Worum geht es? Gerüchte gab es einige, am Donnerstag machte die Bosch-Gruppe ernst. Sie gab den größten Stellenabbau der Firmengeschichte bekannt. Bis 2030 sollen 13.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Vor allem Deutschland ist betroffen.
Was ist die Begründung? Deutschlands Automobil-Industrie bricht ein. Man müsse nun "dringend an der Wettbewerbsfähigkeit arbeiten", sagte das Unternehmen. Über den Abbau werde man nun mit der Personalvertretung Verhandlungen aufnehmen.
Wie ist die Reaktion? Die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich wütend. Ein Abbau dieser Größenordnung sei ohne langfristige Zusagen zum Erhalt der Standorte abzulehnen. Die Gewerkschaft warf dem Unternehmen vor, das Vertrauen der Mitarbeiter zu verspielen und einen "sozialen Kahlschlag" zu betreiben.
Was ist damit gemeint? Neben den Kündigungen fallen auch einige Sozialleistungen weg. Geldprämien, Sachgeschenke, Urkunden und zusätzlichen Sonderurlaub für langjährige Zugehörigkeit zum Unternehmen etwa.
Was ist mit Bosch in Österreich? Hier sollen 40 Arbeitsplätze wegfallen. In Österreich arbeiten 3.300 Personen für Bosch, im Vorjahr wurde ein Umsatz von rund 1,25 Milliarden Euro erzielt. Es gibt drei Standorte, Wien, Linz und Hallein.
Wie steht Bosch wirtschaftlich da? Im Jahr 2024 sank der operative Gewinn des gesamten Konzerns um ein Drittel auf 90,5 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite fiel auf 3,5 % (Ziel: 7 %). Die Umsätze gingen leicht auf 90,5 Milliarden Euro zurück.
Wie viel Mitarbeiter hat der Konzern? Weltweit rund 417.900.
Worum geht es? Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj ist momentan in New York allgegenwärtig. Mit einem Interview am Rande der Vollversammlung der Vereinten Nationen sorgt er nun für Aufsehen.
Warum? Selenskyj sprach mit dem Medienportal Axios und gab sich darin besonders kämpferisch. Er bezog sich dabei auf ein Gespräch mit US-Präsident Donald Trump, der ihn zu einem forscheren Vorgehen ermuntert haben soll.
Was sagte Selenskyj? Er habe die ausdrückliche Unterstützung von Trump, russische Ziele wie Energieinfrastruktur und Rüstungsfabriken anzugreifen. Wenn die Ukraine zusätzliche Langstreckenwaffen von den USA erhalte, "werden wir sie einsetzen".
Was ist damit gemeint? Der Ukraine-Präsident sagte, er habe sich von den USA ein neues Waffensystem erbeten, das seiner Aussage nach den russischen Präsidenten Wladimir Putin zwingen würde, an den Verhandlungstisch zu kommen. Trump habe ihm gesagt: "Wir werden daran arbeiten."
Womit drohte Selenskyj? Mehr oder weniger unverblümt mit einem Angriff auf den Kreml. Die Ukraine werde keine Zivilisten bombardieren, weil "wir keine Terroristen sind". Aber: "Sie müssen wissen, wo die Luftschutzbunker sind", sagte er Richtung Kreml-Beamten.
Welche Pläne hat er selbst? Auf die Frage, ob er seine Aufgabe nach dem Ende des Krieges als beendet ansehe, sagte Selenskyj, er sei "bereit", zurückzutreten. Er habe nicht vor, sein Land in Friedenszeiten zu regieren.
Worum geht es? Schweden und Dänemark waren in den vergangenen Tagen wiederholt Opfer von Drohnen-Angriffen. Es gibt kein klares Bild, wer hinter den Attacken steckt. Russland dementiert, es könnte Trittbrettfahrer geben.
Wie ging das los? Am Montagabend wurden in der Nähe des Flughafens Kopenhagen von mehreren Zeugen zwei bis drei größere, unbekannte Drohnen gesichtet. In Oslo kam es zur selben Zeit zu ähnlichen Vorfällen. Beide Flughäfen mussten stundenlang gesperrt werden.
Wie ging es weiter? Seither gab es mehrfach weitere Sichtungen. Die dänischen Streitkräfte gaben bekannt, dass Drohnen an mehreren Militäreinrichtungen beobachtet wurden – darunter über einem Luftwaffenstation und einer Kaserne.
Von wie vielen Ereignissen sprechen wir hier? Allein in Dänemark gab es 12 fundierte Sichtungen. Mehrere Schiffe der dänischen Reederei Esvagt glauben, in der Nacht auf Donnerstag Drohnen über der Nordsee beobachtet zu haben. Es wurden Drohnenaktivitäten im Luftraum um die Flughäfen Aalborg (wurde gesperrt) Esbjerg und Sønderborg gemeldet.
Was war in Schweden? Am Donnerstagmorgen wurde die Stockholmer Polizei gegen 10.30 Uhr über Drohnen über dem südlichen Teil der Stadt informiert. Der Pilot eines Linienfluges auf dem Weg zur Landung auf dem Flughafen Stockholm-Arlanda hatte zwei Fluggeräte in der Luft entdeckt.
Wie reagieren die Länder? Sie sind hoch besorgt. NATO-Generalsekretär Mark Rutte bestätigt im sozialen Netzwerk X, dass er im Dialog mit Ministerpräsidentin Mette Frederiksen stehe.
Was sind die Folgen? In Dänemark haben die Drohnen zu einem hitzigen Politikstreit geführt. Der sozialdemokratisch geführten Regierung wird Ahnungslosigkeit vorgeworfen. "Peinlich, sie sind völlig ratlos", heißt es.
Worum geht es? Die schwedische Regierung will das Wirtschafts-Wachstum ankurbeln und die Kaufkraft der Haushalte zu stärken. Deshalb wurde eine umfangreiche Steuersenkung angekündigt. Teile sollen noch heuer in Kraft treten.
Was ist das Volumen? Für ein gesamtes Reformpaket sind 7,2 Milliarden Euro veranschlagt, allein die Steuersenkung kostet 4,6 Milliarden Euro.
Was kann das bringen? Laut Finanzminister soll damit das Wirtschafts-Wachstum 2026 auf 3,1 Prozent steigern – mehr als die bisherige Schätzung von 2,6 Prozent.
Was hilft das Einzelnen? Nach Angaben der schwedischen Regierung soll eine Familie mit zwei Kindern jeden Monat 162 Euro mehr im Geldbörserl haben. Überprüfen lässt sich das aktuell nicht.
Was bedeutet das für Haushalte? Ab dem 1. April 2026 wird die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel von derzeit 12 % auf 6 % gesenkt. Diese Maßnahme soll bis Ende 2027 gelten und Familien laut Regierung jährlich bis zu 590 € sparen.
Was kommt noch? Die Einkommensteuer wird gesenkt. Ein neues Anreizsystems soll Arbeiten attraktiver machen. Für kleine Unternehmen gibt es Steuererleichterungen, ein Bonus für die Beschäftigung von Jugendlichen kommt. Höhere Freibeträge sollen Lebensversicherungen lukrativer machen.
Wer regiert in Schweden? Seit dem 18. Oktober 2022 eine Mitte-Rechts-Koalition unter Ministerpräsident Ulf Kristersson. Die Minderheitsregierung besteht aus der Moderaten Sammlungspartei, den Christdemokraten und den Liberalen und wird durch die rechten Schwedendemokraten unterstützt, die jedoch nicht Teil der Regierung sind.
Warum kann Schweden sich das leisten? Das Wirtschaftswachstum betrug im Vorjahr 1 Prozent (Österreich minus 1,2 %), heuer werden es 1,1 Prozent sein. die Inflationsrate beträgt 2,2 Prozent. Die Staatsverschuldung 2025 beträgt 33,8 % des BIP (Österreich lag im Vorjahr bei 81,8%).
Worum geht es? Drohnen auf Polen, MiGs, die in den Luftraum von Estland eindringen, nun die nächste Aufreger. Russische Flugzeuge überflogen zweimal eine deutsche Fregatte, berichtet der Spiegel.
Was ist genau passiert? Es gab zwei Überflüge russischer Aufklärungsflugzeuge, einen am Freitag und einen am Samstag. Das berichtete Verteidigungsminister Pistorius dem deutschen Bundestag. Die Überflüge fanden in niedriger Höhe, unter 100 Metern, statt.
Warum machte Deutschland den Vorfall bekannt? Er wurde im Zuge der Debatte um den Verteidigungshaushalt vorgebracht. Pistorius nutzte das als Argument, warum die Bundeswehr stärker ausgestattet werden müsse.
Was ist der Hintergrund? Die Fregatte "Hamburg" war in diesem Zeitraum bei der NATO-Übung "Neptun Strike" in der Ostsee beteiligt. Pistorius bezeichnete den Vorfall als Provokation. Er sieht darin Teil einer Strategie, bei der Russland Grenzen austestet.
Weiß man mehr über den Angriff? Genau wo die Überflüge stattgefunden haben (zwischen welchen Gewässern etc.) ist nicht präzise bekannt. Auch nicht, welche Reaktionen sie auslösten. Bekannt ist, dass die russischen Flugzeuge nicht auf Funksprüche, wohl zur Kommunikation oder Warnung, reagierten.
Worum geht es? Am Auftritt von Donald Trump vor den Vereinten Nationen war eine Episode weltpolitisch bemerkenswert. Der US-Präsident stellte sich erstmals deutlich an die Seite der Ukraine und kehrte Russland den Rücken zu.
Was sagte er? Trump traf sich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Danach postete er auf Truth Social: Kiew könne nicht nur seinen Krieg gegen Russland gewinnen, sondern auch jeden Zentimeter verlorenen Territoriums zurückerobern.
Eine Ausrutscher? Offenbar nicht. Er blieb der Linie auch bei einem Treffen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron treu. "Ich dachte, dieser Krieg wäre aufgrund meiner Beziehung zu Putin am leichtesten zu stoppen, aber leider hat diese Beziehung nichts bedeutet", sagte der US-Präsident.
Und bei seiner Rede? Putins Unfähigkeit, den Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen, lasse Russland "nicht gut aussehen". Später am Tag antwortete er die Frage, ob NA-Staaten russische Flugzeuge abschießen sollten, die ihren Luftraum verletzen, mit "Ja".
Wie reagierte Russland? Mit Hohn. Die von Trump initiierte Annäherung zwischen Russland und den USA habe vom "Ergebnis nahe null" gebracht", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem Sender RBC. Dann spottete er über Trumps "Papiertiger"-Vergleich. Russland sei ein "Bär" und kein "Tiger. Es gibt keinen Papierbären".
Worum geht es? Nach einer Woche Zwangspause kehrte Latenight-Talker Jimmy Kimmel am Dienstagabend ins Fernsehen zurück. Zu sehen war eine auf vielen Ebenen bemerkenswerte Show.
Warum? Kimmel fand die Balance zwischen Einsicht unbeugsamem Willen. Er erklärte sich den Kirk-Anhängern gegenüber, trat aber gleichzeitig vehement für die Medienfreiheit im Land ein.
Entschuldigte er sich? Ja und nein. Er wolle klarstellen, dass es "nie meine Absicht war, den Mord an einem jungen Mann herunterzuspielen", sagte er mit tränenerstickter Stimme. "Aber ich verstehe, dass es für manche entweder unpassend oder unklar war, oder vielleicht beides, und für diejenigen, die meinen, ich hätte mit dem Finger auf sie gezeigt, verstehe ich, warum sie verärgert sind."
Wie wehrte er sich? Unsere Regierung darf nicht kontrollieren, was wir im Fernsehen tun und was nicht, und wir müssen uns dagegen wehren“, sagte Kimmel. „Unsere Meinungsfreiheit ist das, was sie an diesem Land am meisten bewundern."
Was sagte er über Trump? Der US-Präsident habe "sein Bestes getan hat, um mich zu caneln", aber das sei "schwer nach hinten losgegangen" und habe stattdessen "Millionen von Menschen gezwungen, seine Show anzuschauen".
Was ist seit der Absetzung passiert? Ein "Typ aus Deutschland" habe ihm einen Job angeboten, sagte Kimmel. "Können Sie sich vorstellen, dass dieses Land so autoritär geworden ist, dass Deutschland sagt: 'Komm her!'"
Worum geht es? Der Super-Taifun Ragasa traf mit orkanartigen Winden und sintflutartigen Regenfällen auf Hongkong. Nun bewegt er sich auf die südchinesische Provinz Guangdong zu.
Was weiß man über Ragasa? Er entstand um den 17. September herum über dem westlichen Pazifik. Zuerst traf er die nördlichen Philippinen, insbesondere die Babuyan-Inseln. Danach zog er weiter nach Taiwan und dann auf Südchina (einschließlich Guangdong, Hongkong, Macau).
Wie ist die Einstufung? Ragasa gilt als der weltweit größte Zyklon dieses Jahres. Er erreicht Windgeschwindigkeiten bis zu 265 km/h, mit Böen noch darüber und wurde auf den Status "Super-Taifun" hochgestuft.
Was waren die Auswirkungen? Mindestens 27 Menschen sind tot, allein 14 kamen in Taiwan ums Leben. In Hongkong wurden Hunderte Flüge gestrichen, öffentliche Verkehrsmittel fahren nicht, Schulen wurden geschlossen.
Was passiert nun? Ragasa bewegt sich auf die südchinesische Provinz Guangdong zu, wo Hunderttausende Menschen in Sicherheit gebracht wurden, allein in Shenzhen 400.000 Menschen. Auf den Flughäfen in der Region haben mehr als 5.000 Flüge gestrichen.