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20. September 2024

"Ganz kleine Nachtmusik" Unbekanntes Jugendwerk von Mozart entdeckt

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) galt  als Wunderkind. Mit 6 hatte er erste Auftritte als Violinist, mit 8 soll er seine ersten Stücke komponiert haben, seine erste Oper mit 11 (gemeinsam mit anderen). Doch lange dachte die Mozart-Forschung, dass sämtliche Werke des Genies bekannt seien. Bis jetzt in der Musikbibliothek der Stadt Leipzig die Abschrift eines bisher unbekannten Jugendwerks des Salzburgers auftauchte. Die "Serenate ex C" besteht aus sieben Miniatursätzen für Streichtrio, die zusammen etwa 12 Minuten dauern. Es wird angenommen, dass Mozart das Stück Mitte bis Ende der 1760er-Jahre komponiert hat, also mit etwa 10 bis 14 Jahren.

Bei dem Dokument mit den neuen Noten handelt es sich um eine Abschrift, die nicht von Mozart angefertigt worden sein dürfte. Aufgefallen war es bei der Arbeit an der Neuausgabe des Köchel-Verzeichnisses, der Auflistung sämtlicher Werke des Komponisten. Das Stück, das als "Ganz kleine Nachtmusik" bezeichnet wird, soll am kommenden Samstag, dem 21. September, in der Oper von Leipzig vorgestellt und aufgeführt werden.

Weitere Meldungen

820.000 Euro pro Tag Brasilien droht Plattform X mit Strafflut

Seit Monaten befindet sich die Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) von Elon Musk im Clinch mit der linksgerichtete Regierung Brasiliens. Anfang September ließ der oberste Richter des Landes schließlich X für ganz Brasilien sperren. Doch nun war X in Brasilien kurzzeitig wieder erreichbar, worauf der Oberste Gerichtshof dem Onlinedienst eine tägliche Strafzahlung von 5 Millionen Real (umgerechnet etwa 820.000 Euro) androhte, sollte er die gerichtliche Anordnung weiter missachten.

Der Onlinedienst verteidigte sich damit, dass es nur aufgrund eines technischen Fehlers für einige Zeit wieder erreichbar gewesen sei, doch Brasiliens Justiz glaubt dieser Darstellung nicht und wirft X Renitenz und rechtswidriges Verhalten vor. Hintergrund der Auseinandersetzung: X-Eigentümer Elon Musk unterstützt offen Präsidentschaftskandidat Donald Trump und dieser wiederum den ehemaligen rechten Präsidenten Brasiliens, Jair Bolsonaro. Bereits zuvor waren vom Obersten Gericht X-Konten gesperrt worden, die im Verdacht standen, Desinformation zugunsten von Bolsonaro zu verbreiten.

Das ist kein Witz Komiker Hape Kerkeling mit König Charles verwandt

Die Zeit der Corona-Pandemie nutzte der deutsche Komiker Hape Kerkeling für Ahnenforschung – und machte dabei eine erstaunliche Entdeckung. In seinen Adern fließe Blaues Blut, und zwar jenes des Hauses Windsor, aus dem seit dem 19. Jahrhundert die britischen Könige stammen. Demnach sei Kerkelings Großmutter ein uneheliches Kind von Edward VII., der zwischen 1901 und 1910 als König England regierte. Damit war er der Ururgroßvater des heutigen Königs Charles III. Das berichtete Kerkeling der deutschen "Zeit".

Insgesamt, so der Komiker, habe sein DNA-Test ergeben, dass er niederländische, britische, polnische und italienische Vorfahren habe. Er ist nach dem frühen Tod seiner Mutter bei seiner Großmutter aufgewachsen und hätte zu ihr ein ganz besonderes Verhältnis gehabt, so Kerkeling. Umso überraschter sei er davon gewesen, dass ihm seine Großmutter das Geheimnis ihrer Abstammung nie verraten hätte. Über seine Ahnenforschung sowie seine Kindheit in den Siebzigerjahren hat der Komiker das Buch "Gebt mit etwas Zeit" geschrieben, das am 25. September erscheint.

Asteroid im Anmarsch Erde bekommt kurzzeitig zweiten Mond

Etwa 8 Wochen lang bekommt die Erde einen zweiten Mond - wenn auch nur einen winzig kleinen. Von 29. September bis 25. November wird der etwa 10 Meter große Asteroid "2024 PT5" von der Schwerkraft der Erde "eingefangen" und auf einer hufeisenförmigen Bahn um unseren Planeten kreisen, ehe er wieder hinaus ins Weltall fliegt, berichten Forscher der American Astronomical Society.

Für gewöhnlich würden Asteroiden an der Erde vorbeifliegen, nur sehr selten geraten diese in die Atmosphäre und schlagen dann auf der Erde ein. Dass einer dieser Himmelskörper aber in eine Umlaufbahn um die Erde kommt, ist außergewöhnlich. Und dass es sich dabei um einen zweiten Mond handelt, ist wortwörtlich zu verstehen. Denn die Forscher nehmen an, dass "2024 PT5" einst durch einen Einschlag auf dem Mond entstanden sein könnte und somit ein Mond-Fragment wäre.

Maulkorb für Manager Vuitton-Chef verbietet Kontakte zu Presse

Bernard Arnault persönlich, der Chef des französischen Luxusgüter-Konzerns LVMH (dazu gehören u.a. Louis Vuitton, Dom Pérignon, Bulgari oder TAG Heuer) hat seinen Angestellten ein "Absolutes Sprechverbot" gegenüber sieben Medien erteilt. Zu den Betroffenengehören die Investigativ-Magazine "La Lettre" und Mediapart" sowie das Satireblatt "Le Canard Enchaîné". Jeder Verstoß werde als schwerwiegendes Fehlverhalten betrachtet und werde entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen, so der 75-Jährige, der zu den reichsten Menschen der Welt gehört.

Arnault begründet in seinem Brief, der an Manager des Unternehmens ging, die Anweisung damit, dass "die oft negativ gefärbten, einseitigen Veröffentlichungen, die angeblich vertraulichen Newsletter und die sogenannten Investigativ-Magazine, das Interesse der Öffentlichkeit an Luxus nutzen, um auf reißerische Weise Leser zu gewinnen". Und er verurteilte "sämtliche Beziehungen zu wenig gewissenhaften Journalisten und die Weitergabe von Informationen über das Unternehmen". Pikant: Ausgerechnet das Magazin "La Lettre", das zu den "gesperrten" Medien gehört, veröffentlichte das Dokument. LVMH wollte den Bericht nicht kommentieren.

Leitzins kräftig gesenkt US-Notenbank überrascht mit Zinsschritt

Wenn schon, denn schon. Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) leitete am Mittwoch eine finanzpolitische Wende ein. Erstmals seit über vier Jahren wurde der Leitzins gesenkt und das gleich um um 0,5 Prozentpunkte. Das soll es nicht gewesen sein. Jerome Powell, Chef der Fed, stellte weitere Zinssenkungen für heuer und für das nächste Jahr in Aussicht. Die Leitzinsen liegen nun zwischen 4,75 und 5 Prozent.

Die USA wagten den Schritt, weil die Inflation im Griff scheint. Für August werden 2,2 Prozent vorhergesagt, nahe dem Zielwert von 2,0 Prozent. Die Arbeitslosenrate stagniert bei 4,2 Prozent, die Löhne sind, wenn man die Inflation abrechnet, niedriger als vor einem Jahr, das Wachstum ist solide, der Konsum ebenfalls. Die Zinssenkung macht Kredite billiger und begünstigt Exporte, was einen neuen Schub verleihen könnte. Die Europäische Zentralbank hatte den Einlagensatz, den Banken für ihre Einlagen bei der Notenbank bekommen, vor einer Woche um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent abgesenkt.

Walkie-Talkie-Explosionen Geräte detonierten sogar auf Beerdigung

Am Dienstag die Pager, tags darauf Walkie-Talkies. Die Kommunikations-Struktur der Terrorgruppe Hisbollah wird offenbar systematisch zerstört. Im Libanon kam es abermals zu einer Explosionwelle, diesmal dürften Funkgeräte angesteuert worden sein, auch einige Solaranlagen sollen betroffen sein. Die Explosionen ereigneten sich an mehreren Orten, auch auf einer Beerdigung in einer der Vorstädte von Beirut. Das libanesische Gesundheitsministerium spricht von 20 Toten und mehr als 450 Menschen Verletzten.

Unklar ist nach wie vor, wer hinter den Angriffen steckt. Israel kommentiert Spekulationen nicht. Bei den Pagern führt eine Spur nach Ungarn. Die taiwanische Pager-Firma Gold Apollo erklärt, die Geräte würden von der in Budapest ansässigen Firma BAC Consulting hergestellt, ein Lizenzprodukt, sie habe mit der Herstellung nichts zu tun. Ungarn bestreitet die Vorwürfe. Es gebe im Land keine Produktionsstätte. Die deutsche FAZ berichtet, dass BAC auch einen Standort in Österreich habe.

Mehr Geld als Chef Premier-Stabschefin hat höheres Gehalt als Premier

Österreichs Kanzler Karl Nehammer verdient 306.446 Euro brutto im Jahr, er liegt damit laut der Plattform VSquare des ungarischen Investigativjournalisten Szabolcs Panyi auf Platz 2 in der EU. Außerhalb der Union kassiert der neue britische Premierminiser Keir Starmer "nur" 166.786 Pfund (etwa 198.200 Euro) im Jahr. Das ist nicht übel, aber seine Stabschefin erhält mehr, nämlich 170.000 Pfund (knapp 202.000 Euro).

Das legt der britische öffentlich-rechtlicher Sender BBC offen und fügt an, dass Sue Gray gefragt worden sei, ob sie ihr Gehalt nicht reduzieren möchte, um "ein paar Tausend Pfund weniger als der Premierminister " zu verdienen. Sie lehnte ab. Stimme nicht, werden im "Guardian" anonyme Regierungskreise zitiert. Sue Gray habe keinen Einfluss auf die Entscheidung über ihr Gehalt, sie sei auch nicht um eine Reduktion gebeten worden.