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7. Juni 2024

Comeback für Doppelnamen Schweiz kehrt zu altem System zurück

2013 schaffte die Schweiz die Doppelnamen ab. Im Alltag blieben sie erlaubt, im Reisepass nicht. Wer heiratete musste sich entscheiden: Behalte ich meinen Namen oder übernehme ich den meines Ehepartners? 70 Prozent der Frauen verzichteten und nahmen den Namen des Mannes an. Am Donnerstag erfolgte nun die Kehrtwende. Die Doppelnahmen sollen zurückkehren, beschloss der Nationalrat.

Die Schweiz nähert sich dem deutschen Modell an. Die Reihenfolge der Namen ist frei wählbar, Ehepartner können auch unterschiedliche Versionen verwenden, mit oder ohne Bindestrich, aber das ist noch in Diskussion. Für Kinder gibt es aber keine Doppelnamen. Außer die nächste "Instanz", der Ständerat, kippt noch alles.

Weitere Meldungen

In TV-Debatte geklagt Hätte das in Österreich auch eine Chance?

Donnerstagabend, drei Tage vor der EU-Wahl: Im deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ARD läuft die "Wahlarena 2024 Europa" und ein Mann ist da, der eigentlich gar nicht da sein sollte – Fabio De Masi, Spitzenkandidat der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Er war nicht vorgesehen, klagte dagegen, verlor in erster Instanz, dann entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG), dass er eingeladen werden muss.

Das Urteil, im Eilverfahren erstellt, ist in der Begründung interessant. Vor allem, ob ein österreichisches Gericht vor der kommenden Nationalratswahl ähnlich entscheiden würde. Das Gericht nahm nämlich auf Umfragen Bezug. Das BSW habe sich zuletzt in einem "Korridor" von vier bis sieben Prozent bewegt, so das OVG. Also fand die Debatte mit acht statt sieben Personen statt.

2 Tage in Baumkrone Frau aus deutschem Hochwasser gerettet

Sie konnte noch mit dem Handy Polizei und Rettung anrufen, dann riss am Sonntag der Kontakt ab. Am Dienstag nun wurde eine 32-jährige Frau im schwäbischen Neu-Ulm gefunden. Geschwächt, aber sonst in gutem Zustand. Die vergangenen zwei Tage hatte sie im bayerischen Hochwassergebiet in der Krone eines umgestürzten Baumes verbracht, 52 Stunden saß sie dort fest.

Die Frau war Sonntag im Wald unterwegs als das Wasser flutartig zu steigen begann. Sie rief mit dem Handy um Hilfe, zudem erstattete ein Bekannter Vermisstenanzeige. Das Hochwasseropfer wurde am Dienstag von einer Drohne entdeckt – zwei Meter über dem Wasser – und mit dem Hubschrauber geborgen.

Zwangswerbung auf Insta Neuer "Ad Break" verärgert Nutzer der App

Sie geht einfach nicht weg. Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen testet Instagram aus der Meta-Gruppe derzeit eine neue Funktion aus und das Publikum reagiert genervt. Aus dem Nichts taucht auf dem Bildschirm plötzlich eine Werbung auf, die sich nicht skippen oder wegklicken lässt, sondern in voller Länge angeschaut werden muss.

"Sie sehen eine Werbeunterbrechung. Werbeunterbrechungen sind eine neue Möglichkeit, Anzeigen auf Instagram anzuzeigen. Manchmal müssen Sie sich eine Anzeige ansehen, bevor Sie weiter surfen können," ist als Text zu lesen. Die Reklame dauert nur ein paar Sekunden, gegenüber dem Portal TechCrunch hat Meta den Test inzwischen bestätigt. Zu den Details ist allerdings nichts zu erfahren, etwa, in welchen Ländern der Versuch läuft und ob er auch auf Reels ausgeweitet werden soll.

Aus für Pflicht-VWA Wegen KI macht Schularbeit keinen Sinn mehr

Vor rund einem Monat hatte Newsflix-Bildungsexperte Niki Glattauer die Abschaffung der Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) in den Schulen gefordert. Nun dürfte der Teil der Matura tatsächlich bald Geschichte sein. Bildungsminister Martin Polaschek kündigte am Dienstag das Ende der Pflicht-VWA an. Die jährlich rund 17.000 Maturantinnen und Maturanten sollen künftig selbst entscheiden, ob die schriftliche Arbeit erbringen oder die Leistung anderweitig erbringen möchten.

Polaschek wollte von einem Expertise-Team wissen, ob die VWA in Zeiten von künstlicher Intelligenz noch sinnvoll sei. Antwort: nicht wirklich. Die KI macht es mögliche, komplette Arbeiten automatisch erstellen zu lassen. An den Berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) soll die Abschlussarbeit nun komplett entfallen, an den Gymnasien wird auf Freiwilligkeit umgestellt – und das eventuell schon ab dem Schuljahr 2024/25.

Modi siegt sich schwach Indiens Premierminister bei Wahl zurechtgestutzt

Verglichen mit den USA ist er fast ein Jungspund. Mit seinem 73 Jahren darf Narendra Modi fünf Jahre lang weiter Indien regieren, es ist seine dritte Amtszeit, soviel ist fix, auch wenn die Auszählung noch läuft. Aber der Sieg seiner Bharatiya Janata Party (BJP) hat Schattenseiten. Modi blieb weit unter den Erwartungen, er wird in der neuen Regierung Partner brauchen.

Die größten Wahlen der Welt hatten am 19. April begonnen und endeten in der Nacht auf Dienstag. 960 Millionen Menschen waren wahlberechtigt, 642 gaben mitten in der Hitzewelle mit teils über 50 Grad ihre Stimme ab. Der in Indien allgegenwärtige Modi kam laut Hochrechnung im Parlament auf 240 Sitze, 272 wären für eine absolute Mehrheit nötig gewesen, 303 waren es bei den letzten Wahlen.

Tracker für Kinder Schweizer Schule testet Armband-Überwachung

Am 10. Juni geht es in den dritten und vierten Klassen los, der Test dauert bis zu den Sommerferien, im Herbst soll er auf alle Klassen ausgeweitet werden. Die Hortkinder der Primarschule (Volksschule) Birmensdorf bei Zürich tragen in Hinkunft ein magnetisches Armband mit Bluetooth-System, das Betreuungspersonal kann über ein Tablet jederzeit abrufen, wo im Hort oder auf dem Schulgelände sich das Kind gerade aufhält, schreibt die "NZZ".

Die Teilnahme ist nicht verpflichtend, Eltern müssen ihre Kinder aber aktiv abmelden. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler steige, die Betreuung gestalte sich immer komplizierter, begründet die Schule das Vorgehen. Es dauere mittlerweile bis zu zehn Minuten bis einzelne Kinder auf dem weitläufigen Gelände aufgefunden werden. Die Daten würden außerdem nur kurzzeitig gespeichert werden.

Keine Einreise für Israelis Urlaubsparadies Malediven verhängt Sperre

Eine Million Touristen reisen jährlich auf die Malediven, 2022 waren darunter auch 15.000 israelische Staatsbürger. Nun hat der muslimische Inselstaat angekündigt, Israelis nicht mehr ins Land zu lassen. Die entsprechenden Gesetze sollen "möglichst schnell angepasst" werden. Die Malediven (500.000 Einwohner) solidarisieren sich mit den Palästinensern, sie habe auch die südafrikanische Völkermord-Klage  am Internationalen Gerichtshof unterstützt.

Israel hat seinen Bürgern empfohlen, nicht mehr auf die Inseln zu reisen. Wer noch dort ist, dem wird der Heimflug empfohlen, selbst Personen, die über einen zweiten Pass verfügen. Im ersten Quartal 2024 kamen wegen des Gazakrieges nur mehr 500 Israelis auf Malediven.