Er redete eine Minute, aber den Höhepunkt hatte er sich für den Schluss aufgehoben. Da griff der radikale slowakische Europaabgeordnete Miroslav Radačovský am Mittwoch im EU-Parlament in eine kleine Tasche, die er unter seinem Sakko verborgen hatte, holte eine weiße Taube hervor und ließ sie fliegen. Das verschreckte Tier ließ sich auf einem Pult nieder.
"Ich möchte ganz Europa, der Welt, den Russen, den Ukrainern, eigentlich allen Frieden wünschen,“ sagte Radačovský. "Und wenn ich kann, würde ich diesen Vogel gerne als Symbol des Friedens freilassen. Europa braucht Frieden." Tierschützer reagierten empört. Radačovský war früher Richter, gilt als russlandfreundlich, kam über eine rechtsextreme Liste ins Parlament. Seit 2021 ist er Vorsitzender der Partei "Patriot".
Keiner weiß genau, was die Tiere in Panik versetzte. Die Londoner Innenstadt erlebte am Mittwoch jedenfalls wilde Szenen. Bei einer Übung der britischen Houshold Cavalry gingen sieben Pferde durch. Sie warfen ihre Reiter ab und galoppierten durch die Straßen. Mindestens vier Menschen mussten in Krankenhäuser gebracht werden, auch die Tiere wurden verletzt.
Mehrere Pferde stießen mit Autos zusammen, die Tiere spulten im vollen Lauf acht Kilometer ab, errechnete die BBC. Unter anderem gingen dabei die Scheiben eines Doppeldecker-Busses zu Bruch. Eine mögliche Ursache für den Ausraster: Baulärm.
Das traf das Land am Mittwoch überraschend. In einem offenem Brief kündigte Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez an, seine Amtsgeschäfte vorerst ruhen zu lassen. Er wolle "innehalten und nachdenken", schrieb er auf X. Er wisse nicht, ob es sich "lohnt, trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und die Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen." Am Montag will er eine Entscheidung bekanntgeben.
Der sozialistische Regierungschef steht schon seit Tagen im Kreuzfeuer der rechten Organisation "Manos Limpias" (Saubere Hände). Die Gruppe hat die Ehefrau von Sánchez angezeigt, sie wirft Begoña Gómez Korruption und Einflussnahme in der Wirtschaft vor. Sánchez und Gómez sind seit 2006 verheiratet und haben zwei Töchter. Sie ist Marketingexpertin, hat für Banken und NGOs gearbeitet.
Die Mona Lisa ist das berühmteste und meistbesuchte Gemälde der Welt. Bis 25.000 Besucher drängen sich pro Tag in den Salle des États des Pariser Louvre und schauen sich das Meisterwerk von Leonardo da Vinci an, verborgen hinter 7,5 Zentimeter dickem Panzerglas. Aber viele sind enttäuscht, müssen zwei Stunden anstehen, dürfen dann 30 Sekunden vor dem Porträt verweilen. Meist reicht das nur für ein Selfie.
Nun schlägt Laurence des Cars, Generaldirektorin des Museums, vor, der Mona Lisa doch einen eigenen Raum zu spendieren. "Wenn wir das nicht tun, dann erledigen wir unseren Job nicht richtig." Eine Idee: Die Mona Lisa in einen neu zu errichteten Raum unter den Glaskuppel-Eingang zu platzieren. Das letzte Wort hat nun Kulturministerin Rachida Dati.
Angekündigt war es bereits, nun macht die Ukraine ernst. Sie will mehr im Ausland lebende Landsleute zum Militäreinsatz im Krieg gegen Russland "ermuntern". Für Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren werden alle konsularischen Dienstleistungen im Ausland vorerst eingestellt, außer sie können eines aktuellen Wehrpasses vorlegen.
Zu erhalten sind nur mehr Dokumente, die zur Rückreise in die Heimat nötig sind. "Wenn diese Leute meinen, dass dort weit weg jemand an der Front kämpft und sein Leben für diesen Staat opfert und ein anderer sitzt im Ausland und erhält dabei Dienstleistungen dieses Staates, so funktioniert das nicht“, schrieb Außenminister Dmitro Kuleba am Dienstag bei X.
Maximilian Krah ist deutscher Spitzenkandidat der rechten AfD für die Europawahl im Juni. Vergangenen Dezember hatte ihn das FBI befragt. Krah soll dubiose Zahlungen aus Russland erhalten zu haben, bei einer US-Reise hatte er verdächtig viel Bargeld dabei. Am Montagabend ließ die Bundesanwaltschaft in Dresden nun einen Büromitarbeiter Krahs verhaften. Vorwurf: Spionage.
Diesmal geht es nicht um Russland, sondern um China. Der chinesischstämmige Deutsche Jian G. soll für einen Geheimdienst gearbeitet haben. Er soll wiederholt Informationen aus dem Europäischen Parlament weitergegeben und chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht haben. Das EU-Parlament suspendierte Jian G., die AfD prüft nun die Vorwürfe.
Nun ist fast die letzte Hürde genommen. Am Dienstag stimmte das EU-Parlament in Straßburg der sogenannte Ökodesign-Verordnung zu. Wer online bisher etwa Kleidung bestellte und zurückschickte, konnte davon ausgehen, dass sie vernichtet wird. Das soll nun verboten werden. Digitale "Produktpässe" sollen künftig Käuferinnen und Käufer mehr Informationen über die Nachhaltigkeit der Gegenstände geben. Nur die EU-Staaten müssen nun noch zustimmen.
Auch die Richtlinie über das "Recht auf Reparatur" wurde angenommen. Die Vorschriften präzisieren die Reparaturpflichten der Hersteller. Bei Geräten, die in der Gewährleistungszeit repariert werden, wird der Haftungszeitraum um ein Jahr verlängert. Nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung müssen die Hersteller gängige Haushaltsprodukte wie Waschmaschinen, Staubsauger und sogar Smartphones reparieren.
Es ist ein grober Einschnitt. Bis 2026 will der deutsche Volkswagen-Konzern (weltweit 200.000 Beschäftigte, 120.000 in Deutschland) zehn Milliarden Euro beim Personal einsparen, vier Milliarden schon heuer. Es gibt keine Kopfzahl an Menschen, die das Unternehmen verlassen sollen, nur ein Kostenziel. Und: Wer geht, kann mit einer hohen Abfindungen rechnen.
Das wurde nun in einem internen Schreiben kommuniziert. Wer bis zu fünf Jahre im Betrieb war, erhält bis zu 17.700 Euro Abfindung. Wer mindestens 20 Jahren bei Volkswagen beschäftigt war, kann bis zu 404.700 Euro kassieren. Zuzüglich einer "Blitzprämie" von 50.000 Euro für alle, die bis 31. Mai weg sind.