Sie wollte nur ein bisschen Smalltalk machen, aber das war für die Fische. Claire Ozanne ist Oxford-Absolventin und Insektenspezialistin, trat schon in BBC-Radioprogrammen auf, Nana Sato-Rossberg ist Leiter der Abteilung für Sprachen, Kultur und Linguistik an der London University. Nun fanden sich die beiden Wissenschafterin vor Gericht wieder, weil sich die eine von der anderen beleidigt fühlte, berichtet die "Times". Die hatte nämlich gesagt: "Ich mag Sushi".
Es passierte 2021. Ozanne erzählte Sato-Rossberg von einem Sushi-Restaurant in ihrer Nähe, in das sie gerne mit ihrer Familie gehe. Sato-Rossberg fand das übergriffig. Zu einer Deutschen würde sie ja auch nicht sagen: "Ich mag Wurst". Sie nannte das Vorgehen ihrer Vorgesetzten in einem Mail an die Uni-Leitung "Mobbing" und "Belästigung" und "rassistische Mikroaggression". Die Uni startete eine Untersuchung, stellte sie ein, also klagte Sato-Rossberg und verlor nun. Sie sei wohl etwas übersensibel, befand der Richter.
So eine miese Stimmung gab es bei einem ESC noch nie und sie hält offenbar an. Malmö in Schweden hat die Nase voll. "Sollte Schweden im nächsten Jahr gewinnen und wir wieder gefragt werden, werden wir ablehnen. Wir haben weder die Kraft noch den Willen Gastgeber zu sein, und das für eine lange Zeit,“ sagt die Veranstalterstadt und gibt der EBU die Schuld dafür.
Die Europäische Rundfunkunion, Veranstalter der Show, reicht den Schwarzen Peter an einige Länder-Delegationen weiter. An die Niederlande etwa mit dem übergriffigen Sänger Joost Klei, vor allem aber an die Mobber von Israels Eden Golan. "Traumatisch" nannte es Litauens Silvester Belt hinter Golan auf die Bühne gehen zu müssen, Gåte (Norwegen) hatten überlegt, gar nicht erst zum Finale anzutreten, die Irin Bambie Thug sagte wegen Israel: "Fuck EBU." Wie lautete doch das Motto heuer? Ach ja, "United By Music".
Das hatte niemand in der Glaskugel kommen gesehen. Der Esoterikkanal AstroTV gab bekannt, mit 31. Dezember dieses Jahres seinen Betrieb einzustellen. Der Sender selbst nennt sich "führende TV-Plattform für esoterische Lebensberatung und spirituelle Inhalte", über die Jahre machten sich viele Komödianten, von Oliver Kalkhofe bis zu Stefan Raab, über die Hervorbringungen der Anstalt lustig.
Gegen den Sender gab es immer wieder Beschwerden wegen zweifelhafter Geschäftspraktiken. AstroTV hat seinen Sitz in Berlin-Charlottenburg und ist seit 2004 auf Sendung, erreicht laut Eigenangabe 35 Millionen Haushalte. Nun wolle man die "Weichen für die Zukunft stellen" und die liege in einer "zunehmend digitalisierten Welt", schrieb AstroTV, ohne in Details zu gehen. Vielleicht ist man noch beim Kartenlegen.
Bei der Wahl am 22. November hatte der Rechtspopulist Geert Wilders mit seiner radikalrechten Partei für die Freiheit PVV 37 der 150 Mandate im Parlament gewonnen. Das heißt in den Niederlanden nicht viel, denn Regierungsverhandlungen können dauern und so war es auch diesmal. Am Mittwoch, 175 Tage nach der Wahl, steht nun ein Pakt aus vier Parteien. Was sie tut und wer sie anführt, ist aber noch unklar.
Um die festgefahrenen Verhandlungen aufzubrechen, hatte zunächst Wilders auf das Amt des Premiers verzichtet. Die anderen drei Parteichefs folgten, darunter ist auch der gegenwärtige Premier Rutte (er will NATO-Chef werden). Seine rechtsliberale VVD, die Wilders Rechten, die neue rechtskonservative NSC sowie die rechtspopulistische Bauernpartei BBB bilden nun die Regierung. Sie versteht sich als loses Bündnis, das Programm ist noch geheim und wer ihr Chef wird, muss noch ermittelt werden.
Es kam wie erwartet und am Ende sah sich jeder ein bisschen als Sieger. Die EU-Kommission rügte am Dienstag Österreich wegen seiner Transitmaßnahmen am Brenner. Sie würden den freien Warenverkehr einschränken, genannt wurden das Nachtfahrverbot, das sektorale Fahrverbot, das Winterfahrverbot an Samstagen und die Beschränkung der Einfahrt von Schwerlastfahrzeugen auf die Autobahn. Ein Vertragsverletzungsverfahren leitet die Kommission aber nicht ein.
Deshalb sieht sich Österreich als Sieger, aber auch Italien, weil es für Österreich ja eine Rüge gegeben habe. Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini (Lega) kündigte an, sein Land werde nun eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) einreichen. Derartige Verfahren dauern im Schnitt 20 Monate.
Sie ist ziemlich gut im Geschäft, aber das haben nicht alle kommen gesehen. Seit sie 13 Jahre alt ist, wird Zendaya ("Dune") beim Styling von Law Roach beraten, ein Bekannter ihres Vaters. Nun verriet der Stylist im Podcast "Cutting Room Floor", warum die Schauspielerin und Sängerin nie in Mode von fünf bekannten Marken zu sehen ist: Chanel, Dior, Gucci, Saint Laurent und Valentino. Aus Rache!
Er habe die Unternehmen angeschrieben, als Zendaya noch nicht so bekannt war, erzählt Law Roach. Alle hätten abgeblockt. "Nein, versuche es im nächsten Jahr wieder. Sie ist noch zu grün hinter den Ohren". Nun würden sich die Firmen den kleinen Finger abhacken, wenn sie die Publicity von Zendaya nutzen könnten. Bei der Met Gala schritt die 27-Jährige gleich zwei Mal über den roten Teppich, beide Male in John Galliano.
Es ist keine Entscheidung aus dem Zufall heraus. Hier rücken zwei Weltmächte und Atomnationen, die sich momentan gegenseitig sehr von Nutzen sein können, deutlich sichtbar einander näher. Knapp nach Beginn seiner fünften Amtszeit reist Kreml-Chef Wladimir Putin am Donnerstag nach China, er wurde vom chinesischen Staatschefs Xi Jinping eingeladen.
Putin bleibt bis Freitag und besucht neben Peking auch Harbin, die Hauptstadt der an Russland angrenzenden nördlichen Provinz Heilongjiang. Es ist die erste Auslandreise der neuen Amtszeit und das vierte Treffen der beiden Staatschefs seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022. China verhält sich in dem Konflikt neutral.
Das Problem beschäftigt Liederdienste schon seit Jahren, aber nun werden die Auswüchse immer ärger. In Deutschland bestellen Trolle massenweise Essen und lassen es zu willkürlichen Adressen zustellen. Opfer von Pizzabombing sind meistens Streamer. Die Täter haben ihren Spaß daran, live zuzusehen, wie die Belieferten angespeist auf die Zustellung reagieren.
Der "Spiegel" und das ARD-Politikmagazin "Kontraste" klinkten sich in Foren ein, in denen sich die Trolle mit ihren Taten brüsten. "Im Sommer habe ich ein richtiges Pizzageddon verursacht", schreibt einer. Die Reporter forschten auch ein Opferpaar aus. Es bekam praktisch zeitgleich von Lieferando 35 Mal Essen zugestellt, bestellt bei verschiedenen Restaurants.