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30. Oktober 2024

OP beim Schach Hirntumor entfernt, während Patient "spielte"

Die Kopfschmerzen entpuppten sich als Hirntumor, eine Operation war dringend geboten. Aber der 45-jährige Patient wollte sein Schachwissen – gut, aber keineswegs Weltklasse – nicht verlieren. Also entschlossen man sich im Krankenhaus Bellvitge, das zur Universität Barcelona gehört, zu einer ungewöhnlichen Vorgangsweise, zitiert der Spiegel Berichte aus Cortex und Scientific American.

Ein Team unter Neurochirurg Andreu Gabarrós sägte unter lokaler Betäubung einen Teil der Schädeldecke auf. Während der Patient Schachfragen beantworten musste, tastete sich die Mediziner mit einer unter Strom stehenden Elektrode im Gehirn vor – bis der 45-Jährige eine Frage nicht mehr beantworten konnte. Damit war die OP-Stelle kartiert und der Tumor konnte entfernt werden.

Weitere Meldungen

KI als Verlagsleiter Neue Software sagt Bestseller voraus

Wann ist ein Buch ein Erfolg? Das weiß man in der Regel erst weit nach dem Erscheinen, aber das muss in Zukunft nicht mehr so sein. Eine neue Software namens "DemandSens" kann nämlich die Zukunft vorhersagen und das offenbar ziemlich präzise: Die Verkäufe eines Buches mit einer durchschnittlichen Trefferquote von 85 Prozent, in einzelnen Bereichen sogar zwischen 95 und 99 Prozent, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Ab Beginn 2025 soll das Tool zur Verfügung stehen.

Bei "DemandSens" gibt man die ISBN-Nummer ein, die KI errechnet dann die mutmaßlichen Verkaufszahlen. Das spart den Verlagen Kosten für Nachdrucke, für den Transport, Händler wissen, welche Exemplare sie auslegen müssen. Es gibt sogar einen Warnmechanismus, wenn ein Werk in den sozialen Medien trendet und sich Verkaufssteigerungen ankündigen. In Zukunft soll es sogar möglich sein, die Chancen eines Buches vom Exposé weg zu berechnen.

Kein Schnee am Fuji Japans heiliger Berg bricht Klimarekord

Seit 130 Jahren wird das Wetter vor Ort professionell beobachtet und das gab es in dieser Zeit noch nie. Im Schnitt bildet sich nach dem Sommer am 2. Oktober auf dem Fuji eine Schneekappe, Im letzten Jahr war es am 5. Oktober so weit. Und heuer? Nichts! Der Vulkan war auch am Montag noch schneefrei, es ist schlicht zu warm dafür. 1955 und 2016 kam der Schnee am 26. Oktober, nun purzelte auch dieser Rekord.

Der Gipfel des Fuji trägt fast das gesamte Jahr über eine Schneehaube. Nur im Sommer ist er kahl, da wird er von Touristen gestürmt. Viele klettern die ganze Nacht durch, um den Sonnenaufgang vom 3.776 Meter hohen Gipfel zu erleben. Der Strom ebbte heuer etwas ab, weil Besucher erstmals eine Zutrittsgebühr von 13 Euro zahlen müssen. Damit soll der Overtourism in den Griff bekommen werden. 178.000 Besucher reisten an, immerhin um 22.000 weniger als im Vorjahr.

Studenten rausgeworfen Medizin-Uni hat doch keinen Platz für sie

Sie hatten es fast geschafft, aber eben nur fast. Vor einem Jahr reichten 28 Maturanten in Deutschland eine Klage ein, um sich auf diesem Weg den Zutritt zum Medizinstudium an der Uni Marburg zu erzwingen. Die Hochschule, so ihr Argument, nehme nicht so viele Studenten auf, wie es ihr aufgrund der Räumlichkeiten und der Zahl der Ausbildner möglich wäre. Und siehe da: Das Verwaltungsgericht Gießen gab ihnen recht.

Also begannen die Studenten im Herbst mit dem Studium, mieteten Unterkünfte, nahmen an Vorlesungen teil, schrieben sich in Kurse ein – müssen jetzt aber wieder weg, wie die FAZ berichtet. Denn die Uni war in Berufung gegangen, legte neue Unterlagen vor und das Hessische Verwaltungsgerichtshof entschied nun für sie. Eine Erhöhung der Kapazität sei der Hochschule "nicht zuzumuten". Alle Studenten wurden exmatrikuliert, eine Berufung dagegen ist nicht mehr möglich.

Ärger um "Müllinsel" Trump-Komiker beleidigt Puerto Rico

Es war eine Monster-Show. Für eine Million Dollar hatte Donald Trump am Sonntag den Madison Square Garden in New York gemietet, er erfüllte sich damit einen Lebenstraum, aber es wurde ein Albtraum. Die rund 20.000 Fans erlebten wüste Abfolge an Beschimpfungen, am Ende von Trump selbst. Der Ex-Präsident (eingeklatscht von Ehefrau Melania) hielt eine 80 Minuten lange Rede, nannte die USA wegen der Migration ein "besetztes Land".-

Mehr Ärger bereitete im Nachgang der Auftritt von Coemdien Tony Hinchcliffe alias Kill Tony: " Ich weiß nicht, ob Sie das wissen", sagte er, "aber im Moment schwimmt eine Müllinsel mitten im Ozean. Ich glaube, sie heißt Puerto Rico." Blöd nur: Im Swing State Pennsylvania leben fast 500.000 Menschen mit puertoricanischen Wurzeln. Also passierte etwas Seltenes: Ein Trump-Berater distanzierte sich für den Ex-Präsidenten von dem Witz. Hinchcliffe fand ihn gut. "Diese Leute haben keinen Sinn für Humor", schrieb er auf X.

Israel verbannt UNO Palästina-Hilfswerk muss Land verlassen

92 Abgeordnete der Knesset stimmten dafür, zehn dagegen. Das Votum im israelischen Parlament fiel am Montag klar aus, sogar Teile der Opposition unterstützten den Gesetzesvorschlag der Regierung. Die UNRWA wird in Israel verboten, das UNO-Hilfswerk für die Palästina-Flüchtlinge, muss das Land verlassen. Die Regierung wird in den kommenden 90 Tagen festlegen, wer sich nun um Schulen, Spitäler oder Müllentsorgung in Ostjerusalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen kümmert.

Israel hält UNRWA für einen Teil der Hamas, die Terrororganisation habe das Hilfswerk unterwandert, mehrere Mitarbeiter seien direkt oder indirekt am Massaker am 7. Oktober beteiligt gewesen. Die USA hatten ihrem Verbündeten trotzdem von dem Gesetzesbeschluss abgeraten. Sieben westliche Länder – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Australien, Japan und Südkorea – drückten ihre "tiefe Besorgnis" aus.

15.000 Euro für Asylboot Reporter decken Schlepper-Geschäft auf

Fünf Monate lang arbeitete ein Team der BBC an dieser Reportage. Am Ende deckten Reporter des britischen öffentlich-rechtlichen Senders auf, wie Asyl-Schlepper arbeiten und vor allem von wo aus – Deutschland. 15.000 Euro kostet ein "Gesamtpaket", es umfasst ein Schlauchboot mit Außenbordmotor und 60 Schwimmwesten, es ist dazu gedacht, den Ärmelkanal zu überqueren. Ein "guter Preis", sagten zwei Schlepper einem Undercover-Journalisten in Essen. In der Stadt leben viele Migranten oder sie reisen durch.

Die Boote werden in mehreren geheimen Lagerhäusern aufbewahrt, in "drei bis vier Stunden" könnten sie nach Calais gebracht werden, sagt einer der Schlepper, auf Autobahnen, über Landesgrenzen hinweg. 28.000 Menschen haben heuer bereits die gefährliche Überfahrt nach Großbritannien angetreten. Die beiden Schlepper in Essen wechseln zwischen Deutsch und Arabisch hin und her, kommuniziert wird via WhatsApp, Videos der Boote werden am Hsndy vorgeführt. "Wenn Sie erwischt werden", sagt einer, "sind wir nicht verantwortlich."

Papstwahl enthüllt Neuer Film zeigt den geheimen Prozess-Ablauf

Bei uns startet "Konklave" erst am 21. November, in den USA läuft "Conclave" an diesem Wochenende an. Der Film, der für einen Oscar gehandelt wird, basiert auf dem Bestseller-Roman von Robert Harris ("Pompeji") aus dem Jahr 2016 und zeigt, was sich hinter den Kulissen der geheimen Papstwahl abspielt. Um es kurz zu machen. Es geht nicht immer streng christlich zu, Intrigen, Verleumdungen und Indiskretionen bestimmen die Tagesordnung. Im Mittelpunkt steht Ralph Fiennes als englischer Kardinal Lawrence, der mit der Leitung des Konklaves beauftragt wird.

Regisseur Edward Berger ("Im Westen nichts Neues") zeigt das Gefeilsche, das Leben in den kargen Räumen des Gästehauses Santa Marta, in denen die Kardinäle aus aller Welt wohnen, ohne Handy (müssen sie abgeben) und Internet. Jeden Tag schreiben sie einen Namen auf einen Zettel, der auf ein Silbertablett gelegt wird und dann in einer Urne landet. Das geht so lange, bis ein neuer Papst gewählt ist. Für den Film wurden die Casa Santa Marta und die Sixtinische Kapelle in den Cinecittà-Studios in Rom nachgebaut.