Je mehr Geld jemand zur Verfügung hat, desto größer ist sein subjektives Glücksempfinden – das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Wirtschaftsuniversität Wharton School im US-Bundesstaat Pennsylvania. Was zunächst wenig spektakulär klingt, birgt aber dennoch einige Überraschungen. Denn bislang war die Forschung davon ausgegangen, dass es eine Art Glücksplateau bei einer gewissen Einkommenshöhe gibt und das Glücksempfinden nicht mehr weiter steigt, sobald das Einkommen einen bestimmten Wert erreicht hat (für die USA wurde der Wert bei 75.000 Dollar brutto im Jahr gesehen). Doch nun hat auch die Wissenschaft offenbar erkannt: Mehr ist einfach mehr.
Materieller Überfluss schenke dessen Besitzern ein Gefühl von Freiheit und Seelenfrieden – daraus entstehe dann der Glückseindruck, so Studienautor Matthew Killingsworth. Und dieser Glückseindruck steige immer weiter an, je höher das Einkommen oder das vorhandene Vermögen sind. Denn wer sich keine Gedanken um Geld machen und sich nicht einschränken muss, kann sein Leben so leben, wie er es sich vorstellt. Es geht also weniger darum, sich alles zu kaufen, sondern um die latente Möglichkeit, sich alles leisten zu können, um das individuelle Glücksgefühl zu erhöhen. Und natürlich, so Studienautor Killingsworth weiter, gebe es noch weitere Glücks-Faktoren, die man sich auch mit allem Geld der Welt nicht kaufen könne, etwa Liebe und Zuneigung oder Gesundheit.
Noch ist nicht einmal fix, ob US-Vizepräsidentin Kamala Harris tatsächlich die neue Kandidatin der Demokraten bei der Präsidentenwahl am 5. November sein wird. Dennoch wird sie schon jetzt von republikanischen Abgeordneten aufgrund ihrer ethnischen Herkunft und ihres Geschlechts diffamiert. Die Führer der Republikaner im Repräsentantenhaus (eine der beiden Parlamentskammern der USA) ermahnten deshalb am Dienstag, dem 23. Juli, ihre eigenen Parteimitglieder, sich auf Kritik an der Bilanz von Vizepräsidentin Harris zu konzentrieren und dabei keinen Bezug auf ihre Rasse und ihr Geschlecht zu nehmen, berichtet die US-Seite "Politico".
Zuvor hatten sich einige republikanische Abgeordnete über die Vizepräsidentin und wahrscheinliche demokratische Gegenkandidatin zu Ex-Präsident Donald Trump gehässig geäußert. So wurde unter anderem behauptet, Harris sei eine "DEI"-Kandidatin, was für "Diversity Equity Inclusion" (Diversität, Gleichberechtigung, Inklusion) steht. Und es wurde die Vermutung geäußert, dass die Demokraten nur "wegen ihrer ethnischen Herkunft" zu ihr halten würden. Kamala Harris' Eltern stammten aus Indien – ihre Mutter war eine tamilische Krebsforscherin – und Jamaika – ihr Vater ist Wirtschaftswissenschafter. Sie wäre die erste Frau an der Spitze der USA.
Sie galt als kalifornischer Gegenentwurf zum gigantomanischen "Neom"-Projekt in der saudischen Wüste: die utopische und gleichzeitig gemütliche Hightech-Stadt "California Forever", die nördlich von San Francisco entstehen sollte. Vor allem Milliardäre aus dem Silicon Valley unterstützten das Projekt finanziell, still und heimlich wurden dafür etwa 200 Quadratkilometer Ackerland aufgekauft. Es sollte eine rund angelegte Stadt der Zukunft werden, in der alle Wege zu Fuß erledigt werden können und die vor allem eine Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus der Region verhindern sollte – im Grunde eine riesige Gated Community für bis zu 400.000 Menschen, etwa 80 Kilometer nördlich von San Francisco im Solano County.
Doch es formierte sich lokaler Widerstand, unbeteiligte Beobachter attestierten den Plänen der Projektbetreiber zudem den Charme von Kinderbuchillustrationen, ohne jeden Realitätsgehalt. Am 22. Juli sollte es dazu eine lokale Abstimmung geben, um die weiteren Bewilligungswege zu beschleunigen und lästige Prüfungen zu vermeiden, doch daraus wurde nichts. Vollkommen überraschend haben die Projektwerber ihre Pläne nur Stunden vor der Abstimmung zurückgezogen. Das sei kein völliger Rückzug, man wolle sich vielmehr die Zeit nehmen, gemeinsam mit den lokalen Kräften die Pläne zu überarbeiten, so die Betreiber. Gegner des Projektes feierten den Rückzieher indes bereits als "großen Sieg".
Hat ein Mensch Stress und beginnt deshalb zu schwitzen, können Hunde das riechen und reagieren darauf – so weit so bekannt. Besonders stark ist diese Wechselwirkung zwischen dem Tierbesitzer und seinem Tier. Doch eine neue Untersuchung hat nun festgestellt, dass auch Hunde, die mit dem Stress fremder Menschen konfrontiert sind, in ihren Entscheidungen vorsichtiger und pessimistischer sind als Hunde, deren Umfeld entspannt ist. Diese Erkenntnis könnte vor allem Auswirkungen auf die Ausbildung von Assistenz- und Begleithunden für Menschen mit Handicap haben.
Die seelische Balance der Tiere wurde in verschiedenen Versuchsanordnungen mit Leckerlis und Futterschüsseln getestet, wobei die Tiere teilweise den Körperausdünstungen von gestressten Menschen ausgesetzt waren. "Hundebesitzer wissen, wie sehr ihre Haustiere auf ihre Emotionen reagieren, aber wir zeigen hier, dass selbst der Geruch eines gestressten unbekannten Menschen den emotionalen Zustand eines Hundes, die Wahrnehmung von Belohnungen und seine Lernfähigkeit beeinflusst", so die Hauptautorin der Studie, Nicola Rooney von der Bristol Veterinary School.
Zwölf Jahre lang urteilte der US-Gastro-Kritiker Pete Wells von der "New York Times" über die kulinarischen Leistungen der mitunter besten Restaurants der Welt und bestimmte so auch über Karriereverläufe von Küchenchefs. Nun wirft der 61-Jährige die Leinenserviette – aus Gesundheitsgründen. Die zwölf Jahre an vorderster Gastro-Front bescherten dem Kritiker Fettleibigkeit, eine Fettleber, ein metabolisches Syndrom sowie eine Vorstufe zur Diabetes – und die Erkenntnis: "Ich will nur mehr essen, was ich will."
Restaurantkritiker werden ob ihrer beruflichen Pflichten für gewöhnlich beneidet, dabei sei es "der wahrscheinlich ungesündeste Job in Amerika", so ein Kollege von Wells freimütig. Für den "NYT"-Mann war es sein letztes Projekt – ein Guide der 100 besten Restaurants im Big Apple – das das Burgunderglas zum Überlaufen gebracht hat. Wie sehr ihn der Job gesundheitlich forderte, was er generell über die Szene denkt und wie er sein Verhalten rückblickend einschätzt, beschreibt Wells in einem sehr selbstkritischen und lesenswerten Artikel.
Sie gehört zu den schönsten und spektakulärsten Wanderwegen in den Cinque Terre, die Via dell'Amore zwischen den Ortschaften Riomaggiore und Manarola. Der in den rohen Fels geschlagene, etwa einen Kilometer lange Fußweg bietet einzigartige Ausblicke auf das Ligurische Meer und ist vor allem bei Romantikern und Liebespärchen sehr beliebt. Nach einem verheerenden Erdrutsch im Jahr 2012 musste der Weg gesperrt werden. Am 27. Juli wird die Via dell'Amore nun, nach erheblichen Modernisierungsarbeiten (Kosten 22 Mio. Euro), wieder für Touristen freigegeben.
Die Cinque Terre sind fünf pittoreske Ortschaften an der Küste westlich von La Spezia, deren Häuser wie Muscheln an den steilen Feldwänden kleben und die über Jahrhunderte nur vom Meer aus zu erreichen waren – oder über schmale, teils gefährliche Fußwege. Insgesamt ist das Wegenetz in den Cinque Terre (heißt so viel wie Fünf Gebiete, heute ist der gesamte Bereich ein Nationalpark) etwa 130 Kilometer lang. Die Via dell'Amore entstand erst vor etwa 100 Jahren, ist aber einer der schönsten Abschnitte. Nun soll der Zugang nur mehr einer begrenzten Anzahl von Menschen möglich sein. 400 dürfen pro Stunde auf die Via dell'Amore, der Eintritt kostet für alle Wanderwege zwischen 7,50 und 15 Euro pro Person (je nach Tageszeit), Tickets für die Via dell'Amore gibt es bei den Parkeingängen.
Dänemark ist der digitale Vorzeige-Staat Europas, kaum wo sonst läuft so viel online: Fast alle Behördenwege, der Zahlungsverkehr, das Lernen in den Schulen – alles digital. Im E-Government Ranking der UNO liegt das Königreich auf Platz 1, im Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft der EU hinter Finnland auf dem zweiten Platz. Doch Forscher schlagen jetzt Alarm: Vor allem Kinder und Jugendliche kämen mit der Masse an digitalen Eindrücken nicht mehr klar, könnten sich nicht konzentrieren, habe kaum soziale Kompetenzen und ein hohes Risiko für psychische Störungen, so eine aktuelle Studie der Universität Odense.
Schuld sei einerseits die hohe Bildschirm-Dichte im Schulalltag und andererseits der viel zu einfache Zugang zu Social Media Plattformen wie TikTok oder Snapchat. Die Politik plant jetzt die Kehrtwende. Im Schulalltag sollen nun echte Schulbücher und die Arbeit mit Papier und Bleistift zurückkehren. Zudem wurde von der Regierung gemeinsam mit NGOs die Allianz "Switch off" gegründet, die die Social Media Betreiber dazu bringen soll, das Mindestalter für die Nutzung auf 15 Jahre hinaufzusetzen. In Dänemark hat statistisch gesehen bereits jedes dritte Kind im Alter von vier Jahren ein eigenes Handy oder Tablet.
Es war nur eine Frage der Zeit. Als der britische Fernsehstar Richard Osman – er ist sowas wie der Armin Assinger der BBC – im Jahr 2020 seinen ersten Kriminalroman "Der Donnerstagsmordclub" veröffentlichte, schlug die charmante Cozy-Crime-Story am Buchmarkt ein wie eine Bombe. Die Handlung um vier ebenso lebenskluge wie gewitzte Senioren in einem Luxus-Altersheim, die sich die Zeit damit vertreiben, ungelösten Kriminalfällen nachzuspüren, war frisch und sehr elegant umgesetzt. Typisch britisch halt.
Nun gab Netflix bekannt, dass man den Stoff gekauft habe und verfilmen werde. Hinter der Kamera wird Hollywood-Altmeister Chris Columbus ("Kevin - Allein zu Haus", "Harry Potter" Teil 1 und 2, "Percy Jackson") stehen, davor agiert die Créme der Branche: Helen Mirren wird die Ex-Geheimdienstlerin Elizabeth spielen, Pierce Brosnan den ruppigen Ex-Gewerkschaftsboss Ron und Ben Kingsley den Psychiater Ibrahim. Die Produktionsarbeiten hätten bereits begonnen, so Netflix. Und wenn der Film ein Erfolg wird – wovon auszugehen ist –, warten bereits drei weitere Bücher über den Donnerstagsmordclub auf eine Verfilmung.