Wozu ein Schweizermesser alles nützlich sein kann. Das britische Gesundheitssystem ist selbst ein Risikopatient und das wurde nun im Royal Sussex Hospital im südenglischen Brighton offensichtlich. Ein Chirurg öffnete den Brustkorb eines Patienten oder einer Patientin (Details werden nicht genannt) mit einem Taschenmesser. Es sei ein Notfall gewesen und ein Skalpell habe sich nicht finden lassen, argumentiert der Mediziner. Also griff er zum Messer, mit dem er sonst Obst schneidet, wie er sagte.
Aber es gibt Zweifel an der Version. Selbst das Spital spricht von einem "nicht üblichen Vorgehen". Der Betreiber steht aber sowieso in der Kritik, die Polizei untersucht mindestens 105 weitere Fälle vor Fahrlässigkeit. Ein Sachverständiger zeigte sich gegenüber der BBC "erstaunt". Ein Schweizermesser sei nicht steril, gehöre nicht zum Inventar einer Klinik und ein Skalpell fehle nicht einfach so, denn es gehöre zu einem kompletten Satz OP-Besteck. Der Patient oder die Patientin hat jedenfalls überlebt.
Seit der TV-Serie "Flipper", die Älteren erinnern sich, gelten Delfine als fröhliche Tiere. Das stimmt, stimmt wiederum auch nicht. Sie sind zu Menschen schnell freundlich, töten aber Kälber der eigenen Art, vergewaltigen weibliche Tiere und setzen sich durch das Gift des Kugelfisches in einen rauschähnlichen Zustand (mehr dazu hier). Aber was hat es mit dem ewigen Lächeln auf sich, das wir den Tieren gern unterstellen? Nun, das hat einen wahren Hintergrund.
Für eine neue Studie beobachtete ein Forschungsteam der Universität Pisa Große Tümmler. Dabei fiel auf, dass die Tiere beim Spielen häufig das Maul aufreißen. "Wenn Delfine spielen, lachen sie sich gern an. Und lacht ein Delfin einen anderen beim Spielen an, lacht der zurück", berichtet der Spiegel. "Flipper" war also kein Sonderfall.
Der Chagos-Archipel besteht aus einer Reihe von 60 Atollen, einige sind ständig überschwemmt, andere nur bei Hochwasser. Die Inselgruppe ist etwas über 63 Quadratkilometer groß, rund das Eineinhalbfache von Floridsdorf, und liegt 500 Kilometer südlich der Malediven. Über die Souveränität wurde 60 Jahren gestritten, nun haben sich die beteiligten Länder geeinigt, nur mehr der schriftliche Vertrag fehlt.
Großbritannien gibt die Souveränität über die Inselgruppe auf, sie wird an Mauritius übertragen. Großbritannien und die USA dürfen aber ihren strategisch wichtigen Militärstützpunkt auf der Hauptinsel Diego Garcia weiter betreiben, und das für mindestens 99 Jahre. Vor der Errichtung der Militärbasis waren die 1.500 Einwohner brutal vertrieben worden. Ihren Familien soll nun die Rückkehr auf das Chagos-Archipel ermöglicht werden, nicht aber auf Diego Garcia.
Seit 2021 hat Norwegen eine Mitte-Links-Regierung, der Sozialdemokrat Jonas Gahr Støre ist Ministerpräsident. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine nahm das Land 85.000 Menschen auf, mehr als jeder andere Staat in Skandinavien. Denn Norwegen hat Geld, viel Geld, und es wurde nach dem Kriegsausbruch noch mehr. Denn die Energiepreise fuhren in die Höhe, Öl und Gas, das Norwegen in Übermaß besitzt, wurden zum Luxusgut.
Trotzdem verordnet sich das Land nun eine Bremse bei der Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen. Nicht mehr jede(r) erhält automatisch Schutzstatus wie in der EU, sondern die Schutzbedürftigkeit wird einzeln geprüft. Die Regelung gilt nur für neu Zuziehende, trotzdem hat sie zu einer politischen Kontroverse im Land geführt, berichtet die NZZ. Die Regierung argumentiert, der Platz in den Kommunen werde langsam knapp, es gäbe auch sichere Gegenden in der Ukraine.
Frauen ernähren sie häufiger vegan als Männer. Ist so, aber warum? Der deutsche Ernährungssoziologe Martin Winter begab sich in einem Spiegel-Interview auf Erklärungssuche. Fleisch werde sehr stark mit Männlichkeit verknüpft, sagt er. Das habe historische Gründe, wegen der vielen schweren körperlichen Arbeit früher.
Dazu komme, so Winter, "eine sexistische Komponente, in der Fleisch und Frauenkörper miteinander assoziiert werden. Der Mann, der Fleisch isst, unterwirft nicht nur die Natur, sondern auch symbolisch die Frau." Es gäbe dafür viele Beispiele in der Werbung. "Man könnte auch so weit gehen, dass Männer sich mit dem Fleisch Frauenkörper symbolisch einverleiben."
Am 10. Oktober erscheinen die Memoiren von Boris Johnson, britischer Premierminister vom 24. Juli 2019 bis zum 6. September 2022. Zwei Tage nach seinem Abschied aus dem Amt starb Elisabeth II. mit 96, formal an "hohem Alter". Um den Verkauf seines Buches anzuheizen, brach der umstrittene konservative Politiker nun einmal mehr alle Regeln. Er geht in "Unleashed" ("Entfesselt") detailliert auf die letzten Tage der Monarchin ein und gibt auch die – angebliche – Todesursache preis.
Über die britische Boulevardzeitung "Daily Mail" wurden vorab Passagen aus den Memoiren an die Öffentlichkeit gebracht. "Ich wusste seit mindestens einem Jahr, dass sie an einer Form von Knochenkrebs erkrankt war", schreibt er in dem Buch. Er habe sie anlässlich seines Rücktritts auf Schloss Balmoral in Schottland besucht. "Sie wirkte blass und gebeugt und hatte dunkle Blutergüsse an Händen und Handgelenken, wahrscheinlich von Infusionen oder Injektionen".
Viele Eltern nutzen Isofix, um Kindersitze oder Babyschalen in Fahrzeugen zu befestigen. Das kann unter Umständen lebensgefährlich sein, warnt nun das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Die Behörde hat Universal-Isofix-Adapter testen lassen, die von verschiedenen Anbietern im Internet verkauft werden. Die Firmensitze der Unternehmen befinden sich meistens außerhalb der EU.
Tests der Fachgruppe Fahrzeugtechnik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin hätten ergeben, so das KBA, "dass Kindersitze, die mit Universal-Isofix-Adaptern befestigt waren, sich bei einem Aufprall vollständig lösten und frei im Fahrgastraum bewegten." Das stelle ein "ernstes Risiko" dar. Kindersitze tragen ein Genehmigungszeichen. Diese dürfen ausschließlich mit den fahrzeugeigenen geprüften und genehmigten Isofix-Aufnahmepunkten verbunden werden.
Viele Staaten und Staatschefs der Welt verurteilten den Angriff des Iran auf Israel. UN-Generalsekretär António Guterres war nicht darunter, zumindest empfand das Israel so. Das hat nun Konsequenzen. Israels Außenminister Israel Katz verkündete am Mittwoch auf der Plattform X, dass Guterres fortan die Einreise nach Israel verwehrt werde.
"Ich verurteile die Ausweitung des Nahostkonflikts mit einer Eskalation nach der anderen", hatte Guterres lapidar und allgemein auf X geschrieben. "Das muss aufhören. Wir brauchen unbedingt einen Waffenstillstand." Der UN-Generalsekretär hatte Israel schon im Vorjahr gegen sich aufgebracht. Nach dem Terrorüberfall der Hamas hatte er relativierend gesagt, dies sei "nicht im luftleeren Raum" geschehen.