Fünf Tage landesweite Trauer, so hat es Irans Oberster Führer Ali Khamenei angeordnet. Am Sonntag war Staatspräsident Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz zu Tode gekommen. Aber nicht alle haben Tränen in den Augen. In den sozialen Medien sind Videos von Feuerwerken zu sehen, von jubelnden Menschen, die feiern, singen und Alkohol trinken, einige machen sich auch in Memes über den Präsidenten lustig.
Raisi war über 30 Jahre in der Justiz tätig, gehörte zu den berüchtigten Scharia-Richtern, die schon 1988 Tausende politische Gefangene hinrichten ließen. Er galt als ultrakonservativ, als Israel-Hasser, betrieb die Geschlechtertrennung, die Islamisierung der Unis. Nach dem Tod von Masha Amini kam es 2022 zu Protesten gegen den Kopftuchzwang. Staatliche Stellen und die Sittenpolizei töteten 200 Demonstranten, Raisi ließ sie gewähren.
Er ist Regisseur, Produzent, schrieb das Drehbuch, ist verantwortlich für den Schnitt und er spielt mit (auch wenn er im Film erst nach einer Stunde auftaucht). Für Kevin Costner aber ist "Horizon" mehr als nur ein Gesamtkunstwerk. Er ging bei dem Western "All-in", riskierte seine vier Häuser. "Ich hätte sie gerne an meine Kinder vermacht, aber ich brauchte das Geld," , sagt der 69-Jährige bei der Premiere in Cannes.
Der Druck war bei den Filmfestspielen am Montag spürbar. 100 Millionen Dollar kostet der Film, Teil 2 ist schon fertig, Teil 3 passiert gerade, Teil 4 soll folgen. Bei der Premiere gab es sieben Minuten lang Standing Ovations, Costner stiegen immer wieder Tränen in die Augen. Fünf seiner sieben Kinder, Lily, Hayes, Grace Avery, Cayden Wyatt und Annie, begleiteten ihn. Während der Dreharbeiten war die Ehe mit seiner deutschen Frau Christine Baumgartner in Brüche gegangen. Er war zu wenig daheim. Sagt man.
Viele wundern sich. Plötzlich sind die Farbfelder und die Buttons auf WhatsApp nicht mehr blau, sondern grün hinterlegt. Das ist kein Fehler, sondern ein Test und er wird noch nicht auf allen Geräten durchgeführt, sondern Schritt für Schritt ausgerollt. Es ist auch sonst noch ein bisschen was anders: Die Symbole haben einen neuen Look, der Weißraum ist größer, bei Android-Geräten haben sich der Chat-Reiter und die Navileiste verschoben.
Grün wurde laut WhatsApp gewählt, um Logofarbe und Design aneinander anzupassen. In Zukunft wird es aber möglich sein, die Farbe frei zu wählen. Wem der neue Look nicht gefällt, für den gibt es eventuell Abhilfe. Man kann sich als Beta-Tester bei Whatsapp bewerben und erhält dann Updates früher. Aktuell wird hier ein neues Managementsystem für die WhatsApp-Kanäle getestet.
Ist eine blutende Madonna ein göttliches Zeichen, ein Zeichen von Betrug oder gar kein Zeichen? Die Kirche will in Zukunft diesbezüglich "skeptischer" sein, am Freitag erließ der Vatikan neue "Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene". Künftig werden Wunder nicht mehr quasi "amtlich" zu Wundern erklärt, sondern es gibt eine Bewertung in sechs Kategorien. Bischöfe sollen angebliche Wunder streng überprüfen, der Vatikan trifft die Letztentscheidung.
Das neue, 15-seitige Regelwerk soll "eine ungebührliche Verehrung und Auswüchse der Frömmigkeit verhindern", schreibt die Amtskirche. Es tritt am Pfingstsonntag in Kraft und ersetzt die Bestimmungen aus dem Jahr 1978. Die oberste Kategorie für ein Wunder ist "Nihil obstat" ("Es steht nichts entgegen"). Gewissheit gibt es auch da keine. Bei den übrigen fünf Kategorien handelt es sich um Graubereiche, in der untersten Kategorie ist das Wunder eher kein Wunder mehr.
Wie oft führt das Spital welche Operation durch? Wie viele Pflegekräfte kommen auf wie viele Patienten? Welche Zertifikate liegen vor? All diese Antworten liefert ab sofort der deutsche "Klinikatlas", die verfügbaren Daten werden schrittweise ausgebaut. Das Portal listet 65 Bereiche der Medizin auf, etwa Herzchirurgie oder Augenheilkunde. Jedes Krankenhaus wird danach bewertet, welche Leistungen es anbietet.
Die Webseite lässt sich einfach durchsuchen. Für Patienten (etwa bei Krebs, Schlaganfall oder bei Gelenksersatz) kann es tatsächlich entscheidend sein, wie erfahren eine Klinik auf dem Gebiet ist. Kritik gibt es aber auch. Die Daten seien zwei Jahre veraltet, lückenhaft, sie geben (wie vergleichbare Portale in der USA) keinen Aufschluss darüber, ob die Klinik nun etwas besonderes gut kann oder nicht.
Er ging als König hinein und kam als Kaiser heraus. Nach der Vollversammlung der FIFA in Bangkok, Thailand, ist Gianni Infantino endgültig der unumschränkte Herrscher im Weltfußballverband. Das zeigte sich schon bei der Abstimmung über das Budget 2025. Von 211 Delegierten stimmten 210 dafür. Die Satzungsreform ging ohne Debatte im Paket durch, theoretisch kann der FIFA-Sitz nun jederzeit von der Schweiz etwa in einen Golfstaat verlegt werden.
In Saudia-Arabien findet die WM 2034 statt, Katar darf 2025, 2029 und 2033 den Fifa-Arabien-Pokal ausrichten. Nebenbei verdoppelte Infantino laut "Süddeutscher Zeitung" sein Gehalt von 1,9 Millionen Euro auf über 4 Millionen Euro. Die brisanteste Entscheidung wollte er aber nicht treffen. Palästina hatte den Ausschluss Israels aus dem Weltverband gefordert. Infantino vertagte.
Auch so ein Tag, den man später seinen Enkeln erzählt. Scottie Scheffler ist aktuell die Nummer 1 der Golf-Weltrangliste, aber am Weg zu den PGA Championships in Louisville, Kentucky, zählte das nicht viel. Ein Shuttlebus hatte einen Fußgänger zu Tode gefahren, Scheffler versuchte die Polizeiabsperrung zu umfahren, wurde gestoppt und festgenommen.
Ein halbe Stunde saß der Texaner in Polizeigewahrsam, wurde in orange Gefängnisklamotten gesteckt und fotografiert, dann durfte er auf den Golfplatz. "Ein Missverständnis", redete er seine Fahrt klein, dass er sich gegen seine Festnahme heftig gewehrt hatte, ließ er unter den Golfwagen fallen. Scheffler wurde mit Applaus begrüßt, spielte ein Runde mit fünf Schlägen unter Par, als wäre nichts gewesen. Das dicke Ende kommt noch. Die Polizei legt ihm vier Straftatbestände zur Last.
"Digitale Guillotine", kurz "Digitine", wird der Vorgang inzwischen genannt, dabei hatte alles so schön begonnen. Auf der Met-Gala in New York (Karten ab 30.000 Euro) zeigten Stars auf dem roten Teppich Roben in aller Opulenz. Die Veranstaltung wurde per Lifestream übertragen. Aber: Zu selben Zeit rückte die israelische Armee im Gazastreifen auf die Stadt Rafah vor. Party hier, Krieg dort, auf TikTok baute sich Wut auf. Oder sie wurde dort aufgebaut.
Das hat nun für viele Prominente Konsequenzen. Denn unter dem Slogan "Celebrity Blockout“ wurde auf TikTok eine Aktion gestartet, die immer größere Kreise zieht. Stars, Influencer, Betuchte, die sich nicht ausreichend genug für die Hamas-Unterstützer ausgesprochen oder zumindest ihr Mitgefühl ausgedrückt hatten, sollten in den sozialen Netzwerken blockiert werden, so der Aufruf. Zendaya, die Kardashians, Beyoncé und Taylor Swift gehören zu den Betroffenen. Noch ist ihr Verlust an Nutzerschaft mental bewältigbar.