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17. September 2024

9 Tote durch Pager-Explosion Geräte detonierten in Hosentaschen von Islamisten

Mitglieder der libanesischen Terrorgruppe Hisbollah kommunizieren vorrangig über Handheld-Pager miteinander. Am Dienstag um 15 Uhr flogen Hunderte der Geräte in die Luft, in der Hauptstadt Beirut, aber auch in anderen Regionen. Nach einer ersten Bilanz starben neun Menschen, 2.750 wurden verletzt, 200 sind im kritischen Zustand. Videos und Fotos in den sozialen Medien zeigen verletzte Männer, die auf dem Boden sitzen oder liegen, und andere, die in Krankenhäuser gebracht wurden.

Der Libanon macht Israel für die Tat verantwortlich, Israel dementiert. Wie die Attacke durchgeführt wurde, ist unklar. Betroffen dürften Geräte des Typs "Gold Apollo AR-924" aus Taiwan sein. Sie werden in der Hosentasche getragen, in der Hand, oder am Gürtel befestigt. Experten glauben nicht, dass eine Erhitzung oder eine Hacking-Attacke allein die Geräte detonieren ließ. Wahrscheinlicher ist, dass Mini-Sprengladungen angebracht wurden, eine Lieferung neuer Pager erfolgte erst vor kurzer Zeit.

Weitere Meldungen

Mit Fußfessel in Tanzshow Betrügerin in "Dancing Stars" der USA

Diese Auftritt bewegt und erregt die USA. Denn die Frau, die am Dienstag in der US-Show "Dancing with the Stars" das Parkett betrat, ist eine verurteilte Betrügerin. Und: Sie tanzte mit Fußfessel. Anna Delvey, mit richtigem Namen Anna Sorokin, wurde vom TV-Sender Disney/ABC als "Künstlerin" und "Modeikone" angekündigt, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich saß Sorokin vier Jahre im berüchtigten Gefängnis von Rikers Island ein, soll seit drei Jahren abgeschoben werden, aber die Behörden schaffen das nicht.

Die Deutsch-Russin führte jahrelang ein schillerndes Leben. Sie schlich sich in die Society ein, fälschte Kontoauszüge, lebte als U-Boot in Luxushotels, aß in Restaurants, ohne zu bezahlen, sprengte Schecks, erstellte falsche E-Mails von Buchhaltern, baute mit einem Darlehen über 22 Millionen Dollar eine Kunststiftung in ihrem eigenen Namen auf. Nach der Haft startete sie einen Podcast, Netflix verfilmte ihr Leben, nun tanzte sie im Fernsehen. Der Sender rechtfertigt sich: "Wir hatten schon andere Leute in der Show, die in der Vergangenheit kriminelle Probleme hatten."

Limit für Zugepäck Frankreichs Staatsbahn kopiert Flugzeuge

Es war ein Versuch, aber er trug keine Früchte. Die französische Staatsbahn SNCF befand, das Reisende zu viel Gepäck mitführen und startete eine Informations-Kampagne. Sie begann im Februar und erwies sich als weitgehend wirkungslos. Nun wird die Kür zur Pflicht. Ab Montag gelten in den Schnellzügen Beschränkungen für Gewicht und Größe. Erlaubt sind zwei Koffer und ein Stück Handgepäck.

Zugangskontrollen gibt es nicht, aber wer gegen die Bestimmungen verstößt, muss 50 Euro Strafe zahlen. Koffer dürfen maximal 70 x 90 x 50 Zentimeter groß sein, das Handgepäck: 30 x 40 x 15 Zentimeter. Die Regeln gelten nur auf Inlandsstrecken. Den Vergleich mit Flugzeugen findet SNCF unangemessen. Zwei Koffer und ein Handgepäck wäre gegenüber der Luftfahrt großzügig, heißt es.

So lief das Trump-Attentat Gewehrlauf ragte aus Golfplatz-Gebüsch

Zugegeben, für die Sicherheitsbehörden lief es diesmal besser als beim Attentatsversuch Anfang Juli in Butler, Pennsylvania. Aber auch diesmal klappte nicht alles. Am Sonntag wollte Trump in in Palm Beach eine Runde Golf spielen. Gegen 14 Uhr Ortszeit bemerkten Personenschützer Ungewöhnliches: Aus einem Gebüsch ragte ein Gewehrlauf. Der Secret Service feuerte vier Schüsse ab, der Attentäter konnte trotzdem flüchten. Die Tatwaffe, eine AK-47, ließ er zurück.

Zeugen notierten das Kennzeichen des Fluchtwagens, wenig später nahmen Polizisten den Verdächtigen auf der Interstate 95 fest – ein 58-jähriger Weißer aus North Carolina, studierter Landwirtschafts-Techniker, später Dachdecker auf Hawaii. Für die Justiz ist Ryan Wesley R. ein guter Bekannter, er saß mehrfach ein, etwa wegen Betrugs und weil er ein Maschinengewehr besaß. 2016 soll er Trump gewählt haben. Es gibt einige wirre Schriftstücke, aber die wichtigste Frage blieb bisher unbeantwortet: Warum?

EU-Kommissar wirft hin ... und rechnet mit Ursula von der Leyen ab

Am Dienstag will die EU-Kommissionschefin ihr neues Team präsentieren – mit dem österreichischen Finanzminister Magnus Brunner. Die Begleitmusik dazu hätte sie sich sicher anders gestimmt gewünscht. Am Montag warf Frankreichs Kommissar Thierry Breton im Zorn den Job hin. Van der Leyen hatte hinter seinem Rücken mit Frankreichs Staatspräsidenten Emmanuel Macron seine Ablöse betrieben. Es war ein Abgang, inszeniert wie eine große Oper.

Breton tweete zunächst einen leeren Bilderrahmen und schrieb dazu: "Mein offizielles Portrait für die nächste Amtszeit der Europäischen Kommission". Wenig später folgte ein Brief, er ist eine Abrechnung mit von der Leyen (deren Job er gerne gehabt hätte). "Fragwürdig" und "zweifelhaft", nennt er nun ihre Führung. Von der Leyen hatte zuletzt verzweifelt nach mehr Frauen für ihre künftige Kommission gesucht. Frankreich tat ihr den Gefallen und tauschte Breton aus – und nominierte einen anderen Mann.

Schüchterner Pinguin siegt "Lärmschreier" Neuseelands Vogel des Jahres

50.000 Menschen machten mit und am Ende gewann ein gelbäugiger Pinguin, der nichts mehr hasst als Rampenlicht. Er ist nun "Vogel des Jahres" in Neuseeland. Laut Forest & Bird, der Organisation, die den Wettbewerb durchführt, holte sich der Hoiho 6.328 Stimmen und siegte vor dem schwarzen Rotkehlchen von Karure Chatham Island mit mehr als 5.000 Stimmen.

Der Hoiho, dessen Maori-Name "Lärmschreier" bedeutet, gehört zu den seltensten Pinguin-Arten der Welt. Er verfängt sich oft in Fischernetzen und bräuchte dringend Meeresschutzgebiete. Der Wettbewerb selbst gilt in Neuseeland als umstritten. In den Jahren davor standen Betrugsvorwürfe im Raum, 2023 gewann der Pūteketeke, weil US-Talkshow-Moderator John Oliver für ihn kampagnisiert hatte.

Streit um 18 Milliarden Euro Medienzar Murdoch bringt Kinder vor Gericht

Er war fünf Mal verheiratet (unter anderem mit Jerry Hall), hat sechs Kinder, vier Mädchen, zwei Buben und er besitzt ein Medien-Imperium. Rupert Murdoch steht hinter der "News Corporation", die Zeitungen wie die Times und die Sun in Großbritannien und das Wall Street Journal in den USA herausgibt, und den TV-Sender Fox betreibt. Vor Gericht geht es nun um die Frage, wer den 93-Jährigen wie beerbt. Und um umgerechnet rund 18 Milliarden Euro. Das Geld liegt in einem Familienfonds.

Im Washoe County Courthouse in Reno, Nevada wird seit Montag – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – die Aufteilung von Geld und Macht unter vier Kindern geklärt, die beiden weiteren haben keine Mitspracherecht. Murdoch möchte alle Macht an Sohn Lachlan (53) übergeben. Darüber entzündete sich ein Familienstreit mit Sohn James (51) sowie den beiden Töchtern Elisabeth (56) und Prudence (66). Gegen sie zogen nun Murdoch sen. und Sohn Lachlan vor Gericht.

Kommt Asyl-Notstand? Niederlande wollen den Zuzug verhindern

Am Freitag legte die neue Regierung in den Niederlanden ihr Regierungsprogramm vor. Bei den Wahlen im November war Geert Wilders mit seiner Rechtsaußen-Partei PVV Erster geworden, nach zähem Ringen stand vor zwei Monaten eine Koalition unter dem parteifreien Ministerpräsidenten Dick Schoof. Nun legte die Regierung ihre Migrationspläne vor. Sie will den Notstand ausrufen und so das Asylgesetz außer Kraft setzen.

Die Opposition tobt, denn die Maßnahme hebelt das Parlament aus. Es muss im Falle eines Notstands nicht um Zustimmung gefragt werden, ein königlicher Beschluss räumt der Regierung dieses Recht ein, er muss allerdings gut begründet sein. Die radikal-rechte Asylministerin Marjolein Faber will den Asyl-Notstand "sehr schnell" in Kraft setzen. Pro Jahr gibt es rund 40.000 Asylanträge in den Niederlanden.