Worum geht es? Am Mittwoch brach über der Gemeinde Blatten im Lötschental, Kanton Wallis, ein Stück Berg ab. Eine massive Schutt- und Eismasse vom Birchgletscher zog talwärts und verschüttete das Dorf nahezu vollständig. Ersten Schätzungen zufolge wurden etwa 90 Prozent des Dorfes zerstört. Videos zeigen den verheerenden Vorfall. Nun macht das Wasser Probleme, zeigen Luftaufnahmen.
Was ist nun die größte Angst? Der Bergsturz blockierte das Flussbett der Lonza, wodurch sich hinter den Ablagerungen ein See bildete. Der Pegel dieses Sees stieg am Donnerstag um 80 Zentimeter pro Stunde, was die Gefahr eines Überlaufs erhöhte. Der See dürfte am Freitag übergehen. Die Häuser, die vom Felssturz verschont geblieben sind, wurden inzwischen überflutet.
Was wird dagegen unternommen? Die Behörden führten Evakuierungen in den umliegenden Gemeinden Wiler und Kippel durch und setzten die Armee sowie Drohnen zur Lageerkundung ein. Die Armee unterstützte auch die Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen, einschließlich des Ausflugs von Personen, Schafen und Fahrzeugen mit Hubschraubern.
Gab es Opfer? Ein 64-jähriger Mann wird weiter vermisst. Die Bewohner waren schon am 19. Mai 2025 zum Verlassen des Dorfes aufgefordert worden. Zuvor war es am Kleinen Nesthorn (3.342 Meter) zu mehreren Felsstürzen gekommen, die große Mengen instabilen Materials freisetzten. Ein Teil stürzte auf den Birchgletscher und löste einen Murenabgang aus, der bis nahe an den Ortsrand von Blatten vordrang.
Wie viele Menschen sind betroffen? Etwa 300 Personen und mehrere Landwirtschaftsbetriebe. Da das Wasser nun auch andere Gemeinden bedroht, betrifft das Unglück nun einen größeren Personenkreis.
Wie schaut es im Ort momentan aus? Drohnenaufnahmen zeigen die Zerstörung. Man muss wissen: am Berg lagerten neun Millionen Tonnen Geröll. Das Tal sei 50 bis 200 Meter breit aufgeschüttet, berichtet 20 Minuten.
Wie reagieren die Betroffenen? Am Mittwoch sagte Gemeindepräsident Matthias Bellwald: "Wir haben das Dorf heute verloren, aber nicht das Herz." Die Bevölkerung halte zusammen, man wolle Blatten wieder aufbauen. "Der Berg und der Gletscher kann nicht zweimal runterkommen."
Worum geht es? Am Mittwoch hatte der US Court of International Trade in Manhattan einstimmig entschieden, dass die von Präsident Donald Trump verhängten "Liberation Day"-Sonderzölle illegal sind. Das Gericht erklärte, dass Trump seine Exekutivgewalt überschritten habe, indem er umfassende Zölle ohne ausreichende gesetzliche Grundlage und ohne Zustimmung des Kongresses verhängt habe.
Was ist jetzt anders? Die Trump-Regierung legte Berufung ein und tatsächlich: Am Donnerstag gab ihr der US Court of Appeals for the Federal Circuit recht. Heißt: Die umstrittenen "Liberation Day"-Sonderzölle von Präsident Donald Trump, die vorübergehend ausgesetzt worden waren, wurde nach nur einem Tag wieder in Kraft gesetzt.
Ist das nun final entschieden? Nein! Die Entscheidung des Berufungsgerichts stellt einen vorläufigen Sieg für die Trump-Administration dar. Es bleibt abzuwarten, wie das Verfahren weiter verläuft und ob sich der Supreme Court letztendlich mit der Rechtmäßigkeit der Zölle befasst.
Warum ist das relevant? Die Entscheidung, dass die Sonderzölle illegal sind, hatte an den Börsen und im internationalen Handel für Euphorie gesorgt, die ist nun einmal dahin. Für Trump wichtig: Die Einnahmen aus den Zöllen sind im US-Haushalt mit bis zu 600 Milliarden US-Dollar jährlich veranschlagt.
Worum geht es? Am Montag feierte der FC Liverpool mit einer Straßenparade den 20. Meistertitel. Ein 53-jähriger Mann fuhr mit einem grauen Ford Galaxy in die Menschenmenge auf der Water Street. Dabei wurden 79 Personen verletzt, darunter vier Kinder. Zwei der Verletzten, darunter ein Kind, erlitten schwere Verletzungen. Nun gab die Polizei mehr Details zum Täter preis.
Was weiß man über den Täter? Der Fahrer wurde als Paul D. identifiziert, ein ehemaliger Royal Marine und IT-Fachmann aus West Derby. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Bekannte beschreiben ihn als familienorientiert und ausgeglichen. Der Mann wurde noch am Tatort festgenommen.
Was ist die Royal Marine? Eine Eliteeinheit der britischen Streitkräfte (UK Armed Forces). Die Royal Marine gehört organisatorisch zur Royal Navy, also der britischen Marine, und ist vor allem auf amphibische Operationen spezialisiert – Einsätze, die sowohl auf See als auch an Land stattfinden. Die Ausbildung gilt als eine der härtesten militärischen Grundausbildungen weltweit. Sie dauert 32 Wochen.
Was war das Motiv? Das ist immer noch unklar. Aber es dürften Drogen im Spiel gewesen sein. Die Polizei schließt einen terroristischen Hintergrund aus.
Was weiß man über den Tathergang? Noch wird Videomaterial ausgewertet, aber: Zeugenberichten zufolge beschleunigte der Verdächtige nach einem Streit mit Passanten sein Auto und fuhr gezielt in die Menschenmenge. Das Fahrzeug hielt zunächst an, wurde dann von der Menge umzingelt. Der mutmaßliche Täter setzte die Fahrt fort und kollidierte mit weiteren Personen.
Worum geht es? US-Botschaften und Konsulate weltweit haben die Vergabe neuer Termine für Studentenvisa (F-1, M-1, J-1) vorübergehend ausgesetzt. Diese Maßnahme wurde am 27. Mai vom US-Außenministerium unter der Leitung von Außenminister Marco Rubio angeordnet.
Was bedeutet das für Österreicher? Ab sofort können keine neuen Termine für Studentenvisa mehr vereinbart werden. Bereits gebuchte Termine bleiben bestehen. Vorhandene Termine für Visa-Interviews werden wie geplant durchgeführt. Die Aussetzung gilt weltweit: Diese Regelung betrifft alle US-Botschaften und Konsulate, einschließlich der US-Botschaft in Wien.
Was ist der Hintergrund? Die USA wollten ein neues Verfahren entwickeln und implementieren, um die Social-Media-Texte von Visumantragstellern zu checken. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Strategie der Trump-Administration, die insbesondere Studierende betrifft, die in pro-palästinensische Aktivitäten involviert sind.
Worum geht es? Todd und Julie Chrisley waren Stars der USA Network-Fernsehshow "Chrisley Knows Best". Die gottesfürchtigen Immobilienmogule lebten in einer 2.800 Quadratmeter großen Villa außerhalb von Atlanta. Doch laut Staatsanwaltschaft waren die beiden "Berufsbetrüger, die ihr Geld damit verdienten, Banken zu belügen, Lieferanten zu betrügen und an jeder Ecke Steuern zu hinterziehen".
Wie krachte alles zusammen? Eine Jury befand das Paar 2022 in acht Fällen des Finanzbetrugs und in zwei Fällen der Steuerhinterziehung für schuldig. Es ging um 36 Millionen Dollar. Todd Chrisley erhielt eine Gefängnisstrafe von zwölf Jahren, seine Frau Julie Chrisley sieben Jahre.
Was passierte jetzt? Sie wurden von Donald Trump (sie sind seine Fans) begnadigt. Er rief die Tochter des Paares an. "Ihre Eltern werden frei sein, und ich hoffe, dass wir das bis morgen schaffen", sagt er zu Savannah Chrisley und fügt hinzu: "Ich kenne sie nicht, aber grüße sie von mir und wünsche ihnen ein gutes Leben." Das Telefonat wurde in den sozialen Medien veröffentlicht.
Worum geht es? Josef Stalin regierte die Sowjetunion von 1927 bis 1953 mit eiserner Hand. Er führte so genannte "Säuberungen" (auf Russisch: "Tschistka") unter Bauern, Militär, ethnischen Minderheiten, Juden, Geistlichen und in der eigenen Partei durch. 1,5 Millionen Menschen wurden verhaftet, 700.000 hingerichtet. Im Zuge der Entstalinisierung wurde der Diktator nach seinem Tod aus dem öffentlichen Leben verräumt.
Was passiert nun? Unter Putin feiert Stalin ein Comeback. Sichtbares Zeichen: In der Moskauer U-Bahn wurde nun ein übergroßes Relief aufgestellt, das 1966 entfernt worden war. Es zeigt Stalin, Blick nach vorne, flankiert von Kindern und Arbeitern. Menschen legen Blumen nieder, lassen sich fotografieren, berichtet die New York Times.
Passt das ins Bild? Ja, in Russland wird der nostalgische Blick auf die frühere Sowjetunion immer stärker. Stalins Machenschaften werden übereifrigen Beamten zugeschrieben. Seit Wladimir Putins Machtübernahme vor über 25 Jahren wurden in ganz Russland mindestens 108 Stalin-Denkmäler errichtet.
Worum geht es? Eine Britin, in der Times mit Christine abgekürzt, saß mit ihrem Mann beim Essen und unterhielt sich über die Krebsdiagnose eines Verwandten. Sie trug eine Apple Watch, ihr iPhone lag auf einem anderen Tisch am anderen Ende des Raumes. Trotzdem schickte das Handy eine SMS an ihre Freundin Carole A. mit der Frage: "Hast du Krebs?"
Was löste das aus? Ärger und Verwirrung. Denn bei Carole A. sollte wenige Tage später tatsächlich eine Biopsie durchgeführt werden, sie hatte aber so gut wie niemanden davon erzählt. Also kontaktierte sie Christine und stellte fest: Die Freundin hatte die SMS gar nicht selbst geschrieben, sondern ihr Apple-Assistent Siri.
Wie geht denn das? Das ist rätselhaft, denn Christine hatte keines der Aktivierungsworte für Apples digitalen Assistenten verwendet, weder "Hey Siri" noch "Siri".
Wie lässt sich so etwas verhindern? Das iPhone mit der Vorderseite nach unten hinlegen: Oder Sie gehen zu Einstellungen, dann zu Siri" (oder "Apple Intelligence & Siri") und weiter zu "Mit Siri Nachrichten senden". Hier lässt sich die automatische SMS-Funktion deaktivieren. Die hatte Christine aber gar nicht aktiviert.
Worum geht es? Die meisten Urlauber nehmen aus Ferienorten T-Shirts, Postkarten oder Speck als Andenken mit. Nicht so in Brügge, da gelten Pflastersteine als Souvenirs. Zwischen 50 und 70 Stück verschwinden pro Monat aus den mittelalterlichen Straßen, auch UNESCO-Weltkulturerbe. Nun richtet die belgische Stadt einen Appell an die Touristen.
Warum ist das ein Problem? Da sind erst einmal die Kosten. Einen Quadratmeter zu pflastern, kostet rund 200 Euro. Die entstehenden Lücken sind aber vor allem ein Sicherheitsproblem, weil immer wieder Menschen stolpern. "Manche mögen dies als harmlos oder eigenartig ansehen, doch die Folgen sind gravierend", sagte Stadtrat Franky Demon.
Was wird nun getan? Demon ruft die Besucherinnen und Besucher auf: "Wir bitten um nichts als Respekt. In Brügge zu spazieren bedeutet, Jahrhunderte alte Geschichte zu betreten. Bitte lassen Sie diese Steine dort, wo sie hingehören."
Was ist der Hintergrund? Wie viele europäische Städte leidet auch Brügge am Übertourismus. Ein Dieb, erzählt Demon, habe sich sogar die Zeit genommen, einen fehlenden Stein durch eine Blume zu ersetzen. "Das zeigt einen Mangel an Respekt für unser gemeinsames Erbe", sagte er. "Diese Pflastersteine sind nicht nur Steine – sie sind Teil der Seele unserer Stadt."