Worum geht es? Open AI, das KI-Unternehmen von Sam Altman, hat eine Unternehmens-Bewertung von 500 Milliarden Dollar erreicht, berichtet Bloomberg. Das Geschäft mit künstlicher Intelligenz klettert in immer schwindelerregendere Höhen.
Was steckt dahinter? OpenAI hat einen Deal abgeschlossen. Er ermöglicht es Mitarbeitern, Unternehmensanteile zu verkaufen. Teilnahmeberechtigt waren alle, die ihre Aktien seit mehr als zwei Jahren hielten.
An wen wurde verkauft? Aktuelle und ehemalige OpenAI-Mitarbeiter gaben Aktien im Wert von rund 6,6 Milliarden Dollar an Investoren wie SoftBank und MGX mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten ab.
Was war der Sinn? OpenAI ist einem harten Wettbewerb um KI-Talente ausgesetzt. Der Schritt wurde gesetzt, um Mitarbeiter zu halten, ohne an die Börse zu gehen.
Welche Dimension wurde hier erreicht? OpenAI hat nun einen Marktwert, der etwa dem von Exxon Mobil entspricht. Das Ölunternehmen erzielte 2024 einen Jahresumsatz von fast 350 Milliarden Dollar und einen Gewinn von über 30 Milliarden Dollar. OpenAI erwartet für heuer einen Umsatz von 13 Milliarden Dollar und einen Nettoverlust in Milliardenhöhe, so das Wall Street Journal.
Was bedeutete der Deal für OpenAI? Damit ist das US-Unternehmen für künstliche Intelligenz das wertvollste private Unternehmen der Welt, noch vor SpaceX von Elon Musk. Trotz der Angst vor einer Blase strömen Investoren zu KI-Unternehmen.
Worum geht es? Monatelang Talfahrt, nun überrascht Tesla selbst Analysten mit seinen Verkaufszahlen im dritten Quartal. Nach eigenen Angaben von Donnerstag lieferte das Unternehmen von Elon Musk 497.099 Elektroautos aus – so viele wie nie. Und um 7 % mehr als vor einem Jahr.
Wo lag bisher der Rekord? Im vierten Quartal 2024 wurden rund 2.000 Fahrzeuge weniger verkauft. Was für Tesla besonders erfreulich ist: Im dritten Quartal wurden nur 447.450 Elektroautos produziert, es konnte also viel Bestand verkauft werden.
Was ist der Grund für den Boom? Das Auslaufen der Steuergutschrift in den USA für Elektrofahrzeuge in Höhe von 7.500 US-Dollar am 30. September. Auch andere Hersteller wie Ford und General Motors verzeichneten einen Anstieg der Verkäufe von E-Autos..
Trotzdem kam das Comeback überraschend? Ja, im Durchschnitt hatten Analysten für Tesla zuvor den dritten Rückgang der Verkäufe in Folge prognostiziert, nachdem sie in den beiden Vorquartalen um jeweils etwa 13 Prozent gesunken waren.
Worum geht es? Um einen Prozess, der für eine gesamte Branche weitreichende Folgen haben könnte. Die Verwertungsgesellschaft GEMA klagt OpenAI, weil der KI-Anbieter seinen Chatbot ChatGPT mit Songtexten deutscher Stars trainiert hatte.
Was ist die GEMA? Die "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" verwaltet in Deutschland die Nutzungsrechte von Werken von über 90.000 Mitgliedern (Komponisten, Textdichtern und Musikverlegern) sowie von fast zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt.
Was hat das mit Helene Fischer zu tun? Die Liedtexte des deutschen Schlagerstars stehen im Mittelpunkt des Verfahrens, das am 29. September vor dem Münchner Landgericht I verhandelt wurde.
Was kam raus? Das Urteil wird am 11. November verkündet.
Nimmt Open-AI das Verfahren ernst? Kann man wohl sagen. Der US-Anbieter erschien vor dem Amtsgericht mit sieben Anwälten und zwei Legal Counsels. Die GEMA schickte vier Anwälte, darunter einen der besten Urheberrechtler im Land, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Was ist der Vorwurf? Die GEMA hatte neun deutsche Liedtexte gefunden, mit der die KI trainiert worden war. Etwa mit Helene Fischers "Atemlos ", Reinhard Meys "Über den Wolken", Herbert Grönemeyers "Bochum" und "Männer" und Rolf Zuckowskis "In der Weihnachtsbäckerei".
Und? OpenAI verdient Geld mit Inhalten, für die sie keine Rechte hat und für die sie auch nichts bezahlt.
Was ist das Gegenargument? Die Texte würde ungeschützt im Netz stehen, sowieso von allen genutzt werden, in der neuesten Version Chat-GPT 5 wäre sie überdies nicht mehr abrufbar. Interessanter Nachsatz der Verteidiger: "Diese Modelle sind nicht in allem, was sie tun, verstehbar."
Was wären die Folgen? Es handelt sich um ein Verfahren in erster Instanz, es folgen also sicher noch weitere. Gewinnt die GEMA am Ende, löst das eine Wellenbewegung aus. Nutzt die KI Inhalte, muss Lizenzgebühr dafür gezahlt werden. Das geht richtig ins Geld.
Worum geht es? Für viele ist Signal die beste Alternative zu WhatsApp. Die Verschlüsselung des Messengers gilt als sicherer. Nun aber könnte der Dienst aus Europa verschwinden.
Was ist Signal? Der Messenger startete 2014 und hat heute bis zu 100 Millionen aktive Nutzer pro Monat. Klingt nach viel, aber WhatsApp (gehört zum Meta-Konzern) wird nach wie vor von über 3 Milliarden User pro Monat verwendet.
Wem gehört Signal? Der gemeinnützigen Signal Foundation, die sich ausschließlich über Spenden finanziert und keinen kommerziellen Anreiz zur Datensammlung hat.
Welche Vorteile hat Signal? Der Messenger sammelt praktisch keine personenbezogenen Daten von Benutzern, nur eine Telefonnummer ist für die Anmeldung erforderlich. Und: Genutzt wird eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung über ein kryptografisches Protokoll. Nicht einmal die eigenen Server von Signal können auf den Inhalt Ihrer Gespräche zugreifen.
Warum ist das jetzt ein Problem? Die EU wälzt Pläne, die diese sichere Verschlüsselung aushebeln könnte. Es soll eine Möglichkeit geschaffen werden, dass eine dritte Partei (etwa Ermittlungsbehörden) Chats einsehen kann.
Wie reagierte Signal nun? "Wenn wir vor die Wahl gestellt würden, die Integrität unserer Verschlüsselung und unsere Datenschutzgarantien zu untergraben oder Europa zu verlassen, würden wir leider die Entscheidung treffen, den Markt zu verlassen", sagte Meredith Whittaker der Deutschen Presse-Agentur.
Wer ist Whittaker? Die Datenschutzexpertin ist Präsidentin der Signal-Stiftung in den USA, die für die Entwicklung der App verantwortlich ist.
Worum geht es? Der 22. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten begrenzt die Amtszeit des Präsidenten auf maximal zwei Amtsperioden. US-Präsident Donald Trump flirtet nun aber erneut mit der Idee einer dritten Amtszeit.
Gab es das schon? Ja. Franklin D. Roosevelt regierte sogar viermal im Weißen Haus, er wurde 1932, 1936, 1940 und 1944 gewählt. Die dritte und die vierte Periode fielen also – zumindest teilweise – in den Zweiten Weltkrieg. 1951 wurde daraufhin der 22. Verfassungszusatz eingeführt - auf Wunsch der Republikaner.
Wie ist das nun mit Trump? Er erwähnte seit Amtsantritt im Jänner mehrfach, mit einem neuerlichen Anmtreten bei der Präsidentschaftswahl 2028 zu spekulieren.
Warum ist das nun wieder aktuell? Um den Shutdown zu besprechen, lud Trump die demokratischen Minderheitsführern im Senat, Chuck Schumer, und im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, ins Weiße Haus ein. Und da lag plötzlich ein speizelles Kapperl am Tisch.
Nämlich? Die rote Mütze trug die Aufschrift "Trump 2028", mehr als ein deutliches Signal.
Warum erfuhr die Welt davon? Weil Trump ein Bild davon auf Truth Social postete. Darauf ist zu sehen, wie der US-Präsident auf das Kapperl zeigt.
Ist eine Wiederwahl technisch möglich? Es kann natürlich der Verfassungszusatz geändert werden. Sonst geht das nur mir einem Trick und der ist umstritten.
Wie geht der Kniff? JD Vance lässt sich wählen, Trump wird sein Vize. Danach verzichtet Vance auf sein Amt. Dem Vorgang steht der 12. Verfassungszusatz im Weg: Eine Person, die nicht berechtigt ist, US-Präsident zu werden, ist auch nicht berechtigt ist, Vizepräsident zu werden. Juristen sind uneins, wie das ausgelegt werden soll.
Worum geht es? In der Nacht auf Mittwoch scheiterten auch die letzten Verhandlungen. Erstmals seit 2019 herrscht in den USA damit ein Shutdown, weil keine Einigung über die Finanzierung der Bundesbehörden erzielt werden konnte.
Welche Folgen hat das? Ziemlich unmittelbare. Die Bundesbehörden stellten am Mittwoch in weiten Bereichen die Arbeit ein, rund 750.000 Beschäftigte wurden in den Zwangsurlaub geschickt.
Heißt in der Praxis? Ämter bleiben geschlossen, aber auch Museen oder eventuell sogar Nationalparks. Pass- oder Visa-Ämter stellen den Dienst ein. Steuererklärungen, Sozialhilfe, Wohngeld, Visaanträge etc. verzögern sich, neue Anträge werden teilweise gar nicht bearbeitet. Das trifft vor allem Familien mit geringem Einkommen.
Wen betrifft der Shutdown nicht? Er geht alle Betroffenen an, aber die kritische Infrastruktur muss weiterarbeiten. Polizei, Militär, Fluglotsen (allein hier 13.000 Personen) erhalten allerdings vorerst kein Geld dafür.
Wie platzten die Gespräche? Der Senat lehnte am Dienstagabend mit 55 zu 45 Stimmen eine Verlängerung der Finanzierung bis zum 20. November ab. 60 Ja-Stimmen wären erforderlich gewesen.
Was war der Grund? Die Demokraten forderten von den Republikanern Zugeständnisse in der Gesundheitsreform und anderen Fragen. Die republikanische Führung, darunter auch Präsident Donald Trump, lehnte dies ab.
Wie sieht Trump den Shutdown? Er reagierte mit einer Mischung aus Wut, Missbilligung und Freude darauf. Aus der Situation könne aber auch "viel Gutes" entstehen, sagte er.
Was ist damit gemeint? Trump dürfte die Situation für Massenentlassungen nutzen, vor allem in Bereichen, die ihm ein Dorn im Auge sind.
Worum geht es? Ein Verband aus rund 50 Booten und mit mehr als 300 Aktivisten an Bord hatte sich Anfang September von Barcelona aus Richtung Gaza aufgemacht. Nun fand die Reise ein jähes Ende. Aber das war nicht das einzige Problem an Bord.
Sondern? Vor zwei Tagen war es zu Streitigkeiten unter die Teilnehmern gekommen. Der tunesische Koordinator der Gaza-Flotte, Khaled Boujemâa, trat aus Protest zurück. Grund: die Anwesenheit von LGBTQ-Aktivisten in der Flottille. Das verkündete er in einem Video.
Und Greta Thunberg? Sie war neben Nelson Mandelas Enkel Mandla Mandela und der französischen Schauspielerin Adèle Haenel das Promi-Aushängeschild an Bord. Nach den Streitigkeiten legte sie ihr Funktion in der Führung der Flottille zurück, wurde von der Homepage gelöscht und auf ein kleineres Schiff "versetzt".
Was hatte die Reise überhaupt für einen Sinn? Offiziell, Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen.
Und nun? Soll zumindest ein Teil der Global Sumud Flotilla (GSF) von der israelischen Kriegsmarine gestoppt worden sein, berichten die Aktivisten in einem Video auf X. Der Vorfall soll sich 70 bis 80 Seemeilen vom Gazastreifen entfernt zugetragen haben.
Was soll passiert sein? Laut Aktivisten sollen zehn bis zwölf israelische Schiffe aufgetaucht sein. Sie hätten die Besatzungen aufgefordert, die Motoren abzustellen und auf weitere Anweisungen zu warten.
Was sagt Israel? Das israelische Außenministerium bestätigte auf X, dass die Flottille aufgefordert wurde, ihren Kurs zu ändern und die Hilfslieferungen in Häfen außerhalb des Gazastreifens zu bringen. Die Flottille habe das Angebot) abgelehnt, "weil sie nicht an Hilfeleistung interessiert ist, sondern an Provokation".
Worum geht es? Wochenlang observierte das Bundesamt für Verfassungsschutz drei Männer, am Mittwochvormittag ließ sie der deutsche Generalbundesanwalt festnehmen. Die mutmaßlichen Hamas-Terroristen sollen ein Attentat geplant haben.
Warum weiß man das? Weil sie dabei waren, sich auf dem Schwarzmarkt mit Waffen auszustatten. Tatsächlich wurden bei den Männern ein Sturmgewehr vom Typ AK47, sowie mehrere Pistolen und eine größere Menge Munition gefunden.
Was hatten sie damit vor? Die Ermittler gehen davon aus, dass Anschläge auf jüdische oder israelische Einrichtungen in Deutschland geplant waren. Die Vorbereitungen dafür liefen seit dem Sommer.
Was weiß man über die Männer? Zwei sind im Libanon geboren, einer in Syrien, die Verdächtigen sind zwischen 30 und Mitte 40 Jahre alt. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass alle drei Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation Hamas sind.