Es gibt kein Gift, das getrunken wird, keine Infusion, die den Tod bringt. Ein Knopfdruck, Stickstoff tritt aus, man stirbt an Sauerstoffmangel. Was wie die Beschreibung eines Horrorfilms klingt, soll in der Schweiz mutmaßlich noch im Juli Realität werden – Selbstmord mit einer Todeskapsel. Sie trägt den Namen Sarco und wurde vom 76-jährigen, gebürtigen Australier Philip Nitschke erfunden, berichtet die "NZZ".
Nitschke hat bereits eine Webseite eingerichtet, auf der "Coming soon" zu lesen ist, und er hat eine Tochterfirma namens "Exit Switzerland" gegründet. Rechtlich ist das Vorhaben des ehemaligen Arztes, der nach einem Streit mit den Behörden in seiner Heimat seine Zulassung öffentlich verbrannte, höchst umstritten. Nitschke verweist laut "NZZ" auf das Gutachten eines St. Galler Professors, das er in Auftrag gegeben hat. Juristen widersprechen.
Über Carriacou fegte der Tropensturm schon hinweg. Das Unheil dauerte nur 30 Minunten, aber auf der kleinen Karibikinsel mit 6.000 Einwohnern steht seitdem kaum ein Haus mehr. Nun schnappt sich Beryl die nächsten Opfer. Am Mittwoch erreichte der Hurrikan Jamaika. Das Urlaubsparadies wurden zum Katastrophengebiet erklärt, es gilt eine Ausgangssperre zwischen 6 Uhr morgens und 18 Uhr abends. Sieben Menschen sind inzwischen gestorben.
Beryl wurde zwischenzeitlich auf Kategorie 5 von 5 hinaufgestuft, das entspricht Windgeschwindigkeiten von 252 km/h, seit Mittwochabend gilt er als Sturm der Kategorie 4. Die Südküste Haitis, Belize, Grand Cayman, Little Cayman, Cayman Brac und Teile der Ostküste von Yucatán wurden Hurrikanwarnungen ausgegeben. Mexiko muss bangen, Florida dürfte diesmal verschont bleiben, aber für Texas lauert Gefahr. Der ungewöhnlich warme Atlantik verleiht Beryl immer wieder neue Kräfte.
Mit zwei Toren ballerte Merih Demiral Österreich aus der Europameisterschaft, mit der Geste danach aber schoss er sich ein Eigentor. Der Kicker des türkischen Teams reckte beide Arme in die Höhe und zeigte den so genannten "Wolfsgruß", Erkennungssymbol der "Grauen Wölfe". Die Geste gilt als rechtsextrem und antisemitisch und steht in Österreich unter Strafe, in Deutschland nicht.
Die Europäische Fußball-Union Uefa leistet am Mittwoch ein Untersuchungsverfahren gegen Demiral ein, Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser empörte sich auf X über die "Symbole türkischer Rechtsextremisten in unseren Stadien". Das türkische Außenministerium lud deshalb, laut der Nachrichtenagentur "Reuters", den deutschen Botschafter in Ankara vor.
Twitter, also X, ist grundsätzlich nicht die Bühne der Feinsinnigkeiten und Javier Milei auch kein Diplomat reinster Güte. Aber solche Töne hört man von einem Präsidenten auch eher selten. Argentiniens Staatschef machte in den sozialen Medien vor einem Besuch in Brasilien seinem Ärger Luft. Dort trifft er nicht den aktuellen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, sondern dessen rechtsextremen Vorgänger Jair Bolsonaro.
Für Lula hatte Milei aber ein paar Worte übrig. Er sei "der perfekte idiotische Dinosaurier", verursache Chaos. Er mache nur "seine Dummheit sichtbar". Lula hatte in der vergangenen Woche eine Entschuldigung gefordert, weil Milei "eine Menge dummer Sachen über Brasilien" gesagt habe.
Oma, Opa, es darf aber auch eine familienfremde Person sein. In Schweden können Väter und Mütter Teile ihres Elterngeldes übertragen. Das Gesetz wurde im Dezember beschlossen und trat nun in Kraft. Im ersten Lebensjahr des Kindes können die Eltern maximal 45 Tage abtreten, Alleinerziehende höchstens 90 Tage.
Schweden steckt schon seit Langem viel Geld in die Familienpolitik. Es gibt einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz spätestens drei Monaten nach Geburt des Kindes. Pro Kind steht Eltern Elterngeld für über 480 Tage zu, wenn Vater und Mutter sich die Betreuung teilen. Das sind rund 16 Monate. In den ersten 390 Tagen erhalten Eltern ihre bisherigen Bezüge bis zum vollen Ausmaß, der Höchstsatz liegt pro Tag bei 88 Euro.
Mit 1. Juli hat Ungarn turnusmäßig die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Schon am zweiten Tag tauchte Ministerpräsident Viktor Orbán überraschend bei Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf, es war sein erster Besuch in der Ukraine seit dem Überfall der Russen auf das Land. Orbán gilt als der wichtigste Verbündete Putins in der EU. In diesem Sinne forderte er die Ukraine auf, "die Möglichkeit einer Waffenruhe schnell in Betracht zu ziehen".
Der Schritt wäre "zeitlich begrenzt und würde es erlauben, die Friedensverhandlungen zu beschleunigen", sagte Ungarns Regierungschef bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Selenskyj lobte den Besuch, forderte für sein Land aber einen "gerechten Frieden". Orbán hatte die Eröffnung der Beitrittsverhandlungen der EU mit der Ukraine kritisiert.
Bis 18 Uhr war am Dienstag Zeit. Bis dahin musste sich registrieren, wer am Sonntag in der Stichwahl um die französische Nationalversammlung antreten will. In 501 von 577 Wahlkreisen ist das Rennen noch offen, hier hatte keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit geschafft. Im ersten Wahlgang kam der rechtsnationale Rassemblement national (RN) samt Verbündeten auf 33,2 Prozent, das Linksbündnis auf 28,0 Prozent, das Bündnis Ensemble von Präsident Emmanuel Macron auf 20 Prozent.
Linke und Liberale wollen nun gemeinsam gegen den RN von Marine Le Pen vorgehen. In allen Wahlkreisen, in denen es zwei Kandidaten der beiden Bündnisse in die Stichwahl geschafft haben, soll einer verzichten. 214 erklärten sich dazu bereit. Ob das den erhofften Effekt erzielt, wird sich am kommenden Sonntag weisen.
Gute Geschichten beginnen etwa so: Sitzt ein 21-Jähriger in einem Wirtshaus in Bayern. Da die Gaststätte in einem Ort namens Mamming steht, ist man schnell an die Eberhofer-Krimis erinnert und mit der Polizei hat der Vorfall tatsächlich zu tun. Am Montagabend bestellte ein gebürtiger Lette ein Bier, zahlte es mit seiner EC-Karten, bestellte ein weiteres Bier, zahlte es mit der EC-Karte und so ging das weiter, bis er 16 Gläser bekommen hatte.
Was er gratis dazu erhielt, war der Zorn des Wirts. Der befand das als "eine eher ungünstige Art, die Zeche zu begleichen", wie die zuständige Polizei von Dingolfing per Aussendung mitteilte, denn er musste für die Kartenzahlung jeweils eine Transaktionsgebühr zahlen und das schmeckte ihm nicht. Gegenüber den Beamten zeigte sich der Gast pampig, auch etwas sprachunkundig, das könnte aber auch an den Bieren gelegen haben. Jedenfalls wurde er vor das Lokal geleitet und bekam Hausverbot. Strafe gab es keine, es war ja auch nichts passiert.