Es ist die erste derartige Sammelklage in Europa. Sieben französische Eltern ziehen wegen TikTok vor Gericht. Sie werfen der Plattform vor, ihr Algorithmus setze heranwachsende Kinder schädlichen Inhalten aus. Zwei Kinder im Alter von 15 Jahren hätten deshalb Selbstmord verübt, andere sich Selbstverletzung zugefügt, oder würden unter Essstörungen, der Guardian berichtete über das Verfahren.
Die Klage wurde vor dem Gericht Créteil in Paris eingereicht. "Die Eltern wollen, dass die rechtliche Haftung von TikTok vor Gericht anerkannt wird", sagte die Anwältin Laure Boutron-Marmion dem Sender Franceinfo: "Dies ist ein kommerzielles Unternehmen, das ein Produkt für Verbraucher anbietet, die zudem minderjährig sind. Sie müssen sich daher für die Mängel des Produkts verantworten."
14 Windparks wollte Schweden in der Ostsee errichten, jetzt kommt nur einer. Seit März ist das skandinavische Land das 32. Mitglied der NATO und es stellen sich nun andere Fragen der Verteidigung, etwa diese: Kann Windenergie die Sensoren und Radaranlagen stören und im Kriegsfall die Erkennung von U-Booten und möglichen Angriffen aus der Luft erschweren? Das Verteidigungsministerium sagt ja und stoppte damit den Ausbau der Windräder.
Der Verzicht trägt einen Namen: Russland. "Die Regierung ist der Ansicht, dass der Bau der aktuellen Projekte im Ostseeraum inakzeptable Konsequenzen für die schwedische Verteidigung hätte", sagte Verteidigungsminister Pål Jonson auf einer Pressekonferenz. Die NATO geht davon aus, dass Russland seine Kapazitäten für eine Unterwasser-Kriegsführung massiv ausgebaut hat. Die europäische Wirtschaft soll durch Angriffe etwa auf Internetkabel und Pipelines geschwächt werden.
"Zeit, dass sich was dreht". Ende Oktober hielt die Junge Union (JU) in in Halle in Sachsen-Anhalt ihren Parteitag ab. Friedrich Merz, CDU-Chef und Hoffnung der Konservativen auf die Kanzlerschaft 2025, wurde frenetisch gefeiert. Sein Auftritt ließ er inszenieren wie Sebastian Kurz und den Takt gab Herbert Grönemeyer vor – ungewollt. Denn sein Hit wurde als "Einlaufsong" verwendet.
"Zeit, dass sich was dreht", war die deutsche EM-Hymne 2006 und schaffte es heuer als Remix zur Fußball-Europameisterschaft wieder in die Charts. Diese Version verwendete die JU und das wurde ihr nun verboten. Medienanwalt Christian Schertz mahnte die Partei und ihre Jugend ab und untersagte ihr die weitere Verwendung des Titels in jedweder Form. Was schon publiziert wurde, muss gelöscht werden.
In der Schweiz gehören Volksabstimmungen zur Leitkultur. Und deshalb wird nun auch darüber befunden, ob die Stadtverwaltung in Zürich in Zukunft gendern soll und wenn ja wie. 2022 hatte die Stadt die Verwendung des Binnen-I aufgegeben, es war seit 1994 vorgeschrieben. Fortan wurden geschlechtsneutrale Formulierungen wie "Mitarbeitende" oder der Genderstern (Mitarbeiter*innen) benutzt, aber nicht allen gefiel das.
Die Initiative "Tschüss Genderstern", ein "Bund engagierter Bürger", will da nun hineingrätschen. Die Gruppe, dass das Sonderzeichen wieder verschwindet. Darüber soll nun am 24. November die Bevölkerung von Zürich befinden. Die Volksabstimmung über Grammatik dürfte die erste ihrer Art weltweit sein.
Die letzten drei Atomanlagen werden gerade rückgebaut, aber vielleicht fiel die Entscheidung dafür etwas voreilig. Denn Teile der (noch?) oppositionellen CDU will der Nuklearenergie in Deutschland zu einem Comeback verhelfen. Die Bundestagsfraktion von CDU und CSU arbeitete eine Fünf-Punkte-Plan aus, gleich der erste Punkt befasst sich mit der Atomenergie, berichten Bild und SZ.
Die drei letzten AKWs sollten wieder ans Netz gehen, heißt es in dem Papier. "Schnellstmöglich" solle jedenfalls geklärt werden, ob ein Wiederanlaufen "unter vertretbarem technischem und finanziellem Aufwand noch möglich ist". Selbst will man keine Zeit verlieren. Schon heute, Dienstag, wird zu einen Energiekongress geladen, auf dem über eine "neue Energie-Agenda für Deutschland" geredet wird.
Mysteriös! In einigen US-Städten tauchten nun lebensgroße Statuen von Donald Trump auf, aber wer sie hingestellt hat, ist unklar. Was damit ausgesagt werden soll, ist dagegen leicht erklärt. Die Statuen stehen im Umfeld von weiblichen Statuen und sie sind so platziert, dass sie Trump als Spanner darstellen. Er starrt also Frauen etwa auf den Hintern, wie in Philadelphia. Auch in Portland tauchte ein Exponat auf. Text am Sockel: "In Gedenken an ein Leben voller sexueller Übergriffe".
Ein langes Leben war den Kunstwerken nicht beschieden. In Philadelphia entfernten die Behörden die Statue, in Portland übernahmen das offenbar Trump-Fans. Sie schlugen dem Ebenbild des früheren US-Präsidenten nach ein paar Stunden zunächst den Kopf ab, dann war die ganze Figur weg. Nur ein goldener Schuh blieb übrig.
Schon viel Geld! Vor vier Jahren begann Google damit, nach und nach russische Youtube-Kanäle zu sperren oder einzuschränken, etwa RT und Sputnik. Inzwischen ist die Zahl der betroffenen Sender auf 17 angewachsen. Dazu wirft Russland dem Unternehmen vor, den Zugriff auf angeblich "verbotenes" Material über den Krieg in der Ukraine und andere Inhalte nicht eingeschränkt zu haben. Dafür setzte es Strafen und die verdoppeln sich jede Woche, weil sie nicht beglichen werden.
Inzwischen "schuldet“ Google dem Land zwei Sextillionen Rubel, eine Zahl mit 36 Nullen, umgerechnet etwa 19 Quintilliarden Euro. Google zeigt sich diesbezüglich entspannt. Die geschäftlichen Aktivitäten in Russland wurden schon 2022 eingestellt. Eine Rückkehr ist aber erst nach der Begleichung der Strafe möglich. Der Google-Mutterkonzern Alphabet machte im dritten Quartal 2025 einen Umsatz von 81 Milliarden Euro. Wenn man eisern spart, ...
Lange hat es gedauert, nun rang sich die EU dazu durch. Seit August 2022 überschwemmt das China-Portal Temu den europäischen Markt mit Billigware. Alleine in Österreich soll das Unternehmen heuer bereits rund 100 Millionen Euro Umsatz erzielen. Temu bietet im Vergleich zur Konkurrenz Waren teilweise um 50 Prozent, manchmal sogar bis 75 Prozent günstiger an, es gehört der börsennotierten chinesischen PDD Holding (Pindoudou).
Die Europäische Kommission wirft dem Online-Marktplatz vor, gegen EU-Recht zu verstoßen und das gleich doppelt. Das Unternehmen soll gefälschte oder sogar gefährliche Produkte auf der Plattform verkaufen. Und: Das Design der Online-Plattform mache Käufer "potenziell süchtig" und verleite zu ungeplanten Ausgaben. Temu erklärte sich zur Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden bereit.