Worum geht es? Beim Stapellauf eines neuen Kriegsschiffes in der Marinewerft der nordkoreanischen Stadt Chongjin kam es am Donnerstag in Anwesenheit von Machthaber Kim Jong-un zu einem schwerwiegenden Zwischenfall. Dabei dürfte der 5.000 Tonnen schwere Lenkwaffenzerstörer der Choe-Hyon-Klasse nicht, wie geplant, ins Wasser geglitten sein, sondern kippte zur Seite.
Weshalb weiß man davon? Weil Nordkorea den Unfall selbst publik gemacht hatte. Kim Jong-un bezeichnete das Unglück als "kriminellen Akt", der durch "unverantwortliche Fehler" geschehen sei. Am Freitag veröffentlichte Satellitenbilder der Unglücksstelle zeigen den Schiffsrumpf komplett mit blauen Planen bedeckt, teilweise im Wasser und teilweise noch an Land liegend.
Warum hat Nordkorea das zugegeben? Vermutlich weil den Machthabern bewusst gewesen ist, dass westliche Satelliten die ganze Aktion ohnedies beobachteten. So konnte man gleich die eigene Sicht der Dinge kommunizieren.
Wer ist an dem Unglück schuld? Laut nordkoreanischer Nachrichtenagentur KCNA handelt es sich um "unerfahrene Kommandeure und operative Nachlässigkeit". Unabhängige Einschätzungen, ob es auch Sabotage gewesen sein könnte, gibt es bislang nicht.
Ist viel kaputt? Das ist ebenfalls schwer zu sagen. Laut KCNA seien die Schäden "nicht schwerwiegend", das Schiff habe keine Löcher im Rumpf und die Beschädigungen könnten binnen 10 Tagen repariert werden. Auf Detailfotos der Unglücksstelle ist allerdings zu sehen, dass der Zerstörer von mehreren Schiffen sowie von Teleskopkränen an Land stabilisiert wird.
Was heißt das? Experten vom Center for Strategic & International Studies in Washington schließen anhand der Bilder nicht aus, dass das Schiff so schwer beschädigt worden sein könnte, dass es entweder monatelang repariert oder überhaupt abgewrackt werden muss.
Worum geht es? Auf Druck des US-Präsidenten hatte das Heimatschutzministerium der Harvard University am Donnerstag die Zulassung ausländischer Studierender entzogen. Heißt: Kein Nicht-Amerikaner darf mehr aufgenommen werden, bereits in Harvard Studierende müssen sich eine andere Uni suchen.
Was passiert jetzt? Die Harvard University hat am Freitagmorgen Klage gegen die Trump-Regierung eingereicht. Außerdem wurde ein Antrag auf eine einstweilige Verfügung eingebracht.
Mit welcher Begründung? "Wir weigern uns, unsere akademische Unabhängigkeit aufzugeben und uns der illegalen Kontrolle der Bundesregierung über unseren Lehrplan, unsere Fakultät und unsere Studentenschaft zu unterwerfen", schrieb Universitätspräsident Alan Garber am Freitagmorgen in einem Brief an die Universitätsgemeinschaft. "Wir verurteilen diese rechtswidrige und ungerechtfertigte Aktion."
War die "Einstweilige" erfolgreich? Ja. Eine US-Bundesrichterin blockierte den von der Regierung verfügten Stopp am Freitagabend.
Wie viele Studierende sind betroffen? Rund 7.000, wenn der Bann doch kommt, schreibt die Washington Post. Wer sich weigert, die Uni zu verlassen, kann abgeschoben werden.
Was ist der Hintergrund? Donald Trump hält die Uni für eine "antisemitische, linksextreme Institution". Er hat Fördergelder in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar einfrieren lassen.
Worum geht es? Donald Trump drohte Apple mit Sonderzöllen von 25 Prozent. Der US-Präsident fordert, dass der Konzern mehr seiner Produkte in den USA herstellt.
Was will Trump genau? Auf Truth Social schrieb er: "Ich habe Tim Cook von Apple schon vor langer Zeit darüber informiert, dass ich erwarte, dass die iPhones, die in den Vereinigten Staaten von Amerika verkauft werden, in den Vereinigten Staaten hergestellt und gebaut werden, und nicht in Indien oder anderswo."
Woher kommen die iPhones? Nunmehr aus Indien, weil Apple die Sonderzölle der USA gegenüber China umgehen wollte. Apple-Zulieferer Foxconn investiert 1,5 Milliarden Dollar in den Ausbau der iPhone-Produktion in Indien, vor allem in eine Displaymodulfabrik, berichtete die Financial Times am Freitag.
Wie viel Geschäft macht Apple? Der Konzern verkauft in den USA jährlich über 60 Millionen iPhones. Die Financial Times berichtete zuvor, dass das Unternehmen plante, bis Ende nächsten Jahres alle diese Geräte aus Indien zu beziehen.
Was sind die Folgen der Zölle? Fertige Smartphones sollen ausgenommen werden. Trotzdem kosteten die Zölle Apple im ersten Quartal laut Eigenangabe 900 Millionen Dollar. Das wird an Kunden weitergereicht, Handys werden also teurer.
Was ist geschehen? Am Hamburger Hauptbahnhof hat Freitagabend kurz nach 18 Uhr eine Frau mit einem Messer wahllos auf wartende Fahrgäste eingestochen. 18 Menschen wurden verletzt, 6 davon schwer, 4 von ihnen schweben in Lebensgefahr.
Wo ist das genau passiert? Am Bahnsteig der Gleise 13 und 14. Ein ICE hätte gerade von Gleis 14 abfahren sollen, als es zu dem Zwischenfall kam. Deshalb waren viele Menschen am Bahnsteig. Der Angriff kam aus dem Nichts.
Wie rasch war die Polizei vor Ort? Unmittelbar danach, sie konnte die mutmaßliche Täterin noch direkt am Bahnsteig festnehmen.
Was weiß man über die Verdächtige? Sie ist 39 Jahre alt, die Feuerwehr spricht von "vagen Hinweisen" auf einen "psychischen Ausnahmezustand". Die Frau ist deutsche Staatsbürgerin, polizeibekannt, offenbar eine Einzeltäterin. Es gibt keine Hinweise auf ein politisches Motiv.
Worum geht es? Das US-Heimatschutzministerium hat der Harvard University am Donnerstag die Zulassung ausländischer Studierender entzogen. Die Uni darf keine Nicht-Amerikaner mehr aufnehmen. Aber auch derzeitige ausländische Studierende müssen wechseln, sonst riskieren sie den Verlust ihres Aufenthaltsstatus.
Was ist die Begründung? Heimatschutzministerin Kristi L. Noem wirft Harvard vor, "antiamerikanischen, pro-terroristischen" Ausländern erlaubt zu haben, "Personen zu schikanieren und körperlich anzugreifen … und das einstmals ehrwürdige Lernumfeld zu beeinträchtigen". Es sei "ein Privileg, kein Recht, dass Universitäten ausländische Studierende aufnehmen", so Noem.
Was ist der Hintergrund? Zwischen Donald Trump und Harvard schwelt seit Wochen ein Streit. Der US-Präsident hat Fördermittel in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar auf Eis legen lassen und mit der Aberkennung der Steuerbefreiung gedroht. Trump nennt die Uni eine "antisemitische, linksextreme Institution" und wirft ihr vor, im Vorjahr zu wenig für den Schutz jüdischer Studierender vor Palästinenser-Gruppen getan zu haben.
Worum geht es? Im Dezember 2022 gewann Real Madrid im José-Zorrilla-Stadion gegen Real Valladolid mit 2:0. "Fans" beleidigten während des Spiels Real-Stürmer Vinícius Júnior mit rassistischen Schmährufen. Die Personen wurden später anhand von Bildern und Videos in den sozialen Medien identifiziert.
Was passierte aktuell? Fünf Beschuldigte wurden nun von einem Gericht in Valladolid zu einem Jahr Gefängnis und Geldstrafen von bis zu 1.620 Euro verurteilt. Die Haftstrafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Die Betroffenen dürfen in den nächsten drei Jahren keine Stadien betreten.
Was daran neu ist? Die Rassismus-Gesänge wurden erstmals als "Hassverbrechen" eingestuft, nicht mehr als "Verstoß gegen die moralische Integrität". Vinícius Júnior wurde nicht zum ersten Mal Opfer. 2023 wurden vier Männer festgenommen, die eine Puppe des Fußballers von einer Brücke in Madrid gehängt hatten.
Worum geht es? Die britische Justizministerin Shabana Mahmood will die bestehenden medizinischen Gesetze überarbeiten. Sexualstraftäter sollen zu einer chemischen Kastration gezwungen werden können. Bisher erfolgte die Einnahme von Medikamenten, um die Libido zu unterdrücken, nur auf freiwilliger Basis.
Was steckt dahinter? Die Gefängnisse in Großbritannien platzen aus allen Nähten. Die größte Strafrechtsreform der letzten 30 Jahre soll nun die Zellen leeren. Mörder, Vergewaltiger und andere gefährliche Kriminelle können in Zukunft bereits nach Verbüßung der Hälfte ihrer Strafe freigelassen werden.
Was ändert sich noch? Gefängnisstrafen von weniger als zwölf Monaten werden nur noch in Ausnahmefällen verhängt. An die Stelle tritt die Ausweitung der gemeinnützigen Arbeit. Ausländische Straftäter werden nach Verbüßung von nur 30 Prozent ihrer Haftstrafe abgeschoben. Richter können Kriminelle mit niedrigerem Strafmaß mit Social-Media-Verboten bestrafen, auch ohne Zusammenhang mit ihrer Straftat.
Worum geht es? Am Mittwoch wurde in Washington, D.C., ein antisemitischer Anschlag verübt. Gegen 21:08 Uhr Ortszeit erschoss ein Attentäter vor dem Capital Jewish Museum zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft. Laut Polizei ging der Angreifer vor dem Empfang auf und ab, bevor er auf eine Gruppe von vier Personen zuging, die aus dem Gebäude kamen.
Was weiß man über den Tatort? Im Museum hatte davor eine Cocktailempfang des American Jewish Committee für 100 junge Menschen stattgefunden. Im Anschluss hörten sich die Gäste eine Präsentation zum Thema humanitäre Hilfe an.
Was sind die Hintergründe? Die Behörden untersuchen den Vorfall als antisemitisch motivierten Terroranschlag. Der Angreifer, Elias R. (31) aus Chicago, rief nach den Schüssen "Free, Free Palestine!" sowie "Ich habe es für Gaza getan". Das FBI versucht ein Manifest zu verifizieren, das etwa eine Stunde nach den Schüssen auf einem X-Account, der offenbar Elias R. gehört, online ging.
Was weiß man über das Manifest? Es trägt den Titel "Eskalation für Gaza, bring den Krieg nach Hause" und wirft Israel "Völkermord" vor.
Wie entdeckte die Polizei den Verdächtigen? Er ging nach den Schüssen ins Gebäude, setzte sich, Helfer brachten ihm ein Glas Wasser. Zuvor hatte er sich laut CNN als Augenzeuge ausgegeben. Erst als er "Free Palestine" rief, fiel auf, dass er der Schütze war. Er wurde von Sicherheitskräften des Museums überwältigt und festgenommen.
Was weiß man über die Opfer? Die beiden Getöteten waren Yaron L. (28), ein deutsch-israelischer Mitarbeiter der politischen Abteilung der israelischen Botschaft, und Sarah M., eine amerikanische Koordinatorin der Mission und Friedensaktivistin. Das Paar war in einer Beziehung und plante, sich in der folgenden Woche in Jerusalem zu verloben.
Was sind die Folgen? Das Attentat sorgte weltweit für Bestürzung. Die Sicherheitsvorkehrungen an israelischen Einrichtungen wurden weltweit erhöht. Jüdische Gemeinden wurden zur erhöhten Wachsamkeit aufgerufen. Der israelische Außenminister Gideon Saar machte europäische Länder mitverantwortlich. "Es gibt eine direkte Verbindung zwischen antisemitischer und antiisraelischer Hetze und diesem Mord", sagte er.