Viele wundern sich. Plötzlich sind die Farbfelder und die Buttons auf WhatsApp nicht mehr blau, sondern grün hinterlegt. Das ist kein Fehler, sondern ein Test und er wird noch nicht auf allen Geräten durchgeführt, sondern Schritt für Schritt ausgerollt. Es ist auch sonst noch ein bisschen was anders: Die Symbole haben einen neuen Look, der Weißraum ist größer, bei Android-Geräten haben sich der Chat-Reiter und die Navileiste verschoben.
Grün wurde laut WhatsApp gewählt, um Logofarbe und Design aneinander anzupassen. In Zukunft wird es aber möglich sein, die Farbe frei zu wählen. Wem der neue Look nicht gefällt, für den gibt es eventuell Abhilfe. Man kann sich als Beta-Tester bei Whatsapp bewerben und erhält dann Updates früher. Aktuell wird hier ein neues Managementsystem für die WhatsApp-Kanäle getestet.
Ist eine blutende Madonna ein göttliches Zeichen, ein Zeichen von Betrug oder gar kein Zeichen? Die Kirche will in Zukunft diesbezüglich "skeptischer" sein, am Freitag erließ der Vatikan neue "Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene". Künftig werden Wunder nicht mehr quasi "amtlich" zu Wundern erklärt, sondern es gibt eine Bewertung in sechs Kategorien. Bischöfe sollen angebliche Wunder streng überprüfen, der Vatikan trifft die Letztentscheidung.
Das neue, 15-seitige Regelwerk soll "eine ungebührliche Verehrung und Auswüchse der Frömmigkeit verhindern", schreibt die Amtskirche. Es tritt am Pfingstsonntag in Kraft und ersetzt die Bestimmungen aus dem Jahr 1978. Die oberste Kategorie für ein Wunder ist "Nihil obstat" ("Es steht nichts entgegen"). Gewissheit gibt es auch da keine. Bei den übrigen fünf Kategorien handelt es sich um Graubereiche, in der untersten Kategorie ist das Wunder eher kein Wunder mehr.
Wie oft führt das Spital welche Operation durch? Wie viele Pflegekräfte kommen auf wie viele Patienten? Welche Zertifikate liegen vor? All diese Antworten liefert ab sofort der deutsche "Klinikatlas", die verfügbaren Daten werden schrittweise ausgebaut. Das Portal listet 65 Bereiche der Medizin auf, etwa Herzchirurgie oder Augenheilkunde. Jedes Krankenhaus wird danach bewertet, welche Leistungen es anbietet.
Die Webseite lässt sich einfach durchsuchen. Für Patienten (etwa bei Krebs, Schlaganfall oder bei Gelenksersatz) kann es tatsächlich entscheidend sein, wie erfahren eine Klinik auf dem Gebiet ist. Kritik gibt es aber auch. Die Daten seien zwei Jahre veraltet, lückenhaft, sie geben (wie vergleichbare Portale in der USA) keinen Aufschluss darüber, ob die Klinik nun etwas besonderes gut kann oder nicht.
Er ging als König hinein und kam als Kaiser heraus. Nach der Vollversammlung der FIFA in Bangkok, Thailand, ist Gianni Infantino endgültig der unumschränkte Herrscher im Weltfußballverband. Das zeigte sich schon bei der Abstimmung über das Budget 2025. Von 211 Delegierten stimmten 210 dafür. Die Satzungsreform ging ohne Debatte im Paket durch, theoretisch kann der FIFA-Sitz nun jederzeit von der Schweiz etwa in einen Golfstaat verlegt werden.
In Saudia-Arabien findet die WM 2034 statt, Katar darf 2025, 2029 und 2033 den Fifa-Arabien-Pokal ausrichten. Nebenbei verdoppelte Infantino laut "Süddeutscher Zeitung" sein Gehalt von 1,9 Millionen Euro auf über 4 Millionen Euro. Die brisanteste Entscheidung wollte er aber nicht treffen. Palästina hatte den Ausschluss Israels aus dem Weltverband gefordert. Infantino vertagte.
Auch so ein Tag, den man später seinen Enkeln erzählt. Scottie Scheffler ist aktuell die Nummer 1 der Golf-Weltrangliste, aber am Weg zu den PGA Championships in Louisville, Kentucky, zählte das nicht viel. Ein Shuttlebus hatte einen Fußgänger zu Tode gefahren, Scheffler versuchte die Polizeiabsperrung zu umfahren, wurde gestoppt und festgenommen.
Ein halbe Stunde saß der Texaner in Polizeigewahrsam, wurde in orange Gefängnisklamotten gesteckt und fotografiert, dann durfte er auf den Golfplatz. "Ein Missverständnis", redete er seine Fahrt klein, dass er sich gegen seine Festnahme heftig gewehrt hatte, ließ er unter den Golfwagen fallen. Scheffler wurde mit Applaus begrüßt, spielte ein Runde mit fünf Schlägen unter Par, als wäre nichts gewesen. Das dicke Ende kommt noch. Die Polizei legt ihm vier Straftatbestände zur Last.
"Digitale Guillotine", kurz "Digitine", wird der Vorgang inzwischen genannt, dabei hatte alles so schön begonnen. Auf der Met-Gala in New York (Karten ab 30.000 Euro) zeigten Stars auf dem roten Teppich Roben in aller Opulenz. Die Veranstaltung wurde per Lifestream übertragen. Aber: Zu selben Zeit rückte die israelische Armee im Gazastreifen auf die Stadt Rafah vor. Party hier, Krieg dort, auf TikTok baute sich Wut auf. Oder sie wurde dort aufgebaut.
Das hat nun für viele Prominente Konsequenzen. Denn unter dem Slogan "Celebrity Blockout“ wurde auf TikTok eine Aktion gestartet, die immer größere Kreise zieht. Stars, Influencer, Betuchte, die sich nicht ausreichend genug für die Hamas-Unterstützer ausgesprochen oder zumindest ihr Mitgefühl ausgedrückt hatten, sollten in den sozialen Netzwerken blockiert werden, so der Aufruf. Zendaya, die Kardashians, Beyoncé und Taylor Swift gehören zu den Betroffenen. Noch ist ihr Verlust an Nutzerschaft mental bewältigbar.
Es war ein malerisches Bild, aber es hatte einen "Schönheitsfehler": Am vergangenen Samstag lief die "MSC Meraviglia" am Brooklyn Cruise Terminal in New York ein, das Kreuzfahrtschiff kam aus der Karibik. Im Hintergrund war die Freiheitsstatur zu sehen, aber vorne am Bug schob der Ozeanriese einen toten Seiwal vor sich her, 13 Meter lang, 20 Tonnen schwer. Ein Problem wurde sichtbar gemacht. Immer häufiger kommen Meerestiere zu Tode, weil es immer mehr Schiffe gibt.
"MSC Cruises", Eigentümerin des Schiffs, hat inzwischen eine Untersuchung eingeleitet, denn die Fotos des Wals gehen um die Welt und das sind nicht die Art Bilder, die ein Reiseunternehmen gut gebrauchen kann. Man habe in den vergangenen Jahren mit mehr als hundert getöteten Walen zu tun gehabt, sagte ein Wissenschafter der "Atlantic Marine Conservation Society", der eingeschaltet wurde, der "New York Times". Nun wird überprüft, ob ein Tempolimit auf hoher See das Sterben stoppen könnte.
Es sind verstörende Vorwürfe, die in der "Zeit" erhoben werden. Zwei Juroren des mit 35 000 Euro dotierten Berliner Internationalen Literaturpreises erzählten der Wochenzeitung, dass nicht (allein) die Qualität eines Buches für den Gewinn ausschlaggebend sei. Die Entscheidungen würden "klar politisch getroffen", sagen Juliane Liebert und Ronya Othmann und brechen damit ein Tabu auf. Denn über Jurysitzungen wurde bisher inhaltlich nicht geredet.
Es geht um den Sengalesen Mohamed Mbougar Sarr, der 2023 prämiert wurde. Er stand auf der Shortlist, ebenso eine südkoreanische Autorin, eine Russin, eine Weissrussin, eine Mexikanerin, eine Französin. Sie sei schnell aussortiert worden, so die Jurorinnen, "Zu weiß, zu privilegiert", sie war nicht die Einzige. Ein Juror wird mit dem Satz zitiert: "Sorry, ich liebe Literatur, aber Politik ist wichtiger." Opfer ist nicht nur die Literatur, sondern es sind auch die Ausgezeichneten, auf denen nun ein Makel haftet.