Worum geht es? Die Billigfluggesellschaft easyJet hat an insgesamt sieben britischen Airports offenbar eine Prämie für Flughafenmitarbeiter ausgelobt, die übergroße Handgepäckstücke ablehnen und die Passagiere diese einchecken lassen. Das geht aus einem Bericht des britischen Guardian hervor, dem ein geleaktes Mail zugespielt worden war.
Was bedeutet das? Offenbar wurde für Mitarbeiter jener Flughafen-Betreibergesellschaft, die an insgesamt sieben britischen Airports (u.a. Birmingham, Glasgow und Newcastle) Passagiere einchecken, ein finanzieller "Anreiz" ausgelobt, wenn sie den Fluggästen die Mitnahme großer Handgepäckstücke in die Kabine verwehren.
Um wie viel Geld geht es da? Laut Guardian um 1,20 Pfund (1,40 Euro) je Gepäckstück. Zum Vergleich: Die Mitarbeiter der Bodencrew verdienen einen Stundenlohn von etwa 12 Pfund.
Warum macht easyJet das? Weil die Airline, wie viele Billigfluglinien, ihre Tickets extrem günstig anbieten, aber dafür für jede Zusatzleistung ordentlich abkassieren. Laut Guardian würden easyJet-Passagiere nur eine kleine Tasche, die unter den Sitz passt, als Handgepäck gratis an Bord mitnehmen dürfen.
Und größeres Handgepäck? Größere Taschen können gegen eine Gebühr von etwa 7 Euro im Gepäckfach verstaut werden. Ist jedoch ein Gepäckstück für das Gepäckfach am Bord zu groß und muss am Gate abgenommen werden, kostet es satte 55 Euro, um dieses im Frachtraum verstauen zu lassen.
Was sagt easyJet dazu? Die Airline erklärte, man lege "Wert darauf, sicherzustellen, dass unsere Bodenabfertigungspartner unsere Richtlinien korrekt und konsequent anwenden, um allen unseren Kunden gegenüber fair zu sein." Die Richtlinien seien allgemein bekannt. "Das bedeutet, dass nur einem sehr kleinen Anteil der Kunden, die sich nicht daran halten, am Flughafen eine Gebühr berechnet wird."
Worum geht es? Der National Health Service NHS ist so eine Art britische Krankenkasse. Diese Woche präsentierte er seinen Zehnjahresplan und kündigt darin "obligatorische" Gesundheitswarnungen auf Alkohol an.
Was heißt das? Die Regierung prüft Pläne, Weinflaschen, Bierdosen und andere Alkoholbehälter mit dem Hinweis zu versehen, dass Alkoholkonsum Krebs verursacht.
Wer ist Vorbild? Der NHS lobt ausdrücklich ein südkoreanisches Gesetz, das Warnhinweise auf Alkoholflaschen vorsieht.
Kommt das fix? Nein, die Branchenverbände haben die "unverhältnismäßigen" Maßnahmen streng kritisiert. Andere Pläne zur Eindämmung des Alkoholkonsums wurden bereits fallengelassen.
Was zum Beispiel? Vorschläge für Mindestpreise oder ein Verbot von Alkoholwerbung. Die einschlägige Industrie warnte, die Maßnahmen würden der Wirtschaft schaden und zu weiteren Pub-Schließungen führen.
Geht es um viel Geld? Der NHS gibt die alkoholbedingten Kosten mit 32 Milliarden Euro im Jahr an. Drei Prozent des Gesundheitsbudgets würden für die Behandlung alkoholbedingter Krankheiten ausgegeben.
Worum geht es? Von 1994 an schuf die Britpop-Band Oasis eine Reihe zeitloser Musik-Hymnen wie "Wonderwall" oder "Don’t Look Back in Anger". 2009 zerstritten sich die Gallagher‑Brüder endgültig, nun startete das Comeback.
Wie läuft die Rückkehr? Am Freitag erfolgte im Principality Stadium in Cardiff (Wales) der Auftakt zur Welttournee. Bisher sind 41 Shows in Europa, Asien, Ozeanien und Amerika geplant, Österreich steht nicht im Kalender.
Wer ist von der Ur-Band dabei? Natürlich Noel und Liam Gallagher. Sie werden unterstützt von Paul "Bonehead" Arthurs, Gem Archer, Andy Bell und Drummer Joey Waronker.
Was ist das Besondere an der Tour? Parallel entsteht ein Film von Steven Knight (bekannt etwa durch "Peaky Blinders").
Wie kam es eigentlich zum Bruch? Er war die Folge von Streitigkeiten über Jahre. Die Brüder beflegelten sich in aller Öffentlichkeit. Liam schlug Noel auf der Bühne mit einem Tambourin auf den Kopf. Wegen Launenhaftigkeiten platzten immer mehr Termine.
Wie kam es zum Showdown? 2009 nannte Noel seinen Bruder einen "Feigling", Liam revanchierte sich mit harten Beschimpfungen. Kurz darauf verließ Noel die Band, offiziell wegen "unüberbrückbarer Differenzen".
Und wie kam es zur Versöhnung? Erst gab es eine jahrelange Schlammschlacht. Am 27. August 2024 wurde die Wiedervereinigung verkündet: "The guns have fallen silent. The stars have aligned. The great wait is over."
Und nun? Gibt es die "Oasis Live ’25" Reunion‑Tour und alles ist in Butter. Zumindest nach außen hin. Und vorerst einmal.
Wie war die erste Show? Die 73.000 Fans (Ticketpreise zwischen 300 und 400 Euro) waren sofort aus dem Häuschen, belegen Videos. Die Gallagher-Brüder hielten auf der Bühne Abstand voneinander.
Wer ist eigentlich der Ältere? Liam kam am 21. September 1972 zur Welt, Noel wurde am 29. Mai 1967 geboren. Der Altersunterschied beträgt also rund fünf Jahre.
Worum geht es? Kaiser-Enkel Karl Habsburg, 64, soll von Agenten des russischen Geheimdienstes abgehört. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf Recherchen des bulgarischen Investigativjournalisten Christo Grozev, der für das Portal Jetzt.at arbeitet.
Wie soll das geschehen sein? Bei Arbeiten an der Audioanlage im A-Klasse-Mercedes von Habsburg sei im Jahr 2021 ein Mikrofon entdeckt worden, das offenbar nachträglich eingebaut worden war. Habsburg konnte sich seinerzeit allerdings keinen Reim auf die Sache machen, wie er gegenüber dem Magazin erklärt.
War Habsburg das Ziel der Aktion? Zweifelhaft. Mittlerweile wird eher davon ausgegangen, dass sich die Abhöraktion gegen den bulgarischen Investigativjournalisten Christo Grozev gerichtet haben könnte.
Was ist die Verbindung zwischen den Männern? Habsburg und Grozev sind seit Jahren befreundet. Der Bulgare soll oft im Wagen von Habsburg mitgefahren sein bzw. habe das Fahrzeug auch alleine genutzt. Deshalb könnte versucht worden sein, über das Mikro in Habsburgs Auto Grozev abzuhören, so die Spekulation.
Weshalb hätte man das tun sollen? Weil Grozev zu jener Zeit für die Enthüllungsplattform Bellingcat tätig war und dort über diverse Aktionen russischer Geheimdienste berichtete, etwa das Giftattentat auf den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, oder die Enttarnung eines Mordes in Berlin als Auftragsarbeit des Kreml. Das habe den Zorn Moskaus erregt, so die Vermutung.
Und wer soll dafür verantwortlich gewesen sein? Eine Gruppe von Bulgaren, die seinerzeit im Auftrag des flüchtigen Ex-Wirecard-Managers Jan Marsalek den bulgarischen Journalisten und einen russischen Kollegen von ihm ausspioniert haben. Das wurde vergangenes Jahr bekannt, als mehrere Mitglieder dieses bulgarischen Spionagerings in London vor Gericht standen.
Was haben die Bulgaren konkret getan? In dem Prozess tauchten Chatnachrichten aus 2021 auf, in denen Mitglieder der bulgarischen Gruppe darüber diskutierten, Groszevs Auto zu verwanzen. Doch dieser hatte gar keinen eigenen Wagen.
Was sagen die österreichischen Behörden? Laut Spiegel ermittelt die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst DSN mittlerweile in der Angelegenheit, nachdem offenbar Karl Habsburg selbst die Behörde auf die gefundene Wanze aufmerksam gemacht hat.
Worum geht es? Immer mehr Länder hatten zuletzt Smartphones aus der Klasse oder aus der Schule verbannt. In Österreich gilt seit 1. Mai ein Handyverbot. Eine Studie untersuchte nun die Folgen.
Wo wurde die Studie durchgeführt? In den Niederlanden. Hier empfehlen seit Jänner 2024 nationale Richtlinien, das Smartphone daheim zu lassen oder in Schließfächern zu verwahren.
Wie viele Betroffene wurden befragt? Die Forscher befragten 317 Schulleitungen weiterführender Schulen und 313 Grundschulen und führten zwölf Fokusgruppen mit Lehrkräften, Lehrassistenten, Schülern und Eltern durch.
Was war das Ergebnis? Die weiterführenden Schulen berichteten, dass sich die Kinder besser konzentrieren konnten (75 Prozent), das soziale Umfeld besser war (59 Prozent) und einige sagten, die Leistungen hätten sich verbessert (28 Prozent), berichtet der Guardian.
Wo war das Ergebnis am auffälligsten? In den Pausen. "Die Schülerinnen und Schüler sind nun gezwungen zu reden", sagt Alexander Krepel, Forscher am Kohnstamm Institut.
Was noch? Das Gefühl der sozialen Sicherheit habe sich erhöht, so der Wissenschafter. "Es ist nicht mehr möglich, heimlich ein Foto von jemandem im Klassenzimmer zu machen und es dann in einer WhatsApp-Gruppe zu verbreiten."
Worum geht es? Seit 2017 wird die Untersuchung "Junges Europa – Die Jugendstudie der TUI Stiftung" jährlich durchgeführt. Dadurch lassen sich Entwicklungen abbilden. Nun erschien die aktuelle Ausgabe.
Wer führte die Studie durch? Das Meinungsforschungsinstitut YouGov, sie wurde von der Freien Universität Berlin wissenschaftlich begleitet.
Wer wurde befragt? Junge Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien, Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Gesamt mehr als 6.700 Personen.
Was kam raus? 57 Prozent ziehen die Demokratie jeder anderen Regierungsform vor. Klingt viel, ist es aber nicht. Und es gibt starke regionale Unterschiede.
Welche? In Polen halten nur 48 Prozent die Demokratie für die besten Regierungsform, in Spanien sind es 51 Prozent, in Frankreich 52 Prozent. Und: 21 Prozent würden unter bestimmten, nicht näher genannten Umständen eine autoritäre Herrschaft befürworten. Fast jeder Zehnte in allen Ländern sagte, es sei ihm egal, ob seine Regierung demokratisch sei oder nicht.
Was sind die Ängste? 48 Prozent fürchten, dass das demokratische System in ihrem eigenen Land gefährdet sei. In Deutschland sind es 61 Prozent.
Was ist die Meinung zur EU? Nur 42 Prozent zählen die EU zu den drei wichtigsten globalen Akteuren. Vorne liegen die USA (83 Prozent) gefolgt von China mit 75 Prozent und Russland mit 57 Prozent.
Und zur Migration? 2021 waren 26 Prozent der Meinung, dass Zuwanderung stärker beschränkt werden sollte, heute sind 38 Prozent.
Worum geht es? Der 19‑jährige Ethan Guo, ein Influencer, hat ein ehrgeiziges Ziel: alle sieben Kontinente im Alleinflug zu überqueren. Sechs hat er bereits geschafft, aber nun gab es Komplikationen.
Wer ist Ethan Guo? Ein chinesisch-amerikanischer Pilot aus Memphis/USA, der seine Leidenschaft fürs Fliegen bereits seit seinem 13. Lebensjahr auslebt. Er hat eine Privatpilotenlizenz und bisher über 700 Flugstunden gesammelt, schreibt er auf seiner Webseite.
Was ist sein Flugzeug? Eine Cessna 182Q, einmotorig, 50 Jahre alt (aber mit neuem Motor). Die hinteren Sitze sind ausgebaut, um einen zusätzlichen Kraftstofftank unterzubringen.
Was ist der Plan? Die Aktion steht unter dem Titel "Flight Against Cancer". Guo will 1 Million US-Dollar für die Krebsforschung sammeln. 2021 sei bei seinem Cousin Krebs (Hodgkin-Lymphom im Stadium 4) diagnostiziert worden.
Wie viel ist geschafft? 60 Länder, 75 Starts und Landungen, 80.000 Kilometer. Der Start erfolgte im Mai 2024.
Was passierte nun? Am 28. Juni startete er in Punta Arenas in Chile, offiziell, um über die Stadt zu fliegen. Stattdessen landete er heimlich in der Antarktis, dem 7. Kontinent, genau auf King George Island am chilenischen Stützpunkt Marsh Base. Ohne Genehmigung.
Was war die Folge? Er wurde festgenommen und wartet aktuell auf den Rückflug (in einer Liniemaschine), aber das Wetter ist schlecht. In Chile wird ein Verfahren gegen ihn eingeleitet.
Worum geht es? Am Sonntag und Montag findet in Rio de Janeiro der Gipfel der BRICS-Staaten statt. Die Präsidenten von zwei relevanten Mitgliedsstaaten fehlen und bei einem sorgt das für Gerüchte.
Was ist BRICS? Ein Verbund aus Schwellenländern rund um Brasilien (B), Russland (R), Indien (I), China (C) und Südafrika (S). Die Gruppe wurde zuletzt um Ägypten, Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indonesien erweitert.
Wie bedeutsam ist das Bündnis? Schon 2023 (ohne die neuen Mitglieder) repräsentierte die Gruppe über 48 Prozent der Weltbevölkerung, erwirtschaftete rund 39 Prozent (2024) der weltweiten Wirtschaftsleistung und war dabei für 54 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich.
Wer fehlt beim Gipfel in Brasilien? Russlands Staatschef Wladimir Putin und Chinas Staatspräsident Xi Jinping.
Warum? Putin hat eine gute Ausrede. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vor, er müsste in Brasilien eigentlich verhaftet werden. Putin nimmt per Videokonferenz teil, Außenminister Lawrow ist vor Ort.
Und Xi? Um seine Absage ranken sich Gerüchte. Denn Brasilien will Chinas Initiative "Neue Seidenstraße" nicht beitreten, hofiert Indiens Premierminister Modi auf einem Staatsbesuch unmittelbar nach dem Gipfel. Aber es gibt eine weitere Variante.
Die wäre? Am 13. Mai kam es bei einem Bankett in Peking zu einem Eklat. Rosangela Lula da Silva, First Lady von Brasilien, ergriff in der Großen Halle des Volkes außerhalb des Protokolls das Wort und brüskierte Xi mit Fragen zu TikTok.
Was brachte sie vor? Die Ehefrau von Präsident Lula da Silva sagte, der Algorithmus von TikTok begünstige rechtsgerichtete Ansichten, sei schädlich für Kinder und ein Problem für die globale Linke.
Was war die Folge? Betretenes Schweigen im Saal, Schock. Eine verärgerte First Lady Chinas, die die Aussagen als "respektlos" bezeichnet haben soll. Der Vorfall wird von den Beteiligten heruntergespielt, könnte nun aber die Absage ausgelöst haben.
Wer ist Rosangela Lula da Silva? Sicher jemand, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Am Rande eines G20-Gipfels in Brasilien sagte die 58-jährige Soziologin im Vorjahr: "Ich habe keine Angst vor dir, f*** dich, Elon Musk". Das Fernsehen übertrug live.