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6. September 2024

"Absurde Bewertung" Danone steigt aus Nutri-Score aus

Vor drei Jahre hatte Danone noch die Vorteile herausgestrichen. "72 Prozent der Familien in Österreich wünschen sich den Nutri-Score auf allen Lebensmitteln", wurde eine Umfrage zitiert. Nun kündigte der französische Lebensmittelkonzern (Actimel, FruchtZwerge, Activia) an, "den Nutri-Score ab September 2024 schrittweise aus unseren Molkereiprodukten und trinkbaren Produkten auf pflanzlicher Basis zu entfernen". Begründung: Änderung der Standards.

Nutri-Score hat das Berechnungsmodell umgestellt, der Algorithmus gewichtet den Zuckergehalt in Milch- und Joghurtgetränken anders. Milchgetränke und Milchalternativen rutschen in die Kategorie Softdrinks – und die bekommen schlechtere NutriScore-Werte. Actimel wird statt mit einem hellgrünen B mit einem roten E ausgewiesen, der Haferdrink Alpro Barista Not Milk rutscht von einem dunkelgrünen A auf ebenfalls ein rotes E. Ab September verschwindet die Bewertung Schritt für Schritt von den Packungen.

Weitere Meldungen

Swift-Liebe ein Schmäh? Wie US-Star nun den Gerüchten kontert

Das Schreiben trägt den Briefkopf von Full Scope, der PR-Agentur von Travis Kelce. Inhalt: Der Tight End der Kansas City Chiefs und Musik-Superstar Taylor Swift würden am 28. September ihre Trennung bekanntgeben. Dann folgt ein Plan zur "Abmilderung der Folgen" des Beziehungsendes, die offiziell seit einem Jahr besteht. Die Trennung soll als einvernehmliche“ Entscheidung dargestellt werden. Das Management des Footballers dementierte umgehend, sprach von Fake News und will Anwälte einschalten.

Dabei blieb es nicht, denn von PR verstehen beide etwas, vor allem Taylor Swift. Sie tauchte beim Eröffnungsspiel der NFL-Saison zwischen den Kansas City Chiefs und den Baltimore Ravens in Hot Pants, Corsage und dunkelroten Lack-Stiefeln auf, Hand in Hand mit Travis Kelce. Das Match verfolgte sie von der Ehrentribüne aus – so, dass es alle Welt sehen konnte.

Trump engagiert Musk Er soll Chef von Effizienzkommission werden

Noch hat Donald Trump die US-Präsidentenwahl nicht gewonnen, aber sollte es dazu kommen, dann hat einer seiner Fans einen neuen Job. Der Ex-Präsident trat am Donnerstag im "Economic Club of New York" auf, in dem Verein sind Manager, Unternehmer, Banker engagiert. Sie zahlen pro Jahr 7.500 Dollar für die Mitgliedschaft, inkludiert sind Vorträge von Personen des öffentlichen Lebens und das ist Trump ohne Zweifel.

Nach der üblichen Beschimpfung seiner Konkurrentin Kamala Harris ("Kommunistin, Marxistin und Faschistin“) und einer laut Süddeutscher Zeitung etwas verwirren Rede, kam Trump auf Elon Musk zu sprechen. Der Chef von Tesla und X soll unter seiner Präsidentschaft einer Effizienzkommission vorstehen. „Elon hat sich bereiterklärt, die Taskforce zu leiten – wenn er Zeit hat", sagte Trump. Die Kommission soll die Bürokratie eindämmen und in Bundesbehörden Korruption nachspüren.

Salzwasser gegen Schnupfen Hausmittel feiert wissenschaftliches Comeback

Zwischen 7. und 11. September findet der Jahreskongress der European Respiratory Society in der Messe Wien statt, 18.000 Expertinnen und Experten nehmen daran teil. Im Vorfeld belegt nun eine Studie unter 407 Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren, dass selbst hergestellte Nasentropfen mit Salzwasser "die Erkältung eines Kindes um zwei Tage verkürzen können". Das berichtet die Londoner "Times". Und: Kochsalzlösungen können die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Virus auf Familienmitglieder verringern.

Gurgeln mit Salzwasser galt schon zu Großmutters Zeiten als Heilmittel gegen Erkältungen, Husten und Kinderkrankheiten. Nun fanden Wissenschaftler Beweise für diese jahrhundertealte Praxis. „Es gibt Medikamente zur Linderung der Symptome wie Paracetamol und Ibuprofen, aber keine Behandlungen, die eine Erkältung schneller heilen lassen", sagt Professor Steve Cunningham von der Universität Edinburgh, der an der randomisierten kontrollierten Studie mitwirkte.

Affären-Minister tritt ab Influencerin kostete Politiker den Job

Es war ein Auftritt wie aus dem Drehbuch für eine Seifenopfer. Unter Tränen lieferte Gennaro Sangiuliano im Fernsehen ein Geständnis ab, entschuldigte sich öffentlich bei seiner Frau und bei der Regierung und bat um Gnade. Aber es nutzte nichts. Am Freitagabend musste der italienische Kulturminister seinen Posten räumen, zuvor hatte er einen Termin bei Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gehabt.

Es ist das vorläufige Ende einer Affäre, die Italien in ihren Bann zog. Sangiuliano, früher TV-Journalist im öffentlich-rechtlichen Sender RAI, ging eine Affäre mit Maria Rosaria Boccia ein, Influencerin und Verkäuferin von Hochzeitsmode. Sie wurde seine Beraterin, begleitete ihn auf Staatskosten auf Reisen, nahm Einblick in geheime Dokumente.

Die Ehefrau erfuhr vom Seitensprung, Sangiuliano entschied sich gegen Boccia, was die Affäre wenig sportlich nahm. Sie begann Dokumente und Tonaufnahmen zu publizieren. Also Rücktritt. Italien reagiert auch mit einem Hauch Enttäuschung. Die Enthüllungen in der Affäre hätte noch ein paar Fortsetzungen versprochen.

Anschlag in München Deutsche wussten nichts über Salzburger Gefährder

Bayern gedachte der Anschläge auf die Olympischen Spiele vor 50 Jahren. Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen das Olympische Dorf in München überfallen, erschossen zwei Menschen, nahmen neun Geiseln. Beim dilettantisch durchgeführten Befreiungsversuch tags darauf starben eine Geisel, ein Polizist und fünf Attentäter.

Am Donnerstag tauchte ein Mann in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München auf, wo gerade eine Gedenkfeier stattfand. Generalkonsulin ist seit September 2023 Talya Lador-Fresher, sie war zuvor israelische Botschafterin in Wien. Der Mann führte eine Repetierwaffe samt aufgestecktem Bajonett mit sich und begann gezielt auf Polizisten zu schießen. Die Beamten feuerten zurück, der Täter starb. Es handelt sich um einen 18-jährigen Österreicher mit bosnischen Wurzeln aus dem Bezirk Salzburg-Land.

Der Attentäter war den österreichischen Sicherheitsbehörden schon aus Schulzeiten als Islamist bekannt, verbreitete via Handy 2023 IS-Propaganda, ein Verfahren dazu wurde eingestellt. Er wurde nicht als "Hochrisiko-Gefährder" eingestuft, aber ein Waffenverbot bis 2028 verhängt. Das Prekäre: Es gibt keine europaweite Gefährder-Datei, die Deutschen wussten nichts von dem Mann, er konnte anstandslos mit dem eigenen Auto nach München fahren.

Keine Regierung, aber Premier Ex-Brexit-Chefverhandler von Macron befördert

Er weiß, dass Politik zäh sein kann wie Brot. Von Oktober 2016 bis März 2021 verhandelte Michel Barnier für die EU den Austritt von Großbritannien. Mit 73 ernannte ihn Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag zum neuen Premierminister – 51 Tage nach der Wahl. Barnier soll nun eine "Sammlungsregierung in den Diensten des Landes und der Franzosen bilden". Marine Le Pen, die Vorsitzende des Rassemblement National, kann sich eine "Duldung" vorstellen.

Barnier braucht die Zustimmung der Rechten, denn die Linksfraktion lehnt ihn ab. Er wollte 2021 Präsidentschafts-Kandidat der Republikaner werden und versprach im Falle seiner Wahl, keine Asylwerber mehr aufzunehmen. Barnier scheiterte, zog sich zurück, schrieb ein Brexit-Buch namens "Die große Illusion", nun ist er wieder da. Nicht alle freut das. Die französische Presse schreibt ihm die Überzeugungskraft "einer Schlaftablette" zu, so die FAZ.

Stopp für Temu und Shein? Deutscher Aktionsplan gegen China-Billigshops

Die Lage wird immer bedrohlicher. Billiganbieter aus China überschwemmen den europäischen Markt, der heimische Handel gerät deutlich ins Hintertreffen. Vor allem die chinesischen Onlinehändler Temu und Shein gehen bei der Expansion aggressiv vor, umgehen Handelszölle trickreich und buttern Millionen ins Marketing. Besonders die Bekleidungsbranche leidet. Nun will Deutschland Gegenmaßnahmen ergreifen.

Das Bundeswirtschaftsministerium von Minister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) will mit einem "Aktionsplan E-Commerce" gegen die Praktiken Temu und Shein vorgehen, schreibt das deutsche Magazin "Capital". Als Hebel werden Produktsicherheit, Umweltschutz, Verbraucherschutz, Zoll- und Steuerrecht genannt. Mit Temu und Shein habe es schon Gespräche gegeben. Man sitzt mit einem vertrauten Gesicht am Tisch. Günther Oettinger, ehemaliger EU-Kommissar und baden-württembergischer Ministerpräsident, berät nun die Chinesen.