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4. April 2024

Hilft Hypnose? Auch Finnland gehen die Babys aus

Für viele gilt Finnland als Paradies, was die Familienpolitik betrifft. Im Land mit den glücklichsten Menschen der Welt hat jedes Kind ab Tag 1 nach der Geburt einen Betreuungsplatz fix, wer das als Elternteil nicht will, bekommt drei Jahre lang Betreuungsgeld. Es gibt üppiges Kinderzuschüsse, lesbische Paare und alleinstehende Frauen haben Anspruch auf subventionierte Reproduktionsmedizin. Aber es nutzt nichts, 2023 kamen so wenige Babys auf die Welt wie noch nie, die Geburtenrate fiel auf 1,26, berichtet die NZZ.

Nun herrscht Rätselraten über die Gründe, sie ähneln sich überall in Europa. Die vielen Krisen, die geänderten Lebensentwürfe, die größere Ich-Bezogenheit, all das kann Geld offenbar nicht aufwiegen. Und da wäre auch noch Instagram. Es gaukle Menschen ein tolles Leben vor, sagen Forscher – und darin spielen Kinder oft nicht einmal eine Nebenrolle.

Weitere Meldungen

Harte Lose Ukraine holt mehr Männer zum Heer

Nach langem Hin und Her hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij nun doch neue Mobilisierungsgesetze unterschrieben. Der Status "teilweise tauglich" wird abgeschafft, Rekruten sind entweder "tauglich" für den Wehrdienst, oder sie sind es nicht. Wer bisher "teilweise tauglich" war, wurde nicht eingezogen, das ändert sich nun. Auch ein elektronisches Meldesystem kommt, damit sollen auch Männer erfasst werden, die im Ausland leben, etwa wenn sie einen neuen Pass brauchen.

Das Alter für die Einberufung für Männer ohne militärische Kenntnisse wird von 27 auf 25 Jahre gesenkt. Bisher durften Personen ab 18 eingezogen, aber nicht an die Front geschickt werden, wenn sie sich nicht freiwillig für den Einsatz meldeten. Die neuen Bestimmungen sollen dafür sorgen, dass der Armee 140.000 Soldaten mehr zur Verfügung stehen.

Neue Diagnose Fleisch ist bei Ernährung doch nicht wurscht

Zu Beginn der Woche gab die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)  ihre neuen Empfehlungen aus und seither geht es in der Diskussion darüber ums Eingemachte. Pro Woche sollen wir etwa nur mehr ein Ei essen, weniger der Gesundheit wegen, sondern um die Umwelt zu schonen. Eine gesundheitsfördernde und ökologisch nachhaltigere Ernährungsweise besteht jetzt zu drei Vierteln aus pflanzlichen und zu knapp einem Viertel aus tierischen Lebensmitteln, so die neue Vorgabe.

Auch mit Fleisch sollten wir sparsam sein. In der letzten Richtlinie wurden noch 300 bis 600 Gramm pro Woche für zuträglich gehalten, nun sollen Erwachsene maximal 300 Gramm pro Woche zu sich nehmen. Die Menge entspricht etwa zweieinhalb Fleischmahlzeiten. Immerhin: Ob Fleisch oder Wurst, rotes oder weißes Fleisch ist der DGE wurscht.

Kalter Entzug NATO will Donald Trump ausbremsen

Im Fall seiner erneuten Wahl zum US-Präsidenten will Donald Trump an vielerlei den Hobel ansetzen – auch die Ukraine soll nicht mehr so viel Unterstützung erhalten. Das bringt die NATO in Bedrängnis. Das Militärbündnis will nun einen neuen, 100 Milliarden Dollar schweren Fonds auflegen, um die Militärhilfe für die Ukraine langfristig abzusichern.

Am Mittwoch beraten die 32 Mitgliedern der NATO über den Plan, der vor allem ein Ziel hat: Trump vor vollendete Tatsachen zu stellen, oder, wie das diplomatisch ausgedrückt wird, die Militärhilfe "vor dem Wind des politischen Wandels" zu schützen. Der Antrag wird beim Treffen der Außenminister am Mittwoch von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg eingebracht.

Kein sportlicher Zug Auch bei Olympia in Paris drohen Streiks

Etwa 16 Millionen Menschen werden bei den Olympischen Spielen erwartet, die vom 26. Juli bis 11. August in Paris stattfinden. Aber es droht Ungemach. Beschäftigte im öffentlichen Dienst, in den Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmitteln, Zügen und Museen drohen mit einer Arbeitsniederlegung. Wenn die Regierung einen reibungslosen Ablauf wünsche, dann müsse sie zahlen, sagt die Gewerkschaft.

Das große Pech der Sommerspiele: Sie finden im Sommer statt. Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind dadurch gezwungen, in der Ferienzeit zu arbeiten. Dafür fordern sie im Gegenzug Prämien, Überstundenvergütung und Unterstützung etwa für die Betreuung von Kindern. Zu den Streikbereiten zählt auch die Polizei. Angesichts der geltenden höchsten Terrorwarnstufe eine heikle Idee.

Wird nix mit Flug AUA streicht schon wieder 92 Flüge

17 Verhandlungsrunden brachten keine Einigung, nun bleiben die Flieger wieder am Boden. Am kommenden Donnerstag ist für 9 Uhr eine Betriebsversammlung der Belegschaft angesetzt. Die AUA zog am Dienstag die Reißleine und sagte 92 Flüge ab. Der letzte Streik fand erst am Gründonnerstag in der vergangenen Woche statt.

8.000 Fluggäste sind von Absagen betroffen, sie seien bereits informiert und umgebucht worden, teile die AUA mit. 80 Flüge können mutmaßlich trotzdem stattfinden. Das Bodenpersonal der Fluglinie fordert eine Anpassung der Gehälter an die Struktur der Lufthansa, das Unternehmen lehnt das als unbezahlbar ab.

Ist das klug? Deutsche "Ampel" steht wieder einmal vorm Platzen

Nur Säbelrasseln oder ernsthafter Plan? In Deutschland kochen neue Gerüchte hoch, die FDP wolle die Dreikoalition mit SPD und Grünen in die Luft sprengen. Regulär wird erst nächstes Jahr ein neuer Bundestag gewählt, aber die Liberalen könnten die Debatte um den nächsten Haushalt als Absprungbasis nutzen, mutmaßt der Spiegel.

Die FDP gehört zu den großen Verlierern der "Ampel", ihre Themen finden kaum statt. Finanzminister Christian Lindner will dem Land nun einen Sparkurs verordnen, die Sozialausgaben senken, die Steuerlast drücken – eine (bewusste?) Provokation Richtung Regierungspartner SPD und Grüne? Ende April hält die FDP ihren Bundesparteitag ab, hier könnten Nägel mit Köpfen gemacht werden.

Staatsanwalt wittert Betrug Krimi um Lastenrad-Erzeuger Babboe

Bei Lastenfahrrädern ist Babboe nach eigenen Angaben die Nummer 1 der Welt. Das niederländische Unternehmen bietet 13 Modelle und 500 Zubehörteile an, ist in 30 Ländern aktiv. In Österreich können die Räder via Internet-Shop gekauft werden. Aber nun ist der Hersteller mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Babboe soll jahrelang bewusst lebensgefährliche, defekte Rahmen verbaut haben.

Nach dem Auftauchen von Fotos, Unterlagen und Audiomitschnitten ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. In den Audioaufnahmen sind Mitarbeiter zu hören, die sich darüber unterhalten, wie sie defekte Rahmen vor dem Eintreffen der Beamten "weggeschleppt" und "versteckt" hätten.