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13. Juni 2025

Zu schwer für Sessel Tourist beschädigt "Van Gogh"-Stuhl

Worum geht es? Am 12. Juni setzte sich ein Tourist im Palazzo Maffei in Verona für ein Foto auf den "Van Gogh“-Stuhl des zeitgenössischen Künstlers Nicola Bolla. Der Sessel, der komplett mit Swarovski-Kristallen besetzt ist, brach zusammen.

Warum weiß man das? Weil das Museum ein Video von dem Vorfall veröffentlichte. Damit sollen Besucher aufgefordert werden, mehr Respekt vor den Ausstellungsstücken zu zeigen.

Was schreibt der Palazzo? "Der Albtraum eines jeden Museums ist wahr geworden … ein empfindliches Werk, vollständig mit Swarovski-Kristallen bedeckt … Tagelang wussten wir nicht, ob es möglich sein würde, es zu restaurieren. Aber wir haben es geschafft."

Der Schaden war also nicht allzu groß, oder? Nein, der Sessel konnte schon wieder aufgestellt werden. Skulpturen von Bolla erzielten bei Auktionen Preise zwischen 6.000 Euro und 9.000 Euro. Der Stuhl wird auf einen unteren fünfstelligen Euro-Betrag geschätzt.

Was ist der "Van Gogh"-Stuhl? Jedenfalls ist der nicht von Van Gogh. Es handelt sich vielmehr um eine moderne Hommage an den Künstler, daher auch der Name. Der Tourist rannte übrigens im Schreck davon.

Weitere Meldungen

Bikini verboten Neue Regeln in Syrien, auch für Männer

Worum geht es? Das syrische Tourismusministerium hat eine neue Richtlinie herausgegeben. Sie schreibt das Tragen von Burkinis oder anderen körperbedeckenden Badeanzügen an öffentlichen Stränden und Pools vor. Gleichzeitig wurde das Tragen von Bikinis verboten.

Gibt es auch neue Regeln für Männer? Ja! Außerhalb des Wasserbereichs dürfen sich Männer nicht mehr mit nacktem Oberkörper zeigen. Zumindest wird ihnen das "nahegelegt".

Gibt es Ausnahmen? In Fünf-Sterne-Hotels, Luxusresorts und privaten Clubs darf weiterhin westliche Swimwear getragen werden – allerdings nur in eleganten, zurückhaltenden Ausführungen, die dem "öffentlichen Anstand" entsprechen.

Was ist der Hintergrund? Es handelt sich um die erste offizielle Bekleidungsrichtlinie seit dem Sturz von Assad im Dezember 2024. Die neue temporäre Verfassung betont stärker die Rolle der Scharia.

Nazigruß im TV Eklat bei Aufzeichnung von Weihnachts-Show

Worum geht es? Auf BBC 1 wurde am Dienstag eine Spezialausgabe von "Would I Lie To You?" aufgezeichnet, sie soll zu Weihnachten ausgestrahlt werden. Dabei kam es zu einem Zwischenfall. Der Komiker David Walliams zeigte vor Publikum zweimal den Hitlergruss.

Wie das denn? Schauspielerin Helen George erzählte, dass sie sich einmal beim heftigen Winken das Handgelenk verstaucht hätte. Walliams imitierte das Winken und ließ es im Nazigruss enden. Später wiederholte er die Geste.

Wer ist David Walliams? Er wurde auch bei uns durch die BBC-Sketch-Comedy "Little Britain" (2003–2006) bekannt. Der 53-Jährige ist zudem ein populärer Kinderbuchautor. Seine Werke wurden über 50 Millionen Mal verkauft.

Was waren die Reaktionen? Der BBC bezeichnete dieses Verhalten als "inakzeptabel" und distanziert sich deutlich davon. Die Szene wurde aus der Sendung geschnitten. Walliams hat sich noch nicht geäußert.

Jubel & Buhs für Trump Mit Melania in Lieblings-Musical

Worum geht es? Am Mittwochabend besuchte Donald Trump die Eröffnungsvorstellung von "Les Misérables" im Kennedy Center in Washington. Er kam gemeinsam mit First Lady Melania. Die beiden wurden mit vereinzelten Buhs, Beifall und "USA! USA!"-Rufen empfangen.

Was trug Melania? Ein elegantes schwarzes Abendkleid, designt von Bottega Veneta, einem renommierten italienischen Luxusmodehaus, dazu silberne Pumps. Trump erschien im klassischen schwarzen Smoking.

Was war der Zweck der Veranstaltung? Es handelte sich um einen Fundraising-Event für das Kennedy Center. Insgesamt wurden  über 10 Millionen US-Dollar gesammelt, der Preis für Tickets und VIP-Pakete reichte von 100.000 bis zu 2 Millionen Dollar.

Warum war der Auftritt brisant? Trump hatte im Februar 18 Vorstandsmitglieder entlassen, darunter den renommierten Großspender David Rubenstein und Präsidentin Deborah Rutter. Er setzte sich selbst als Vorsitzenden des Board of Trustees ein.

Weshalb? Das Programm war ihm zu "woke", er kritisierte die Diversity-Förderung und Drag-Shows. Trump nannte die Maßnahme Teil einer "MAGA-Kulturrevolution". Er wolle eine "goldene Ära" schaffen und bestimmen, was auf der Bühne gezeigt werden kann.

Was war die Folge? Abo-Verkäufe sanken teilweise um bis zu 82 Prozent. Für die Dienstag-Vorstellung sagten 10 der 12 Hauptdarsteller und Ensemblemitglieder ab. Mehrere Drag Queens nahmen aus Protest im Publikum Platz.

Welchen Bezug hat Trump zum Musical? "Les Misérables" ist eines seiner Lieblingsstücke, er nutzte den Song "Do You Hear the People Sing?" bereits in Kampagnen. Seltsam: Die Show handelt von Revolte gegen Unterdrückung, was in Kontrast zu Trumps Politik (Stichwort L.A.) gesehen werden kann.

"Blockade durchbrochen" Europa rüstet auf – wegen Trump

Worum geht es? Vom 24. bis zum 25. Juni 2025 treffen sich in Den Haag die Staats- und Regierungschef von 32 NATO-Staaten plus Partnerländern plus EU-Vertretern, auch Donald Trump kommt. In Rom gab es am Donnerstag die Vorbesprechungen zum Gipfel.

Was war der Inhalt? Es ging vorrangig um die Steigerung der europäischen Verteidigungsausgaben und Produktionskapazitäten (Marine, Land- und Luftstreitkräfte), die Fortsetzung militärischer Unterstützung für die Ukraine und die Sanktionen gegen Russland.

Wie lautet das Ziel? NATO-Generalsekretär Mark Rutte strebt eine Einigung aller 32 NATO‑Mitglieder auf ein deutlich höheres Verteidigungsbudget an, konkret auf 5 Prozent des BIP: 3,5 Prozent für direkte militärische Ausgaben bis 2032, 1,5 Prozent für sicherheitsbezogene Infrastruktur und Industrie.

Wo liegen die Länder derzeit? Nah oder sehr weit entfernt. Polen ist offiziell mit derzeit 4,7 Prozent Spitzenreiter unter den NATO‑Mitgliedsstaaten der EU, Italien kommt nur auf 1,5 Prozent, Frankreich auf 2,3 Prozent, Deutschland auf 2 Prozent.

Ist das überhaupt schaffbar? Rutte ist überzeugt, das Ziel in Den Haag festschreiben zu können und er nennt einen Grund dafür: Donald Trump. Der US-Präsident habe "die Blockade durchbrochen".

"Gegen Wand geworfen" Nun verklagt Kate Beckinsale Filmfirma

Worum geht es? Hollywood-Star Kate Beckinsale (51) hat eine Klage beim Los Angeles Superior Court eingereicht. Sie wirft den Produzenten des Films "Canary Black" vor, sie gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt zu haben, die zu schweren Verletzungen führten.

Was meint sie konkret? Beckinsale behauptet, dass sie während der Dreharbeiten regelmäßig 15-Stunden-Arbeitstage absolvieren musste, ohne die notwendige Ausrüstung oder medizinische Betreuung zu erhalten. Sie wurde angeblich auch gezwungen, riskante Stunts auszuführen.

Warum war das heikel? Weil sie sich bei den Dreharbeiten eine komplexen Meniskusverletzung zugezogen hatte und operiert werden musste. Trotz ärztlicher Anweisung, sich körperlich zu schonen, soll sie in gefährliche Szenen gedrängt worden sein, was zu einer Verschlimmerung ihrer Verletzung führte.

Was bedeutete das? Beckinsale sagt, sie sei bei einem der gefährlichen Stunts gegen eine Wand geworfen worden. Diese Szene habe ihre bestehenden Verletzungen verschlimmert.

Nennt die Klage weitere Vorwürfe? Ja, Beckinsale wirft den Produzenten auch vor, eine unqualifizierte Stuntfrau eingestellt zu haben, nachdem das ursprüngliche Stuntdouble sich das Sprunggelenk gebrochen hatte.

Was fordert sie? Eine Entschädigung für die erlittenen physischen und emotionalen Schäden sowie für die Produktionsverzögerungen, die durch ihre Verletzung verursacht wurden. Die genaue Höhe der Entschädigung wird jedoch nicht spezifiziert.

Wann wurde die Klage eingereicht? Bereits im Dezember, aber anonym. Nun wurde sie ergänzt und der Name eingefügt. Die Klage richtet sich gegen die Produzenten von "Canary Black", darunter Anton Entertainment Media Services.

Worum geht es in dem Film? "Canary Black" ist ein Action-Thriller. Eine hochrangige CIA-Agentin wird von Terroristen erpresst, ihr eigenes Land zu verraten. Der Film kam nie in Österreich in die Kinos, er lief 2024 auf Prime Video.

"Kriegserklärung" Naher Osten wird nun zum Pulverfass

Worum geht es? Israel hat in den frühen Morgenstunden einen massiven Luftangriff mit rund 200 Kampfflugzeugen auf 100 iranische Ziele gestartet: Codename "Rising Lion". Hauptschwerpunkte waren Nuklearanlagen (u. a. Natanz), ballistische Raketensysteme und militärische Führungspersonen, zeigen Videos.

Welche "Führungspersonen" sind gemeint? Unter den bereits Getöteten befinden sich bedeutende Iraner: Hossein Salami, Oberbefehlshaber der Revolutionsgarden, sowie Generalstabschef Mohammad Bagheri und mehrere führende Atomwissenschaftler.

Was ist das Ziel des Angriffs? Laut Premierminister Benjamin Netanyahu, das iranische Nuklear- und Raketenprogramm zu schwächen und zu verhindern, dass der Iran eine nukleare "existenzielle Bedrohung" darstellt.

Was ist damit gemeint? Israel beruft sich auf Geheimdienstinformationen, die zeigen sollen, dass Iran bald die "point of no return" in Richtung Atomwaffen erreicht.

Was ist der Hintergrund? Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien hatte den Iran am Donnerstag offiziell wegen Verstößen gegen den Atomwaffensperrvertrag gerügt.

Was kritisiert die IAEA? Der Iran verweigere den Zugang zu bestimmten Atomanlagen und Datenaufzeichnungen, halte Infos über das aktuelle Ausmaß der Urananreicherung zurück. Uran werde auf bis zu 60 Prozent angereichert, weit mehr als die 3,67  Prozent, wie im 2015er Atomabkommen festgelegt.

Was bedeutet das für Atomwaffen? Die IAEA warnt, dass dieser Anreicherungsgrad technisch nur noch einen kleinen Schritt von waffenfähigem Uran (90 Prozent) entfernt ist.

Wie antwortete der Iran? Er bestritt die Vorwürfe der IAEA. Für den Fall eines Angriffs drohte man mit Vergeltung, auch gegenüber den USA. Die Vereinigten Staaten haben in den vergangenen Tagen freiwillig Personal aus ihren Botschaften im Irak, Bahrain und Kuwait abgezogen – typisch für Vorbereitungen auf einen möglichen Konflikt.

Wie stuft der Iran den Angriff ein? Außenminister Abbas Araghtschi nannte ihn laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna eine "Kriegserklärung". Israel habe alle roten Linien überschritten.

Wie reagierte der Iran nun? Mit einem Großangriff von rund 100 Drohnen, die größtenteils vor Erreichen israelischen Luftraums abgefangen wurden. Die iranische Führung, einschließlich Ayatollah Khamenei, droht mit einer "harten Vergeltung".

Wie reagierten andere Länder? Mehrere Staaten (Deutschland, Türkei, Saudi-Arabien, Australien) verurteilen die israelischen Angriffe und fordern Zurückhaltung. Die USA betonen, nicht direkt beteiligt gewesen zu sein, pochen aber auf den Schutz ihrer Truppen in der Region.

Was sind die Folgen? Internationale Flugrouten wurden eingestellt oder umgeleitet. Der Ölpreis stieg um 7 bis 12 Prozent aufgrund der Eskalationsgefahr.

Was heißt das für die Atomgespräche? Der Angriff beendet jede Chance auf zeitnahe Nukleargespräche zwischen den USA und Iran. Dies ist eine der größten militärischen Eskalationen im Nahen Osten seit Jahrzehnten.

Zug zu dreckig Deutsche Bahn bricht die Fahrt ab

Worum geht es? Am Dienstag um 6.12 Uhr fuhr der ICE 886 pünktlich von München Richtung Hamburg ab. Schon nach rund eineinhalb Stunden war lange vor der Endstation aber Endstation. Die Zugbegleiter wollten nicht mehr, berichtet der Stern.

Was ging vor sich? Ein Passagier berichtet von einer Durchsage: "Wir bitten um Entschuldigung, aber wir als Zugbegleiter wollen ein Zeichen setzen und dieser Zug ist uns zu dreckig, um damit weiterzufahren." Er würde deshalb in Nürnberg enden. In einen ICE passen rund 1.000 Passagiere.

Wie reagierten die Fahrgäste? Die meisten dachten zunächst an einen Spaß. Es war aber keiner. Der Zug wurde in Nürnberg tatsächlich eingezogen, die Reisenden mussten sich nach Alternativen umsehen. Vor dem Schalter bildeten sich 50 Meter lange Schlangen.

Was sagt die deutsche Bahn? Sie bestätigte den Vorgang, es habe sich aber um einen Einzelfall gehandelt, "den wir außerordentlich bedauern". Der Fernreisezug habe aber nicht "unseren Anspruch" auf die "hohen qualitativen Standards erfüllt".

Sahen das die Zuggäste auch so? Laut RTL hätten die meisten die Verschmutzung nicht ärger gefunden als sonst. Objektiv ist das schwer einzuschätzen, denn die deutsche Bahn teilt nicht mit, was sie genau grindig fand.