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29. Juni 2024

Netflix killt Killer Fertige Serie über Gebrüder Grimm abgesagt

Die besten Märchen erzählt das Leben. Mir riesigem Aufwand ließ Netflix "The Grimm Reality" verfilmen, ein Fantasy-Thriller, Grimms Märchen modern nacherzählt. Viel war im Vorfeld über die Serie nicht zu erfahren, nur dass es acht Episoden gebe werde, die jeweils eine Stunde lang sein sollen. Nun gibt es auf Netflix statt acht Stunden keine Minute davon zu sehen. Die Veröffentlichung wurde abgesagt. Warum, ist unklar.

Dabei war das Team, soweit bekannt, durchaus hochkarätig, Hyun Wanner („Der Tod kommt nach Venedig“) und Eidin Jalali („Der Schwarm“, „Tatort“) spielten mir, Regie führten Sven Bohse („Dark Woods“) und Florian Dietrich („Toubab“). Ihre Arbeit war fertig, die Rede war zunächst davon, dass die Serie schon 2023 gestartet wird, nun wurde sie überhaupt abgesagt. Netflix äußert sich dazu nicht. Hoffnung für Erwartungsfrohe: Dass ein anderer Streamingdienst sich die Rechte und die Folgen schnappt.

Weitere Meldungen

Hamas-Parole nicht strafbar Gerichtsurteil: Das hänge von den Umständen ab

"From the river to the sea", keine Anti-Israel-Demo ohne diesen Spruch. Für viele zielt der Schlachtruf klar auf die Auslöschung Israels und die Vertreibung der Juden ab. Die Terrororganisation macht aus diesem Ziel gar kein Geheimnis. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof urteilte aber nun, dass die Parole nicht unter allen Umständen strafbar sei. Das hänge vom Kontext ab.

Am kommenden Montag findet auf dem Münchner Goetheplatz eine angemeldete antiisraelische Kundgebung statt. Das städtische Ordnungsamt hatte den Veranstaltern verschiedene Auflagen ertelt, etwa dass sie nicht "From the river to the sea" skandieren dürften. Die Organisatoren klagten und bekamen im Eilverfahren recht. Die zuständige Behörde müsse für ihre Gefahrenprognose nachweisen, dass die Parole der Hamas zuzuordnen sei und dass davon eine unmittelbare, konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgehe, so die Richter.

Gespräche auf Eis EU verhandelt mit Georgien nicht mehr über Beitritt

Erst im vergangenen Dezember war Georgien der Status als EU-Beitrittskandidat zuerkannt worden. Nun wurden die Verhandlungen darüber vorerst eingestellt, beschlossen die Staats- und Regierungschefs bei ihrer Sitzung in Brüssel. Das Land mit 3,7 Millionen Einwohnern hatte erst im Mai ein Gesetz beschlossen, das für Aufregung sorgt. NGOs, die aus dem Ausland mitfinanziert werden, können nun einfacher als "ausländische Agenten" deklariert werden. Ein ähnliches Gesetz kommt in Russland zur Anwendung.

In den vergangenen Monaten hat sich Georgien trotz großer Proteste aus den Straßen wieder stärker Putin angenähert. Dies auch deshalb, weil einige Oligarchen mit Russland gute Geschäfte machen und die Stimmung in diese Richtung lenken. Die EU fordert nun eine Trendumkehr und hat den Beitrittsprozess "de facto zu einem Stopp" gebracht.

EU-Spitzenjobs fix Von der Leyen darf bleiben, Orban stimmt gegen alle

Einigung knapp vor Mitternacht. Die Staats- und Regierungschefs der EU einigten sich in Brüssel auf die Besetzung der Top-Jobs. Die deutsche Ex-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bekommt eine weitere Amtszeit von fünf Jahren. Sie muss sich noch Mitte Juli im Europäischen Parlament der Wahl stellen. Neuer Präsident des Europäischen Rats wird der frühere portugiesische Regierungschef António Costa, ein Sozialdemokrat, Außenbeauftragte die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas, eine Liberale.

Das Personalpaket wurde mit 25 von 27 Stimmen angenommen. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni enthielt sich zu von der Leyen, lehnte die beiden anderen Personalien ab. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán stimmte komplett dagegen, berichtet die "FAZ". Im Vorfeld hatte es Unmut gegeben, weil sich Konservative, Sozialdemokraten und Liberale die Spitzenjobs unter sich ausgeschnapst hatten, ohne etwa Italien einzubeziehen. "Das ist eine Koalition der Lüge und Täuschung," schimpfte Orbán.

Abseits der Postenbesetzungen legten die Staats- und Regierungschefs die Ziele für die nächsten fünf Jahre fest: Stärkung der Rüstungsindustrie, Verwirklichung von "Leuchtturm-Projekten" (das wollten Deutschland und Frankreich nicht festgeschrieben wissen), Prüfung der Ausgliederung von Asylverfahren in Drittstaaten, "pragmatischer" Zugang zur Klimaneutralität bis 2050, weniger Bürokratie.

Höhere Steuer für Fleisch Mit dem Geld sollen Ställe umgebaut werden

Ein grüner Agrarminister auf dem deutschen "Bauerntag", das ist kein Heimspiel und das war es auch diesmal in Cottbus nicht. Als Cem Özdemir zu reden begann, drehten einige Bauern ihre Sessel um und starrten die Wand an, der Applaus blieb spärlich. Dabei hatte Özdemir den Bauern einiges zu bieten. Nach den Protesten zu Jahresbeginn hat die Ampel nun ein Entlastungspaket geschnürt, es enthielt mehr Förderungen, Steuererleichterungen, weniger Bürokratie und einen geringeren Schutzstatus für den Wolf.

Die meiste Zustimmung bekam der Minister für eine Ankündigung, die offenbar mit der Standesvertretung abgesprochen war. Özdemir will die Mehrwertsteuer auf Fleisch anheben, von zwei, drei Prozent ist die Rede. Bisher entfällt auf Fleischprodukte der ermäßigte Satz von sieben Prozent. Das Geld soll zweckgewidmet in den Tierschutz fließen (was technisch schwierig ist, weil es auch in Deutschland den Föderalismus gibt), vor allem in den artgerechten Umbau der Ställe. Haken: Die Regelung würde vor allem das ohnehin schon viel teurere Biofleisch noch viel teurer machen.

"Klimaneutral" ist Schmäh Deutsches Gericht stoppt Fruchtgummi-Hersteller

"Katjes – jes, jes, jes": Heidi Klum machte früher Reklame für das deutsche Süßwarenunternehmen. Nun aber sagte der Bundesgerichtshof "no no no" zur Werbung des Lakritz- und Fruchtgummiherstellers. Katjes hatte in einem Lebensmittel-Fachblatt mit dem Begriff "klimaneutral" für seine Produkte geworben. Das sei unzulässig, befanden die Höchstrichter. Das Urteil hat auch für andere Unternehmen Relevanz.

Die Frankfurter Wettbewerbszentrale hatte geklagt, der 1. Zivilsenat folgte deren Einschätzung. Der Herstellungsprozess selbst sei bei Katjes nicht emissionsfrei, das Unternehmen unterstütze zum Ausgleich lediglich über einen Umweltberater Klimaschutzprojekte. Diese Information dürfe dem Verbraucher nicht vorenthalten werden. Und "no no no": Hinweise außerhalb der Werbung - beispielsweise auf eine Website - genügen fortan nicht.

"Kanonenfutter" für Putin Nordkoreaner sollen gegen die Ukraine kämpfen

Es war das erste Treffen seit 24 Jahren. In der vergangenen Woche ließ sich Russlands Präsident Wladimir Putin von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un mit allem Pomp den Hof machen. Zahlreiche Abkommen wurden unterzeichnet, eine Vereinbarung sorgt jetzt im Westen für Stirnrunzeln, obwohl es keinen Beleg für ihre Existenz gibt. Südkoreanische Regierungsvertreter äußerten den Verdacht, das Nordkorea im Juli Soldaten nach Russland schickt, um sie gegen die Ukraine einzusetzen.

Die Rede ist von einer größeren militärischen Ingenieurs-Einheit, die beim "Wiederaufbau der Infrastruktur" in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Donezk helfen soll. Die USA nehmen die Botschaft ernst. Sie warnten Nordkorea und sprachen von "Kanonenfutter", das in die Schlacht geschickt werde. Satellitenbilder aus dem vergangenen Herbst sollen belegen, dass Kim Jong Un Container mit Munition an Russland geschickt hat, Moskau dementierte.

CO2-Schleuder Waldbrand Kanada-Feuer schlimmer als gesamter Flugverkehr

Monatelang tobten im Vorjahr in Kanada Waldbrände, dabei sollen fast drei Milliarden Tonnen CO2 freigesetzt worden sein. Das sei fast das Vierfache der Emissionen des weltweiten Flugverkehrs 2023 und mehr als Indien in dem Jahr am klimaschädlichen Gas ausstieß, schreiben Forscher des "World Resources Institute" und der "University of Maryland" in einer Studie , die "Zeit" zitierte daraus.

Um die Dimensionen des Feuers greifbar zu machen: Die kanadischen Waldbrände im Jahr 2023 vernichteten 7,8 Millionen Hektar Wald und waren für mehr als ein Viertel des gesamten Verlusts der Baumbedeckung weltweit verantwortlich. Es werde mehrere Jahrzehnte für die Aufforstung brauchen, so Wissenschafter der "Syracuse University". Die Zahl der größeren Waldbrände hat sich durch den Klimawandel im Zeitraum von 20 Jahren verdoppelt.