Es war die Überraschung der Filmfestspiele von Venedig 2019: "Joker", eine extrem düstere und teilweise bis an die Schmerzgrenze intensive Comic-Adaption des verrückten Batman-Gegenspielers erhielt die Goldene Palme als Bester Film. Nun präsentierte Sieger-Regisseur Todd Philipps Teil 2 des Psycho-Höllenritts: "Joker: Folie À Deux" erzählt die Geschichte von Joker alias Arthur Fleck weiter und war einer der am meisten erwarteten Filme der diesjährigen Filmfestspiele.
Doch die Mischung aus Gefängnisfilm, Gerichtssaaldrama, Liebesfilm (Lady Gaga spielt Jokers Freundin Harley) und Musical (!) fiel bei der internationalen Presse ziemlich geschlossen durch. Ein "trister, enttäuschender Brocken" und eine "trostlose Plackerei" nennt ihn die BBC, die "Times" urteilt "Chaotisch und leblos". Man darf gespannt sein, was die Festspiel-Jury dazu zu sagen hat. In den österreichischen Kinos startet "Joker: Folie À Deux" am 4. Oktober.
Im Juli war der aufsehenerregende Prozess gegen Hollywoodstar Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung völlig unerwartet geplatzt. Das Gericht meinte, die Staatsanwaltschaft habe Baldwins Anwälten relevante Informationen für die Verteidigungsstrategie vorenthalten. Nun beantragte die Staatsanwaltschaft in New Mexico eine Wiederaufnahme des Verfahrens mit der Begründung, die fraglichen, angeblich zurückgehaltenen Beweise wären für die Verteidigung des Hollywoodstars irrelevant gewesen. Die Entscheidung des Gerichts, ob der Prozess doch noch einmal aufgerollt wird, stand zuletzt noch aus.
Alec Baldwin war Co-Produzent und Hauptdarsteller des Neo-Westerns "Rust, der im Juni 2021 in New Mexico gedreht wurde. Bei Proben richtete Baldwin einen Revolver auf die Kamerafrau Halyna Hutchins. Dabei war aber offenbar zumindest eine scharfe Kugel in der Trommel des Revolvers. Es löste sich ein Schuss, dieser traf Hutchins tödlich und verletzte den hinter ihr stehenden Regisseur des Films, Joel Souza, schwer.
Donald Trump mag coole Musik - so weit so irritierend. Aber damit nicht genug, er spielt sie auch bei seinen Wahlkampfauftritten, und das, ohne die Musiker dafür um Erlaubnis zu bitten. Viele verwehrten sich bereits dagegen, ob Bruce Springsteen ("Born In The USA"), Rihanna ("Don't Stop The Music"), Elton John ("Rocket Man"), die Rolling Stones ("You Can't Always Get What You Want") oder Adele ("Rolling In The Deep"). Trump war das egal, er ignorierte jede Androhung juristischer Schritte. Doch nun hat erstmals ein Richter dem unlauteren Treiben einen Riegel vorgeschoben.
Auf Antrag von Isaac Hayes III., Sohn von Soul-Legende Isaac Hayes, verhängte ein Richter in Atlanta, Bundesstaat Georgia, eine einstweilige Unterlassungsverfügung gegen den Präsidentschaftskandidaten und sein Team. Trump darf den Soul-Klassiker "Hold On, I'm Comin'" nicht mehr bei seinen Wahlkampfauftritten spielen. Isaac Hayes III., der den Nachlass seines 2008 verstorbene Vaters verwaltet, zeigt sich über den Richterspruch überglücklich: "Möge dies als Gelegenheit für andere Künstler dienen, die nicht wollen, dass ihre Musik von Donald Trump oder anderen politischen Gruppen benutzt wird."
Am 19. September 2021 brach auf La Palma der Tajogaite-Vulkan aus. Er wütete fast drei Monate lang und das in einer Heftigkeit wie es die Kanareninsel zuvor noch nicht erlebt hatte. Die Lavamassen zerstörten mehr als 1.600 Gebäude, 1.300 davon Wohnhäuser, 70 Kilometer Straßen und 370 Hektar Bananenplantagen. Auch das Haus von Amanda Melián wurde verschüttet, sie, ihr Mann und die zwei Kinder – damals drei Jahre und ein paar Wochen alt – mussten flüchten.
Ihr Haus mit den grünen Fensterläden, das aus dem Ascheberg herausragte, wurde zu einer Touristenattraktion. Jeder wollte ein Bild für Instagram davon. Nun machte Amanda Melián Schluss damit, sie ertrug den Ansturm nicht mehr. Das Haus wurde mit einer Plane abgedeckt. Bewohnbar ist es nicht mehr. Die Familie lebt mittlerweile in einem von der Regierung bezahlten Fertigteilhaus, wohl fühlt sie sich dort nicht.
Alein im zweiten Quartal 2024 gab Netflix für Technologie und Entwicklung rund 711 Millionen US-Dollar aus. Das will refinanziert werden. Der Streamingdienst hebt nun seine Abopreise an und das in allen Kategorien. Das Basismodell (ein Gerät in Standardauflösung) kostet statt 7,99 Euro 8,99 Euro, die mittlere Stufe (zwei Geräte in HD-Auflösung) statt 12,99 Euro 13,99 Euro und die Premium-Variante (vier Geräte in Ultra-HD und HDR) statt 17,99 Euro 19,99 Euro.
Für neue Kunden gelten die Preise ab sofort, Bestandskunden bekommen in den nächsten Tag ein Schreiben zugestellt und haben dann 30 Monate Zeit zu widerrufen. Die Kosten für Zusatzmitglieder (derzeit 4,99 Euro pro Monat) bleiben unverändert.
Neuer Job für Karin Kneissl, von Dezember 2017 bis Juni 2019 parteilose, aber von der FPÖ nominierte Außenministerin in der türkis-blauen Koalition unter Sebastian Kurz. Sie soll sich nun im Auftrag von Russlands Staatspräsidenten Wladimir Putin der Amurtiger annehmen, vermeldet die russische Nachrichtenagentur RIA. Der Amurtiger steht auf der Roten Liste bedrohter Tierarten, es sollen noch etwa 750 Tiere in freier Wildbahn leben.
Kneissl hat auch international für Aufsehen gesorgt, als Putin auf ihrer Hochzeit in der Steiermark auftauchte und sie sich mit einem Knicks bei ihm für einen Tanz bedankte. Sie lebt seit 2023 in Sankt Petersburg, soll eine Denkfabrik leiten. Ihre Übersiedlung samt Ponys über den Libanon und Syrien war von Russland organisiert worden.
Es geht nicht um ein paar, sondern inzwischen um 130 Stück. Sie wurden so manipuliert, dass auf den ersten Blick nichts erkennbar ist. In Sachsen sind in mehreren Wahlbezirken Stimmzettel aufgetaucht, die bearbeitet worden waren. Bei allen hatten Unbekannte das gesetzte Kreuz ganz dünn überklebt und stattdessen die rechtsextreme Kleinstpartei Freie Sachsen angekreuzt. Sie kam in einzelnen Wahlbezirken plötzlich auf 10,2 Prozent.
In Sachsen wurde am vergangenen Sonntag gewählt. Die Freien Sachsen werden wie die AfD vom Verfassungsschutz als rechtsextremistische Bewegung eingestuft. Sie erreichten bei der Landtagswahl 2,2 Prozent. Nun hat das Dezernat Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.
Die Briten bekamen vor Kurzem eine neue (Labour-)Regierung und das hat Folgen bis ins Tierreich. Zum Mitmiauen: Am Regierungssitz des Premierministers in der Downing Street residiert Larry, er ist "Chief Mouser to the Cabinet Office", hat einen eigenen X-Account und soll Mäuse fangen. Keir Starmer ist der bereits sechste Regierungschef, den Larry erlebt, er ist seit 2011 in der Downing Street zugange.
Nun aber bekommt er mächtige Konkurrenz. Starmers Familie nahm nämlich nicht nur Hauskatze JoJo mit in die neue Räumlichkeiten, sondern es stößt nun auch ein sibirisches Kätzchen dazu, das sich die Kinder (deren Vornamen Medien geheimhalten müssen) zulegen durften. Sie wollten eigentlich einen Schäferhund, die Verhandlungen zogen sich über die Sommerferien. Nun also Katze. Die Frage ist, wie Larry reagiert. Bisher fauchte er alle Eindringlinge davon, selbst Füchse. Man wird sehen.