Auf dem "SPIEF", Russlands Antwort auf Davos, wurden früher eifrig Kontakte mit dem Westen geknüpft. Emmanuel Macron war da, Angela Merkel, 2021 auch noch Österreichs damaliger Kanzler Sebastian Kurz. In Zeiten des Ukrainekrieges muss sich der Gastgeber mit den Präsidenten von Simbabwe und Bolivien begnügen. Dafür sorgte das Wirtschaftsforum in St. Petersburg diesmal an anderer Stelle für Getuschel, denn gleich zwei Töchter von Wladimir Putin hielten Reden.
Maria Vorontsova (39) ist Endokrinologin, Genforscherin und die älteste Tochter des Kremls-Chef, Katerina Tikhonova (37), seine jüngere Tochter tanzt wettkampfmäßig Rock'n'Roll, ist Managerin und offenbar für höhere politische Aufgaben vorgesehen. Sie koordiniert bereits eine Gruppe von Beamten, die die westlichen Sanktionen abfedern soll. Einen gemeinsamen Auftritt der beiden gab es noch nie. Was die zwei eint: Putin hat sich noch nie öffentlich zu ihnen bekannt.
Viele Jahre ein Tabu, vor allem in der SPD. Nun kündigte der Olaf Scholz im deutschen Bundestag an, dass er schwerkriminelle Afghanen und Syrer in ihre Heimatländer abschieben lassen will. Das Sicherheitsinteresse Deutschlands wiege in solchen Fällen schwerer als das Schutzinteresse des Täters, so der deutsche Kanzler. Rechtlich ist das umstritten, allerdings gilt der Bürgerkrieg in Afghanistan seit Machtübernahme der Taliban als weitgehend beendet.
Mehrere Länder führen bereits Abschiebungen nach Afghanistan durch. In Deutschland bekamen Afghanen zuletzt seltener Schutz wegen Krieg und Verfolgung zugesprochen. In Österreich stellte sich am Donnerstag überraschend SPÖ-Klubobmann Philip Kucher hinter die Idee. "Wer Mord und Terrorismus bejubelt, ist in Wahrheit kein Schutzsuchender", sagte er der ZiB 2.
Eigentlich ist es verboten, aber so richtig kümmerte das bisher niemanden. In Bremen (Deutschland) werden sehr häufig Autos so geparkt, dass zwei Räder auf den Gehweg ragen, das engt Fußgänger ein. Also klagten fünf Anwohner besonders betroffener Straßen und bekamen nun vor dem Bundesverwaltungsgericht großteils recht. Anwohner können von Straßenverkehrsbehörden verlangen, dass sie gegen Autos auf Gehwegen vorgehen.
Uneingeschränkt gilt dieses Recht aber nicht. Voraussetzung ist, dass die Gehwegnutzung vor der eigenen Haustür durch die parkenden Wagen erheblich eingeschränkt ist. Der Verkehrsklub VCD erwartet trotzdem eine Signalwirkung. "Alle deutschen Städte, die beim Gehwegparken die Augen zugedrückt haben, müssen jetzt umdenken", heißt es in einer Stellungnahme.
Vom 13. Juni an wird in Thailand der vierte Teil der "Jurassic-World"-Reihe gedreht, die Filmarbeiten sollen bis zum 16. Juli dauern. Titel hat der neue Film noch keinen, aber bekannt ist, dass er im Sommer 2025 in die Kinos kommt und Scarlett Johansson mitspielten soll. Die Dreharbeiten finden in Bangkok statt, aber auch auf der Insel Ko Kradan und am Huay-To-Wasserfall im Khao-Phanom-Bencha-Nationalpark.
Thailand fühlt sich geehrt und rechnet damit, dass Hollywood umgerechnet 16 Millionen Euro in die lokale Wirtschaft spült, hat aber auch Bedenken. Das Filmteam dürfe "die Umwelt nicht beeinträchtigen und ihr schaden", schrieb Umweltminister Phatcharavat Wongsuwan auf der Facebook. Bei den Dreharbeiten zu "The Beach" 2020 mit Leonardo DiCaprio waren Pflanzen ausgerissen und Kokospalmen angepflanzt worden, um der Umgebung ein "tropischeres Erscheinungsbild" zu verleihen.
2013 schaffte die Schweiz die Doppelnamen ab. Im Alltag blieben sie erlaubt, im Reisepass nicht. Wer heiratete musste sich entscheiden: Behalte ich meinen Namen oder übernehme ich den meines Ehepartners? 70 Prozent der Frauen verzichteten und nahmen den Namen des Mannes an. Am Donnerstag erfolgte nun die Kehrtwende. Die Doppelnahmen sollen zurückkehren, beschloss der Nationalrat.
Die Schweiz nähert sich dem deutschen Modell an. Die Reihenfolge der Namen ist frei wählbar, Ehepartner können auch unterschiedliche Versionen verwenden, mit oder ohne Bindestrich, aber das ist noch in Diskussion. Für Kinder gibt es aber keine Doppelnamen. Außer die nächste "Instanz", der Ständerat, kippt noch alles.
Donnerstagabend, drei Tage vor der EU-Wahl: Im deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ARD läuft die "Wahlarena 2024 Europa" und ein Mann ist da, der eigentlich gar nicht da sein sollte – Fabio De Masi, Spitzenkandidat der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Er war nicht vorgesehen, klagte dagegen, verlor in erster Instanz, dann entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG), dass er eingeladen werden muss.
Das Urteil, im Eilverfahren erstellt, ist in der Begründung interessant. Vor allem, ob ein österreichisches Gericht vor der kommenden Nationalratswahl ähnlich entscheiden würde. Das Gericht nahm nämlich auf Umfragen Bezug. Das BSW habe sich zuletzt in einem "Korridor" von vier bis sieben Prozent bewegt, so das OVG. Also fand die Debatte mit acht statt sieben Personen statt.
Sie konnte noch mit dem Handy Polizei und Rettung anrufen, dann riss am Sonntag der Kontakt ab. Am Dienstag nun wurde eine 32-jährige Frau im schwäbischen Neu-Ulm gefunden. Geschwächt, aber sonst in gutem Zustand. Die vergangenen zwei Tage hatte sie im bayerischen Hochwassergebiet in der Krone eines umgestürzten Baumes verbracht, 52 Stunden saß sie dort fest.
Die Frau war Sonntag im Wald unterwegs als das Wasser flutartig zu steigen begann. Sie rief mit dem Handy um Hilfe, zudem erstattete ein Bekannter Vermisstenanzeige. Das Hochwasseropfer wurde am Dienstag von einer Drohne entdeckt – zwei Meter über dem Wasser – und mit dem Hubschrauber geborgen.
Sie geht einfach nicht weg. Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen testet Instagram aus der Meta-Gruppe derzeit eine neue Funktion aus und das Publikum reagiert genervt. Aus dem Nichts taucht auf dem Bildschirm plötzlich eine Werbung auf, die sich nicht skippen oder wegklicken lässt, sondern in voller Länge angeschaut werden muss.
"Sie sehen eine Werbeunterbrechung. Werbeunterbrechungen sind eine neue Möglichkeit, Anzeigen auf Instagram anzuzeigen. Manchmal müssen Sie sich eine Anzeige ansehen, bevor Sie weiter surfen können," ist als Text zu lesen. Die Reklame dauert nur ein paar Sekunden, gegenüber dem Portal TechCrunch hat Meta den Test inzwischen bestätigt. Zu den Details ist allerdings nichts zu erfahren, etwa, in welchen Ländern der Versuch läuft und ob er auch auf Reels ausgeweitet werden soll.