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3. Dezember 2024

Südkorea geschockt Präsident verhängt Kriegsrecht – und nimmt's zurück

Um das Land "vor der Bedrohung durch die kommunistischen Kräfte Nordkoreas zu schützen". Deshalb verhängte der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol überraschend das Kriegsrecht über die Republik. Der konservative Präsident hatte am Dienstagabend Ortszeit seinen Schritt in einer TV-Ansprache damit begründet, dass die parlamentarische Opposition mit ihrer Mehrheit im Abgeordnetenhaus "staatsfeindliche Aktivitäten" unternommen und "die Verwaltung gelähmt" habe. Das Kriegsrecht ist in Südkorea seit den achtziger Jahren nicht mehr verhängt worden.

Binnen kürzester Zeit versammelten sich hunderte Demonstranten vor dem Parlament. Im Parlament stimmten alle 190 Abgeordneten, die ins Gebäude gelangten, ehe es vom Militär abgeriegelt wurde, einstimmig gegen diesen Schritt. Auch Teile seiner eigenen Partei wandte sich gegen den Präsidenten, der seit 2022 regiert, aber kaum Rückhalt in der Bevölkerung hat und sich einer Reihe von Skandalen gegenüber sieht, auch Korruptionsvorwürfe gegen seine Ehefrau.

Nach mehreren Stunden ruderte der Staatschef zurück und hob Kriegsrecht auf. Er reagiere damit nach eigenen Worten auf die Entscheidung des Parlaments, das Kriegsrecht zu blockieren. Kritiker des Präsidenten vermuten, dass er mit seinem Schritt versucht habe, die Opposition kalt zu stellen, die seit Monaten das geplante Budget des Landes blockiert und drastische Einsparungen fordert.

Weitere Meldungen

Apere Alpen In 100 Jahren ein Drittel weniger Schnee

Ein Drittel weniger Schnee als noch vor 100 Jahren fällt heute in den Alpen, so das Ergebnis einer Untersuchung des italienischen Institutes Eurac Research. Vor allem seit den 1980er-Jahren gingen die Schneemengen teils drastisch zurück. Besonders betroffen seien vor allem Gebiete unter 2.000 Metern Höhe sowie die Regionen an der Südseite der Alpen.

Ursache für diese Entwicklung seien die zu hohen Lufttemperaturen, so die Bozener Forscher. Niederschläge gebe es nach wie vor genügend, oft als Regen halt. An der Alpennordseite sei die Situation weniger kritisch, hier seien die Temperaturen noch konstant tiefer als im Süden. Das sei für den Tourismus schlecht, so die Forscher, noch schlechter allerdings für das lokale Wassermanagement. Denn ohne das Wasser aus der alljährlichen Schneeschmelze würden die Wasserspeicher im Süden der Alpen nicht mehr genügend aufgefüllt werden, was Auswirkungen auf alle Lebensbereiche hätte.

Wien nur mehr Nr. 2 Nicht mehr die lebenswerteste Stadt der Welt

11 Mal war Wien bisher die "lebenswertesten Stadt der Welt". Nun passierte die Rückstufung. Bei der alljährlich durchgeführten Studie des US-Beratungsunternehmens "Mercer" unter ausländischen Arbeitskräften wurde Wien heuer von Zürich überflügelt. Verantwortlich dafür sei vor allem, dass es in Wien derzeit nicht genügend Mietobjekte für diese Sorte ausländischer Gäste gebe, so die Studienautoren. Auf Platz 3 liegt Genf, es folgen Kopenhagen und Auckland in Neuseeland.

Die alljährlich unter sogenannten Expats durchgeführte Umfrage bewertet Städte danach, wie gut sie die alltäglichen Bedürfnisse der ausländischen Arbeitnehmer erfüllen. Berücksichtigt werden etwa das politische und soziale Umfeld, medizinische und gesundheitliche Aspekte, Schulen und Bildung, öffentliche Dienstleistungen, technische Infrastruktur, die Lage am Immobilienmarkt, Verkehr und Umwelt. Schlusslicht der mehr als 450 erfassten Städte sind heuer Khartoum (Sudan) und Bagdad (Irak).

Haftbefehl gegen Benko Immo-Jongleur nun in Österreich "gefangen"

Es geht um kriminelle Verschwörung, Betrug, Korruption, illegale Einflussnahme. Die Staatsanwaltschaft im norditalienischen Trient hat am Dienstag einen Europäischen Haftbefehl gegen Investor und Signa-Gründer Renè Benko sowie gegen drei weitere Personen erlassen. Alle Delikte sollen im Zuge verschiedener Bauprojekte in Italien in den Jahren 2018 bis 2022 stattgefunden haben, so die Ermittler. Insgesamt seien 77 Personen von den Untersuchungen betroffen, schreibt die italienische Zeitung "La Repubblica".

Benko, der in Innsbruck in einer Villa lebt, wurde vom Landeskriminalamt Tirol einvernommen, jedoch nicht verhaftet. Auch seien ihm keine Auflagen erteilt worden. Ein Europäischer Haftbefehl müsse nicht vollstreckt werden, wenn dieser einen österreichischen Staatsbürger betrifft, gegen den auch im Inland ein entsprechendes Verfahren geführt werden kann, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Würde Benko allerdings ins Ausland reisen, wäre es sehr wohl möglich, dass Benko festgenommen wird. Benkos Anwalt zeigte sich zuversichtlich, dass sich "allfällige Vorwürfe als inhaltlich unrichtig aufklären" ließen.

Alles wieder von vorne Harry Potter feiert als Serie Auferstehung

23 Jahre ist es her, dass der erste Harry Potter-Film "… und der Stein der Weisen" in die Kinos kam, sieben weitere Filme folgten. Da aber die Autorin der Saga, die Britin Joanne K. Rowling, die Geschichte als abgeschlossen betrachtet und seit 2007 keine neuen Potter-Bücher mehr veröffentlicht hat, wird jetzt die Zeit zurückgedreht – und die ganze Geschichte noch einmal von vorne erzählt. Und das als Serie, ausführlicher und detailreicher, als es in den Filmen möglich war.

Produziert wird die Serie vom US-Anbieter HBO, der bereits die "Game of Thrones"-Reihe auf die Bildschirme gebracht hat. Es sollen alle 7 Potter-Bücher in ebenso vielen Staffeln umgesetzt werden. Als Zeitrahmen wurden 10 Jahre veranschlagt. Seit September läuft in Großbritannien das Casting für die Kinder. Wer die Hauptrollen spielen soll, ist noch nicht bekannt. Nur ein Name tauchte bisher auf: Der Brite Mark Rylance (Oscar für seine Rolle in Steven Spielbergs "Bridge of Spies") soll den Dumbledore spielen. Joanne K. Rowling ist als Produzentin der Serie mit an Bord. Los gehen soll es ab 2026.

Biden begnadigt Sohn Trump wirft US-Präsidenten "Missbrauch" vor

Es ist eine seiner letzten Amtshandlungen und sie wühlt die USA auf. US-Präsident Joe Biden hat seinen Sohn Hunter "vollständig und bedingungslos" begnadigt. Der 54-Jährige war in zwei Verfahren schuldig gesprochen worden und wartete auf das Strafmaß. In einem Verfahren hatte er beim Kauf einer Pistole auf einem Formular über seinen Drogenkonsum gelogen. Im zweiten  wurde er in neun Anklagepunkten (etwa Steuerhinterziehung und Abgabe einer falschen Steuererklärung) für schuldig befunden.

Biden fand die Verurteilungen "ungerecht", wie er nun in einer Mitteilung verlautbaren ließ.  Er sei nur "deshalb herausgegriffen" worden, weil er sein Sohn sei, "kein vernünftiger Mensch" könne das anders sehen. Donald Trump tut das. Der designierte Präsident Trump nannte die Entscheidung auf Truth Social einen "Missbrauch". Auch viele Demokraten zweifeln. "Ich bin enttäuscht, dass er seine Familie über das Land gestellt hat,“ postete der Gouverneur von Colorado, Jared Polis auf X.

3 Tote durch Eintopf Sie hatten Meeresschildkröten gegessen

Das Jagen und Verzehren von geschützten Meeresschildkröten ist nach den Umweltschutzgesetzen der Philippinen illegal. Die Meerestiere landen in manchen Gebieten trotzdem als Delikatesse auf dem Tisch. Das hatte auf den Philippinen nun fatale Folgen. Drei Menschen starben und mindestens 32 wurden ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie einen Meeresschildkröten-Eintopf gegessen hatten.

Das Gericht namens Adobo wird aus in Essig und Sojasauce gedünstetem Fleisch und Gemüse hergestellt. Meeresschildkröten fressen aber auch kontaminierte Algen, manche werden auch erst beim Kochen giftig. Die Folgen sind Durchfall, Erbrechen und Bauchkrämpfe. Dutzende Angehörige des indigenen Volkes der Teduray wurden in Datu Blah Sinsuat, einer Küstenstadt in der Provinz Maguindanao del Norte, nun zu Opfern.

Sieg für "Hirnfäule" Oxford-Wörterbuch wählte Wort des Jahres

So richtig neu ist der Begriff nicht, aber offenbar wieder ziemlich populär. "Während England sich bemüht, die Kartoffelfäule zu heilen, unternimmt es keinen Versuch, die Hirnfäule zu heilen", schrieb Henry David Thoreau 1854. Saloppe 170 Jahre später feiert das Wort aus der Feder des Essayisten nun ein Comeback. 37.000 Nutzer des Oxford English Dictionary wählten "Brain rot" zum Wort des Jahres.

"Hirnfäule" definiert das Wörterbuch so: "Die vermeintliche Verschlechterung des geistigen oder intellektuellen Zustands einer Person, insbesondere als Folge des übermäßigen Konsums von Materialien (heute vor allem Online-Inhalten), die als trivial oder nicht besonders anspruchsvoll angesehen werden." Auf die Plätze verwiesen: "Demure" (zurückhaltend") oder "Dynamic Pricing" (dynamische Preisgestaltung).