Erst im August war es zum größten Gefangenen-Austausch zwischen dem Westen und Russland seit dem Kalten Krieg gekommen. Nun schickt Moskau einen Forscher aus Frankreich für drei Jahre Haft in eine Strafkolonie. Laurent Vinatier arbeitet für die Schweizer NGO "Centre for Humanitarian Dialogue". Sie gibt als ihre Haupttätigkeit an, "bewaffnete Konflikte auf der ganzen Welt durch Vermittlung und diskrete Diplomatie verhindern und lösen" zu wollen.
Vinatier war im Juni festgenommen worden, weil er nach Angaben der Staatsanwaltschaft Informationen über das russische Militär gesammelt haben soll. Tatsächlich hatte er vergessen, sich zu registrieren. Ein umstrittenes russische Gesetz verlangt von jedem, der ausländische Unterstützung erhält oder unter ausländischem Einfluss steht, dass er sich als "ausländischer Agent" deklariert. Ein Gericht in Moskau verurteilte den Forscher nun.
Und da wundert sich mancher Royal noch, dass immer wieder Privates aus den königlichen Haushalten an die Öffentlichkeit kommt … Seine Majestät, König Charles III., sucht derzeit per Stellenausschreibung einen "Master of the Household's Office", also einen Haushälter oder eine Haushälterin. 2.400 Euro brutto im Monat bietet die Krone für diese Aufgabe, gerade einmal 470 Euro über dem britischen Mindestlohn.
Dafür wird von dem künftigen Bettenmacher seiner königlichen Hoheit erwartet, dass er oder sie gewillt ist, durch "Entwicklung und Schulungen die eigenen Fähigkeiten auszubauen" und im Idealfall familiär ungebunden ist, denn Reisebereitschaft scheint Voraussetzung in der Jobbeschreibung zu sein: "Ihr Hauptarbeitsplatz wird Windsor Castle sein. Bei Bedarf wird eine Unterkunft bereitgestellt. Sie werden das ganze Jahr über auch zu anderen königlichen Residenzen reisen." God save the King!
Baut er vor? Und wenn ja, wofür? Am 5. November wählen die USA einen neuen Präsidenten und Donald Trump erwartet Ausschreitungen "linksradikaler Verrückter". Deshalb möchte er die Nationalgarde, notfalls sogar die Army in Stellung bringen. Es gehe darum, gegen den "Feind im Inneren" vorzugehen, sagte Trump bei einem Interview mit dem Sender Fox News. Darüber berichtet unter anderem CNN .
"Ich denke, das sollte sehr einfach zu handhaben sein", so Trump demnach. Über mögliche Ausschreitungen seiner eigenen Anhänger macht sich der Ex-Präsident indes keine Gedanken, von republikanischen Wählern gehe keine Gefahr aus: "Nicht von der Seite, die für Trump stimmt", antwortete der ehemalige Präsident auf die Frage, ob er am Wahltag mit Chaos rechne.
Am 14. Mai winkte die EU den Migrations- und Asylpolitik durch, den Mitgliedsländern wurden zwei Jahre Zeit für die Umsetzung eingeräumt. Deutschland will nun Teile vorziehen, berichtet der Spiegel, der Einblick in die Pläne bekam. Es geht um die Verfahren an den Außengrenzen. Bei Menschen aus Ländern, die eine Wahrscheinlichkeit auf Asyl von unter 20 Prozent haben, soll es Schnell-Entscheidungen geben.
An deutschen Flughäfen und Häfen dürfen die Verfahren höchstens acht Wochen dauern. In dieser Zeit sollen die Betreiber gesetzlich verpflichtet werden, Quartiere auf dem Gelände oder im Transitbereich bereitzustellen. Innenministerin Nancy Faeser hat die EU-Kommission bereits ersucht, die 20-Prozent-Quote früher nutzen zu können. Der Beschluss im Bundestag soll noch im Herbst fallen.
36 Jahre lang war "Wetten, dass..?" die erfolgreichste Show im deutschsprachigen Fernsehen. 154 Ausgaben davon moderierte Thomas Gottschalk, im November 2023 war Schluss. Der zotige Schmäh der Sendung wirkt heute altbacken, Gottschalk verteidigt ihn aber bis zum letzten verhaltensauffälligen Hemd. Das wird wohl auch in "Ungefiltert" so sein, das Buch des Entertainers im Unruhstand erscheint am 14. Oktober.
In seiner Show war Gottschalk oft "touchy", er suchte Körperkontakt, vor allem zu Frauen. "Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich nur zweimal jemandem ans Knie gefasst", sagt er nun im Spiegel-Interview. "Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst. Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht. Das lasse ich mir nicht als Attacke vorwerfen."
Er würde das "heute bleiben lassen", sagt er. Wirklich verstehen kann er es aber nicht. "Ich weiß, dass gewisse Dinge mittlerweile politisch inkorrekt sind, die es damals nicht waren. Ich betrete heute auch keinen Aufzug mehr, in dem nur eine Frau steht. Was mache ich, wenn sie im zweiten Stock rausrennt und ruft: "#MeToo, der hat mich angefasst!"?
Wenn das Schule macht, müssen sich Trainer bald bei der Suppenküche anstellen. Der englische Fußballverband FA fällte am Freitag ein spektakuläres Urteil. Nottingham Forest, derzeit Zehnter der Premier-League, muss 750.000 Pfund Euro Strafe zahlen, weil der Klub Entscheidungen des Schiedsrichters kritisiert hatte. Nottingham hatte am 21. April 2024 auswärts 0:2 gegen Everton verloren.
In den sozialen Medien beschwerte sich der Klub danach über "extrem schlechte Entscheidungen", drei Elfmeter seien nicht gegeben worden. Auch der Videoassistenten wurde angegriffen, er sei Fan eines Konkurrenzvereins. Nottingham weigerte sich, die Postings zu löschen, wollte sich auch nicht entschuldigen. Nun folgte die Strafe, sie wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt. Der Klub will gegen die "völlig unverhältnismäßige" Geldbuße berufen.
Nicht alle Sensationen sind welche, diese Botschaft muss in alle Schädel rein. Die deutsche Stadt Koblenz in Rheinland-Pfalz ist mit einer hochnotpeinlichen Affäre konfrontiert. Jahrelang wurden Schädel oder Schädelteile als Sensationsfunde kategorisiert, sie sollen teils über 5.000 Jahre alt sein. Sind sie aber nicht. Ein leitender Mitarbeiter der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) soll archäologische Funde manipuliert und deren Alter falsch angegeben haben. Sie wurden sogar ausgestellt.
Mindestens 21 gefundene Schädel oder Schädelfragmente stammten demnach nicht aus vorchristlicher Zeit, sondern aus dem Mittelalter oder sogar erst aus der Neuzeit, musste nun die zuständige Staatssekretärin einräumen. Selbst aufgefallen ist das der GDKE nicht, eine nicht genannte andere Universität war stutzig geworden. Gegen den Mitarbeiter gibt es nun disziplinarrechtliche Ermittlungen. Auf der Webseite der GDKE findet sich zur Affäre nichts. Vielleicht will man 5.000 Jahre zuwarten.
Als der Florida-Hurrikan kam, war bei seinem Schiff das Ruder ausgefallen, es wurde manövrierunfähig. Was folgte, war ein "Albtraumszenario", sagte die US-Küstenwache, nachdem sie den Mann am Donnerstag um 13:30 Uhr Ortszeit 48 Kilometer vor der Küste von Sarasota aus dem Meer gefischt hatte. Per Hubschrauber, der Schiffskapitän klammerte sich an einer schwimmenden Kühlbox fest.
Die Behörden nannten den Namen des Mannes nicht, erklärten jedoch, dass es sich bei ihm um einen Fischer handelte. Er war am Mittwoch in Seenot geraten. Die US-Küstenwache forderte den Kapitän auf, eine Schwimmweste anzuziehen und sich an seinem Notsender festzuhalten. Über das Peilgerät wurde er schließlich gefunden. Am Meer treibend, die Hände an der Kühlbox. In der Nacht davor hatte der Wind am Meer 140 km/h erreicht, die Wellen schlugen sieben Meter hoch.