Eigentlich wollten die Niederlande – etwa wie Deutschland – aus der Kernenergie aussteigen. Jetzt soll die Zahl der Atomkraftwerke von zwei auf vier verdoppelt werden. Dafür hat nun – parteiübergreifend – die Zweite Kammer gestimmt, sie entspricht dem Nationalrat in Österreich. Die Regierung wurde beauftragt, sich mit Bauplänen zu befassen. Es ist ein Trend: Angesichts der Klimakrise überdenken viele Länder ihre Energiepolitik und plötzlich ist die Kernenergie wieder salonfähig.
Eigentlich wollte auch die Schweiz nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima in Japan 2011 lieber heute als morgen raus aus der Atomkraft. Tatsächlich wurde das Kernkraftwerk Mühleberg 2019 abgeschaltet, drei weitere blieben am Netz und viele sind heute froh darüber. Die weitere Nutzung der Kernenergie soll nun politisch und rechtlich abgesichert werden, auch wenn viele Kritik an dem Vorhaben üben. Aber: Es gibt auch schon erste Überlegungen, vielleicht doch neue Atomkraftwerke zu bauen.
Der Super Tuesday brachte die erwarteten Klarstellungen: Noch ist nichts fertig ausgezählt, aber es ist fix, dass sich Donald Trump überall durchgesetzt hat. also fast. In Vermont gewann seine Widersacherin Nikki Haley. Trotzdem wird erwartet, dass die ehemalige UN-Botschafterin nun aufgibt und Trump als einziger Kandidat der Republikaner übrig bleibt.
Bei den Republikanern gab es in 15 Bundestaaten und im US-Territorium Amerikanisch-Samoa Vorwahlen. Trump siegte zum Großteil deutlich, in Kalifornien kam er auf 74 Prozent, in Texas auf 77 Prozent, hier gab es die meisten Delegierten-Stimmen zu holen. Das Ticket zur Kandidatur hat er damit noch nicht in der Tasche, aber er ist nahe dran. In zwei Wochen könnte es soweit sein.
Bei den Demokraten setzte sich wie erwartet Joe Biden durch, das meist deutlich, er hat keinen echten Gegenkandidaten. Peinlich: In Minnesota holte er nur 69 Prozent, 19 Prozent stimmten "neutral". Grund: Bidens Israel-Politik. Und in Amerikanisch-Samoa setzte sich sogar der Unternehmer Jason Palmer mit 51 zu 40 Stimmen durch.
Das erste kaputte Kabel wurde vor einer Woche bemerkt. Nun stellt sich heraus: Die Schäden im Roten Meer sind massiver als gedacht. Von den mehr als 15 Kabeln (armdick, jeder Meter wiegt 70 Kilo), die hier unter Wasser laufen, sind vier gekappt. Betroffen sei gut ein Viertel des Datenverkehrs, der durch die Kabel geleitet wird, sagt die Netzbetreiberfirma HGC Global Communications aus Hongkong. Der Vorfall sei "selten" und "ernst".
Betroffen ist der Internet-Datenverkehr zwischen Teilen Asiens, Nordafrikas und Europa. Israelische Medien hatten vor einigen Tagen darüber spekuliert, dass die islamistischen Huthis hinter dem Vorfall stecken könnten. Experten bezweifeln freilich, dass die Miliz logistisch zu einer solchen Aktion in der Lage wäre. Wahrscheinlicher sei, dass das Kabel durch das Ziehen eines Ankers in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nun ist ein Reparaturschiff zur betroffenen Stelle unterwegs.
Der Bitcoinmarkt legte am Dienstag eine schwindelerregende Hochschaubahnfahrt hin. Rekord am Nachmittag, Absturz, dann sanfte Erholung. Zunächst schoss die Cyberwährung über die Marke von 69.000 Dollar und erreichte damit einen neuen Höchststand. Der Spitzenwert lag bei 69.171 Dollar. Der alte Höchstwert stammte vom 10. November 2021 und lag bei 68.790 Dollar.
Doch kurz danach ging es dann talwärts. Der Bitcoinkurs brach um bis zu zehn Prozent ein und fiel unter die Marke von 60.000 Dollar. Am Ende erholte sich der Markt wieder leicht und landete schließlich bei rund 62.000 Dollar. Einen triftigen Grund für die Berg- und Talfahrt gibt es nicht. Insider schreiben die Entwicklung aber dem bevorstehenden Halving-Event zu. Da wird die Anzahl der Bitcoins halbiert, die jeden Tag neu auf den Markt kommen. Das passiert alle vier Jahre, diesmal mutmaßlich am 20. April.
Ein Video schlägt seit dieser Woche in Venedig heftige Wellen. Zu sehen: Ein Boot mit zwei Personen an Bord, das in dichtem Nebel einen Kanal in der Nähe des Bahnhofs entlangrast. Offenbar kein Einzelfall. Auf Social-Media-Videos häuften sich zuletzt Clips, die zeigen, wie "gelangweilte Jugendliche" durch die Stadt brettern. "Die Situation ist außer Kontrolle", sagte ein Beamter der Stadt der Londoner "Times".
Die jungen Tempobolzer gefährden die Bausubstanz der Palazzi, durch das aufgewühlte Wasser krachen immer wieder vertäute Boote aneinander. Für kommerzielle Schiffe gilt in der Lagune eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h, private Boote dürfen auf dem Canale Grande allerdings nicht schneller als 7 km/h fahren. Die Polizei wertet nun Aufnahmen aus öffentlichen Videokameras aus, um den Rowdies auf die Schliche zu kommen.
Super Tuesday in den USA, die Bewohnerschaft von 15 Bundesstaaten und einem US-Territorium war dazu aufgerufen, zu den Vorwahlen zu gehen. Und Musik-Superstar Taylor Swift („Antihero“) ermunterte alle dazu. In einer Story auf ihrer Instagram-Seite war handschriftlich zu lesen: "Ich wollte euch daran erinnern, die Menschen zu wählen, die EUCH am meisten repräsentieren." Dazu verlinkte sie eine Infoseite zu den Wahlen. "Wenn ihr bisher nicht geplant hattet, wählen zu gehen, tut es heute."
Auf einen Wahlaufruf verzichtete die Sängern diesmal. 2020 hatte sie den Demokraten Joe Biden im Wahlkampf gegen den damals amtierenden Präsidenten Donald Trump unterstützt. In ihrer Netflix-Doku ärgerte sie sich öffentlich darüber, bei Wahlkampf 2016 nicht schon deutlicher gegen Trump aufgetreten zu sein.
"Mir ist ein Denkfehler unterlaufen". Am Mittwochabend startet der nächste Bahnstreik in Deutschland, zunächst mit dem Güterverkehr, am Donnerstag und Freitag fährt dann gar kein Zug mehr. Aber: Am Dienstag stellte sich heraus, dass es diesen Streik nicht hätte geben müssen. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" gab Claus Weselsky, Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), zu, das Angebot der Bahnverhandler falsch verstanden zu haben. Gestreikt wird aber trotzdem.
Die GDL fordert in dem Tarifstreit eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter auf 35 Stunden, bei vollem Lohnausgleich. Zwei als Moderatoren eingesetzte Politiker schlugen vor, die Wochen-Arbeitszeit in zwei Stufen von derzeit 38 auf 36 Stunden zu reduzieren, ebenfalls bei vollem Lohnausgleich. Weselsky aber verstand: Absenkung lediglich auf 37 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Also Streik! Er habe die Lage falsch dargestellt, gestand er nun ein - aus "Versehen".
Ende Januar waren die ersten schweren Vorwürfe gegen das Palästinenserhilfswerk UNRWA der UNO laut geworden. Israel beschuldigte zwölf Mitarbeiter der Organisation, in den Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober verstrickt gewesen zu sein, auch von bis zu 1.200 Verdächtigen war danach schnell die Rede. Nun weiten sich die Beschuldigungen aus. "Das ist kein bloßer Zufall, das ist systematisch«, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Montagabend.
Israel beschuldigt die UNRWA hunderte Mitglieder der islamistischen Hamas zu beschäftigen. Von "mehr als 450 Terroristen", sprach die Armee. Die UNRWA hat im Gazastreifen 13.000 Mitarbeiter. Israels Uno-Botschafter Gilad Erdan zeigte Montag während seiner Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York ein Video her, das die Verstrickung der Hilfsorganisation in das Massaker vom 7. Oktober belegen soll.