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25. Oktober 2024

"Umfeld ist schuld" Linken-Politiker soll Frauen belästigt haben

Er habe sie vor drei Jahren auf einer Party angesprochen, sie in ein Zimmer gebracht, die Tür verschlossen und sie mehrmals ohne ihre Zustimmung berührt, ehe er sich nackt auszog. Die Schauspielerin Elisa Mouliaá erhebt schwere Vorwürfe gegen Íñigo Errejón, Politiker der Movimiento Sumar, dem wichtigsten Koalitionspartner der sozialdemokratischen Regierung unter Spaniens Premier Pedro Sánchez. Mouliaá ist nicht allein. Inzwischen hat sich laut "The Times" ein Dutzend weiterer Frauen mit Anschuldigungen gemeldet – vorerst anonym.

Íñigo Errejón trat nun zurück. In einer Stellungnahme auf X ging er auf die Vorwürfe nicht ein, meinte aber, seine "Fehler" seien auf seine Arbeit im neoliberalen politischen Umfeld zurückzuführen, das seiner Meinung nach "eine toxische Subjektivität erzeugt, die im Falle der Männer durch das Patriarchat vervielfacht wird". Der 40-Jährige wurde als kommender Vorsitzender der Movimiento Sumar gehandelt. Das hat sich eventuell erledigt.

Weitere Meldungen

Mercedes reißt Stern Umsatz brach im dritten Quartal ein

Aus heiterem Himmel kam es nicht und vielen deutschen Autobauern ergeht es derzeit ähnlich. Vor drei Wochen gab Mercedes eine Gewinnwarnung aus, nun wurde das in Zahlen gegossen. Der Umsatz sank im dritten Quartal um 6,7 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro. Mercedes verkaufte nach neun Monaten mit 1,46 Millionen Fahrzeugen 4,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Laune lassen sich die Stuttgarter davon nicht vermiesen. "Unsere Strategie ist genau die richtige," sagte Finanzchef Harald Wilhelm.

Die Strategie, das ist der pure Luxus. Mercedes setzt auf Autos jenseits der 100 000 Euro, S-Klasse, Maybach, AMG oder die G-Klasse. Der Plan "geht nicht auf, das wird immer deutlicher", schreibt die Süddeutsche Zeitung. "Denn das Management gibt zu, dass die schwachen Zahlen hauptsächlich an dem mauen Geschäft in China liegen." Das weiß natürlich auch Mercedes und will nun weiter sparen. "Wir drehen jeden Stein um," sagt Finanzchef Wilhelm.

Klimaziele unerreichbar? Russland und die USA sind die größten Sünder

Theoretisch sind sich alle Länder einig: Die Erderwärmung muss auf 1,5 Grad begrenzt werden gegenüber der vorindustriellen Zeit, um die Auswirkungen des Klimawandels einigermaßen beherrschbar zu halten. Doch in der Praxis hält sich kaum ein Land an die im sogenannten Pariser Abkommen selbst gesetzten Klima-Ziele. Wohin das führen wird, analysiert jetzt ein neuer Bericht des UNO-Umweltprogramms. Verringern wir nicht rasch unseren Ausstoß an Treibhausgasen, wird der weltweite Temperaturanstieg nicht 1,5 Grad, sondern mehr als doppelt so viel, nämlich 3,1 Grad Celsius betragen.

Die weltweiten Treibhausgasemissionen hätten demnach 2023 einen neuen Höchststand erreicht – obwohl unbestritten ist, dass diese eigentlich rasch sinken sollten. Die größten Verursacher sind der Energiesektor (v.a. zur Stromerzeugung), der alleine 26 Prozent der Treibhausgase emittiert. Dahinter folgen der Bereich Transport (15 Prozent) sowie Landwirtschaft und Industrie (je 11 Prozent). Jene Länder, die am meisten Treibhausgase ausstoßen sind Russland (19 Tonnen Kohlendioxidäquivalente pro Einwohner und Jahr), die USA (18 Tonnen) und China (11 Tonnen), in der EU sind es im Schnitt 7,3 Tonnen pro Kopf und Jahr.

Notre-Dame für 5 Euro Touristen sollen künftig Eintritt bezahlen

Vielen erschien das Ereignis wie der Anfang vom Untergang des Abendlandes: Der Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame im April 2019 wurde von unzähligen Menschen als schlechtes Omen gedeutet. Über fünf Jahre lang wurde das gotische Gotteshaus wieder aufgebaut, am 7. Dezember wird es feierlich eröffnet. Und soll, wenn es nach der französischen Kulturministerin Rachida Dati geht, seine Restaurierungskosten von geschätzten 550 Millionen Euro selbst wieder einspielen. Die Politikerin schlägt jetzt vor, dass Touristen künftig Eintritt für einen Besuch von Notre-Dame bezahlen.

In einem Interview mit der Tageszeitung "Le Figaro" schlägt die Ministerin eine Eintrittsgebühr von 5 Euro vor und rechnet aus, dass so pro Jahr etwa 75 Millionen Euro eingenommen würden, die für den Erhalt aller Kirchen in Frankreich genutzt werden könnten. Dati regt auch an, dass künftig alle Touristen aus Nicht-EU-Staaten höhere Eintrittspreise für staatliche Kulturdenkmäler und Museen bezahlen könnten. Was die Politikerin unerwähnt lässt: Für den Wiederaufbau der Kathedrale gab weltweit mehr als 850 Millionen Euro Spendenzusagen, zieht man die bisher verbauten 550 Millionen ab, müsste also noch reichlich Geld übrig sein.

Strafen für China-Händler EU sagt Temu, Shein und Co. den Kampf an

Nicht einmal zwei Jahre haben sie gebraucht, um Europa zu erobern. Die chinesischen Online-Plattformen Temu, Shein und Aliexpress gehören mit Billigangeboten und cleveren Lieferstrategie zu den großen Gewinnern im europaweiten Handel. Bis Ende des Jahres, so eine Schätzung, werden die Europäer vier Milliarden Pakete nach Hause geliefert bekommen haben, 80 Prozent davon stammen aus China. Dem will die EU-Kommission nun einen Riegel vorschieben – den viele der Produkte sind für Konsumenten richtig gefährlich.

Viele Waren sind mit Chemikalien verseucht, können für Kinder zur Gefahr werden oder kommen ohne Elektro-Prüfsiegel. Das sollten bestehende EU-Standards zwar unmöglich machen, aber die Behörden sind überfordert. Denn aufgrund der Strategie der Chinesen, die Waren nur in Kleinpaketen unter der Zollfreibetragsgrenze von 150 Euro zu senden, weiß niemand, was da alles in den Paketen ist. Mit massiven Strafandrohungen will man die Händler nun dazu bringen, mehr auf die Qualität der vertriebenen Produkte zu achten. Bis Weihnachten soll dazu eine Strategie präsentiert werden. Auch die Zollfreibetragsgrenze könnte abgeschafft werden.

Bauchgefühl stimmt Frauen von Männergrippe maximal genervt

Männer leiden anders – und Frauen leiden darunter wesentlich mehr, als im umgekehrten Fall. Das war gefühlt seit jeher klar, nun wurde es aber durch eine Umfrage der Datingplattform Parship, für die über 1.000 Personen von einem Marktforschungsinstitut interviewt wurden, bestätigt. Konkret erklärten dabei 4 von 10 Frauen, dass es sie massiv nerve, wenn der Partner "zu viel über seine Krankheit spricht oder bemitleidet werden will". Bei den Männern sind es 33 Prozent, die sich von ihrer leidenden Partnerin genervt fühlen.

Bei den 18- bis 29-Jährigen ist im Krankheitsfall eine der größten Sorgen, dass einen der Partner mit Rotznase und Brustwickel nicht mehr attraktiv findet – 40 Prozent äußerten sich dementsprechend. Bei älteren Personen nimmt diese Form der Eitelkeit jedoch sprunghaft ab. Und eine 24/7-Rundumversorgung im Krankheitsfall durch den Partner wünschen sich 31 Prozent der befragten Männer und 27 Prozent der Frauen.

Für Taylor Swift Obdachlose wurden einfach umquartiert

Wenn das die Swifties wüssten: In New Orleans, wo Taylor Swift von 25. bis 27. Oktober drei Mal hintereinander im Rahmen ihrer "Eras"-Tour auftritt, wurde als Vorbereitung auf die Events ein Obdachlosenlager unter einer Straßenunterführung von der Polizei aufgelöst. Etwa 75 Personen mitsamt Hab und Gut wurden  an einen anderen Ort gebracht. Auch Obdachlose, die sich im historischen French Quarter der Stadt aufhalten, sollen abgesiedelt werden, ließ die Polizei verlauten.

Eine Sprecherin des Gouverneurs von Louisiana erklärte, dass es sich dabei um eine Sicherheitsmaßnahme im Vorfeld der Konzerte und des Superbowls handle. Das Finale der US-Football-Liga NFL findet am 9. Februar 2025 ebenfalls in New Orleans statt. Kritiker werfen den Behörden vor, dass es  nur darum gehe, die Stadt für die erwarteten etwa 150.000 Fans von Taylor Swift herauszuputzen. Was die Sängerin, deren soziale Ader häufig herausgestrichen wird, zu diesen Säuberungen sagt, ist nicht bekannt.

Anschlag in Ankara Tote und Verletzte in türkischem Rüstungsbetrieb

Auf ein Unternehmen der türkischen Rüstungsindustrie wurde offenbar ein Terroranschlag verübt. Laut Behördenangaben wurden 4 Menschen getötet und 14 verletzt, als Angreifer mit Schusswaffen das Feuer auf dem Werksgelände eröffneten. Auch eine Explosion sei zu hören gewesen. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte auf "X", es hätte sich um einen "feigen Anschlag" auf ein Zugpferd der türkischen Rüstungsindustrie gehandelt.

Innenminister Ali Yerlikaya erklärte, es seien zwei "Terroristen neutralisiert" worden, ein Mann und eine Frau. Ob die beiden getötet oder festgenommen worden seien, blieb zunächst unklar. Der Minister machte die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK für den Anschlag verantwortlich. Das Unternehmen Tusas ist ein bedeutender Produzent von Kampfflugzeugen und Drohnen und hat auch an dem türkischen Kampfflugzeug Kaan mitgearbeitet.