Worum geht es? Es kam wie es kommen musste: Am Montag verlor Frankreichs Premierminister François Bayrou die Vertrauensabstimmung in der Nationalversammlung.
Wie ging die Abstimmung aus? Deutlich gegen ihn, 364 gegen 194 Stimmen.
Was ist die Folge? Bayrou kündigte für den 9. September offiziell seinen Rücktritt an. Die Regierung bleibt geschäftsführend im Amt bis die Nachfolge geregelt ist. Es ist auch eine Schlappe für Präsident Emmanuel Macron
Warum? Er hatte vorzeitige Wahlen vom Zaun gebrochen, die im Sommer 2024 zu einer Hängepartie führten: Kein Lager erzielte eine klare Mehrheit. Die linke Allianz "Nouveau Front populaire" (NFP) wurde mit 193 Sitzen stärkste Gruppe, dicht gefolgt von Macrons "Ensemble" mit 166 Sitzen – der rechtsextreme "Rassemblement National" (RN) kam auf 142 Sitze.
Was war die Folge? Der Job des Premierministers wurde zum Schleudersitz. Zunächst scheiterte die Regierung von Michel Barnier (September–Dezember 2024), nun die von François Bayrou (seit Dezember 2024).
Was ist die Ursache? Frankreich ist finanziell schwer angeschlagen. Im ersten Quartal 2025 lag die Staatsverschuldung bei rund 113,9 % des BIP (Österreich 81,8 %). In absoluten Zahlen hat Frankreich mit rund 3.300 Milliarden Euro den höchsten Schuldenberg im Euro-Raum angehäuft.
Was hat das mit dem Rücktritt zu tun? Bayrou wollte ein Sparprogramm von 43,8 Milliarden Euro durchdrücken, auch zwei gesetzliche Feiertage (Ostermontag, 8. Mai) sollten gestrichen werden.
Was passiert nun? Die politische Instabilität nimmt weiter zu. Wirtschaftsanalysten warnen vor steigenden Zinskosten, wachsenden Protesten und einem drohenden Rückgang der Bonität Frankreichs. Dazu: Der Präsident ist politisch angeschlagen. Regulär wählt Frankreich 2027.
Worum geht es? In den sozialen Medien tauchte ein Video auf. Es zeigt den früheren US-Präsidenten Joe Biden am Labor-Day-Wochenende vor einer Kirche in Delaware mit einer Kopfverletzung.
Was ist der Hintergrund? Biden sei kürzlich operiert worden, um Hautkrebsläsionen von seiner Stirn zu entfernen, bestätigte seine Sprecherin Kelly Scully am Donnerstag. Nähere Details nannte sie nicht.
Warum ist das relevant? Der 82-Jährige musste im Vorjahr aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft aussteigen, weil er kränklich wirkte und desorientiert war. Im Mai wurde bekannt, dass bei Biden eine aggressive Form von Prostatakrebs diagnostiziert wurde.
Wie werden Läsionen entfernt? Via Mohs-Chirurgie (oder mikrografische Chirurgie). Dabei werden dünne Hautschichten weggeschnitten und dann jede auf Krebs untersucht. Der Prozess wird so lange fortgesetzt, bis keine Anzeichen von Krebs mehr vorhanden sind.
Worum geht es? Am Donnerstag hatte der französische Präsident Emmanuel Macron verkündet: 26 Länder hätten sich formell dazu verpflichtet, Truppen "zu Land, zu Wasser oder aus der Luft" in die Ukraine zu entsenden, sobald die Kämpfe beendet seien.
Um welche Länder handelt es sich? Das wurde offiziell nicht bekanntgegeben. Die USA sollen dabei sein, aber bestätigt ist das nicht. Die Gruppe nennt sich "Koalition der Willigen".
Was sollen die Truppen tun? Die sogenannte "Rückversicherungstruppe“ in der Ukraine soll einen Tag nach Inkrafttreten eines Waffenstillstands stationiert werden und für Sicherheit sorgen.
Wie reagierte Putin? Er lehnte die Pläne am Freitag als "inakzeptabel" ab und drohte. Alle in die Ukraine entsandten Truppen seien "legitime Ziele". Insbesondere wenn sie jetzt auftauchen würden. Für eine sofortige Entsendung gibt es allerdings keine Pläne.
Wie steht es um die Friedensbemühungen? Es herrscht Stillstand. Putin sagte am Freitag, er sei zu Kontakten mit dem ukrainischen Präsidenten bereit, "aber ich sehe darin keinen großen Sinn. Warum? Weil es nahezu unmöglich ist, mit der ukrainischen Seite in Schlüsselfragen eine Einigung zu erzielen."
Worum geht es? Der US-Autobauer Tesla strauchelt derzeit bei den Verkäufen. Nun will das Unternehmen das Steuer herumreißen und bietet Gründer Elon Musk die bisher höchste Prämie der Geschichte an: 1 Billion US-Dollar, berichtet die BBC.
Was muss er dafür tun? Erfolgreich sein. Die Auszahlung ist an ehrgeizige Ergebnisziele gekoppelt. Musk muss den Wert von Tesla verachtfachen, eine Million Roboter mit künstlicher Intelligenz verkaufen, weitere 12 Millionen Tesla-Autos verkaufen.
Ist der Deal schon fix? Nein, der Vorstand des Unternehmens hat die Investoren dazu aufgefordert, für das Paket zu stimmen. Es soll kein Bargeld fließen, es handelt sich um Aktienpakete.
Wie erhält Musk die Prämie? In zwölf Tranchen, die an zwölf Marktmeilensteine geknüpft sind. Der erste Meilenstein ist die Verdoppelung des Marktwerts von Tesla auf zwei Billionen Dollar. Am Ende sollen es 8,5 Billionen US-Dollar sein.
Braucht Musk das Geld? Bedingt! Mit aktuell 436 Milliarden Dollar ist der Ex-Buddy von Donald Trump laut Forbes schon jetzt der reichste Mensch der Welt. Im vergangenen Monat hat er Aktien im Wert von 29 Milliarden Dollar zugesprochen bekommen.
Worum geht es? Am Freitag wurden in den USA die aktuellen Arbeitsmarkt-Daten veröffentlicht. Sie sind eine Hiobsbotschaft für den US-Präsidenten. Statt einen Boom auszulösen, kühlt die Wirtschaft ab, auch wegen der US-Zölle.
Warum? Die Einstellungszahlen stagnierten im August erneut. Auf dem Arbeitsmarkt wurden lediglich 22.000 neue Stellen geschaffen, und die Arbeitslosenquote erreichte den höchsten Stand seit 2021, teilte das Bureau of Labor Statistics mit.
Wieso ist das peinlich? Es handelt sich um den ersten Arbeitsmarktbericht, seit Trump Erika McEntarfer gefeuert hatte. Sie war die Leiterin des US-Statistikamtes. Der US-Präsident behauptete ohne Beweise, ihre Daten seien "manipuliert".
Wie hoch ist die Arbeitslosigkeit? Die Quote stieg leicht auf 4,3 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit Oktober 2021.
Und was ist bei den Jobs? Die Zahlen für den Juni mussten korrigiert werden. Statt einem ursprünglich gemeldeten Zuwachs von 14.000 gab es einen Rückgang um 13.000. Dies ist das erste Mal seit Ende 2020, dass auf dem Arbeitsplätze abgebaut wurden.
Was passiert nun? Die Federal Reserve wird voraussichtlich bei einer Sitzung Ende dieses Monats die Zinsen senken, um den Arbeitsmarkt vor einer weiteren Schwächung zu schützen.
Worum geht es? US-Präsident Donald Trump empfing am Donnerstagabend die Elite der Big Tech-Unternehmen zu einem Abendessen im Weißen Haus. Auch Melania ließ sich blicken.
Wer war dabei? Mark Zuckerberg von Meta und Bill Gates von Microsoft (er saß neben der First Lady), Sam Altman von OpenAI oder Sundar Pichai von Google.
Was war der Sinn des Meetings? Trump ließ sich von allen Teilnehmern mit Lob überschütten. Altman dankte Trump dafür, "dass er ein so wirtschafts- und innovationsfreundlicher Präsident ist". Pichai freute sich über das Ende des Kartellverfahrens gegen Google.
Und Gates? Er lobte die Impf-Initiativen für die Welt, die Trump angeblich unterstütze, der US-Präsident nickte. Bei den MAGA-Fans von Trump kam das gar nicht gut an. Gates ist seit Corona ihr Feindbild.
Was passierte dann? Der US-Präsident fragte jeden Firmenchef, wie viel sein Unternehmen bis 2028 in den USA investieren werde und jeder rapportierte artig.
Wer fehlte? Elon Musk. Er behauptete in einem Twitter-Statement, er sei eingeladen gewesen, konnte aber aus terminlichen Gründen nicht kommen. Er gab an, einen Vertreter schicken zu wollen, am Tisch saß dann niemand.
Worum geht es? Eine Buchhalterin wurde in Großbritannien gefeuert, weil sie im Schnitt täglich 45 Minuten im Internet einkaufte. Das Arbeitsgericht hielt die Entlassung nun für "übertrieben".
Was ist der Fall? Der 34-Jährigen war Ende Juli 2023 gekündigt worden. Ihr Arbeitgeber, eine Wirtschaftskanzlei, hatte eine Spyware-Softwareauf ihrem Arbeitscomputer installiert und fand heraus, dass die Angestellte häufig auf Websites wie Rightmove, Amazon und Very surfte.
Wie lange? Am 13. und 14. Juli 2023 verbrachte sie eine Stunde und 25 Minuten mit "persönlichen Angelegenheiten" und eine Stunde und neun Minuten mit beruflichen Angelegenheiten.
Was passierte beim Prozess? Das Gericht in Bury St. Edmunds urteilte, dass der Privatkonsum "nicht nachweislich übermäßig" war. Wegen der Installation der Spionage-Softeware bekam die Frau eine Entschädigung von umgerechnet 16.000 Euro zugesprochen.
Worum geht es? Der Fall hatte Ende August für Erstaunen gesorgt. Eine Lehrerin im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen ist seit 2009 krankgeschrieben, erhält aber die vollen Bezüge.
Wie kam der Fall auf? Die Frau wurde aufgefordert, sich nach 16 Jahren vom Amtsarzt untersuchen zu lassen. Das wollte sie nicht, weil es angeblich einen Eingriff in ihr Persönlichkeitsrecht darstelle, und sie klagte. Das Oberlandesgericht von Nordrhein-Westfahlen entschied gegen sie.
Was passiert nun? Laut Spiegel hat die Bezirksregierung Düsseldorf gegen die Beamtin und die zuständige Person in der Bezirksregierung Disziplinarverfahren eingeleitet. Bei Erfolg kann es zur Kürzung der Bezüge kommen.
Was weiß man über die Lehrerin? Sie soll Biologie und Geografie studiert haben, 2004 legte sie eine Prüfung zu Heilpraktikerin ab. Sie bietet bis heute ihre Dienste an. Laut Spiegel wurde sie sogar zweimal im Krankenstand als Preisträgerin ausgezeichnet, unter anderem für die Optimierung einer Hautcreme.