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22. Oktober 2024

Kein Hotzenplotz mehr Erbin entzieht Gymnasium die Namensrechte

Seit 2013 heißt trägt das Gymnasium in Pullach in Oberbayern den Beinamen "Otfried Preußler". Seit Längerem schon will die Schule den Titel los werden, das bayerische Kultusministerium hat das bisher immer abgelehnt. Nun zieht die Familie des bekannten Kinderbuchautors ("Der Räuber Hotzenplotz", "Die kleine Hexe") die Konsequenzen und beendet das unwürdige Spiel. Preußlers Tochter Susanne zieht die Nutzungserlaubnis am Namen zurück.

Otfried Preußler hatte mit 17 ein Buch namens "Erntelager Geyer" geschrieben, in dem er nach Ansicht von Kritikern das Leben in der Hitlerjugend beschönigte. Das Gymnasium kritisierte zudem, dass der 2013 verstorbene Autor in seinen Werken Konflikte durch Gewalt und Hexerei löse. "Rufschädigend", nennt Preußlers Tochter den Umgang des Gymnasiums mit ihrem Vater. Und macht Schluss damit.

Weitere Meldungen

1.100 Häftlinge frei Einige ließen sich im Rolls-Royce abholen

Britische Gefängnisse sind überfüllt. Seit Juli hat Großbritannien eine neue Labour-Regierung und die sperrte nun die Zellentüren auf. 1.100 Insassen kamen vorzeitig frei, um Platz zu schaffen. Sie mussten mindestens 40 Prozent ihrer Strafe verbüßt haben, bisher galten 50 Prozent als Limit. Nicht überall lief der Auszug glamourös ab, einige Häftlinge verließen die Anstalten mit einem Müllsack über der Schulter, andere wurden von Mutti abgeholt. Aber es ging auch anders.

Vor dem Gefängnis in Kent fuhren ein Rolls-Royce, ein Bentley und ein Mercedes G-Wagen vor. Im Wandsworth-Gefängnis im Südwesten Londons wartete die Familie eines 50-jährigen Mannes, der wegen Geldwäsche inhaftiert war, in einem 300.000 Euro teuren Lamborghini Urus, berichtet die "Times". Bei Swaleside wurde ein Gefangener von einer Gruppe von Männern in Kapuzenpullis in einem schwarzen Rolls-Royce empfangen.

Protest gegen WM-Sponsor 108 Fußballerinnen schrieben offenen Brief

Im April gab die FIFA den Beginn einer neuen Freundschaft bekannt. Der Welt-Fußballverband hatte einen Sponsor-Vertrag mit Aramco abgeschlossen, er umfasste die Männer-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sowie die Frauen-WM 2027 in Brasilien. Der größte Ölkonzern der Welt gehört zu 98,5 Prozent dem Staat Saudi-Arabien. Während das bei den Männern offenbar achselzuckend akzeptiert wird, wehren sich nun 108 Fußballerinnen in einem offenen Brief gegen den Vertrag.

Die Zusammenarbeit sei "ein Schlag in die Magengrube für den Frauensport", heißt es in dem Schreiben, das 108 Stars unterschrieben haben, auch die österreichischen Nationalspielerinnen Viktoria Pinther und Marina Georgieva. Aramco sei ein "Albtraum-Sponsor", verantwortlich für die Klimakrisel, in Saudi-Arabien würden Menschenrechte und die LGBTQ+-Community mit Füßen getreten, Homosexualität stehe unter Strafe. schreiben die Spielerinnen. Die FIFA verteidigt sich. Von den Verträgen mit Aramco würde auch der Fußball der Frauen profitieren.

"Er ist nicht mein König" Charles im Australien-Parlament angebrüllt

Es war mit Protesten gerechnet worden und so kam es auch. Charles III. und seiner Frau Camilla sind derzeit auf Australien-Besuch. Teil des Programmes war eine Rede des Königs im Parlament in Canberra. Als die britische Nationalhymne gespielt wurden, drehte sich die indigene Senatorin Lidia Thorpe demonstrativ um. "Sie sind nicht mein König, Sie sind nicht unser König", rief sie danach. "Geben Sie uns zurück, was Sie uns gestohlen haben - unsere Knochen, unsere Schädel, unsere Babys, unser Volk."

Der Eklat spiegelt den Besuch nicht ganz wider. Charles und Camilla wurden freundlich empfangen. Formal ist der britische König ist auch das Staatsoberhaupt von Australien. Er kennt den Kontinent gut, es war sein 17. Besuch, als Teenager verbrachte er ein Schuljahr hier. Teile des Landes fordern die Abschaffung der Monarchie und Reparationszahlungen für die Vertreibungen der Aborigines zu Zeiten als britische Kolonie.

US-Wahl wird zu Lotterie Darf Musk jeden Tag 1 Million Dollar verschenken?

Am 5. November wählen die USA einen neuen Präsidenten. Das Rennen ist offen, sieben Swing States – Pennsylvania, Georgia, Nevada, Arizona, Michigan, Wisconsin und North Carolina – könnten die Entscheidung bringen. Nun ergreift Milliardär Elon Musk mit viel Geld Partei für seinen Buddy Donald Trump. Er hat in für alle Wählerinnen und Wähler in den Swing States  eine Petition aufgelegt. Sie spricht sich" für freie Meinungsäußerung und das Recht, Waffen zu tragen" aus. Wer unterschreibt, kann reich werden.

Unter den Unterfertigten verlost Musk jeden Tag eine Million Dollar, die ersten Gewinner gibt es bereits. Wer einen anderen Wähler anwirbt, bekommt ebenfalls Geld, je nach Bundestaat zwischen 44 und 92 Dollar. In den USA ist nun ein Streit darüber ausgebrochen, ob die Wahl-Lotterie legal ist. Juristen sind uneins. Handelt es sich um Stimmenkauf, oder ermuntert Musk nur dazu, Bestimmungen aus der US-Verfassung neu zu unterschreiben?

Moldau will in EU Hauchdünner Sieg der Beitritts-Befürworter

50,46 Prozent stimmten mit Ja, bei 49,54 Prozent mit Nein. In Moldau fand zeitgleich zur Präsidentschaftswahl am Sonntag ein Referendum statt. Die 2,6 Millionen Bürgerinnen und Bürger konnten über einen Beitritt zu EU abstimmen, gerechnet wurde mit einem deutlichen Überhang der Befürworter. Aber es wurde knapp, sehr knapp. Moldau gehört zu den ärmsten Ländern Europas und ist seit Juni 2022 EU-Beitrittskandidat.

Bei der parallel zum Referendum stattfindenden Präsidentschaftswahl gewann die amtierende proeuropäische Staatschefin Maia Sandu, muss sich aber im nächsten Monat einer Stichwahl stellen. Sie prangerte Wahl-Manipulationen an, ohne Russland mit Namen zu erwähnen. Moldau sei Opfer eines "beispiellosen Angriffs auf die Demokratie" geworden, sagte sie. Moskau wies die Angriffe zurück. Sandu solle "Beweise" für ihre Behauptung vorlegen.

Gerichtsstreit um Mops Stadt muss nicht für kranke Edda bezahlen

Aus und vorbei. Vor dem Oberlandesgericht in Hamm (Nordrhein-Westfahlen) ging nun ein Streit zu Ende, der weit über Deutschland hinaus für Aufsehen sorgte. 2018 hatte eine Polizeibeamtin der Stadt Ahlen "Wilma" abgekauft, damals hieß der Mops noch "Edda". Sie war zuvor eine Schuldnerin abgenommen worden. Die Stadt bot die Hündin über ein Online-Portal an, die Polizistin zahlte 690 Euro.

Aber Edda war nicht so gesund, wie sie im Internet angepriesen worden war. Mehrere Operationen waren notwendig, aktuell braucht der Hund eine teure Augensalbe, sagte die Klägerin nun vor Gericht. Sie forderte von Ahlen eine fünfstellige Summe und ein Zusicherung dass auch künftige Behandlungen bezahlt würden, blitzte nun aber auch in letzte Instanz ab. "Wilma" war nicht zum Prozess erschienen.

"Das wäre albern" Ministerpräsident über Österreichs Grenzkontrolle

Kontrolle ist gut, außer man hat selbst Scherereien damit. Armin Laschet, Kanzlerkandidat der CDU für die Bundestagswahl 2021, geriet kürzlich in so eine Grenzsituation. Er wurde bei der Überfahrt nach Belgien angehalten und zeigte sich nun im "Stern"-Interview mäßig darüber begeistert. "Symbolpolitik" und "keine "Dauerlösung" ärgert er sich, das sei ja keine Hauptflüchtlingsroute. Die Polizei widerspricht, nennt die Kontrollen "sinnvoll" und verweist auf Zahlen: Zwei Haftbefehle, zwölf unerlaubte Einreisen in zwei Wochen.

Anderswo findet Laschet, früher Ministerpräsident von Nordrhein-Westfahlen. Kontrollen aber gut. Etwa wenn "Österreich zuständig" sei. Was, wenn Österreich sagt, wir nehmen den nicht? fragen die Reporter. "Das wäre albern", antwortet Laschet, "faktisch ist die Person weiter in Österreich, niemand muss sie zurücknehmen. Es geht um die Gesamtwirkung. Wenn du weißt, du wirst an der deutschen Grenze zurückgewiesen, machst du dich vielleicht gar nicht erst auf den weiten Weg." Alles im Leben ist eben Ansichtssache.