Sieht nach Nachsitzen aus.
Worum geht es? Ein antisemitisches Plakat in einem Geschäft in Flensburg im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein sorgt für Aufregung. Ein Ladenbesitzer erteilt Juden darauf Zutrittsverbot.
Was steht wörtlich da? "Juden haben hier Hausverbot!!!! Nichts persönliches, auch kein Antisemitismus, kann euch nur nicht ausstehen."
Was sagt der Ladenbesitzer? Der Sechzigjährige wehrte sich gegenüber der SHZ (Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag) gegen den Vorwurf des Antisemitismus. Er nennt die israelische Offensive im Gazastreifen als Grund. "In Israel leben nunmal Juden, und ich kann ja nicht unterscheiden, wer für die Angriffe oder dagegen ist", sagt er.
Wie fiel die öffentliche Reaktion aus? "Das erinnert an die dunkelsten Kapitel in der Geschichte Deutschlands und hat in dieser Stadt überhaupt keinen Platz", sagte Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos).
Was passiert nun? Es sollen mehrere Anzeigen wegen Volksverhetzung eingegangen sein. Das Plakat war am Donnerstag abgehängt.
Worum geht es? Am Mittwoch erfüllt die US-Notenbank endlich den Wunsch von Donald Trump nach einer Senkung des Leitzins – aber nur halb. Es handelt sich um die erste Zinssenkung seit Dezember 2024 und damit während seiner aktuellen Amtszeit.
Was ist passiert? Die Fed senkte den Leitzins um 25 Basispunkte (0,25 %) ab – auf eine Spanne von 4,00 % bis 4,25 %. Aber Trump wollte einen größeren Sprung (0,50 %). Allerdings es ja noch nicht aller Tage Abend.
Weil? Erwartet werden heuer noch zwei Zinssenkungen und dafür hat Trump kürzlich Stephen Miran in die Fed entsandt. Der US-Präsident liegt seit Monaten im Clinch mit Fed-Chef Jerome Powell, Vorständin Lisa Cook ließ er sogar (bisher erfolglos) feuern.
Warum ist die Lage für die Fed brisant? Weil sie ihre Entscheidung in eine unsichere Lage hinein treffen musste. Die Arbeitsmarktentwicklung zeigt eine Abschwächung, Beschäftigungszuwächse verlangsamen sich, die Arbeitslosigkeit steigt leicht und die Inflation läuft aus dem Ruder.
Kennen wir? Ja, die Kerninflation (ohne Nahrungsmittel und Energie) liegt in den USA bei 3,1 Prozent, für 2026 sind 2,6 Prozent prognostiziert. Deutlich von den Zielen weg.
Wie positioniert sich die Fed da? Sie betonte, dass sie "attentive to the risks to both sides of its dual mandate" sei – also aufmerksam, sowohl was die Preisstabilität als auch was die Vollbeschäftigung betrifft.
Worum geht es? Donald Trump ist für drei Tage auf Besuch in London und die Briten kleckern nicht, sie klotzen. Beim Staatsbankett (160 Teilnehmer) Mittwochabend geriet der US-Präsident geradezu ins Schwärmen.
Was sagte er in seiner Rede? "Das Wort 'besonders' wird den Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA nicht einmal annähernd gerecht." Und: Der Staatsbesuch sei "eine der höchsten Ehren seines Lebens."
Warum? Trump mag alles, was ihn groß erscheinen lässt. Kein US-Präsident vor ihm wurde bisher zweimal in der Amtszeit zu einem offiziellen Staatsbesuch eingeladen. Stolz wies er immer wieder darauf hin.
Was gefiel des Präsidenten sonst so? Dass sich das gesamte Königshaus so intensiv um ihn kümmerte. Sogar Melania (beim Bankett in gelber Robe mit rosa Gürtel) zeigte sich gelöst.
Wer war alles beim Bankett? König Charles III. und Königin Camilla, Princess Catherine (Kate), Prince William, Trump und Melania Trump, Premier Keir Starmer, Tim Cook (Apple) oder Sir Richard Moore, Chef des MI6.
Was gab es für Musik? Etwa James-Bond-Soundtracks, "You Can't Always Get What You Want" von den Rolling Stones und Musik aus "West Side Story".
Was gab es zu essen? Als Vorspeise Hampshire-Brunnenkresse-Panna-Cotta mit Parmesan-Shortbread und Wachtel-GGG-Salat. Dann in Zucchini gewickelte Bio-Norfolk-Hühnchen-Ballotine mit Thymian und herzhaftem Jus. Darauf folgt eine Vanilleeis-Bombe mit Kentish-Himbeersorbet-Füllung und leicht pochierten Victoria-Pflaumen.
Und zu trinken? Vor allem ein paar Highlights hintennach (zum Essen war für Trump ein Diet Coke reserviert). Warre's 1945 Vintage Port, zu Ehren von Trump als 45. und 47. Präsident, Hennessy 1912 Cognac Grande Champagne aus dem Geburtsjahr der schottischen Mutter des Präsidenten und ein spezieller Cocktail.
Nämlich? Transatlantic Whisky Sour, eine Variante des klassischen Whisky Sour. Johnnie Walker Black mit der frischen Zitrusnote von Marmelade. Gekrönt mit Pekannussschaum und garniert mit einem gerösteten Marshmallow auf einem sternförmigen Keks.
Vorher ging es aber schon auch ums Geschäft, oder? Ja, die USA und Großbritannien haben einen umfassenden Wirtschafts-Pakt geschlossen. Er umfasst künstliche Intelligenz, Rechenzentren, Kooperationen bei Atomtechnologie („Mini-Atomkraftwerke“) und eine stärkere finanzielle und strategische Verzahnung der Finanzzentren beider Länder.
Wurde auch protestiert? Ja, etwa 5.000 Menschen versammelten sich, aber Trump bekam sie nicht zu Gesicht. Er wird in London komplett abgeschirmt.
Worum geht es? Machu Picchu gehört zu den spektakulärsten Touristen-Attraktionen von Peru. Nun wurde die Ruinenstadt in 2.800 Metern Höhe von Aktivisten blockiert.
Was ist passiert? Die Demonstranten verlegten die Eisenbahnstrecken in der Nähe der Inkastadt mit Steinen und Felsen. Machu Picchu ist über eine Zugfahrt und einen anschließenden Bustransfer zu erreichen.
Was waren die Folgen? Etwa 1.400 Tourist wurden in der Nacht auf Mittwoch in Sicherheit gebracht, etwa 900 Leute blieben zunächst gestrandet. Die Lage ist unübersichtlich.
Worum geht es bei den Demos? Die Protestierenden fordern die Neuvergabe der Konzession für den Busverkehr zwischen der Zugstation Aguas Calientes und Machu Picchu – die alte Berechtigung war ausgelaufen.
Woran hakt es? Das lokale Touristenbus-Unternehmens Consettur wurde durch einen Anbieter aus einem anderen Bezirk ersetzt. Die Aktivisten sehen eine Benachteiligung der lokalen Wirtschaft und blockierten den Betrieb.
Waren die Proteste gewalttätig? Es gab Verletzte, darunter etwa 14 Polizeibeamte.
Wie viele Besucher kommen nach Machu Picchu? 4.500 pro Tag, die Zahl der Touristen ist limitiert.
Worum geht es? Gemeinsam mit Ben Cohen gründete Jerry Greenfield den US-amerikanischer Speiseeishersteller Ben & Jerry’s. Nun tritt er nach Streitigkeiten ab.
Was ist der Hintergrund? Im Jahr 2000 war Ben & Jerry’s für 326 Millionen Dollar an Unilever verkauft worden. Vereinbart wurde: Greenfeld durfte sich weiter zu Themen wie "Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechten" äußern.
Und? Darf er nicht? Seiner Ansicht nach habe Unilever nun versucht, ihn "mundtot" zu machen. Der Konzern habe die "soziale Mission" des Unternehmens "zum Schweigen gebracht". Er sehe keine Möglichkeit mehr, weiterhin "in gutem Gewissen" im Konzern zu bleiben.
Worüber gab es Zwist? Greenfield sieht sich als Unternehmer, Aktivist, und arbeitet(e) auch politisch sozialkritisch und philanthropisch. Sein Ben & Jerry’s hat den israelischen Krieg gegen Gaza lautstark kritisiert. Das gefiel Unilever nicht.
Was sagte Greenfield? Er kritisierte den Verkauf von Produkten in israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten. Auch die Öffentlichkeitsarbeit der Firma zu Themen wie Menschenrechten und die Unterstützung bestimmter Proteste fand er zu lau.
Worum geht es? Am 16. Februar 2024 starb Alexei Navalny in der russischen Strafkolonie IK-3 in Kharp, Region Jamalo-Nenetz (Arktis). Er sei bei einem Spaziergang "plötzlich zusammengebrochen", sagt die Gefängnisbehörde. Daran gibt es erhebliche Zweifel.
Warum saß Nawalny in Haft? Er war über Jahre der im Westen bekannteste Gegner von Wladimir Putin und seiner Clique. Dafür wurde er mehrfach wegen allerlei Vorwürfen ins Gefängnis gesteckt, 2023 kamen 19 Jahre Strafkolonie dazu.
Wie was das mit seiner Vergiftung? Im August 2020 wurde seine Kleidung auf einem Wahlkampfflug in Sibirien mit Nowitschok beschmiert, einem Nervenkampfstoff. Nawalny lag in Berlin im Koma. Als er nach 5 Monaten nach Russland zurückkehrte, wurde er verhaftet – Verstoß gegen Bewährungsauflagen.
Was ist nun neu? Seine Witwe Yulia Nawalnaja sagte, dass biologische Proben von Alexei Nawalny heimlich aus Russland herausgeschafft und von zwei unabhängigen Laboren in unterschiedlichen Ländern untersucht wurden. Die Labore nennt sie nicht.
Was ergaben die Proben? Diese Labore hätten unabhängig voneinander festgestellt, dass Alexei Nawalny vergiftet worden und nicht aus natürlichen Gründen gestorben sei.
Was fordert sie? Die Veröffentlichung dieser Laborergebnisse — sie spricht davon, dass es sich um eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse handelt.