Es sah ein bisschen zu sehr nach Hollywood aus. Die CNN Reporterin führt einen bärtigen, blinzelnden Mann ins Freie. Tagelang sei er ohne Wasser, Nahrung, Licht gewesen, wird in dem Bericht vermittelt. Der Gefangene habe gar nicht mitbekommen, dass Diktator Assad und sein Regime gefallen waren. Der "Schönheitsfehler": Bei dem Gefangenen dürfte es sich nicht um Regimeopfer handeln, sondern um Salama Mohammed Salama, Offizier beim brutalen Nachrichtendienst der Syrischen Luftwaffe.
Reporterin Clarissa Ward berichtete, sie habe den Mann in einem nicht näher bezeichneten Gefängnis in Damaskus entdeckt, versteckt unter Decken. Er erzählte, seit drei Monaten gefangen zu sein. Schnell kamen Zweifel auf. Die syrische Investigativ-Gruppe Verify-Sy enttarnte die Identität, der Offizier sei vor einem Monat wegen Diebstahls und Erpressung inhaftiert worden.
CNN kündigte eine Untersuchung an, Reporterin Clarissa Ward gestand ihren Fehler ein. Salama Mohammed Salama ist inzwischen untergetaucht. Er sei an den Roten Halbmond übergeben worden. Die Organisation habe ihn wiederum an Verwandte in Damaskus weitervermittelt, wo sich seine Spur verliere, berichtet die Welt.
Am Ende des nervenaufregenden Tages stellte sich der deutsche SPD-Kanzler Olaf Scholz am Dienstag vor ein ZDF-Mikro und sagte: "Fritze Merz erzählt gern Tünkram". Dieses "Fritze Merz" konnte sich vielleicht einige zusammenreimen, gemeint war CDU-Chef Friedrich Merz, aber was ist "Tünkram"? Es ist ist Plattdeutsch und bedeutet dummes Zeug oder Unsinn, klären deutsche Medien auf.
Inzwischen ist aus dem Zitat ein politischer Streit entstanden. Merz hatte Scholz in der Debatte über die Vertrauensfrage vorgeworfen, in der EU meist stumm zu sein. "Zum Fremdschämen", sei das, "Sie blamieren Deutschland." Scholz konterte mit "Tünkram" und da war auch schon der bayerische CSU-Ministerpräsident Markus Söder ums Eck gebogen. Scholz sei der "peinlichste Bundeskanzler, den unser Land je hatte", sagte er. Der deutsche Wahlkampf verspricht Niveau.
Über seinen tatsächlichen Namen, seinen Wohnort, seine Motive weiß man so gut wie nichts, er selbst trägt wenig zur Aufklärung bei. Angeblich wurde Banksy 1974 in Bristol geboren, seine Streetart taucht an allen möglichen Orten auf, eine Erklärung fehlt. Auf Instagram hat der Brite 13,3 Millionen Follower und hier veröffentlichte der Künstler nun kurz vor Weihnachten ein Bild von Maria mit einem Loch in der Brust, aus dem braune Flüssigkeit rinnt.
Eine Schusswunde als Hinweis auf den Konflikt im Nahen Osten? Gift als Warnung vor kaputten Lebensmitteln? Eine Anspielung auf das Leiden von Frauen in der Welt? Man weiß es nicht, aber das Bild erzielte innerhalb von 24 Stunden 776.000 Likes und rund 4.500 Kommentare. Und darum wird es wohl gegangen sein. Die Streetart gibt es nicht nur auf Insta, das Original wurde an einen privaten Sammler verkauft.
Es war Dienstag 6 Uhr in der Früh, als Igor Kirillow vors Haus trat. Der Chef der Abwehrtruppe für nukleare, chemische und biologische Gefahren in Russlands Armee wurde von einem Dienstwagen abgeholt. Kurz später erschütterte eine Explosion die Gegend um den Rjasanski-Prospekt in Moskau. 300 Gramm Sprengstoff, befestigt mit einem Klebeband an einem E-Scooter, der in der Nähe abgestellt worden war, flogen in die Luft. Ein Dashcam-Video zeigt den Anschlag.
Kirillow und sein Assistent waren sofort tot. Das Umfeld von Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj bestritt zunächst eine Beteiligung an der Tat. Später reklamierte der ukrainische Geheimdienst SBU den Anschlag auf Anfrage des Spiegel für sich. Kirillow war ein hochrangiger Militär, für den SBU ein Kriegsverbrecher, erst am Montag erhob ein ukrainisches Gericht in Abwesenheit Anklage wegen des Einsatzes von Chemiewaffen in der Ukraine.
Großbritannien führt Kirillow auf seiner Sanktionsliste. Er soll für den Einsatz von Chemiewaffen, unter anderem von Chlorpikrin, im Ukrainekrieg verantwortlich sein. Laut SBU sollen mindestens 4.800 Fälle registriert sein.
Rote Haare, wissen wir das auch. Prinz Harry und Meghan Markle veröffentlichten am Montag ihre offizielle Weihnachtskarte. Darauf – auf grünem Hintergrund – zu sehen: sechs Fotos aus dem Familienalbum und eines überrascht dabei besonders. Es zeigt die beiden Kinder des Paares, Archie (5) und Lilibet (3), mit roten Haaren wie ihr Papa. Sie laufen aufgeregt auf ihre Eltern zu. Die beiden publizieren sonst nur in Ausnahmefällen Bilder ihrer Nachwuchses.
"Wir wünschen Ihnen eine sehr schöne Weihnachtszeit und ein freudiges neues Jahr". schreiben der Herzog und die Herzogin von Sussex zu den Fotos, die meisten während ihrer Reisen nach Nigeria und Kolumbien in diesem Jahr entstanden. Archie und Lilibet waren zuletzt und das nur kurz in der Dokumentarserie des Paares " Harry & Meghan" zu sehen, die im Dezember 2022 auf Netflix startete.
Das Höhlensystem im Abisso di Bueno Fonteno bei Bergamo ist tückisch. Glitschig, viele Wege sind unerforscht, jederzeit kann der Untergrund wegbrechen. Am Samstag stieg ein Team von Hobbyforschern ein, unter ihnen die 32-jährige Ottavia Piana. In 500 Metern Tiefe brach der Boden ein, sie stürzte ab, blieb stecken. Mit zwei gebrochenen Beinen und einer Brustverletzung. Ihr Team stieg vier Stunden auf und holte Hilfe.
Seitdem ist eine riesige Rettungsaktion im Gange. Ottavia Piana wurde auf einer Trage fixiert, verlor mehrmals das Bewusstsein. Die Retter schafften es bis zu einer Engstelle, drei Kilometer vom Ausgang ging es nicht mehr weiter. Warum, zeigt dieses Video. Es wird wohl bis Mittwoch dauern, ehe es weiter geht, der Weg soll freigesprengt werden. Piana hat allerdings Erfahrung. Im Vorjahr verletzte sie sich schon einmal in der Höhle, damals kam sie nach zwei Tagen frei.
Am Freitag hätte das umstrittenen Gesetz zum Schutz der Familie durch Förderung der Kultur der Keuschheit und des Hijab" im Iran in Kraft treten sollen. Es sieht härtere Strafen für Frauen und Mädchen vor, die ihr Haar, ihre Unterarme oder ihre Unterschenkel zeigen. Nachdem Präsident Massoud Pezeshkian das Gesetz als "mehrdeutig und reformbedürftig" bezeichnet und mit einem Veto belegt hatte, setzte der Nationale Sicherheitsrat es am Montag aus.
Die Staatsführung befürchtete offenbar ein neues Aufflammen der Proteste. Am Freitag hatte die beliebte iranische Sängerin Parastoo ein Konzert ohne Publikum auf YouTube gestreamt, sie trug keinen Hijab. Die Musikerin und ihre Band wurden festgenommen und erst einen Tag später nach internationalen Protesten freigelassen. Das Konzert wurde auf YouTube zwei Millionen Mal aufgerufen.
Geld macht glücklich, wenn man rechtzeitig schaut, dass man's hat, wenn man's braucht. Die alte Bausparer-Weisheit war auch Syriens gefallenem Diktator Assad offenbar geläufig – und so ließ er bereits 2018 und 2019 mehrere Flugzeug-Ladungen Bargeld nach Moskau ausfliegen, teils als Bezahlung für russische Militär-Unterstützung, teils als Notgroschen für später. Der Gesamtwert des ausgeflogenen Geldes soll mehr als 250 Millionen Dollar betragen haben, berichtet die Financial Times.
Insgesamt 2 Tonnen Bargeld in kleinen Scheinen – Dollar und Euro – sind so nach Moskau gebracht und auf diverse Konten verteilt worden sein, so die Zeitung. Laut Financial Times sollen Assad und mehrere Mitglieder seines Clans von dem Geld bereits vor mehreren Jahren Villen und Grundstücke in und um Moskau erworben haben. In den USA und in Westeuropa wurde mittlerweile damit begonnen, nach geheimen Assad-Konten bei westlichen Banken zu suchen.