Am Ende ging es ganz schnell. Die Nachricht von seiner Freilassung machte die Runde, dann stellte "seine" Plattform Wikileaks ein Video online, es zeigt Julian Passagen beim Besteigen eines Flugzeuges. Einer der bekanntesten Häftlinge der Welt ist frei. Vor 14 Jahren hatte der heute 52-jährige Australier damit begonnen, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Er sprach von Journalismus, die USA von Landesverrat.
Theoretisch drohten Assange 175 Jahre Haft in den USA, dazu kam eine Strafverfolgung von Schweden, hier warfen ihm zwei Frauen Vergewaltigung vor. 2012 flüchtete der Australier in die Botschaft von Ecuador in London, 2019 kam er in ein britisches Gefängnis. Im Hintergrund wurde nun eine Vereinbarung mit den USA geschlossen. Assange durfte zurück in seine Heimat, erscheint am Gericht des US-Außengebietes Nördliche Marianen, nimmt die Strafe von rund fünf Jahren an, weil er sie schon in London abgesessen hat, ist er sofort ein freier Mann.
Diese Freiheit hatte ihren Preis. Assange wurde es nicht gestattet, an Bord einer Linienmaschine nach Australien zu fliegen. Für ihn musste eine Bombardier Global 6000 des Business-Charteranbieters Vistajet angemietet werden. Kostenpunkt 520.000 australische Dollar, umgerechnet 322.000 Euro. Nun werden dafür Spenden gesammelt.
Video: Ehefrau bittet um Hilfe
25. Juni 2024
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