Eigentlich ging es um das Lieferkettengesetz, aber dann lieferte Pakistan ganz andere Sachen. Die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) weilte in Islamabad, ein Besuch bei Shehbaz Sharif, Pakistans neuem Premierminister. Schulze wollte erkunden, wie das Lieferkettengesetz bei der Herstellung von Textilien so eingehalten wird. Aber sie kam in den Palast des Ministerpräsidenten nicht hinein. Besser gesagt sie schon, aber nicht ihre rote Tasche.
Also entwickelte sich eine groteske Szene. Der Sicherheitsdienst verweigerte der Handtasche den Zutritt. Worauf die deutsche Delegation am Absatz kehrt machte. "Thank you very much. Bye, bye", sagte Botschafter, alles auf Video festgehalten. Plötzlich war den Pakistani alles peinlich. "Ma'am. Bitte entschuldigen Sie!" liefen sie der Ministerin nach. Ihre Handtasche ("da sind meine persönlichen Sachen drin") durfte nun doch mit. Das Gespräch mit Shehbaz Sharif (er spricht Deutsch) soll nett gewesen sein. Einen Film davon gibt es nicht. Der Presse ging es wie der Handtasche davor: kein Zutritt.
Überall Müll, kreuz und quer geparkte Autos, Touristen die wie Zombies über die Hauptstraße liefen, irgendwann war es genug. Die Stadt Fuji Yamaguchiko in der japanischen Präfektur Yamanashi wird seit geraumer Zeit von Besuchern überschwemmt. Grund: Von hier aus hat man einen interessanten Blick auf den Mount Fuji, mit 3.776 Metern der höchste und der bekannteste Berg des Landes. Vorne ein Supermarkt, hinter der schneebedeckte Gipfel, man könnte auch sagen, der Ort ist sehr instagrammable.
Um der Heerscharen Herr zu werden, zogen die Behörden eine Barriere auf, ein undurchsichtiges Vlies. Der Fuji war weg und plötzlich waren es die die Besucher auch, berichtet die BBC. Das wirkte, es kamen tatsächlich weniger Touristen und zwar so wenige, dass die Verantwortlichen der Stadt das Vlies wegnehmen ließen. Zur Probe. Man weiß ja nie. Japan wird derzeit von Touristen gestürmt, allein im Juli kamen 3,3 Millionen ins Land.
Der Mann war den anderen Fluggästen schon vorher etwas komisch vorgekommen und das wohl mit Berechtigung. Denn kaum war der Jetstar-Flug JQ507 aus Sydney auf dem Flughafen in Melbourne auf seiner Parkposition zum Stillstand gekommen, tat sich Ungewöhnliches: Ein Passagier sprang von seinem Sitz auf, lief durch die Maschine, stieß alle Menschen um, die im Weg standen, öffnete den Notausgang und kletterte auf den Flügel. Warum, ist rätselhaft.
Die Passagiere in der Maschine schrieen, die Rettungsrutsche fuhr automatisch aus, es war einiges los. Der Mann spazierte eine kurze Weile auf der Tragfläche herum, dann versuchte er, auf das Rollfeld zu kommen. Dort warteten schon ein paar Abgesandte des Bodenpersonals, die ihn in Empfang nahmen. Der Unbekannte wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen und in ein Spital gebracht. Verletzte gab es nicht.
Ein Pinguin, trotzdem bekannt wie ein bunter Hund. Vor sechs Jahren verliebten sich Sphen und Magic im Sea Life Aquarium in Sydney (Australien) ineinander. Als homosexuelles Paar erreichten sie Weltberühmtheit, wurden zu Ikonen der Schwulenbewegung. Sie wurden fotografiert, gefilmt, in einer Doku und in zahlreichen Büchern verewigt, auch in der Netflix-Serie Atypical kamen die beiden vor. Nun starb Sphen im Alter von 12 Jahren.
Das Paar hatte zwei Küken adoptiert und erfolgreich aufgezogen: Sphengic (Lara) im Jahr 2018 und Clancy im Jahr 2020. "Der Verlust von Sphen ist herzzerreißend für die Pinguinkolonie", sagte Aquarium-Generalmanager Richard Dilly am Donnerstag. Sein jüngerer Partner, acht Jahre alt, sei auf die Seite genommen worden, um den Verlust zu verarbeiten und zu verstehen, dass sein Partner nicht zurückkehren würde. "Er fing sofort an zu singen, was von der Kolonie wunderschön erwidert wurde", so der Tierpark.
Am 1. September wird im deutschen Bundesland Thüringen gewählt und wenn die Umfragen auch nur einigermaßen stimmen, dann wird Björn Höcke mit seiner AfD als Erster durchs Ziel gehen. Nach dem potentiellen Wahlerfolg wollten die Rechten lieber unter sich sein, mehrere Medien, die um eine Akkreditierung für die Party angesucht hatte, wurden ausgeladen, Süddeutsche Zeitung, Spiegel, Bild, Welt. Einige der Medien klagten gegen das Betretungsverbot.
Am Donnerstag entschied das Landgericht Erfurt nun, dass den Vertretern der Medien der Zutritt nicht verweigert werden darf, berichtet die Welt. Gegen den Beschluss kann die AfD noch Berufung einlegen. Die Partei argumentiert mit Platzproblemen, der (noch geheime) Veranstaltungsort biete nur Platz für 200 Personen, 50 seien für Medien reserviert, vorwiegend für öffentlich-rechtliche TV-Sender.
Der Radiospot "Die Machtergreifung" ist eineinhalb Minuten lang, er verstört und das ist auch das Ziel. Zu hören sind Schüsse und ein Paar mit stark sächsischem Dialekt, das Jagd auf vermeintliche oder echte Nazis macht, "bei 50 Prozent wird es schon die Richtigen treffen," heißt es. Am Ende folgt die Aufforderung, "Die Partei" zu wählen, die Satire-Bewegung will am 1. September im deutschen Bundesland Sachsen in den Landtag gewählt werden.
Der öffentlich-rechtliche Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) weigerte sich, den Spot auszustrahlen. Dagegen klagte die "Die Partei" und bekam nun vom Verwaltungsgericht Leipzig recht. Die Werbung sei satirisch überzeichnet, verstoße aber nicht gegen das Strafrecht. Es gebe keine öffentliche Aufforderung zu Straftaten oder eine Störung des öffentlichen Friedens. Gegen den Beschluss kann noch vor dem Sächsischen Oberverwaltungsgericht vorgegangen werden.
31.000 Ukrainer fanden nach dem Überfall Russlands auf ihre Heimat Zuflucht in Ungarn. Sie bekamen Unterstützung, ein Erlass regelte dies 2022. Nun aber verschärft die Regierung die Bestimmungen. Staatliche Unterstützung gibt es nur mehr für Ukrainer, die aus Landesteilen kommen, die direkt von den durch die russische Invasion ausgelösten Kämpfen betroffen sind.
13 Regionen wurden definiert, für die das zutrifft, die Liste wird jedes Monat aktualisiert, berichtet die BBC. Wie viele Menschen nun ohne Hilfe dastehen, ist unklar. Das UN-Flüchtlingshilfswerk schätzt, dass 2.000 bis 3.000 Flüchtlinge "den Zugang zu subventioniertem Wohnraum verlieren" würden. Geflüchtete Ukrainer hatten bisher Anspruch auf staatliche Unterstützung, eine kostenlose Unterkunft und einen monatlichen Grundbetrag.
Das Thema wurde sehr hitzig debattiert, der Beschluss im Bundesrat fiel denkbar knapp aus. Die Schweiz wird in Zukunft bei zwei militärischen Programmen mit der EU zusammenarbeiten. Seit 2021 ist auch Österreich Teilnehmer der "Ständig Strukturierten Zusammenarbeit (Permanent Structured Cooperation; PESCO). Bis auf Malta machen alle Unionsstaaten mit, nun stößt die Schweiz dazu, zumindest ein bisschen.
PESCO umfasst 68 Programme für gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik, manche sehen darin einen Vorläufer für eine europäische Armee. Die Zusammenarbeit ist offen, an einigen Programmen sind auch die USA beteiligt. Die Schweiz macht nun bei "Military Mobility" (erleichterter Grenzübertritt für militärisches Personal und Ausrüstung) und bei "Cyber Ranges Federation" (Kampf gegen Cyberkriminalität) mit.