"Katjes – jes, jes, jes": Heidi Klum machte früher Reklame für das deutsche Süßwarenunternehmen. Nun aber sagte der Bundesgerichtshof "no no no" zur Werbung des Lakritz- und Fruchtgummiherstellers. Katjes hatte in einem Lebensmittel-Fachblatt mit dem Begriff "klimaneutral" für seine Produkte geworben. Das sei unzulässig, befanden die Höchstrichter. Das Urteil hat auch für andere Unternehmen Relevanz.
Die Frankfurter Wettbewerbszentrale hatte geklagt, der 1. Zivilsenat folgte deren Einschätzung. Der Herstellungsprozess selbst sei bei Katjes nicht emissionsfrei, das Unternehmen unterstütze zum Ausgleich lediglich über einen Umweltberater Klimaschutzprojekte. Diese Information dürfe dem Verbraucher nicht vorenthalten werden. Und "no no no": Hinweise außerhalb der Werbung - beispielsweise auf eine Website - genügen fortan nicht.
Es war das erste Treffen seit 24 Jahren. In der vergangenen Woche ließ sich Russlands Präsident Wladimir Putin von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un mit allem Pomp den Hof machen. Zahlreiche Abkommen wurden unterzeichnet, eine Vereinbarung sorgt jetzt im Westen für Stirnrunzeln, obwohl es keinen Beleg für ihre Existenz gibt. Südkoreanische Regierungsvertreter äußerten den Verdacht, das Nordkorea im Juli Soldaten nach Russland schickt, um sie gegen die Ukraine einzusetzen.
Die Rede ist von einer größeren militärischen Ingenieurs-Einheit, die beim "Wiederaufbau der Infrastruktur" in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Donezk helfen soll. Die USA nehmen die Botschaft ernst. Sie warnten Nordkorea und sprachen von "Kanonenfutter", das in die Schlacht geschickt werde. Satellitenbilder aus dem vergangenen Herbst sollen belegen, dass Kim Jong Un Container mit Munition an Russland geschickt hat, Moskau dementierte.
Monatelang tobten im Vorjahr in Kanada Waldbrände, dabei sollen fast drei Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt worden sein. Das sei fast das Vierfache der Emissionen des weltweiten Flugverkehrs 2023 und mehr als Indien in dem Jahr am klimaschädlichen Gas ausstieß, schreiben Forscher des "World Resources Institute" und der "University of Maryland" in einer Studie , die "Zeit" zitierte daraus.
Um die Dimensionen des Feuers greifbar zu machen: Die kanadischen Waldbrände im Jahr 2023 vernichteten 7,8 Millionen Hektar Wald und waren für mehr als ein Viertel des gesamten Verlusts der Baumbedeckung weltweit verantwortlich. Es werde mehrere Jahrzehnte für die Aufforstung brauchen, so Wissenschafter der "Syracuse University". Die Zahl der größeren Waldbrände hat sich durch den Klimawandel im Zeitraum von 20 Jahren verdoppelt.
Gesetzlich ist für die Straße alles auf Schiene, es fehlt nur mehr der finale Beschluss der Stadtregierung. Ab dann werden in Frankfurt die jährlichen Gebühren für Anwohnerparkplätze an die Autos angepasst, die dort stehen sollen. In Frankfurt kostet das "Pickerl" für zwei Jahre seit 1. Jänner 240 Euro (davor war es mit 50 Euro spottbillig), exakt so viel wie in Wien.
Die Deutsche Umwelthilfe wünscht sich nun einen Preis von bis zu 360 Euro, für SUVs soll man am meisten blechen. Weil die Autos immer größer werden, passen nur mehr acht Wagen auf die Fläche, auf der früher 12 PKW Platz fanden. Vorbild für Frankfurt ist laut "FAZ" Tübingen. Dort zahlen Besitzer großer Autos 180 Euro im Jahr, alle anderen 120 Euro. Paris ist noch radikaler: Ab 1. September kostet das Parken für Verbrenner- und Hybridmodelle ab 1,6 Tonnen 18 Euro statt 6 Euro. In der Stunde.
Ab kommendem Jahr müssen Fluglinien ihren Treibstoffen nachhaltig produziertes Biokerosin (SAF) beimengen. Bis 2050 soll der Anteil von "grünem Flugbenzin" bei 70 Prozent liegen, das schreibt die EU vor. SAF wird aus Bioabfällen, Altspeiseöl oder Algen erzeugt. Die Lufthansa-Gruppe nimmt das zum Anlass, eine neuartige "Umweltgebühr" einzuheben und das schon ab 3. Juli für alle Flüge, die für 2025 gebucht werden. Das gilt auch für die Tochter Austrian Airlines (AUA).
Flüge werden dadurch je nach Streckenlänge zwischen 1 und 72 Euro teurer, das gilt für alle für alle Abflüge aus der EU, Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Unklar ist, ob die AUA das zusätzliche Geld tatsächlich in den Klimaschutz steckt. In der Vergangenheit gab es immer wieder Versuche, Umweltgebühren im Flugverkehr einzuführen, etwa die inzwischen wieder abgeschaffte Kerosinsteuer.
Als "nachhaltigste EM aller Zeiten" wurde die Fußball-Europameisterschaft beworben. Aber so ganz kann das nicht stimmen, zeigte nun ein Beispiel. Die Türkei trat am Mittwoch im letzten Gruppenspiel der Gruppe F gegen Tschechien an. Das Match fand in Hamburg statt, das Teamquartier der Türken aber liegt in der Gegend von Hannover. Für die 150 Kilometer zwischen den beiden Städten nahm die Mannschaft aber nicht Fahrrad oder Zug, sondern eine Chartermaschine. Umweltverbände brachte das auf die Palme.
Rund um die Stadien ist in Deutschland tatsächlich viel grün. Es gebe eine Bannmeile sogar für E-Autos, sagte René Schwartz, Sprecher der Bürgerinitiative für die Reduzierung der Belastungen des Luftverkehrs in Hamburg und Schleswig-Holstein (BAW) der "FAZ". Fans müssen Öffis benutzen, eine ziemliche Geduldsprobe, wie auch Österreichs Anhänger nach dem Niederlandespiel feststellen durften. Nun der Türkenflug. "Absolut inakzeptabel", nannte das René Schwartz.
Rund 42.000 junge Menschen treten jedes Jahr zur Matura an. An den Gymnasien mussten sie bisher im Vorfeld eine verpflichtende Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) abliefern, die häufig das gesamte private Umfeld der Schüler beschäftigte. Schon ab dem kommenden Schuljahr ist damit Schluss. ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek stellte am Mittwoch die neuen Regeln vor, sie basieren auf den Beratungen eines "Expertenrates". Der ist zwar noch nicht fertig, lieferte aber immerhin einen "Zwischenbericht" ab.
Bis inklusive Schuljahr 2028/29 haben die Schülerinnen und Schüler an den AHS nun die Wahl zwischen einer VWA und einer mündlichen oder schriftlichen Prüfung im Rahmen der Matura. Die VWA muss keine 40.000 bis 60.000 Zeichen lange schriftliche Arbeit mehr sein, erlaubt ist auch die Herstellung eines Multimediaprodukts, einer Videoreportage, eines Podcasts. An den berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) bleibt die Diplomarbeit wie sie ist. An den berufsbildenden mittleren Schulen wird die Abschlussarbeit bereits ab dem Schuljahr 2024/25 abgeschafft.
In anderen Ländern wird über Arbeitszeitverkürzungen geredet, die Griechen aber gehen einen anderen Weg. Weil dem Land so viele Fachkräfte fehlen, wird mit Beginn des nächsten Monats die Sechs-Tage-Woche eingeführt und für die Beschäftigen kann sich das durchaus lohnen. Arbeiten sie an einem Samstag, dann gibt es einen Lohnaufschlag von 40 Prozent, handelt es sich um einen Sonntag oder Feiertag, dann gibt es 115 Prozent zusätzlich. Mehr als 48 Stunden die Woche dürfen es nicht sein.
Die Ursachen für Griechenlands Facharbeitermangel liegen in der Finanzkrise, die 2010 begann. Weil sie keine Perspektive sahen, wanderten viel Gutausgebildete, vor allem die Jugend, ins Ausland ab. Die Wirtschaft hat sich wieder erholt, aber vor allem in der Industrie, in der IT, in der Landwirtschaft und im boomenden Tourismus fehlt Personal. Die Erzählung von den arbeitsfaulen Griechen ist übrigens ein Märchen. Laut EU-Statistik Eurostat arbeiten sie am meisten in Europa, 2023 waren es im Schnitt 39,8 Stunden die Woche, Österreich kam auf 33,6 Stunden.