Nicht alle Sensationen sind welche, diese Botschaft muss in alle Schädel rein. Die deutsche Stadt Koblenz in Rheinland-Pfalz ist mit einer hochnotpeinlichen Affäre konfrontiert. Jahrelang wurden Schädel oder Schädelteile als Sensationsfunde kategorisiert, sie sollen teils über 5.000 Jahre alt sein. Sind sie aber nicht. Ein leitender Mitarbeiter der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) soll archäologische Funde manipuliert und deren Alter falsch angegeben haben. Sie wurden sogar ausgestellt.
Mindestens 21 gefundene Schädel oder Schädelfragmente stammten demnach nicht aus vorchristlicher Zeit, sondern aus dem Mittelalter oder sogar erst aus der Neuzeit, musste nun die zuständige Staatssekretärin einräumen. Selbst aufgefallen ist das der GDKE nicht, eine nicht genannte andere Universität war stutzig geworden. Gegen den Mitarbeiter gibt es nun disziplinarrechtliche Ermittlungen. Auf der Webseite der GDKE findet sich zur Affäre nichts. Vielleicht will man 5.000 Jahre zuwarten.
Als der Florida-Hurrikan kam, war bei seinem Schiff das Ruder ausgefallen, es wurde manövrierunfähig. Was folgte, war ein "Albtraumszenario", sagte die US-Küstenwache, nachdem sie den Mann am Donnerstag um 13:30 Uhr Ortszeit 48 Kilometer vor der Küste von Sarasota aus dem Meer gefischt hatte. Per Hubschrauber, der Schiffskapitän klammerte sich an einer schwimmenden Kühlbox fest.
Die Behörden nannten den Namen des Mannes nicht, erklärten jedoch, dass es sich bei ihm um einen Fischer handelte. Er war am Mittwoch in Seenot geraten. Die US-Küstenwache forderte den Kapitän auf, eine Schwimmweste anzuziehen und sich an seinem Notsender festzuhalten. Über das Peilgerät wurde er schließlich gefunden. Am Meer treibend, die Hände an der Kühlbox. In der Nacht davor hatte der Wind am Meer 140 km/h erreicht, die Wellen schlugen sieben Meter hoch.
Es gab vier Tote in einer Wohnwagensiedlung, Verletzte, drei Millionen Haushalte ohne Strom, Verwüstungen, aber: "Das schlimmste Szenario ist ausgeblieben", sagte Gouverneur Ron DeSantis. In der Nacht auf Donnerstag war "Milton" über Florida hereingebrochen, die Gefahr von Überschwemmungen ist für die nächsten Tage nicht gebannt, aber die Jahrhundert-Katatrophe blieb aus.
Der Hurrikan war etwa 100 Kilometer südlich von Tampa auf Land getroffen und schwächte sich in der Folge von Kategorie 5 auf Kategorie 3 ab, was aber immer noch Windgeschwindigkeiten bis zu 193 Kilometern pro Stunde bedeutete, dann auf Kategorie 1. Es gab 19 bestätigte Tornados. In manchen Gegenden "sah es aus, als hätte jemand ein Gewicht vom Himmel fallen lassen und eine Reihe von Häusern plattgemacht", sagte ein Augenzeuge einer lokalen Zeitung.
Insgeheim hatten viele mit dem britisch-amerikanischen Schriftsteller Salman Rushdie gerechnet. Aber dann zeichnete das Nobelpreis-Komitee in Schweden am Donnerstag überraschend die Südkoreanerin Han Kang (als erst 18. Frau und als erste Südkoreanerin) mit dem wichtigsten Literaturpreis der Welt aus. Han Kang ist 53 Jahre alt, schon ihr Vater war Schriftsteller. Mehr zu den Nobelpreisen 2024 lesen Sie hier.
In ihren Werken beschäftigt sich die Südkoreanerin viel mit traumatisierten Personen. Sie begann mit 20 zu schreiben, erst Gedichte, später Romane. In ihrem bekanntesten Buch "Die Vegetarierin" (inzwischen verfilmt) geht es um eine Frau, die beschließt, sich nur mehr fleischlos zu ernähren. Ihre Familie reagiert mit Psychoterror, will sie sogar mit Fleisch "zwangsfüttern". Die Folge: eine tiefe seelische Krise. Der Literatur-Nobelpreis ist mit umgerechnet rund 970.000 Euro dotiert.
Der Palast war lange sagenumwoben. Der Kremlchef empfing hier Staatsgäste, seine Geliebte, machte wochenlang Urlaub auf dem Anwesen, Fotos zeigten ihn beim Muskeltraining. Nun wurde der Präsidentenpalast in Sotschi geschleift, irgendwann im Frühjahr, keiner bekam es mit. Google Maps zeigt: Dort, wo noch vor einem Jahr das Gebäude mit seinen roten Dächern und eine gepflegte Parkanlage zu sehen waren, klafft nun eine hektargroße Lücke, berichtet die "NZZ". Aber warum?
Das Online-Magazin "Projekt" von exilrussischen Investigativjournalisten mutmaßt, dass die "Botscharow Rutschei" abgerissen wurde, weil Putin Angst vor Drohnenangriffen aus der Ukraine hat. Die "NZZ" glaubt eher etwas anderes. Der Palast musste weichen, weil sich der Kriegsherr etwas Größeres an die Stelle bauen lassen möchte.
Sie wollte ihre "Unterstützung, Empathie und ihr Mitgefühl für die örtliche Gemeinschaft" zeigen. Am 29. Juli waren bei einem Messerangriff auf eine Tanzgruppe in Southport drei Kinder (6, 7, 9) ermordet worden. Am Donnerstag begleitete Prinzessin Kate Ehemann Prinz William zu einem Treffen mit Hinterbliebenen der Opfer. Dies war Catherines erster offizieller öffentlicher Auftritt seit Abschluss ihrer Chemotherapie.
Das königliche Paar hatte über seine Wohltätigkeitsorganisation eine Spende getätigt. Nun sprachen Kate und William 90 Minuten lang mit den Familien der drei Kinder – und übermittelten später bei einem Treffen im Southport Community Centre den Rettungskräften den Dank der Familien. Der 17-jährige Attentäter war am Tatort festgenommen worden. Taylor Swift, deren Songs die Tanzgruppe nutzte, hatte sich in einer Reaktion damals "bestürzt" gezeigt.
"Cambridge 2, Braverman 0", höhnten die Aktivisten danach. Am Donnerstag um 17 Uhr hätte die frühere britische Innenministerin Suella Braverman einen Vortrag vor der Cambridge University Conservative Association (CUCA) halten sollen. Wenige Stunden vorher musste er abgesagt werden. Gaza-Gruppen wie "Cambridge for Palestine" oder "Cambridge Stop the War" hatten Protestaktionen angekündigt, die Sicherheitsgefahr schien zu groß.
Braverman (von 2022 bis 2023 Ministerin) sprach von einem "pro-palästinensischen Mob" und warf den Aktivisten vor, "Drohungen, Einschüchterungen und Pöbeltaktiken" anzuwenden. Es handle sich um einen Versuch, ein demokratisch gewähltes Parlamentsmitglied zum Schweigen zu bringen und sei "ein Angriff auf die freie Meinungsäußerung und britische Werte“, sagte sie. Der Vortrag soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
Die gebürtige Wienerin Florentina Holzinger sorgte bei Besuchern der Stuttgarter Staatsoper für einen nachhaltigen Kunstgenuss. Bei der Aufführung von "Sancta" kommt echtes Blut zum Einsatz. Es gilt eine Altersfreigabe ab 18 Jahren. Die Staatsoper warnt auf der Homepage, das Stücke zeige explizite sexuelle Handlungen, sexuelle Gewalt, Piercingvorgänge und eine Verwundung.
"Sancta" wurde bereits bei den Wiener Festwochen 2024 gezeigt. Bei den ersten beiden Vorstellungen in Stuttgart mussten sich Ordner jetzt um 18 Personen kümmern, denen übel geworden war, drei mussten sich in ärztliche Behandlung begeben. Der Rest habe die Vorstellung bejubelt, so die Staatsoper.