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28. März 2024

Ohne Groll Als Baby vertauscht, das fiel nach 70 Jahren auf

Wie muss es sich anfühlen, nach 70 Jahren zu erfahren, dass man das Leben eines anderen gelebt hat? Nun sitzen Richard Beauvais und Edward Ambrose da im Parlament in Winnipeg, Kanada will sich bei den beiden Männern entschuldigen. Sie wurden als Babys 1955 im Provinzkrankenhaus Manitoba vertauscht, wuchsen in den falschen Familien auf. In den Blicken der zwei war kein Ärger zu sehen, nur Fassungslosigkeit.

Zu Weihnachten vor drei Jahren bekam Beauvais einen DNA-Test geschenkt. Er war als Sohn eines französischen Vaters und einer Cree-Mutter aufgewachsen. Stattdessen zeigte sich, dass er eine aschkenasisch-jüdische, polnische und ukrainische Abstammung hat. Ein paar Tausend Kilometer entfernt stellte eine Frau ebenfalls via DNA-Test fest, dass sie mit ihrem Bruder genetisch nicht verwandt ist. Der Rest fügte sich. Nun hoffen beide Männer auf eine Entschädigung.

Weitere Meldungen

Protokoll Corona-Akten sollen nun entschwärzt werden

Vor einer Woche hatte das Online-Magazin Multipolar Protokolle des deutschen Corona-Krisenstabs aus der Zeit von Jänner 2020 bis April 2021 öffentlich gemacht. Große Teile davon waren aber unleserlich gemacht worden, das sorgte für viel Kritik. Nun kündigte Gesundheitsminister Karl Lauterbach an, die über 1.000 Seiten weitgehend entschwärzen zu lassen.

So einfach aber geht das nicht. "Das Robert-Koch-Institut muss jetzt jeden um Erlaubnis bitten, der in den Protokollen genannt wird oder dessen Interessen genannt werden, dass die Entschwärzung stattfinden kann," sagte Lauterbach. Das werde "vielleicht vier Wochen" dauern. Er selbst habe die Unkenntlichmachung nicht veranlasst.

Bierernst Klimawandel bremst die Erdrotation ein

Am Wochenende erfolgt die Umstellung auf die Sommerzeit, aber vielleicht müssen wir ein bisschen tiefer graben. Das Abschmelzen des des Eises in Grönland und der Antarktis aufgrund des Klimawandels dürfte nämlich die Erdrotation leicht verlangsamt haben – und das könnte Auswirkungen auf unsere Zeitmessung haben, legt eine Studie nahe, die am Mittwoch im Fachmagazin "Nature" veröffentlicht wurde.

Bestätigt sich die Studie, dann müssen Uhren um das Jahr 2029 herum möglicherweise eine Sekunde – eine sogenannte "negative Schaltsekunde" – überspringen, um die Weltzeit mit der Erdrotation synchron zu halten. Der größte Teil der Welt verwendet die so genannte koordinierte Weltzeit (UTC), um Uhren und Zeit zu regulieren. Bisher wurde im Anlassfall eine Schaltsekunde hinzugefügt, nun könnte erstmals das genau Gegenteil passieren.

Harte Nuss Brückeneinsturz trifft Mercedes und Tofu-Industrie

Nach dem Schiffsunglück muss der Hafen von Baltimore für längere Zeit gesperrt bleiben. Pro Jahr wurden hier rund 52,3 Millionen Tonnen Fracht im Wert von 81 Milliarden Dollar umgeschlagen. Baltimore ist der führende Hafen des Landes für Automobil-Lieferungen, über 850.000 Fahrzeuge wurden bisher im Jahr importiert und exportiert. Über die Francis-Scott-Key-Brücke fuhren pro Tag 4.900 Lastwagen.

Die US-Stadt verfügt über mehrere Hafenanlagen, die innerste kann nun nicht benutzt werden und das trifft einige Unternehmen hart, etwa Mercedes. Baltimore ist auch der bedeutendste US-Hafen für die Einfuhr von Zucker und Gips, der zweitwichtigste für den Export von Kohle und ein Nischenhafen für hochwertiges Soja, das in Tofu und Bio-Produkten verwendet wird. 

Trägt das Früchte? Trump verkauft jetzt seine eigenen Bibeln

Mangelnden Geschäftssinn kann man ihm nicht unterstellen. In einem Video auf seinem Twitter-Klon "Truth Social" ruft Donald Trump zum Kauf einer eigenen Bibelversion an. "We must make America pray again," sagt er in dem Clip, ein beigesteller Link führte auf eine Verkaufsseite. Preis für das Buch pro Stück: umgerechnet rund 55 Euro.

Die "God Bless the USA Bible" ist keine richtige Bibel, sondern basiert auf einem früheren Werk der Country-Sängerin Lee Greenwood. Das Buch umfasst die US-Verfassung, die Bill of Rights, die Unabhängigkeitserklärung, den Treueschwur und den Liedtext zum Refrain von Greenwoods "God Bless The USA". Es gilt als politisch umstritten.

Eher Banane Bürgermeister übergab Seherin 300.000 Euro Steuergeld

Mittlerweile sitzen beide in Haft. Gilles d'Ettore (55), Bürgermeister von Agde, einer Küstenstadt im Süden Frankreichs mit 30.000 Einwohnern, und seine 44-jährige Seherin, die behauptet mit dem Jenseits sprechen zu können. Ob das klappte, weiß man nicht. Fix scheint, dass der Ortschef der vermeintlichen Visionärin 300.000 Euro aus der Stadtkasse übergab, ihre Hochzeit bezahlte und ihr, zuzüglich ihrer sechs Kinder, den Dienstwagen überließ.

Es kam so: Der Vater von Gilles d'Ettore starb. Vor vier Jahren traf der Politiker dann die Seherin. Sie schaffte es, Kontakt mit dem Verstorbenen aufzunehmen und der trug seinem Sohn allerlei auf – das meiste war zum Nutzen der Seherin. Eine Telefonüberwachung der Polizei ließ alles auffliegen. Im Verhör gestand die Frau, nur bauchreden zu können. Enttäuschend irgendwie.

Sauregurkenzeit Komiker darf in U-Bahn nicht mit Hot Dog werben

Im Februar 2019 führte der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan ein Werbeverbot im Öffinetz ein. Ab da durfte in U-Bahnstationen und bei Bus-Haltestellen keine Reklame mehr für Fast Food gemacht werden. Der Komiker Ed Gamble wollte nun für seine Stand-up-Tour "Hot Diggity Dog" Werbung machen. Er war auf Plakaten mit einem Hot Dog in der Hand abgebildet.

Jetzt musste er die Werbung auf Anordnung der Verkehrsbetriebe tauschen lassen, Kostenpunkt 11.600 Euro. Das Werbeverbot soll Kinder von ungesundem Essen abhalten, wie eine Uni-Studie ergab, durchaus mit Erfolg. Auf den neuen Plakaten ist Gamble nun statt mit einem Hot Dog mit einer Gurke zu sehen.

Chardonnay, bye-bye Klimaerwärmung greift Weinbaugebiete an

Seltsame Vorstellung: Kommt internationaler Spitzenwein bald nicht mehr aus Italien oder Frankreich, sondern aus Großbritannien? Fakt ist, dass die Klimaerwärmung den klassischen Weinbaugebieten zusetzt. Der Wein wird süßer, alkoholischer und es könnte passieren, dass 70 Prozent der Gebiete zum Anbau ungeeignet werden, wenn die Temperaturen weltweit um mehr als 2 °C steigen, momentan liegen wir bei plus 3 °C.

Betroffen wären auch bekannte Weinsorten wie Merlot und Chardonnay. Gewinner: vielleicht die Briten. Der Weinanbau hat etwa in Landkreisen wie Sussex und Kent bereits Fahrt aufgenommen. Die Weinfläche im Vereinigten Königreich hat sich zwischen 2004 und 2021 verfünffacht.