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4. Juli 2024

Coldplay muss zahlen Ex-Manager der Band hatte auf Millionen geklagt

Am 21., 22. und 24 August spielen sie im Wiener Ernst-Happel-Stadion, alle drei Shows sind ausverkauft. Bei Coldplay ist aber auch juristisch Musik drin und das liegt an zwei Alben, die noch nicht einmal veröffentlicht sind. 2022 hatte sich die britische Band nach zwei Jahrzehnten von Manager Dave Holmes getrennt, warum ist unklar. Holmes bemühte seinen Rechenstift, im August 2023 gab er bekannt, dass ihm die Band umgerechnet 11 Millionen Euro schulde – Kommission für das zehnte und elfte Studioalbum, das bis heute nicht am Markt ist.

Coldplay schlug zurück, reichte Gegenklage ein und behauptete, Holmes habe das Geld zum Fenster hinausgeschmissen. Die "Music of the Spheres"-Tour habe 20 Millionen Euro zu viel gekostet, für 16 maßgeschneiderte Bühnenpylonen zur Beleuchtung seien 10,6 Millionen Euro ausgegeben worden. Dann fiel den Mannen rund um Sänger Chris Martin ein: Hoppla, der weiß vielleicht recht viel über uns. Also folgte nun die Einigung. Coldplay zahlte ein paar Millionen und fertig.

Weitere Meldungen

Knuddeln von Koalas verboten Zoo in Brisbane stoppt Insta-Fotos mit Promis

Taylor Swift war da und König Charles (obwohl er skeptisch sagte: "Oh nein, ich könnte mir eine schreckliche Krankheit anfangen"), Roger Federer und Wladimir Putin: Im Lone Pine Koala Sanctuary in Brisbane konnten Promis bisher mit Koalas posieren, sie auf den Arm nehmen und ein paar Fotos für die sozialen Medien abstauben, auch Touristen nahmen das Angebot gern in Anspruch. 25.000 kamen im Jahr. Damit ist nun Schluss.

Das Verbot habe "nichts mit dem Tierschutz zu tun", sagte Lyndon Discombe, Geschäftsführer des Tierparks, "das Wohlergehen der Tier lag uns sowieso  immer schon am Herzen". Die Besucher selbst wollten das so. Anstatt einen Koala kurz zu halten und ihn dann weiterzugeben, können die Gäste sie nun (für 22 Euro extra) über einen längeren Zeitraum beobachten, tätscheln und füttern. Die Koalas ruhen auf den Armen von Pflegepersonal. So ist es schon in in zoologischen Einrichtungen in New South Wales, Victoria, Tasmanien und dem Northern Territory.

456.000 Dollar für First Lady Ältestes Foto von Präsidenten-Gattin verkauft

In keinem Land der Welt spielen First Ladies ein so große Rolle wie in den USA, weil sie öffentlich auftreten, oder so wie Melanie Trump eben nicht. An Dolley Madison können sich vermutlich nur mehr Historiker erinnern, sie war die Ehefrau von James Madison, dem vierten Präsidenten der Vereinigten Staaten, und schon 70 Jahre alt, als ein Porträt entstand, das dem Besitzer nun viel Geld einbringt. Für 456.000 Dollar ersteigerte die Smithsonian National Portrait Gallery ein Madison-Foto bei Sotheby’s.

Es handelt sich um das erste Bild, eine Daguerreotypie, das von einer First Lady aufgenommen wurde und stammt aus 1864, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Der Verkäufer hatte das Foto im Keller eines verstorbenen Verwandten entdeckt, er wollte anonym bleiben. Dolley Madison hatte durchaus Bedeutung. Sie öffnete das Weiße Haus für gesellschaftliche Anlässe. Und als die Briten es 1814 niederbrannten, rettete sie sich und – mit der Hilfe ihrer Sklaven – auch das weltbekannte Porträt von George Washington, gemalt von Gilbert Stuart, so die "SZ".

Soll das Heer gendern? Debatte über weibliche Dienstgrade in Deutschland

Gibt es bald eine "Oberstleutnantin", eine "Hauptfrau" oder eine "Fregattenkapitänin"? Seit 1975 können auch Frauen freiwillig in der deutschen Bundeswehr dienen, das Angebot wird immer häufiger in Anspruch genommen. Inzwischen gibt es mehr als 24.000 Soldatinnen, aber im Kasernenalltag fällt das nicht besonders auf. Es gibt seit drei Jahren zwar offiziell weibliche Formen wie Kommandantin oder Unteroffizierin, bei den Dienstgraden aber blieben die männliche Endungen.

Oberstleutnant Anastasia Biefang will das nun ändern. Sie diente 20 Jahre als Mann, outete sich 2015 als Frau, ist nun stellvertretende Vorsitzende des Vereins QueerBw und fordert laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" nun die Einführung weiblicher Dienstgrade. Sie "tun  uns nicht weh“, sagt sie. Nicht alle in der Truppe befürworten das, bei weitem auch nicht alle Frauen. "Wir verfolgen die Diskussion aufmerksam – außerhalb sowie innerhalb der Bundeswehr," sagte die Bundeswehr zur "FAZ". Geändert kann die Dienstgradbezeichnung nur auf Antrag des Bundespräsidenten werden.

Erdogan beim Viertelfinale Wolfsgruß-Spieler gesperrt, Türkei-Präsident in Berlin

Eigentlich sollte er zum Staatsbesuch nach Aserbaidschan, aber dann passierte zweierlei: Einmal gewann die Türkei ihr Achtelfinalspiel gegen Österreich (hier bitte kurz seufzen), dann jubelte Doppeltorschütze Melih Demiral mit dem rechtsextremen Wolfgruß. Also disponierte Recep Tayyip Erdogan um und entschloss sich, dem Viertelfinale seines Nationalteams gegen die Niederlande in Berlin beizuwohnen. Er wolle seiner Mannschaft nach der Politikaffäre den Rücken stärken, berichten türkische Medien.

Ob das nötig sein wird, ist unklar, denn Demiral wurde von der UEFA am Donnerstag für zwei Spiele gesperrt. Er verpasst das Match gegen die Niederlande und – sollten die Türken aufsteigen – auch das Semifinale. Demiral war kurioserweise nach dem Sieg gegen Österreich von der UEFA als "Spieler des Spiels" ausgezeichnet worden, später leitete der Fußballverband wegen der Geste ein Verfahren gegen ihn ein.

Die Türkei und Deutschland bestellten die Botschafter des jeweils anderen Landes ein. Es stecke "keine versteckte Botschaft" dahinter, sagte Demiral. "Ich bin sehr stolz darauf, Türke zu sein und das ist der Sinn dieser Geste." Er werde "hoffentlich noch mehr Gelegenheiten geben, sie zu zeigen". Frühestens im Finale dann halt.

Influencer raus! Fußballfans fordern Extrabereiche für Nervensägen

Im Fernsehen sind sie häufig zu sehen. Sie tragen knallbunte Trikots von Mannschaften oder wenig Stoff, also zoomen die Kameras gern auf Influencerinnen und Influencer. Die sitzen meistens mit Gratis-Tickets auf den besten, oft echten Fans gar nicht zugänglichen Plätzen in den deutschen EM-Stadien, weil Werbepartner ihnen die Karten zukommen lassen. Das ist für beide ein gutes Geschäft. Die Influencer haben Spaß und stellen Videos ins Netz, die Unternehmen haben ihre Reklame.

Tatsächliche Fußball-Anhänger ärgert das. "Dass hier vereinzelt Menschen Zugang zu Karten ermöglicht wird, die keinerlei Faninteresse verfolgen, sondern nur sich selber vermarkten wollen – das ist, vorsichtig formuliert, schräg", sagt Thomas Kessen, Sprecher der Fanvereinigung "Unsere Kurve", dem "Spiegel". Die UEFA allerdings hat kein Einwände. Sie stellt es Werbepartnern frei, mit wem sie bei der EM zusammenarbeiten.

Wehrpflicht ist zurück In Kroatien müssen alle ab 2025 wieder einrücken

Vor 16 Jahren wurde die allgemeine Wehrpflicht in Kroatien abgeschafft, ab 1. Jänner 2025 gilt sie wieder. Ab dann müssen alle männlichen Staatsbürger ab 18 zum Heer. Das neue, alte System soll schrittweise eingeführt werden, noch fehlt vielfach die Infrastruktur, etwa die Renovierung von Kasernen. Ganz fertig sind auch die Pläne noch nicht, die Rede ist von einem Grundwehrdienst, der nur drei Monate dauern soll, berichtet die "FAZ".

Frauen sind nicht zum Wehrdienst verpflichtet, können sich aber freiwillig melden. Die Bevölkerung steht hinter der Rückkehr zum alten System, 70 Prozent begrüßen die Pläne, am stärksten ist die Zustimmung naturgemäß in der Gruppe, die nicht mehr eingezogen werden kann. Dem kroatischen Heer fehlen angeblich 4.000 Soldaten, nun sollen zwischen 15.000 und 17.000 Grundwehrdiener pro Jahr dazukommen. Es gebe eine andere Sicherheitslage, begründet die Regierung den Vorstoß.

Start für Todeskapsel In der Schweiz startet umstrittene Suizid-Methode

Es gibt kein Gift, das getrunken wird, keine Infusion, die den Tod bringt. Ein Knopfdruck, Stickstoff tritt aus, man stirbt an Sauerstoffmangel. Was wie die Beschreibung eines Horrorfilms klingt, soll in der Schweiz mutmaßlich noch im Juli Realität werden – Selbstmord mit einer Todeskapsel. Sie trägt den Namen Sarco und wurde vom 76-jährigen, gebürtigen Australier Philip Nitschke erfunden, berichtet die "NZZ".

Nitschke hat bereits eine Webseite eingerichtet, auf der "Coming soon" zu lesen ist, und er hat eine Tochterfirma namens "Exit Switzerland" gegründet. Rechtlich ist das Vorhaben des ehemaligen Arztes, der nach einem Streit mit den Behörden in seiner Heimat seine Zulassung öffentlich verbrannte, höchst umstritten. Nitschke verweist laut "NZZ" auf das Gutachten eines St. Galler Professors, das er in Auftrag gegeben hat. Juristen widersprechen.