Worum geht es? Adolf Uunona ist Mitglied des Regionalrats der Region Oshana in Namibia. Überregionale Bekanntheit erlangte er durch seinen zweiten Vornamen – Hitler. Den hat er nun aus dem Personalausweis streichen lassen.
Was ist der Hintergrund? Uunona wurde 1965 in Südwestafrika (dem heutigen Namibia) geboren. Sein Vater habe ihm den Namen gegeben — damals ohne zu wissen, wer Adolf Hitler war und was dieser bedeutete, sagte er. Für ihn sei das als Kind "ganz normal" gewesen.
Wie kommt man auf so eine Idee? Das ist unklar, aber deutsche Namen sind in Namibia häufig. Von 1884 bis 1915 war das Land unter dem Namen Deutsch-Südwestafrika eine deutsche Kolonie.
Wann wurde der Name zum Problem? Adolf Hitler Uunona ist Mitglied der Regierungspartei Swapo. Er ist seit 2004 Politiker, nach seiner Wahl 2015 wurde er erstmals von ausländischen Medienvertretern auf seinen Namen angesprochen – und reagierte eher verschnupft.
Ist er ein Nazi? In Medieninterviews erklärte er ausdrücklich, er habe "nichts mit Nazi-Ideologie zu tun". Deshalb habe er sich jetzt auch zur Namensänderung entschlossen. Er möchte in Zukunft nur mehr mit Adolf Uunona angesprochen werden.
Ist er beliebt? Kann man so sagen. Die Wiederwahl 2020 gewann er mit 85 Prozent der Stimmen, 2025 wurde er erneut bestellt und das Medieninteresse damit neu angefacht. Mit der erwähnte Folge.
Worum geht es? Die erste Auslandsreise ein halbes Jahr nach seiner Wahl im Mai führt Papst Leo XIV in die Türkei. Er wurde am Donnerstag mit allen Ehren empfangen, die Türkei breitete dem Papst den türkisblauen Teppich aus.
Warum türkis? Weil der Teppich auf der Gangway nicht wie üblich rot war, sondern eben türkisblau. Es handelt sich um die Lieblingsfarbe von Präsident Recep Tayyip Erdoğan.
Wie lange dauert der Besuch? Vom 27. bis 30. November 2025. Danach reist der Papst weiter in den Libanon.
Warum die Türkei? Das hat eher symbolischen Charakter. Unter den 85 Millionen Türken gibt es geschätzt vielleicht noch 100.000 Christen. Deswegen fehlt bei Autofahrten auch die übliche jubelnde Menge am Straßenrand.
Was passierte am ersten Tag? Als erstes offizielles Ziel besuchte der Papst das Mausoleum von Mustafa Kemal Atatürk in Ankara. Dort legte er einen Kranz nieder und trug sich in das Ehrenbuch ein.
Was schrieb er ins Buch? "Ich danke Gott, dass ich die Türkei besuchen darf, und ich wünsche diesem Land und seinem Volk Frieden und Wohlstand in Fülle."
Warum war der Besuch relevant? Es zeigte Respekt gegenüber dem türkischen Staat und seinem Gründer — ein deutliches Zeichen der Anerkennung gegenüber der türkischen Republik.
Was passierte danach? Papst Leo traf im Präsidentenpalast auf Erdoğan. In seiner Rede warb der Papst für eine "plurale Gesellschaft" und betonte die historische Bedeutung der Türkei als Brücke zwischen Kulturen und Religionen.
Was passiert heute? Der Papst reiste noch am Donnerstag nach Istanbul weiter. Unweit der archäologischen Ausgrabungen des antiken Nicäa findet heute ein ökumenisches Gebetstreffen statt. ORF 2 überträgt ab 13.20 Uhr live.
Worum geht es? Im April war US-Heimatschutzministerin Kristi L. Noem in einem Restaurant die Handtasche gestohlen worden. Nun wurde der Dieb verurteilt, danach soll die Abschiebung erfolgen. Der Fall wird politisch benutzt.
Was ist überhaupt passiert? Am 19. April entwendete der gebürtige Chilene im Restaurant Capital Burger in der Innenstadt von Washington die Gucci-Tasche der Ministerin. Er hatte sich mit einer medizinischen Maske getarnt.
Was war in der Tasche? Der Führerschein von Noem, ihre Schlüssel, Schecks, die Kreditkarte, ihr Reisepass, 3.000 Dollar in bar und ihr Dienstausweis des Heimatschutzministeriums. Mit einer ihrer American Express Kreditkarten ging der Dieb nachher essen.
Warum hatte sie so viel Geld dabei? Das Heimatministerium erklärte, Noem habe einen größeren Geldbetrag abgehoben, weil ihre Kinder und Enkelkinder über die Osterfeiertage in der Stadt waren.
Was passierte nun? Der Mann wurde gefasst, im Prozess gestand er drei Taten, auch den Diebstahl der Tasche. Nach der Verbüßung der Strafe (das Strafmaß wird erst verkündet), kann er abgeschoben werden, dafür gab der Berufskriminelle seine Zustimmung.
Hat er eine kriminelle Biographie? Kann man so sagen, sie umfasst drei Kontinente. 1995 wurde er in Chile wegen Raubes zu drei Jahren Haft verurteilt. Ab 2013 folgten sieben Verurteilungen in London, die meisten davon wegen Diebstahls.
Worum geht es? Der Politslogan "America First" hat für Urlauber nun spürbare Folgen in der Brieftasche. Ein digitaler "America the Beautiful"-Pass kostet ab dem nächsten Jahr für US-Einwohner 80 US-Dollar und für Nicht-Einwohner 250 Dollar.
Was ist der "America the Beautiful"-Pass? Er wurde schon vor Längerem vom National Park Service eingeführt und erlaubt den Zugang zu Tausenden Nationalparks, Denkmälern und Erholungsgebieten.
Was passiert nun? Ausländer zahlen für den digitalen Pass ab 1. Jänner 2026 mehr als das Dreifache, US-Bürger das Gleiche wie heuer. Das gab das US-US-Innenministerium in einer Aussendung bekannt.
Kostet das klassische Eintritt auch mehr? Für Ausländer ja und es wird empfindlich teurer. Für 11 Standorte wird eine Zusatzgebühr von 100 US-Dollar pro Person (!) eingehoben.
Welche Parks sind betroffen? Die Nationalparks Acadia, Bryce-Canyon, Everglades, Glacier, Grand-Canyon, Grand-Teton, Rocky-Mountain, Sequoia- und Kings-Canyon, Yellowstone, Yosemite und der Zion-Nationalpark.
Wie begründet das Park Service die Verteuerung? Sie wird als "die bedeutendste Modernisierung des Zugangs zu Nationalparks seit Jahrzehnten" vermarktet. Es soll einige Verbesserungen geben, aber im Mittelpunkt steht "eine neue, auf Einwohner ausgerichtete Gebührenstruktur, die amerikanische Familien in den Mittelpunkt stellt".
Was heißt das? Zum Beispiel: Einheimische ab 62 zahlen für die Jahreskarte nur 20 Dollar (oder auf Lebenszeit 80 Dollar) und es gibt für alle Amerikaner acht gebührenfreie Tage im Jahr.
Worum geht es? Das italienische Parlament hat beschlossen, Femizid als eigenständigen Straftatbestand ins Strafrecht aufzunehmen. Außergewöhnlich: Die Ratifizierung des Gesetzes erfolgte einstimmig.
Was ist die Folge? Das Gesetz sieht für Täter grundsätzlich eine lebenslange Freiheitsstrafe vor — eine deutliche Verschärfung im Vergleich zu bisherigen Mordanklagen.
Was ist der Hintergrund? 2024 wurden in Italien laut Innenministerium 113 Femizide registriert, heuer waren es bereits 89. Ein großer Teil der Opfer wurde von Partnern, Ex-Partnern oder Familienmitgliedern getötet.
Wie ist ein Femizid definiert? Der Begriff bezeichnet die Tötung einer Frau wegen ihres Geschlechts — es handelt sich also nicht allein um Mord, sondern um Mord mit einem geschlechtsspezifischen Motiv (z. B. Hass gegen Frauen, Kontrolle, Besitzdenken, Abwehr ihrer Autonomie).
Gibt es weitere Änderungen? Neben Femizid verschärft das Gesetz auch Strafen für verwandte Delikte wie Stalking, sexuelle Gewalt, "Revenge Porn" und körperliche Misshandlung. Opfer sollen künftig in sensibleren Verfahren befragt werden, etwa von der Staatsanwaltschaft statt nur der Polizei.
Woran scheiterte die Regierung? Es sollte ein Gesetz auf den Weg gebracht werden, dass Sex ohne Einwilligung eine Vergewaltigung darstellt. Im Unterhaus gab es Anfang November dafür grünes Licht, die Abstimmung im Senat scheiterte am Dienstag.
Warum? Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte einen ungewöhnlichen parteiübergreifenden Pakt mit der oppositionellen Demokratischen Partei (PD) geschlossen. Im letzten Moment Minute legte sich jedoch Koalitionspartner Lega quer.
Mit welcher Begründung? Man habe "Bedenken hinsichtlich einer Klausel", hieß es. Die Abstimmung wurde verschoben und konnte damit nicht am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen stattfinden.
Worum geht es? Vorab um eine Panne. Am Mittwoch stellte die britische Finanzministerin Rachel Reeves im Parlament ihre Budgetpläne für die nächsten Jahre vor.
Was war die Panne? Versehentlich wurde der Bericht der unabhängigen Haushaltsbehörde (Office for Budget Responsibility, OBR) rund eine Stunde vorab online gestellt. Peinlich für die Ministerin, sie entschuldigte sich.
Ungut, aber? Es blieb nicht das einzige Ärgernis. Zwar waren die Briten stückweise schon darauf vorbereitet worden, aber am Ende kam heraus: Die Regierung plant erneut massive Steuererhöhungen. Noch vor einem Jahr war das genaue Gegenteil versprochen worden.
Wie stark werden die Steuern erhöht? Sie sollen bis zum Steuerjahr 2029/30 geschätzt 26,1 Milliarden Pfund (knapp 30 Milliarden Euro) pro Jahr zusätzlich in die Staatskasse spülen.
Wo kommt das Geld her? 2028 wird etwa ein Zuschlag auf die Grundsteuer für hochpreisige Immobilien eingeführt. Ab einem Wert über 2,3 Millionen Euro wird eine jährliche Abgabe von 2.850 Euro fällig, bei Immobilien mit einem Wert von mehr als 5,7 Millionen Euro sind 8.500 Euro zu bezahlen.
Was noch? Ab April 2028 kommt eine Kilometerabgabe für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge. Diese Maßnahme soll 1,6 Milliarden Euro einbringen.
Warum lässt man E-Autos bluten? Simpel gesagt: Um die Einnahmeverluste aus der Kraftstoffsteuer (0,6 % des BIP) ausgleichen. Die Gebühr liegt bei etwa der Hälfte des derzeitigen Kraftstoffsteuersatzes für Benzinfahrzeuge.
Worum geht es? Um ein Milliardengeschäft, in dem der US-Konzern Nvidia (Marktwert 4,6 Billionen Dollar) derzeit der Primus ist. Gerüchte bringen den Chip-Hersteller aber nun unter Druck.
Was ist passiert? Der Meta-Konzern (Facebook, Instagram WhatsApp) erwägt, seine KI-Infrastruktur künftig nicht mehr nur mit Nvidias Produkten zu betreiben, sondern auch Chips von Google zu verwenden — konkret sogenannte TPUs (Tensor Processing Units).
Was heißt das? Es könnten Meta-Rechenzentren ab 2027 mit Googles TPUs laufen — oder es werden schon früher TPU-Kapazitäten via Google Cloud angemietet.
Warum schwenkt Google um? Weil der Mutterkonzern Alphabet kürzlich einKI-Modell veröffentlicht hatte, das offenbar besser abschneidet als Modelle, die auf Nvidia-Chips laufen.
Was wären die Folgen eines Wechsels? Für Meta wäre das eine Diversifizierung der Hardware — man ist dann nicht mehr ausschließlich auf Nvidia angewiesen. Google würde erstmals seine intern entwickelten KI-Chips an einen großen externe Kunden verkaufen.
Und für Nvidia? Wäre das ein schwerer Schlag. Nach den Berichten fiel der Kurs der Aktie am Dienstag stark — zwischenzeitlich um mehr als sechs Prozent. Am Mittwoch erholte sich der Kurs wieder.
Warum? Nvidia ging in die Offensive. Man freue sich über Googles Erfolg, das Unternehmen habe "große Fortschritte im Bereich der KI erzielt und wir beliefern Google weiterhin", schrieb das Unternehmen auf X. Aber: "Nvidia ist der Branche eine Generation voraus".
Worum geht es? Um die Verifizierung des Satzes: "Auch Kleinvieh macht Mist". Ein deutscher Gemeindebediensteter soll in Tateinheit mit seiner Frau über eine Million aus Parkautomaten abgezweigt haben.
Wie geht denn das? Recht simpel: Der 40 Jahre alte Angestellte des Betriebshofs der Stadt Kempten in Bayern steckte Münzgeld aus Parkautomaten, für deren Leerung er zuständig war, in die eigene Tasche. Dem Mann werden 720 Fälle zur Last gelegt.
Was hat die Frau damit zu tun? Die 38-Jährige hat Zugriff auf gemeinsame Konten und das spielt bei dem Vorgang eine relevante Rolle.
Nämlich? Im Oktober kamen die Einzahlungen auf mehrere Konten einer Bank seltsam vor. Es wurde Geldwäsche vermutet, durch die Anzeige kam der Fall ins Rollen. Das Paar sitzt inzwischen in U-Haft, den beiden wird Diebstahl sowie Beihilfe zum Diebstahl vorgeworfen.
Warum fiel das niemandem auf? Gute Frage, denn eigentlich gilt ein Vier-Augen-Prinzip. Die Automaten werden grundsätzlich zu zweit geleert. Dabei wird die Geldkassette verschlossen entnommen und gemeinsam an ein Bargeldlogistik-Unternehmen übergeben.
Was vermutet der Ortschef? "Es muss eine Schwachstelle geben, sonst wäre es zu dem Vorfall nicht gekommen", sagte Oberbürgermeister Thomas Kiechle (CSU) auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Das erscheint schlüssig, zumal die Gemeinde ein gebranntes Kind ist.
Weil? Schon 2006 steckte ein städtischer Mitarbeiter die Einnahmen aus Parkgebühren in die eigene Tasche. Der damalige Schaden betrug über 54.000 Euro und führte dazu, dass das momentane System eingeführt wurde. Das mit den "Schwachstellen".
Wie lange gab es die "Schwachstelle" schon? Mindestens zehn Jahre, so die Ermittler. Sie nahmen am Montag eine Durchsuchung der Amtsräume vor, dadurch nahm die Sache Schwung auf.