Erst sagte Donald Trump ab, dann Wladimir Putin, schließlich Wolodymyr Selenskyj und am Ende war nicht einmal mehr klar, ob der Gipfel überhaupt noch zustande kommt. Was zunächst aussah wie der Start zu den ersten relevanten Friedensverhandlungen über die Ukraine seit dem Einmarsch der Russen 2022, endete am Donnerstag als Rohrkrepierer. Nun sollten sich in Istanbul niederrangige Delegationen der beiden Länder treffen.
Selenskyj war in die Türkei gereist, in Ankara traf er Staatschef Erdoğan. Dann entschied Putin, nur seinen Propagandisten Wladimir Medinski nach Istanbul zu entsenden. Eine "Schein-Delegation" nannte der Ukraine-Präsident die Verhandlungspartner, sie seien höchstens "dekorativ". Er entschied, selbst ebenfalls nicht anzureisen, sondern nur eine Delegation zu schicken. Russland habe kein ernsthaftes Interesse an Frieden, sagte er.
Die Gespräche sollen nun erst am Freitag starten. An große Fortschritte glaubt niemand. Die Verhandlungen würden erst vorankommen, wenn er auf den russischen Präsidenten Putin treffe, sagte US-Präsident Donald Trump zu Reportern an Bord der Air Force One. "Es wird nichts passieren, bis Putin und ich zusammenkommen." Für die Abwesenheit des Kreml-Chefs zeigte er Verständnis: "Warum sollte er hingehen, wenn ich nicht hingehe?"
Knapp nach seinem Amtsantritt hatte der neue deutsche Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Verschärfung der Migrationspolitik angekündigt. Teil davon war, mehr Menschen an den Grenzen zurückzuweisen, ihnen also die Einreise nach Deutschland zu verwehren. Es gab heftige Proteste aus Polen und kaum hörbare Proteste aus Österreich. Das war vielleicht etwas voreilig.
Am Donnerstag besuchte Dobrindt die Kontrollstelle an der Autobahn 93 an der bayerisch-österreichischen Grenze und gab dort bekannt, dass die Bundespolizei in den vergangenen sieben Tagen 739 Menschen an der Grenze zurückgewiesen habe, 45 Prozent mehr als in der Woche zuvor. Unter den Betroffenen waren auch Asylsuchende, 32 von 51 Menschen seien abgewiesen worden, so der Innenminister. Eine Reaktion aus Österreich gab es bisher nicht.
Es klingt fast wie ein Fluch, aber er dürfte menschengemacht sein. Vor fünf Jahren wurde eine lebensgroße Holzskulptur von Melania Trump ein Raub der Flammen. Das Kunstwerk, das in der Nähe ihrer Heimatstadt Sevnica in Slowenien aufgestellt worden war und die First Lady eher schemenhaft abbildete, ging in Flammen auf – Brandstiftung. Danach war es so verkohlt, dass ihr Schöpfer sie entfernen ließ. Die Hintergründe wurden nie aufgeklärt.
Aber es kam Ersatz. Zwei Monate nach der Feuersbrunst wurde auf einem Baumstumpf über einem Feld eine neue Statue aufgestellt, zur Sicherheit diesmal in Bronze. Knapp fünf Jahre später wurde sie nun geklaut. Der Diebstahl wurde am 13. Mai gemeldet. Nach Angaben der Polizei seien dem Kunstwerk vor dem Davontragen die Knöchel abgehackt worden.
Ein ungepflegtes Erscheinungsbild, "mangelnde Hygiene" und ein übermäßiges Interesse an Smalltalk mit Einheimischen: All das könnte darauf hinweisen, dass es sich um einen russischen Spion handelt. Der "Verteidigungsnachrichtendienst und Sicherheitsdienst des baltischen Staates" (MIDD) gab der fast zwei Millionen Einwohner zählenden Bevölkerung Lettland in seinem Jahresbericht Ratschläge, wie sie besser aufpassen könnten.
Merkmale für Spione wären auch ein kurzer Militärhaarschnitt, als auffällig müsste man auch Touristen ansehen, die das Gelände nicht kennen, aber ungewöhnlich viel Überlebensausrüstung wie spezielle Erste-Hilfe-Sets, Karten oder Funkgeräte mit sich führen würden. Damit es nicht zu massenhaften Übergriffen auf vielleicht Unschuldige kommt, warnt der Sicherheitsdienst vor Selbstjustiz. Polizei und Militär seien besser dafür gerüstet, heißt es.
Das Buch erscheint erst in der kommenden Woche, aber schon jetzt gilt ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit der US-Öffentlichkeit. Auf 400 Seiten legen CNN-Moderator Jake Tapper und Axios-Reporter Alex Thompson offen, wie der Öffentlichkeit der wahre Gesundheitszustand von Joe Biden im US-Wahlkampf verschleiert wurde. Die Enthüllung erscheint unter dem Titel "Hybris: Verfall, Vertuschung und Joe Bidens verhängnisvolle Entscheidung" am 20. Mai auch auf Deutsch.
Die beiden Reporter interviewten 200 Personen aus dem Umfeld des 82-Jährigen. Sie schilderten, dass Biden nicht einmal mehr George Clooney erkannte. Einige Mitarbeiter diskutierten intern die Notwendigkeit eines Rollstuhls, sollten sich seine gesundheitlichen Probleme verschärfen. Maßnahmen wie die Anpassung von Bühnen mit Handläufen und das Tragen von Turnschuhen sollten Stürze verhindern und den Eindruck von Vitalität wahren.
Nach wachsendem Druck aus der Partei zog Biden am 21. Juli 2024 seine Kandidatur zurück und unterstützte Vizepräsidentin Kamala Harris als neue demokratische Kandidatin. Unabhängig von "Original Sin" (so der Originaltitel) plant der Ex-Präsident ein eigenes Buch, in dem er seine Amtszeit und die Entscheidung zum Rückzug aus dem Wahlkampf reflektieren möchte.
Eigentlich wollten die Filmfestspiele von Cannes züchtiger werden. Eine neue Kleiderordnung wurde erlassen, zu viel Nacktheit ist auf dem roten Teppich "aus Gründen des Anstands" nun verboten. Aber dann kam am Mittwoch Tom Cruise, um in der Kategorie "Außer Konkurrenz" seinen neuen Film "Mission: Impossible – The Final Reckoning" zu präsentieren und alles war wieder ein bisschen anders.
Der 62-Jährige, der ohne Lebensabschnittspartnerin Ana de Armas auftrat, sorgte am Roten Teppich für Hysterie und einen Starauflauf. Eva Longoria, Zoe Saldana oder Andie McDowell wollte sich die Show nicht entgehen lassen. Heidi Klub presste ihre Oberweite sittenwidrig in eine enge Robe von Ellie Saab aus der 1001 Seasons Haute Couture Collection. Aber im Vergleich zu Pom Klementieff, die im neuen "Mission: Impossible"-Film eine tragende Rolle spielt, hatte sie vergleichsweise viel an. Ihr Kleid war bis zum Nabel dekolltiert.
"Mission: Impossible – The Final Reckoning" ist der achte und mutmaßlich letzte Aufguss der Serie. Er erscheint fast dreißig Jahre nach dem ersten Teil im Jahr 1996 unter der Regie von Brian De Palma. Dieses Mal übernimmt Tom Cruise, alias Ethan Hunt, die Mission, gegen eine gewaltige künstliche Intelligenz namens "Entity" zu kämpfen.
Über Südfrankreich gingen am Mittwoch schwere Unwetter nieder. Bis in den Nachmittag hinein wurden 280 Blitzeinschläge registriert, allein in der Gemeinde La Barben waren es 14, dazu gab es zum Teil heftige Stürme. Im Zoo von Barben nördlich von Marseille leben rund 700 Tiere, Löwen, Wölfe, Anakondas und hier nahm das Unwetter dramatische Formen an. Gegen 14.50 Uhr schlug ein heftiger Blitz in den Tiergarten ein.
Der Blitz erwischte eine Gruppe von Menschen auf einer "ebenen, offenen Fläche", wie die Feuerwehr dem "Le Figaro" mitteilte. 13 Menschen wurden zum Teil erheblich verletzt, darunter vier Kinder. Zwei Erwachsene erlitten schwere Verbrennungen, bei einer 29-jährigen Frau aus Deutschland, die von ihrer Schwester und zwei Kindern begleitet wurde, sind die Verletzungen lebensgefährlich. Tiere kamen nicht zu Schaden.
Das gab es seit über 100 Jahre nicht mehr, wenn man von der ekligen Ausnahme Olympia absieht. Seit 1923 galt ein Schwimmverbot für die Seine, ab 5. Juli 2025 ist Baden wieder erlaubt – an drei offiziellen Badestellen: Bras Marie (Zentrum, maximal 150 Personen), Bras de Grenelle (15. Arrondissement, 200 Personen) und Quai de Bercy (12. Arrondissement, 700 Personen). Die Plätze sind mit schwimmenden Liegeflächen, Duschen und Umkleidekabinen ausgestattet.
Der Zugang ist kostenlos, Baden darf man aber nur während beaufsichtigter Öffnungszeiten. Insgesamt sollen langfristig 26 Badestellen im Großraum Paris entstehen. Tägliche Wasserproben sollen die Qualität während der Saison sicherstellen. Bei Regen, schlechter Wasserqualität oder Strömung bleiben die Badestellen geschlossen. In die Infrastruktur, vor allem die Sanierung der Kanalanlagen, wurden 1,4 Milliarden Euro investiert. Die Seine-Saison endet am 31. August.