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17. Oktober 2024

Geschirrspüler im Abo Spezialprogramme stehen hinter Paywall

Die schöne neue Technikwelt, sie hat auch ihre Tücken. Vernetzte Haushaltsgeräte können praktisch sein, Geräte lassen sich so etwa fernsteuern. Bei einem Schweizer ging jetzt aber der Geschirrspüler kaputt, er legte sich ein neues Produkt des einheimischen Herstellers V-Zug zu und staunte. Denn einzelne Programme waren nur gegen Extrageld benutzbar. Sie standen hinter einer Paywall. Da scheint sich ein neuer Trend abzuzeichnen.

Programme wie "Intensiv Plus" für die "anspruchsvollsten Reinigungsarbeiten", ein Programm speziell für Biergläser oder für spülmaschinenfestes Spielzeug, oder auch ein Programm zum Teller wärmen können so im Monatsabo dazugekauft werden, berichtet der Schweizer Rundfunk SRF. Kosten: Umgerechnet rund 13 Euro pro Jahr. Die Angebote würden sich großer Beliebtheit erfreuen, sagte V-Zug dem SRF. Miele bietet bereits smarte Backköfen an, 2025 sollen Waschmaschinen und Trockner folgen.

Weitere Meldungen

"Siegesplan" für Ukraine Präsident legt der EU heute Strategie offen

Russland befindet sich auf dem Vormarsch. Im Parlament in Kiew präsentierte Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj trotzdem am Mittwoch seinen "Siegesplan". Gemeint waren fünf Punkte, die den Krieg beenden sollten. Selenskyj hatte seinen "Siegesplan" vorab schon mit den USA besprochen, heute stellt er sie den EU-Staatschefs in Brüssel vor. Das hatte zur Nachricht geführt, die Ukraine sei zu einem Waffenstillstand entlang der derzeitigen Frontlinie bereit.

Das stimmte nicht, sagte Selenskyj nun, ein Einfrieren sei keine Option, Russland müsse "den Krieg verlieren". Damit es dazu kommt, wünscht er sich unter anderem eine Einladung zum Beitritt in die NATO, mehr Waffen und die Aufhebung der Reichweitenbeschränkungen für Waffen aus dem Westen. Putin sei, so  Selenskyj, "verrückt geworden und will nur noch Krieg."

König Charles beleidigt Polit-Boykott bei Empfang in Australien

Am Freitag beginnt der Besuch von König Charles in Australien. Aber die Visite ist von einer peinlichen Vorfall überschatten. Ein Empfang in Canberra Anfang kommender Woche wird von allen Ministerpräsidenten der sechs Bundesstaaten – New South Wales, Victoria, Queensland, Western Australia, South Australia und Tasmanien – boykottiert. Sie kommen nicht, sondern schicken nur Vertreter. "Andere Termine an diesem Tag, sorry".

Die britische Presse gerät wegen der Brüskierung in Schnappatmung, der Buckingham Palast schweigt wie immer. "Monumentale Beleidigung" und "Ein Schlag ins Gesicht", nennen Monarchisten in Australien den Absage, Das Land debattiert schon lange darüber, ob es nicht lieber eine Republik wäre. Für Charles ist es die bedeutendste Reise seit seiner Krebsdiagnose Anfang des Jahres. Gemeinsam mit Camilla reist er anschließend weiter nach Samoa, wo das Treffen der Regierungschefs des Commonwealth stattfindet.

Wer meckert, fliegt raus Bahnchef stellt eigene Wutrede ins Intranet

Die Deutsche Bahn gilt seit Längerem als Zufallsprodukt. Es kann sein, dass Züge fahren, es muss aber nicht. Das hat sich bis zur Führungsspitze durchgesprochen. Bahnchef Richard Lutz legte deshalb im September dem Aufsichtsrat ein Reformkonzept unter dem "S3" vor. Angestrebt wird "das Kundenerlebnis durch eine höhere Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und weniger Störungen" zu verbessern. Zu Beginn dieser Woche verdeutlichte Lutz die Inhalte seinem achtköpfigen Vorstand.

Das Ungewöhnliche: Danach stellte der Bahnchef seine Standpauke ins Intranet, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten sie lesen, auch der Spiegel, der daraus zitiert. Es könne kein "Weiter so" geben, sagt Lutz. Er fordert "Ergebnis-Orientierung, leidenschaftliche Ambition". Die Management soll sich "fokussieren", den Kalender "bereinigten". Konferenz "ohne Entscheidungsoptionen" müssen "abgebrochen" werden. Wer nur meckere, werde "von Meetings entfernt".

Bier am Tiefpunkt Flasche im Marianengraben gefunden

Erst 27 Menschen waren am Challengertief am südlichen Ende des Marianengrabens. Es gilt als der tiefste Punkt der Erde, liegt im Pazifik 10,9 Kilometer unter dem Meeresspiegel. Die US-amerikanische Ozeanographin Dawn Wright war an Bord des Zwei-Personen-Tauchboots "Limiting Factor", das in die Tiefe abtauchte. Zehn Stunden lang dauerte die Reise, unter 1.000 Meter herrscht vollkommende Dunkelheit. Ihre Erlebnisse hat sie in einem Beitrag für das Buch "Mapping the Deep" aufgeschrieben.

Zweieinhalb Stunden blieb Wright am Tiefpunkt, führte Tests durch, sah "leuchtende" Pflanzen und Tiere, machte aber auch eine seltsame Entdeckung, wie sie dem britischen "Guardian" erzählte. "Die ersten Momente, als wir den Boden erreichten, waren entmutigend – wir sahen eine Bierflasche – aber der Rest war wunderbar".

Jugend ist anders anders Neue Studie erklärt, wie die "Gen Z" denkt

Seit 1953 lässt der Mineralölkonzern im Abstand von ein paar Jahren erheben, was Deutschlands Nachwuchs so denkt. Am Dienstag erschien die "Shell Jugendstudie" in der 19. Auflage und sie räumt mit einigen Vorurteilen auf. Junge Menschen sind nämlich nicht politikfern, 55 Prozent bezeichnen sich als "politisch interessiert", 2022 sagten das nur 34 Prozent. Politik ist auch keine "Männersache", Frauen interessiert das Thema etwa gleich stark.

Es gibt keinen Rechtsruck, die Mehrheit der Jugend definiert sich "leicht links". 57 Prozent sind für die Aufnahme von schutzsuchenden Flüchlingen, 48 Prozent finden wiederum, dass sich der Staat mehr um Flüchtlinge als um hilfsbedürftige Deutsche kümmere. Bei den größten Sorgen führt "Angst vor Krieg" (81 Prozent) vor "wirtschaftlicher Lage" (67 Prozent), "Umweltverschmutzung" (64 Prozent), Klima (63 Prozent). Und: 52 Prozent sagen, Deutschland "sollte das Leid der Palästinenser mehr anerkennen".

Prag stoppt Sauftouren Verbot für Junggesellen-Abschiede kommt

Amsterdam hatte im Vorjahr damit begonnen, nun will Prag nachziehen. Die tschechische Hauptstadt leidet unter der Flut an – vorrangig britischen – Junggesellen-Abschieden. Organisierte Gruppen ziehen zwischen 22 Uhr und 6 Uhr grölend durch die Stadt, oft kommt es zu Gewaltexzessen. Man wolle lieber "kulturinteressiertes Publikum" anlocken, so stellvertretende Bürgermeister Jiri Pospisil. Deshalb wird nun das gewerbsmäßige Anbieten von Sauftouren verboten.

Der Prager Stadtrat billigte einen Beschluss, der die "organisierte Bewegungen von Touristen von Kneipe zu Kneipe einschränkt, was insbesondere im Zentrum zu einer Störung der nächtlichen Ruhe führen könnte". Das Verbot zielt vor allem auf den zentralen Stadtteil Prag 1 ab, der größtenteils zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Veranstalter Prague Pub Crawl kritisiert das "populistische" Verbot. Die Stadt hat 1,3 Millionen Einwohner, im Vorjahr kamen 7,4 Millionen Besucher.

Neuer Migrations-Pakt Was deutsche Ampel jetzt "solo" plant

Im Mai fixierte die EU einen Asyl- und Migrationspakt, er soll aber erst in zwei Jahren in Kraft treten. Nach dem Terroranschlag in Solingen (drei Tote, acht Verletzte) wollte Deutschland nun aber vorpreschen. Das geplante "Sicherheitspaket" musste nun aber abgeschwächt werden, weil mehrere Vorhaben rechtlich (und auch politisch) nicht hielten. Das betrifft vor allem das Messerverbot, berichtet die "Süddeutsche". Im Vorjahr hatte es 9.000 Messerattacken im Land geben, ein Plus von zehn Prozent.

Die Messerverbote auf Bahnhöfen, Volksfesten oder Sportplätzen soll weiter kommen. Aber: Es gibt nun eine lange Liste mit Ausnahmen. Auf Wunsch der Grünen darf zudem nur innerhalb der Messer-Verbotszonen kontrolliert werden. Die Polizei bekommt ein paar Befugnisse mehr, aber bei Fahndungen ist der automatische Abgleich per Gesichtserkennung nur mit richterlicher Genehmigung erlaubt. Und bei der illegalen Migration? Wer in einem EU-Land Asyl beantragt und dann nach Deutschland weiterreist, soll weniger Leistungen erhalten.