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18. September 2025

Pakt gegen Israel Saudi-Arabien holt Pakistan an Bord

Worum geht es? Saudi-Arabien und Pakistan haben ein strategisches Verteidigungsabkommen unterzeichnet. Das Strategic Mutual Defence Agreement (SMDA) verschiebt die Machtverhältnisse im Nahen Osten erneut.

Warum? Der Pakt verpflichtet beide Länder dazu, jede Aggression gegen eines der beiden Staaten als Angriff auf beide zu betrachten. Er wurde als Folge des Angriffs von Israel auf Hamas-Führer in Katar unterzeichnet.

Wie hängt das zusammen? Das Abkommen signalisiert, dass Saudi-Arabien sein Sicherheitsnetzwerk erweitern möchte. Pakistan ist eine Atommacht. Die nukleare Komponente wird in dem Vertrag mehrfach erwähnt.

Wer hat den Vertrag unterfertigt? Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman und der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif am Mittwoch in Riad. Ziel ist "eine stärkere Kooperation in Verteidigung und Sicherheit, sowie gemeinsame Abschreckung gegenüber Bedrohungen."

Weitere Meldungen

Lebendig begraben Ziegenhirte hörte Schreie von Baby

Worum geht es? Im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh wurde ein 20 Tage altes Baby lebendig begraben aufgefunden. Es kämpft nach Angaben der Krankenhausbehörden ums Überleben.

Wie wurde das Baby gefunden? Zufällig! Ein Hirte, der seine Ziegen zum Weiden in die Gegend gebracht hatte, hörte schwache Schreie aus einem Erdhügel. Als er näher kam, sah er eine winzige Hand aus dem Schlamm ragen.

Wie geht es dem Mädchen? Es wird auf einer Neugeborenen-Intensivstation betreut. Das Baby sei am Montag dreckverschmiert und nach Luft ringend eingeliefert worden, sagte der Rektor der Medizinischen Fakultät der BBC. Schlamm sei in Mund und Nase gelangt.

Wird das Baby überleben? Das ist unklar. Es ging ihm 24 Stunden nach der Einlieferung besser, bekam dann aber eine Infektion. "Die Prognose ist ernst, aber wir versuchen unser Bestes, sie zu retten", sagt der behandelnde Arzt.

Was weiß man über die Eltern? Nichts. Alle Versuche, sie ausfindig zu machen, blieben bisher erfolglos. Die Kinder-Hotline des Bundesstaates ist informiert. Mädchen werden in ärmeren Familien in Indien öfter als finanzielle Belastung angesehen. Fälle von ausgesetzten Babys sind nicht selten.

War Macron ein Mann? First Lady muss Gericht Fotos vorlegen

Worum geht es? Die rechte Influencerin Candace Owens (36) hatte behauptet, dass Brigitte Macron, Gemahlin des französischen Staatspräsidenten, ursprünglich keine Frau war, sondern als Mann geboren wurde. Darüber wird nun prozessiert.

Wer ist Candace Owens? Eine politische Aktivistin und Podcasterin mit hohem Bekanntheitsgrad in den USA. Auf Twitter hat sie 7,1 Millionen Follower, auf Instagram 6,2 Millionen.

Was behautet sie? Die heute 72-jährige Macron sei als Jean-Michel Trogneux geboren worden und habe ihr Geschlecht später in weiblich geändert. Jean-Michel Trogneux ist der Name ihres älteren Bruders.

Warum ärgert das die Macrons so? Weil die falschen Gerüchte nicht aus der Welt zu schaffen sind und seit fünf Jahren im Netz kursieren. "In den Vereinigten Staaten hat es ein solches Ausmaß angenommen, dass wir handeln mussten“, sagte Emmanuel Macron.

Wie "handelten" sie? Die Macrons reichten im Juli eine Verleumdungsklage in den USA gegen Owens ein.

Was fordern sie?  "Erhebliche" Strafschadenersatzzahlungen wegen der Verbreitung "nachweislich falscher und verheerender Lügen".

Was will nun das Gericht in Delaware? Dass Brigitte Macron wissenschaftliche Beweise und Fotos vorlegt, die belegen, dass sie eine Frau war und ist. Sie erklärte sich dazu bereit. Die Bilder würden Frau Macron schwanger und mit ihren drei Kindern zeigen, so ihr Anwalt.

Gewinnt Macron den Prozess? Unklar. Owens beruft sich auf die Meinungsfreiheit. Laut US-Recht reicht bei Promis oft nicht der Nachweis, dass eine Aussage falsch ist, für eine Verurteilung muss auch böswillige Absichten erwiesen sein.

Brille mit Bildschirm Aber bei Meta-Vorstellung gab es Panne

Worum geht es? Der Facebook-Mutterkonzern präsentierte erste Smart Glasses mit einem in die Linse integrierten Display. Es können Texte, Bilder, Navigation, Live-Übersetzungen, Vorschauen von Fotos/Videos angezeigt werden.

Wie sieht die Brille aus? Das Modell heißt Meta Ray-Ban Display (intern teilweise "Hypernova" genannt). Es trägt das klassische Wayfarer-Design, damit es wie normale Sonnenbrillen wirkt.

Was ist anders? Die rechte Linse enthält ein kleines Display („HUD“). Diw Auflösung beträgt 600 × 600 Pixel, das Sichtfeld rund 20 Grad. Der Akku hält 6 Stunden beim normalen Gebrauch, ein zusätzliches Ladeetui liefert 30 zusätzliche Stunden.

Wie wird die Brille gesteuert? Das Display wird bei Bedarf aktiviert und "versteckt" sich ansonsten visuell. Das Gegenüber sieht nicht, ob es an oder aus ist.

Aber was ist nun mit der Steuerung? Das übernehmen die Finger. Das Modell wird zusammen mit einem Neural Wristband ausgeliefert, das Gesten erkennt. Bestimmte Fingerbewegungen lösen bestimmte Aktionen aus.

Klappt das? Offenbar nicht immer und das erlebte Mark Zuckerberg bei der Präsentation live. Er versuchte mehrere Minuten lang einen Videoanruf zustande bringen und scheiterte. Die Ironie an der ganzen Sache ist, dass man Jahre damit verbringt, Technologie zu entwickeln, und dann wird man vom WLAN überrascht,“ sagte Zuckerberg.

Was kostet das Stück? 799 US-Dollar. Verkaufsstart in den USA ist der 30. September. Die Auslieferung an andere Ländern erfolgt später.

1 Stunde mehr arbeiten Lehrerin sagt nein, und bekommt recht

Worum geht es? 2023 hatte das deutsche Bundesland Sachsen-Anhalt Lehrkräfte dazu verpflichtet, wöchentlich eine Stunde zusätzlich zu unterrichten. Damit wollte man dem Personalmangel begegnen.

Aber? Eine Grundschullehrerin wehrte sich dagegen. Und das, obwohl die "Vorgriffsstunde" bezahlt oder dem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben worden wäre. Schließlich wurde der 62-Jährigen vom Land gekündigt.

Was passierte dann? Der Fall kam vor Gericht, die Lehrerin verlor in erster Instanz. Das Bundesverwaltungsgericht erklärte dann aber die "Vorgriffsstunde" grundsätzlich für unrechtmäßig, berichtet der Spiegel.

Die Folge? Nun will die Pädagogin eine Entschädigung. "So wie mit mir umgegangen wurde, braucht es eine Wiedergutmachung," sagte sie dem TV-Sender MDR.

Was passiert jetzt? Das Gericht hat das Bundesland aufgefordert, die Kündigung zurückzunehmen. Bis Montag soll es dazu eine Stellungnahme übermitteln. Sieht nach Nachsitzen aus.

Kein Zutritt für Juden Plakat in Auslage von deutschem Laden

Worum geht es? Ein antisemitisches Plakat in einem Geschäft in Flensburg im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein sorgt für Aufregung. Ein Ladenbesitzer erteilt Juden darauf Zutrittsverbot.

Was steht wörtlich da? "Juden haben hier Hausverbot!!!! Nichts persönliches, auch kein Antisemitismus, kann euch nur nicht ausstehen."

Was sagt der Ladenbesitzer? Der Sechzigjährige wehrte sich gegenüber der SHZ (Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag) gegen den Vorwurf des Antisemitismus. Er nennt die israelische Offensive im Gazastreifen als Grund. "In Israel leben nunmal Juden, und ich kann ja nicht unterscheiden, wer für die Angriffe oder dagegen ist", sagt er.

Wie fiel die öffentliche Reaktion aus? "Das erinnert an die dunkelsten Kapitel in der Geschichte Deutschlands und hat in dieser Stadt überhaupt keinen Platz", sagte Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos).

Was passiert nun? Es sollen mehrere Anzeigen wegen Volksverhetzung eingegangen sein. Das Plakat war am Donnerstag abgehängt.

USA senken Leitzins Streit mit Trump geht in nächste Runde

Worum geht es? Am Mittwoch erfüllt die US-Notenbank endlich den Wunsch von Donald Trump nach einer Senkung des Leitzins – aber nur halb. Es handelt sich um die erste Zinssenkung seit Dezember 2024 und damit während seiner aktuellen Amtszeit.

Was ist passiert? Die Fed senkte den Leitzins um 25 Basispunkte (0,25 %) ab – auf eine Spanne von 4,00 % bis 4,25 %. Aber Trump wollte einen größeren Sprung (0,50 %). Allerdings es ja noch nicht aller Tage Abend.

Weil? Erwartet werden heuer noch zwei Zinssenkungen und dafür hat Trump kürzlich Stephen Miran in die Fed entsandt. Der US-Präsident liegt seit Monaten im Clinch mit Fed-Chef Jerome Powell, Vorständin Lisa Cook ließ er sogar (bisher erfolglos) feuern.

Warum ist die Lage für die Fed brisant? Weil sie ihre Entscheidung in eine unsichere Lage hinein treffen musste. Die Arbeitsmarktentwicklung zeigt eine Abschwächung, Beschäftigungszuwächse verlangsamen sich, die Arbeitslosigkeit steigt leicht und die Inflation läuft aus dem Ruder.

Kennen wir? Ja, die Kerninflation (ohne Nahrungsmittel und Energie) liegt in den USA bei 3,1 Prozent, für 2026 sind 2,6 Prozent prognostiziert. Deutlich von den Zielen weg.

Wie positioniert sich die Fed da? Sie betonte, dass sie "attentive to the risks to both sides of its dual mandate" sei – also aufmerksam, sowohl was die Preisstabilität als auch was die Vollbeschäftigung betrifft.

Cocktail für Trump Märchenhaftes Bankett in London

Worum geht es? Donald Trump ist für drei Tage auf Besuch in London und die Briten kleckern nicht, sie klotzen. Beim Staatsbankett (160 Teilnehmer) Mittwochabend geriet der US-Präsident geradezu ins Schwärmen.

Was sagte er in seiner Rede? "Das Wort 'besonders' wird den Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA nicht einmal annähernd gerecht." Und: Der Staatsbesuch sei "eine der höchsten Ehren seines Lebens."

Warum? Trump mag alles, was ihn groß erscheinen lässt. Kein US-Präsident vor ihm wurde bisher zweimal in der Amtszeit zu einem offiziellen Staatsbesuch eingeladen. Stolz wies er immer wieder darauf hin.

Was gefiel des Präsidenten sonst so? Dass sich das gesamte Königshaus so intensiv um ihn kümmerte. Sogar Melania (beim Bankett in gelber Robe mit rosa Gürtel) zeigte sich gelöst.

Wer war alles beim Bankett? König Charles III. und Königin Camilla, Princess Catherine (Kate), Prince William, Trump und Melania Trump, Premier Keir Starmer, Tim Cook (Apple) oder Sir Richard Moore, Chef des MI6.

Was gab es für Musik? Etwa James-Bond-Soundtracks, "You Can't Always Get What You Want" von den Rolling Stones und Musik aus "West Side Story".

Was gab es zu essen? Als Vorspeise Hampshire-Brunnenkresse-Panna-Cotta mit Parmesan-Shortbread und Wachtel-GGG-Salat. Dann in Zucchini gewickelte Bio-Norfolk-Hühnchen-Ballotine mit Thymian und herzhaftem Jus. Darauf folgt eine Vanilleeis-Bombe mit Kentish-Himbeersorbet-Füllung und leicht pochierten Victoria-Pflaumen.

Und zu trinken? Vor allem ein paar Highlights hintennach (zum Essen war für Trump ein Diet Coke reserviert). Warre's 1945 Vintage Port, zu Ehren von Trump als 45. und 47. Präsident, Hennessy 1912 Cognac Grande Champagne aus dem Geburtsjahr der schottischen Mutter des Präsidenten und ein spezieller Cocktail.

Nämlich? Transatlantic Whisky Sour, eine Variante des klassischen Whisky Sour. Johnnie Walker Black mit der frischen Zitrusnote von Marmelade. Gekrönt mit Pekannussschaum und garniert mit einem gerösteten Marshmallow auf einem sternförmigen Keks.

Vorher ging es aber schon auch ums Geschäft, oder? Ja, die USA und Großbritannien haben einen umfassenden Wirtschafts-Pakt geschlossen. Er umfasst künstliche Intelligenz, Rechenzentren, Kooperationen bei Atomtechnologie („Mini-Atomkraftwerke“) und eine stärkere finanzielle und strategische Verzahnung der Finanzzentren beider Länder.

Wurde auch protestiert? Ja, etwa 5.000 Menschen versammelten sich, aber Trump bekam sie nicht zu Gesicht. Er wird in London komplett abgeschirmt.