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3. September 2024

Russischer Spionagewal tot Hvaldimir vor Küste Norwegens gefunden

Es waren verstörende Bilder. 2019 entdeckten Fischer in der Nähe der norwegischen Insel Ingøya einen Belugawal. Er trug eine Art Geschirr um den Körper, dazu eine Halterung, wie sie für eine kleine Kamera verwendet werden kann. Eine Schnalle trug die Aufschrift "Ausrüstung St. Petersburg". Es war bekannt, dass Russland schon zu dieser Zeit Wale für Spionageeinsätze trainierte. Der Beluga wurde ab da Hvaldimir genannt, Hval heißt Wal auf norwegisch, "dimir" ist eine Abspielung auf seine Herkunft.

Nun wurde das 4,20 Meter lange, weiße und etwa 1.200 Kilo schwere Tier tot in der Risavika-Bucht in Südnorwegen aufgefunden worden, ein Vater und sein Sohn, die angeln waren, entdeckten den Kadaver am Samstag. Woran Hvaldimir gestorben ist, bleibt vorerst ein Geheimnis. Sein Körper wies keine Verletzungen auf, das recht zutrauliche Tier war am Tag davor noch in guter Verfassung im Meer gesehen worden.

Weitere Meldungen

Titanic-Wrack zerfällt Expedition mit Robotern liefert neue Bilder

Sagen wir einmal so: Auf dieser Reling würden sich Leonardo DiCaprio und Kate Winslet schwer tun, eine Liebesszene zu drehen, denn sie ist einfach nicht mehr da. Die Titanic sank im April 1912 nach der Kollision mit einem Eisberg, 1.500 Menschen kamen ums Leben. Nun bekam das Schiff wieder einmal Besuch von einer Expedition. Das Unternehmen RMS Titanic Inc. schickte in mehreren Tauchgängen zwei Unterwasserroboter in die Tiefe, sie schossen zwei Millionen Bilder und 24 Stunden hochauflösendes Filmmaterial.

Die neuen Aufnahmen legen den Verfall offen. Ein großer Teil des Geländers liegt auf dem Meeresboden. Das Forschungsteam geht laut BBC davon aus, dass die etwa 4,5 Meter lange Reling irgendwann in den letzten zwei Jahren abgefallen ist. Die Metallstruktur wird von Mikroben zerfressen. Die Titanic liegt in 3.800 Metern Tiefe, die zerbrach beim Unglück, Bug und Heck liegen 800 Meter voneinander entfernt.

Söder ist für Söder Bayerns Ministerpräsident hat Lust aufs Kanzleramt

Ihn treibt vieles um, mangelndes Selbstvertrauen ist es nicht. Am Montag trat Markus Söder auf dem Volksfest Gillamoos in Abensberg auf und er machte kein Hehl aus seinen Ambitionen.  "Für mich ist Ministerpräsident das schönste Amt, aber ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen", sagte er. Eine Entscheidung zwischen ihm und CDU-Chef Friedrich Merz werde bald fallen.

Am Volksfest sparte der Bayern-Ministerpräsident nicht mit klaren Worten. Die Ampelregierung im Bund nannte er "eine rauchende Ruine", das Ergebnis der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen "ein politisches Erdbeben". Ein Duell zwischen Merz und ihm sieht Söder nicht, CDU und CSU seien "einig wie nie". Es gehe nicht darum, "wer es macht, es geht darum, was am Ende rauskommt." Wen er für geeigneter hält, ließ er offen, es ist aber zu erraten.

Brasilien sperrt jetzt X Oberster Gerichtshof ordnete die Schließung an

Rund 40 Millionen Brasilianer, etwa ein Fünftel der Bevölkerung, nutzen X mindestens einmal im Monat. Für die Plattform von Elon Musk ist das südamerikanische Land ein wichtiger Markt, dem früheren Twitter, das Musk 2022 kaufte, laufen weltweit die Werbekunden davon. Am Freitag verfügte Alexandre de Moraes die "sofortige und vollständige Sperrung", bis X allen Gerichtsbeschlüssen nachkomme, bestehende Geldstrafen bezahle und einen Rechtsvertreter für Brasilien ernenne.

Moraes setzte Unternehmen wie Apple und Google eine Frist von fünf Tagen, um X aus ihren App-Stores zu entfernen. Wer via VPN  zugreift, kann mit Strafen bis zu 8.000 Euro belangt werden. X hatte Anfang August sein Büro in Brasilien geschlossen. Der bisherigen Vertreterin sei mit Verhaftung gedroht worden, sollte sie Anordnungen, die das Netzwerk als "Zensur" bezeichnete, nicht nachkommen, so das Unternehmen. Musk nannte Richter Moraes einen "Tyrannen" und "Diktator".

Rücktritt beim Speck Was Harris in ihrem ersten TV-Interview verriet

Oft wich sie aus, nur beim Frühstück wurde Kamala Harris konkret. Die Präsidentschafts-Kandidatin der Demokraten gab CNN das erste Interview nach ihrer Nominierung, ihr möglicher Vizepräsident Tim Walz saß an ihrer Seite. Der Gazakrieg müsse enden, sagte sie, wie, blieb offen. Zu Trumps Rassismus-Kommentaren wollte sie nichts sagen ("nächste Frage bitte"), zur Armutsbekämpfung meinte sie, es sie bereits viel Gutes geleistet worden, aber es müsste mehr werden. "LANGWEILIG!!!", kommentierte Trump auf Truth Social.

Detailliert schilderte Harris, wie sie vom Rückzug von Joe Biden erfahren habe. Sie sei mit ihrer Familie beim Frühstück gesessen, erzählte sie, es gab Speck und Pancakes. Als eine Nichte um Nachschub bat, läutete das Telefon, der US-Präsident war dran. Am Telefon sagte Biden, dass er aus dem Rennen aussteigen wolle. "Bist du sicher?", habe sie ihn gefragt, er bejahte. Mit Speck fängt man offensichtlich wirklich nur Mäuse.

1.000 Euro "Handgeld" Deutschland schiebt 28 Afghanen ab und zahlt

Jahrelang für unmöglich erklärt, seit Freitag, 6.56 Uhr, nun doch durchführbar. Da hob eine Chartermaschine der Qatar Airways in Leipzig mit dem Ziel Kabul ab. An Bord der Boeing 787 laut Spiegel: 28 schwere Straftäter aus Afghanistan, Vergewaltiger, Totschläger, Räuber, Sexualstraftäter, Brandstifter. 11 Bundesländer beteiligten sich an der Abschiebung, Menschenrechtsorganisationen kritisierten sie scharf, in Österreich sind plötzlich alle fünf Parlamentsparteien dafür.

Deutschland betonte, keinen Kontakt mit den Taliban gehabt zu haben, die Abschiebungen seien "mit Partnern" vollzogen worden. Gemeint ist das Emirat Katar, es zog die Fäden. Was viele empört: Die Schwerkriminellen bekamen ein "Handgeld" von je 1.000 Euro. Das habe rechtliche Gründe, erklärte Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Rückführungen seien rechtlich nur erlaubt,  wenn sichergestellt ist, dass im Zielland die "elementarsten Bedürfnisse über einen absehbaren Zeitraum befriedigt" werden können" und eine "Verelendung innerhalb eines absehbaren Zeitraums" ausgeschlossen ist.

Frau unter Rock gefilmt Museumsbesucher kommt 4 Monate in Haft

Im Juli 2017 wartete eine 27-jährige Frau im Londoner Hyde Park auf den Auftritt der Band "The Killers". Ein Mann hielt ein Handy zwischen ihre Beine und machte Fotos. Sie holte die Polizei, aber es gab kein Verfahren, Upskirting war damals nicht strafbar. Das Opfer schrieb auf Facebook über den Vorfall, bald darauf hatten 50.000 Menschen eine Petition unterschrieben. Seit 2019 ist Upskirting ein Verbrechen. Höchststrafe zwei Jahre.

Im August 2024 filmte eine gebürtiger Kolumbianer nun im British Museum einer Frau unter den Rock. Eine Polizistin beobachtete ihn dabei, nahm den Mann fest. Nun wurde er zu vier Monaten Haft verurteilt, auf seinem Smartphone fanden sich eine Reihe weiterer einschlägiger Videos, die Opfer wissen zum Großteil nichts davon. Die Polizei hat nun einen Aufruf gestartet und sucht Frauen, die an diesem Tag im Museum waren.

Kind in Flugzeugklo gesperrt Weil es stundenlang schrie und weinte

Ein Video sorgen derzeit weltweit für heftige Reaktionen. Es wurde auf Douyin gepostet, dem chinesischen TikTok, und zeigt eine Frau in einer Flugzeugtoilette, sie hat ein Kleinkind am Schoß. Die Geschichte dahinter: Das Kind hatte auf dem dreistündigen Flug von Guiyang nach Shanghai dauerhaft geschrieen und geweint. Zwei Frauen an Bord schnappten sich den Einjährigen, eine sperrte sich mit ihm im Klo ein und wollte erst wieder rauskommen, wenn er sich beruhigt hat.

Der Vorfall ereignete sich am 24. August an Bord der Airline Juneyao. Die Aktion wurde offenbar mit Erlaubnis der Großmutter des Kindes durchgeführt, berichtet der "Spiegel", das soll auch die Fluglinie eingeräumt haben. Einige User warfen den Beteiligten Mobbing vor und sahen die Gesundheit des Kindes in Gefahr, die Frau rechtfertigte sich damit, dass sie die anderen Passagiere vom Lärm befreien wollte.