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9. August 2024

Norweger unerwünscht Israel entzieht acht Vertretern den Diplomatenstatus

Im Mai beschloss Norwegen, einen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 anzuerkennen. Über 140 der 193 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen haben Palästina inzwischen einen offiziellen Status zuerkannt, nicht die USA aber, auch nicht Österreich. Israel zieht nun daraus Konsequenzen. Acht Diplomaten, die in der norwegischen Botschaft in Israel  für die Kontakte mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zuständig sind, wird binnen sieben Tagen der Diplomatenstatus entzogen.

"Wer uns angreift und eine einseitige Politik gegen uns verfolgt, wird den Preis zahlen", sagte Außenminister Israel Katz. "Anstatt nach dem 7. Oktober gegen den palästinensischen Terror zu kämpfen, hat Norwegen sich dafür entschieden, den Mördern und Vergewaltigern der Hamas einen Preis in Form der Anerkennung eines palästinensischen Staates zu verleihen". Norwegens Außenminister Espen Barth Eide sprach von einem "extremen Akt", der Konsequenzen für Norwegens Verhältnis zu Netanjahus Regierung haben werde. Näher benannte er die "Konsequenzen" nicht.

Weitere Meldungen

"Abwrackprämie" für Messer Polizeigewerkschaft lockt mit Netflix-Abo

Es ist ein ungewöhnlicher Vorschlag, um die zunehmende Messergewalt in den Griff zu bekommen, aber er findet immer mehr Unterstützer. Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der deutschen Gewerkschaft der Polizei (GdP), will Menschen belohnen, wenn sie ihre Messer abgeben. Er schlug eine Art "Abwrackprämie" wie bei Autos vor. Jeder, der ein verbotenes Butterflymesser rausrückt, bekommt ein einjähriges Abo für den Streamingdienst Netflix geschenkt.

Die Grünen, die in der Ampelregierung sitzen, begrüßen den Vorschlag, halten aber nichts von einem Netflix-Abo als Prämie. In Deutschland wird über eine Verschärfung des Waffengesetzes debattiert. Bereits verboten sind der Erwerb und Besitz etwa von Butterflymessern, Verstöße können mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Messer mit einer Klingenlänge über 12 Zentimeter dürfen nicht außerhalb der Wohnung oder des Grundstücks mitgeführt werden.

Taxi für Astronauten Weil NASA-Raumfahrer auf der ISS festsitzen

Vor über zwei Monaten landeten Sunita "Suni" Williams und Barry Wilmore auf der Internationalen Raumstation (ISS). Sie wollten nur eine Woche bleiben, aber ihr Raumschiff "Starliner" ist nicht ganz dicht. Helium tritt aus und es gibt Probleme mit dem Triebwerk, zwei Startversuche scheiterten bereits. Es sei erwähnt, dass das Gefährt von Boeing stammt. Nun müssen sich die beiden NASA-Astronauten auf ein paar weitere Monate im All einstellen, auf der Erde werden indes die Optionen für ihre Rückkehr abgewogen.

Die beste Möglichkeit, aber ein Gesichtsverlust: die Firma von Elon Musk übernimmt den Rücktransport. Die Dragon von SpaceX fliegt frühestens am 24. September zur ISS, geplant war, vier Astronauten hinzubringen und vier aus der ursprünglichen Besatzung mitzunehmen. Die Idee nun: Zwei bleiben, dafür können Suni Williams und Barry Wilmore an Bord gehen. Ihr "Starliner" soll dann ohne sie zur Erde zurückkehren – unbemannt bzw. unbefraut.

Stoppschild für Urlauber Schweizer Ort wehrt sich gegen Overtourism

Lungern liegt mitten in der Schweiz, hat nur 2.100 Einwohner, aber dann kam der malerische Ort in der 16-teiligen Netflix-Serie "Crash Landing on You" ("Bruchlandung auf dir") vor. Nur am Rande zwar, eine Südkoreanerin verliebt sich in einen Nordkoreaner, aber das reichte, um von Besuchern überrannt zu werden, vor allem aus Asien. Die zeigen sich wenig zurückhaltend, spazieren in Gärten, in Wohnungen, tätscheln einheimische Kinder, schieben ihre Rollkoffer über jeden Zehen, der zur Verfügung steht, und dampfen dann wieder ab.

Nun hat Lungern eigene Stoppschilder anfertigen lassen, die sich Einwohner seit einigen Tagen am Gemeindeamt abholen können. Mit Symbolen wird darauf hingewiesen, dass das Betreten von Grundstücken, überall Fotografieren und das Starten von Drohnen verboten ist. Tatsächlich sind es Drohnen, die viele auf die Palme bringen, das ständige Surren, das Filmen von Badegästen ... Auch die Selfie-Orgien ärgern. Deshalb muss man nun an einer der bekanntesten Filmlocations, der Schiffsanlegestelle, umgerechnet 5 Euro zahlen.

Stirbt Great Barrier Reef? Höchste Temperaturen seit vier Jahrhunderten

Das Great Barrier Reef ist das größte Korallenriffsystem der Welt, jetzt droht ihm das Schicksal der Gletscher. Das Naturwunder könnte innerhalb einer Generation verschwunden sein, legt eine neue Studie nahe, die im Fachmagazin "Nature" veröffentlicht wurde. Im Korallenmeer wurden Extremtemperaturen gemessen, wie es seit mindestens 400 Jahren nicht gegeben hat, weiter kann die Analyse nicht zurückgreifen.

Korallenriffe beherbergen schätzungsweise ein Viertel aller Meeresarten, schützen Küsten vor Stürmen und sind die Grundlage für Aktivitäten wie Fischerei und Tourismus. Das Great Barrier Reef ist wie alle Riffe der Welt von der größten Korallenbleiche aller Zeiten betroffen. Grund dafür: Treibhausgasemissionen, die dadurch entstehen, dass der Mensch fossile Brennstoffe verheizt und natürliche Orte zerstört, die Kohlenstoff speichern, wie etwa Wälder.

Atomlager erst 2074 Und das ist noch eine optimistische Schätzung

Im im April 2023 wurde das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet. Übrig blieben 27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfälle. Ein Kubikmeter entspricht dem Volumen eines Würfels mit 1 Meter Kantenlänge. Dazu kommen 120.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfälle. Für all das muss ein Endlager gefunden werden, zuständig dafür ist BASE, das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung.

Es sollte eigentlich bis 2031 klären, wohin der Müll final soll, aber es gibt eine kleine Verzögerung, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Am Mittwoch legte BASE nämlich eine "Prozessanalyse für die Standortauswahl" vor. In dem Bericht ist zu lesen, dass ein Standort für ein Endlager frühestens in 50 Jahren gefunden werden könne und das auch nur wenn der Idealfall eintritt. Immerhin will man schon 2027 Standorte nennen, die näher angeschaut werden sollen.

Musk klagt Werbekunden ... weil sie keine Werbekunden mehr sind

Im Oktober 2022 kaufte Elon Musk für 44 Milliarden Dollar Twitter. Er benannte das soziale Netzwerk in X um und schaltete Tausende zweifelhafte Accounts frei, die vorher etwa wegen Rechtsextremismus gesperrt worden waren. Argument: Redefreiheit. Das aber brachte Werbekunden in eine missliche Lage. Ihre Reklame tauchte nun in einem Umfeld auf, das dem Geschäft nicht förderlich schien, Also zogen sie sich von der Plattform zurück.

Musk, der zu einer gewissen Verhaltensaufälligkeit neigt, wollte das nicht hinnehmen. Erst umgarnte er die abtrünnigen Werbekunden, dann versuchte er es mit Breitseiten. "Go fuck yourself", rief er ihnen zu, betroffen waren Riesen wie etwa Disney, aber auch Unilever oder Mars. Nun folgt die nächste Eskalationsstufe. Musk klagt die Unternehmen, er will sie zur Werbung zwingen. Die Boykottierer würden gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen, weil sie sich absprechen, um X "Milliarden Dollar" nicht zu geben, argumentiert er.

457.000 Euro pro Tag So vergoldet sich Snoop Dog Olympia-Auftritte

Er ist irgendwie immer da und das überall. Längst gilt der stets lässig auftretende US-Rapper Snoop Dogg als das inoffizielle Maskottchen der Spiele in Paris. Aber man muss sagen, es ist nicht ganz uneigennützig, wenn der Musikus etwa bei den Reitern vorbeischaut oder beim Fechten. Er lässt hübsche Bilder etwa auf Instagram davon posten, dort hat er fast 89 Millionen Follower und die macht er jetzt zu Kasse.

Der 52-Jährige, geboren als Calvin Cordozar Broadus Jr., bekommt nämlich für jeden Tag, den er bei Olympia in Paris verbringt, eine halbe Million Dollar (ca. 457.000 Euro) Gage. Macht für alle 16 Wettkampftage zusammen rund 8 Millionen Dollar und es ist sehr gut investiertes Geld. Bezahlt wird er nämlich von NBC, der Olympia in den USA überträgt, die Quoten liegen um 79 Prozent höher als bei den Spielen in Tokio. Das soll auch an Snoop Dogg liegen und der soll sich einen Bonus ausverhandelt haben. Je besser die Quote, desto mehr Geld. Einer hat Gold in Paris jedenfalls fix.