Accountdaten, Taxifahrerlizenzen, Standorte, Fotos, Zahlungen, Ausweisdokumenten, teils sogar medizinische Infos und Auskünfte zu Straftaten: Zwei Jahre lang soll Uber sensible Informationen aus Europa an seine Server in den USA geschickt haben und das weitgehend ohne Sicherheitsmaßnahmen. Nun wurde Uber von einer EU-Datenschutzbehörde eine Geldbuße in Höhe von 290 Millionen Euro auferlegt.
170 Uber-Fahrer in Frankreich hatten sich wegen der Datenverstöße beschwert, berichtet der Spiegel. Weil das Taxiunternehmen seinen Europasitz in Amsterdam hat, wurde das Verfahren in den Niederlanden geführt. Uber sprach in einer Reaktion von einer "fehlerhaften" Entscheidung, die "ungerechtfertigt" sei. Es habe in der betreffenden Zeitspanne eine unklare Rechtssituation gegeben. Die Datenübermittlung, bestätigen auch die Behörden, erfolge inzwischen rechtskonform.
Er hat´s mit den Tieren. Am Wochenende stoppte Robert F. Kennedy Jr. seinen Wahlkampf, er will nicht mehr US-Präsident werden, sondern unterstützt nun Donald Trump. Vor wenigen Wochen war enthüllt worden, dass Kennedy vor Jahren einen toten Bären im New Yorker Central Park entsorgt hatte. Dazu kamen ein parasitärer Wurm, den Ärzte 2010 im Gehirn des heute 70-Jährigen entdeckt hatten, und Bilder, die ihn mit einem gegrillten Hund zeigen sollen (es war tatsächlich eine Ziege).
Nun wurde eine Geschichte wiederbelebt, die Tochter Kick 2012 der Zeitschrift "Town & Country" erzählt hatte. 1994 war ein toter Wal in Hyannis Port, Massachusetts, angespült worden. Kennedy Jr. eilte hin, schnitt dem Tier mit einem Kettensäge den Kopf ab und transportierte ihn fünf Stunden, am Dach seines Minivans und nur mit Stricken gesichert, nach Hause, um ihn dort studieren zu können. Weil immer wieder Flüssigkeit in den Wagen tropfte, saßen die Insassen mit Plastiksackerln mit herausgeschnittenen Mundlöchern überm Kopf, im Wagen.
Die Gletscherlagune Jökulsarlon mit ihren schwimmenden Eisbergen gehört zu den imposantesten Attraktionen Islands. Darüber befindet sich der Breiðamerkurjökull, dessen Eishöhlen besichtigt werden können, vorrangig im Winter. Nun kam es bei einer Tour zu einem dramatischen Unglück. Eine Höhle stürzte ein, mehrere Personen einer 25-köpfigen Touristengruppe wurden verschüttet. Ein Mensch starb, zwei Urlauber werden vermisst, eine Person wurde verletzt nach Reykjavík geflogen.
Jökulsarlon wurde weltberühmt, weil hier Filmarbeiten für "James Bond" mit Daniel Craig und "Tomb Raider" mit Angelina Jolie stattgefunden hatten. An der Suchaktion nun waren zwei Hubschrauber beteiligt, sie wurde Montag für unbestimmte Zeit unterbrochen. Es sei momentan zu gefährlich, sich im Gletschergebiet aufzuhalten, teilten die Behörden mit.
Die Wahl am 7. Juli, von Staatspräsident Emmanuel Macron überraschend vom Zaun gebrochen, endete mit einer Überraschung. Nicht die Rechtsnationalen von Marine Le Pen gewannen, sondern das Linksbündnis Nouveau Front populaire, ein Zusammenschluss von rund 20 Parteien, Sozialisten, Grünen bis zu Kommunisten. Wer aber sollte nun regieren? Diese Frage stellt sich nach Olympia nun in Paris. Macron gab nun eine erste Antwort: die Linken nicht.
Der französische Präsident hatte am Freitag Lucie Castets empfangen. Sie war früher Sozialistin, trat dann aus, wurde nun vom Linksbündnis als Regierungschefin vorgeschlagen. Sie sei bereit, sagte sie nach dem Termin. Montag lehnte Macron eine Regierungsbildung durch die Neue Volksfront ab. Ihr würde in der Nationalversammlung "sofort das Misstrauen ausgesprochen werden."
Ein "völlig inakzeptabler, antidemokratischen Gewaltstreich", reagierte die Nouveau Front populaire wütend. Macron sollte seines Amtes enthoben werden. Nun sollen Proteste gegen den Präsidenten starten, von einer "Volksmobilisierung" war die Rede. Frankreich steht eventuell erneut vor Wahlen.
Mehr Wohlbefinden, (ein leicht) positiver Einfluss auf die Lernleistung, besseres soziales Klima. Eine neue Studie der Augsburger Schulpädagogen Tobias Böttger und Klaus Zierer ist Wasser auf die Mühlen der Verfechter handyfreier Schulen. Die Untersuchung wurde in der Fachzeitschrift "Education Siences" veröffentlicht, der Spiegel berichtet darüber. Die beiden Forscher werteten für ihren Beitrag fünf Erhebungen aus Norwegen, Spanien, Tschechien, England sowie Schweden aus.
Böttger und Zierer sehen die Nutzung von Handys pragmatisch. Die Geräte seien aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Es sei aus diesem Grund auch nicht zielführend, mit Verboten zu arbeiten, den Kindern die Smartphones abzunehmen und sie wegzusperren. Ziel sei es, Medienkompetenz zu entwickeln, damit die Schülerinnen und Schüler selbst die Vorteile eines verantwortungsvollen Umgangs erkennen.
Vorab hatten sich Medien mit Meldungen überschlagen. Großes würde passieren. "Beyoncé tritt beim Parteitag der Demokraten auf“, diese Botschaft zirkulierte am Donnerstag in den USA. Die 32-fache Grammy-Gewinnerin sollte Schluss- und Höhepunkt der Nominierungs-Show werden. Als dann ein Tross mit lauter SUV mit abgedunkelten Scheiben durch Chicago fuhr, war es um die Reportern geschehen. Allein: Beyoncé saß in keinem der Autos und sie trat auch nicht auf.
So endete der Parteitag mit 100.000 rot-weiß-blauen Luftballons und einer eingespielte Aufnahme von Beyoncés "Freedom", der Wahlkampfhymne der Demokraten. Rabbinerin Lauren Holtzblatt und Reverend Amos Brown segneten die Menge, danach sei das Publikum schneller aus dem Saal entwichen als das Helium aus den Ballons, spottete die Washington Post.
Die Aufzeichnungen füllen 40 Kisten. Li Rui wurde 101 Jahre alt, als er 2019 starb hinterließ er Tagebücher und Aufzeichnungen. Sie umfassen einen Zeitraum von 83 Jahren, beginnend mit 1935 und herauf bis 2018. Li Rui ist ein besonderer Zeitzeuge, denn er war einige Jahre lang einer der Privatsekretäre von Mao Tse-tung, dem Gründer der Volksrepublik China, Diktator, Verursacher der Großen Hungersnot, im Land aber ein Säulenheiliger mit Huldigungen wie "Überragender Führer" betitelt.
Lis Tochter Nanyang arbeitete die Aufzeichnungen auf und übergab sie der Hoover Institution der Universität Stanford. Sie beruft sich auf eine Tonbandaufzeichnung, in der ihr der Vater die Rechte daran übertragen haben soll. Die Witwe Lis klagte aber auf die Herausgabe der Dokumente, in Peking wurde zu ihren Gunsten entschieden. In Kalifornien startete am Montag nun ein neuerlicher Prozess, die Universität Stanford will zur Eigentümerin erklärt werden, berichten NZZ und BBC.
Die handgeschriebenen Aufzeichnungen sind für China heikel. Li Rui nahm sich kein Blatt vor den Mund, er attackierte Mao, viel schlimmer aber noch nannte er den aktuellen Staatschef Xi Jinping "wenig gebildet" und "machtbesessen". Grund genug, dass sich China einer Veröffentlichung entgegenstemmt.
Das Geld kam in zwei Tranchen. Im Mai erhielt "Make America Great Again Inc." 50 Millionen Dollar, der Super PAC unterstützt den ehemaligen Präsidenten Donald Trump bei der Wiederwahl. In den USA sind in den vergangenen Jahren einige Vehikel entstanden, die Wahlspenden transparent machen sollen, Super PACS (steht für political action committee) sind das momentan gängigste Instrument für Großspender. Weil die Gelder offengelegt werden müssen, erfährt Amerika im Nachhinein, wer wo wieviel investiert.
Die 50 Millionen Dollar im Mai kamen von Timothy Mellon und im Juli legte er noch einmal 50 Millionen drauf. Mellon, 82, entstammt einer bekannten amerikanischen Industriellenfamilie. Er wurde mit Güterzügen reich, ein Milliardenerbe seines Vaters machte ihn noch ein bisschen reicher. Später versuchte er sich an der bankrotten Fluggesellschaft Pan Am, schließlich verkaufte er alles und zog sich ins Privatleben zurück.