Nun ja, man sollte nicht jedes Ranking bierernst nehmen. Vor allem eines nicht, dass alle möglichen Diktatoren oder Russlands Staatschef Wladimir Putin betulich übersieht. Die New York Times hat per Umfrage ermitteln lassen, wer der "unbeliebtesten Regierungschef der Welt" sei. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz gewann, 73 Prozent sollen mit ihm "unzufrieden sein", hauchdünn vor Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (71 Prozent).
Die Daten zur Umfrage sind allerdings etwas vage. Die beauftragte Firma "Morning Consult" habe schlicht "people" befragt, heißt es und von diesen "people" wollte man wissen, wie sie so unter Inflation, Einwanderung oder Ungleichverteilung leiden. Der eigene US-Präsident Joe Biden schaffte übrigens 54 Prozent, die Hälfte der Amerikaner ist mit ihm also "unzufrieden". Das könnte am 5. November noch eine Rolle spielen.
Es geht immer noch eine Spur grotesker. Der Präsident von Botswana hatte sich über Deutschland geärgert. Die grüne Umweltministerin Steffi Lemke will den Import von Trophäen beschränken, für Botswana allerdings ist die Jagd ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und das Land hat nach Eigeneinschätzung zu viele Elefanten. Also drohte der Präsident damit, Deutschland 20.00 Dickhäuter zu "schenken".
Ehe die deutsche Regierung Überlegungen anstellen konnte, wohin mit den Viechern, meldete sich schon Lufthansa Cargo zu Wort. Man könne "unter strenger Berücksichtigung des Washingtoner Artenschutzabkommens große Tiere wie Elefanten vereinzelt auf ihren Frachtflugzeugen des Typs Boeing 777F transportieren", sagte das Unternehmen der "Bild". Der 1. April dauert heuer offenbar ein Monat.
Auch in Österreich klickten die Handschellen. In der EU ist ein massiver Betrug mit Fördermitteln aufgeflogen. 22 Verdächtige wurden in Italien, Österreich, Rumänien und in der Slowakei festgenommen, 600 Millionen Euro beschlagnahmt. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht das von der EU finanzierte Aufbauprogramm "Next Generation EU".
Die Kriminellen dürften das nationale italienische Konjunkturprogramm PNRR angezapft haben. Mit einem komplexen Netzwerk aus fiktiven Unternehmen und Strohmännern, saugten sie Geld aus dem Fördertopf ab. "Next Generation EU" soll nach Corona Wirtschaftshilfe leisten und ist mit 800 Milliarden Euro dotiert. Italien erhält mit 200 Milliarden Euro das meiste Geld.
Als die "MSC Armonia" schließlich doch auslaufen durfte, waren nicht mehr alle Passagiere an Bord. Zwei Tage lang saß das Kreuzfahrtschiff in Barcelona fest, nachdem bei einem geplanten Landgang aufgefallen war: 69 bolivianische Staatsbürger hatten gefälschte Schengen-Visa in ihren Reisepässen und die waren offenbar sehr gut gemacht.
Die Passagiere, teilweise Familien mit Kindern, waren in Santos (Brasilien) eingeschifft worden und hatten für die Reise bis zu 9.200 Euro pro Person bezahlt. Alle mussten von Bord und warten nun auf einem von Reiseveranstalter MSC zur Verfügung gestellten Schiff auf die Klärung ihrer Situation. Mutmaßlich werden sie auf Kosten von MSC heimgeflogen.
Ist da was dran oder ist da was dran? Auf TikTok boomen Videos, die Menschen beim Rückwärtsgehen zeigen. Das soll angeblich gesund sein, den Kopf auslüften und Gelenken und Knochen auf die Sprünge helfen – wenn man irgendwo dagegen kracht, sieht die Sachlage natürlich anders aus. Monty-Python hatten sich 1970 in "The Ministry of Silly Walks" des Themas angenommen.
Nun folgte eine wissenschaftliche Diskussion darüber im Fachblatt Scientific American. Und siehe da: Experten sahen tatsächlich einen Nutzen. Bei Menschen mit Arthrose im Knie entlaste das etwa die Gelenke, beim Rückwärtsgehen werde der Glutealmuskeln am Gesäß gestärkt. Fußballer wärmen deshalb schon lange auch so auf. Also: Nicht wundern, mitgehen!
Hoffentlich haben sie aufgeräumt! Vom 15. Juli bis 31. August erhalten Besucher im Buckingham Palace erstmals Zutritt zum Chinesischen Speisezimmer, zum Gelben Salon und zum "Central Room", von hier aus geht es auf den berühmten Balkon des Palastes. Auf den darf man nicht, aber durch die Vorhänge spechteln. Eintritt: 90 Euro.
Noch ein bisschen teurer ist der Besuch von Balmoral, bekannt als Sommerresidenz der Queen. Hier ist im 1. Juli bis 4. August erstmals der Zutritt gestattet, das kostet aber zwischen 116 und 175 Euro (und war trotzdem schon am ersten Tag ausverkauft). Dafür darf man in jene Räume, in denen Elisabeth II. die letzten Tage vor ihrem Tod verbrachte, in den Salon, in dem die Monarchin das letzte Mal öffentlich auftrat und in den Ballsaal, in dem sie nach ihrem Tode drei Tage lang aufgebahrt wurde.
Lange war es ein Statussymbol, vergeben nur an die ganz großen und die offiziellen Accounts. Nach der Übernahme durch Elon Musk musste für das blaue Häkchen auf X, vormals Twitter, eine Gebühr bezahlt werden. Nun hat es sich Musk offenbar anders überlegt. Kürzlich teilte er seiner Leserschaft mit, dass er an X-Konten mit einer hohen Anzahl verifizierter Follower kostenlose Premium- und Premium-Plus-Mitgliedschaften vergeben wolle.
In den letzten Tagen wunderten sich immer mehr User, dass bei ihren Accounts das blaue Häkchen auftauchte, ohne dass sie gefragt worden waren oder es beantragt hatten (und schon gar nicht bezahlt). Offenbar wurden in einem ersten Schritt Nutzer mit mindestens 5.000 verifizierten Follower freigeschaltet, das Limit soll auf 2.500 abgesenkt werden. Soweit bei X etwas berechenbar erscheint.
Gibt es auch selten auf der Uni: Standing Ovations nach einer Vorlesung. Die hatte allerdings auch Campino von den Toten Hosen gehalten. Campino heißt eigentlich Andreas Frege, ist 61, und hat momentan eine Gastprofessur an der Uni in seiner Heimatstadt Düsseldorf, dort wo er als Student eingeschrieben war, aber nie einen Hörsaal von innen sah. Zur Vorlesung hatten sich 30.000 Menschen angemeldet, für 500 gab es in Hörsaal 3A (oder 3B, das deutsche Feuilleton ist sich da uneins) Platz.
Es entstand keine oberflächliche Blödelei, Campino mischt Songs seiner Punk-Band (Gitarrist Kuddel hat er mitgebracht) mit Texten von Theodor Fontane, Heinrich Heine (Namensgeber der Uni) oder Erich Kästner, dazwischen erzählt er, wie er Songtexte schreibt. Am 23. April gibt es den zweiten Teil, er ist wieder etwas überbucht.