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26. August 2024

Nein zu Linksbündnis Macron hält Wahlsieger von Regierung fern

Die Wahl am 7. Juli, von Staatspräsident Emmanuel Macron überraschend vom Zaun gebrochen, endete mit einer Überraschung. Nicht die Rechtsnationalen von Marine Le Pen gewannen, sondern das Linksbündnis Nouveau Front populaire, ein Zusammenschluss von rund 20 Parteien, Sozialisten, Grünen bis zu Kommunisten. Wer aber sollte nun regieren? Diese Frage stellt sich nach Olympia nun in Paris. Macron gab nun eine erste Antwort: die Linken nicht.

Der französische Präsident hatte am Freitag Lucie Castets empfangen. Sie war früher Sozialistin, trat dann aus, wurde nun vom Linksbündnis als Regierungschefin vorgeschlagen. Sie sei bereit, sagte sie nach dem Termin. Montag lehnte Macron eine Regierungsbildung durch die Neue Volksfront ab. Ihr würde in der Nationalversammlung "sofort das Misstrauen ausgesprochen werden."

Ein "völlig inakzeptabler, antidemokratischen Gewaltstreich", reagierte die Nouveau Front populaire wütend. Macron sollte seines Amtes enthoben werden. Nun sollen Proteste gegen den Präsidenten starten, von einer "Volksmobilisierung" war die Rede. Frankreich steht eventuell erneut vor Wahlen.

Weitere Meldungen

Forscher für Handyverbot Schulen sollten frei von Smartphones werden

Mehr Wohlbefinden, (ein leicht) positiver Einfluss auf die Lernleistung, besseres soziales Klima. Eine neue Studie der Augsburger Schulpädagogen Tobias Böttger und Klaus Zierer ist Wasser auf die Mühlen der Verfechter handyfreier Schulen. Die Untersuchung wurde in der Fachzeitschrift "Education Siences" veröffentlicht, der Spiegel berichtet darüber. Die beiden Forscher werteten für ihren Beitrag fünf Erhebungen aus Norwegen, Spanien, Tschechien, England sowie Schweden aus.

Böttger und Zierer sehen die Nutzung von Handys pragmatisch. Die Geräte seien aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Es sei aus diesem Grund auch nicht zielführend, mit Verboten zu arbeiten, den Kindern die Smartphones abzunehmen und sie wegzusperren. Ziel sei es, Medienkompetenz zu entwickeln, damit die Schülerinnen und Schüler selbst die Vorteile eines verantwortungsvollen Umgangs erkennen.

Ballons statt Beyoncé Grammy-Star trat doch nicht für Harris auf

Vorab hatten sich Medien mit Meldungen überschlagen. Großes würde passieren. "Beyoncé tritt beim Parteitag der Demokraten auf“, diese Botschaft zirkulierte am Donnerstag in den USA. Die 32-fache Grammy-Gewinnerin sollte Schluss- und Höhepunkt der Nominierungs-Show werden. Als dann ein Tross mit lauter SUV mit abgedunkelten Scheiben durch Chicago fuhr, war es um die Reportern geschehen. Allein: Beyoncé saß in keinem der Autos und sie trat auch nicht auf.

So endete der Parteitag mit 100.000 rot-weiß-blauen Luftballons und einer eingespielte Aufnahme von Beyoncés "Freedom", der Wahlkampfhymne der Demokraten. Rabbinerin Lauren Holtzblatt  und Reverend Amos Brown segneten die Menge, danach sei das Publikum schneller aus dem Saal entwichen als das Helium aus den Ballons, spottete die Washington Post.

Streit um China-Tagebücher Privatsekretär von Mao hinterließ Schatz

Die Aufzeichnungen füllen 40 Kisten. Li Rui wurde 101 Jahre alt, als er 2019 starb hinterließ er Tagebücher und Aufzeichnungen. Sie umfassen einen Zeitraum von 83 Jahren, beginnend mit 1935 und herauf bis 2018. Li Rui ist ein besonderer Zeitzeuge, denn er war einige Jahre lang einer der Privatsekretäre von Mao Tse-tung, dem Gründer der Volksrepublik China, Diktator, Verursacher der Großen Hungersnot, im Land aber ein Säulenheiliger mit Huldigungen wie "Überragender Führer" betitelt.

Lis Tochter Nanyang arbeitete die Aufzeichnungen auf und übergab sie der Hoover Institution der Universität Stanford. Sie beruft sich auf eine Tonbandaufzeichnung, in der ihr der Vater die Rechte daran übertragen haben soll. Die Witwe Lis klagte aber auf die Herausgabe der Dokumente, in Peking wurde zu ihren Gunsten entschieden. In Kalifornien startete am Montag nun ein neuerlicher Prozess, die Universität Stanford will zur Eigentümerin erklärt werden, berichten NZZ und BBC.

Die handgeschriebenen Aufzeichnungen sind für China heikel. Li Rui nahm sich kein Blatt vor den Mund, er attackierte Mao, viel schlimmer aber noch nannte er den aktuellen Staatschef Xi Jinping "wenig gebildet" und "machtbesessen". Grund genug, dass sich China einer Veröffentlichung entgegenstemmt.

100 Millionen für Trump 82-jähriger Industrieller als Superspender

Das Geld kam in zwei Tranchen. Im Mai erhielt "Make America Great Again Inc." 50 Millionen Dollar, der Super PAC unterstützt den ehemaligen Präsidenten Donald Trump bei der Wiederwahl. In den USA sind in den vergangenen Jahren einige Vehikel entstanden, die Wahlspenden transparent machen sollen, Super PACS (steht für political action committee) sind das momentan gängigste Instrument für Großspender. Weil die Gelder offengelegt werden müssen, erfährt Amerika im Nachhinein, wer wo wieviel investiert.

Die 50 Millionen Dollar im Mai kamen von Timothy Mellon und im Juli legte er noch einmal 50 Millionen drauf. Mellon, 82, entstammt einer bekannten amerikanischen Industriellenfamilie. Er wurde mit Güterzügen reich, ein Milliardenerbe seines Vaters machte ihn noch ein bisschen reicher. Später versuchte er sich an der bankrotten Fluggesellschaft Pan Am, schließlich verkaufte er alles und zog sich ins Privatleben zurück.

Teure Sport-Experten ARD zahlte 17 Profis fast 2 Millionen Euro

Die Einzelhonorare bleiben vertraulich. Aber immerhin gaben nun Deutschlands öffentliche-rechtliche Medienanstalten bekannt, wie viel ihnen Sportexperten wert sind. Für die ARD arbeiten etwa die Ex-Fußballer Bastian Schweinsteiger und Thomas Hitzlsperger, für das ZDF Per Mertesacker und Christoph Kramer. 17 Sportexperten beschäftige die ARD in der Saison 2022/23 und gab dafür fast 2 Millionen Euro aus, im Schnitt 117.000 Euro. Die 13 Moderatoren erhielten 1,91 Millionen Euro, 147.000 Euro im Schnitt.

Auch das ZDF verriet auf Anfrage der FAZ seine Summen. 2023 seien 20 Sportexperten eingesetzt worden, dafür wurde 1 Million Euro ausgegeben. Die 16 Sportmoderatoren, darunter festangestellte und freie Mitarbeiter, kassierten 1,03 Millionen Euro.

Nicht ohne meine Handtasche! Deutsche Ministerin hat Ärger in Pakistan

Eigentlich ging es um das Lieferkettengesetz, aber dann lieferte Pakistan ganz andere Sachen. Die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) weilte in Islamabad, ein Besuch bei Shehbaz Sharif, Pakistans neuem Premierminister. Schulze wollte erkunden, wie das Lieferkettengesetz bei der Herstellung von Textilien so eingehalten wird. Aber sie kam in den Palast des Ministerpräsidenten nicht hinein. Besser gesagt sie schon, aber nicht ihre rote Tasche.

Also entwickelte sich eine groteske Szene. Der Sicherheitsdienst verweigerte der Handtasche den Zutritt. Worauf die deutsche Delegation am Absatz kehrt machte. "Thank you very much. Bye, bye", sagte Botschafter, alles auf Video festgehalten. Plötzlich war den Pakistani alles peinlich. "Ma'am. Bitte entschuldigen Sie!" liefen sie der Ministerin nach. Ihre Handtasche ("da sind meine persönlichen Sachen drin") durfte nun doch mit. Das Gespräch mit Shehbaz Sharif (er spricht Deutsch) soll nett gewesen sein. Einen Film davon gibt es nicht. Der Presse ging es wie der Handtasche davor: kein Zutritt.

Hier gibt es nichts zu sehen! Japan blockiert Blick auf den Mount Fuji

Überall Müll, kreuz und quer geparkte Autos, Touristen die wie Zombies über die Hauptstraße liefen, irgendwann war es genug. Die Stadt Fuji Yamaguchiko in der japanischen Präfektur Yamanashi wird seit geraumer Zeit von Besuchern überschwemmt. Grund: Von hier aus hat man einen interessanten Blick auf den Mount Fuji, mit 3.776 Metern der höchste und der bekannteste Berg des Landes. Vorne ein Supermarkt, hinter der schneebedeckte Gipfel, man könnte auch sagen, der Ort ist sehr instagrammable.

Um der Heerscharen Herr zu werden, zogen die  Behörden eine Barriere auf, ein undurchsichtiges Vlies. Der Fuji war weg und plötzlich waren es die die Besucher auch, berichtet die BBC. Das wirkte, es kamen tatsächlich weniger Touristen und zwar so wenige, dass die Verantwortlichen der Stadt das Vlies wegnehmen ließen. Zur Probe. Man weiß ja nie. Japan wird derzeit von Touristen gestürmt, allein im Juli kamen 3,3 Millionen ins Land.